pflaumenbaum
Ich habe gerade mal im Spiegel ein Quiz gemacht, in dem man testen kann, ob man die Pisatestaufgaben bewältigen würde. Das sind alles Textaufgaben. Das Gleiche sehe ich im Mathebuches meines Sohnes: fast nur noch Textaufgaben. Früher bestanden unsere Mathematikbücher doch nur aus Zahlen, oder erinnere ich mich falsch? Dann ist es ja klar, dass Kinder mit Migrationshintergrund es auch in Mathe sehr schwer haben. Wenn gleichzeitig die Lesekompetenz sinkt, dann ist es auch für die deutschsprachigen Kinder sehr schwer.
Ja, das ist mir auch schonmal aufgefallen, dass es fast nur noch Textaufgaben gibt. Wäre mal interessant zu hören, was Fachleute zu diesem Zusammenhang sagen.... Und interessant, mal zu untersuchen, ob die Ergebnisse in Mathe besser ausfallen würden, wenn es keine Textaufgaben gäbe...
Es gab auch früher schon Textaufgaben.... leider... ... aber doch noch viele Rechenbeispiele... zum Glück.
Wenn es das aber nur noch gibt, ist es sicherlich schwerer für die Kinder... besonders für diejenigen mit Migrationshintergrund.
Definitiv hängt das zusammen. Ich sehe zwar in den Büchern meiner Kinder (10. und 12. Klasse) schon noch viele „Zahlen“-Aufgaben, aber auch wahnsinnig viel Text. Und wer den nicht versteht, der hat es ungleich schwerer, die Aufgaben zu lösen. Dazu kommt: Schon in der Grundschule gab es Aufgaben, in denen die Fragen so kompliziert (oder um die Ecke gedacht) gestellt waren, dass es für manche schwierig war herauszufinden, was genau gefragt war.
Gab es definitiv ab den höheren Klassen jede Menge Textaufgaben. Aber eben auch Rechenaufgaben. Dennoch …. ich war mies in Mathematik, im lesen, verstehen und wiedergeben dagegen hatte ich ausschließlich Einser. Ob eine Textaufgabe mit reiner Lesekompetenz zu lösen ist? Ich zweifle stark.
Nee, das wohl nicht. Da wäre wir dann bei der Mengenlehre: Lesekompetenz ist notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für Mathekompetenz. Würde für mich bedeuten, dass das Lesen einen neuen Stellenwert schon in Kita und Grundschule bekommen muss.
Textaufgaben sind ja nicht nur für Schüler mit Migrationshintergrund anspruchsvoller in der Bearbeitung. Das gilt auch für Schüler, die von der neurotypischen Norm abweichen. Legastheniker, ADHSler, Autisten… Die Umwandlung von Sprache in Terme ist bei eingeschränkter Aufnerksamkeitsspanne einfach sehr viel fehleranfälliger.
Ich hab mir das Quiz auch mal angeschaut. Alle Aufgaben hab ich definitiv nicht auf die Schnelle verstanden. Da müsste ich mich mehr konzentrieren dafür. Ich denke, du hast da schon recht. Ein weiteres Manko ist für mich, dass das Ganze ja unter „Pisatest“ läuft. Wäre es als ganz normale Klassenarbeit deklariert, wäre die Motivation auch eine andere. So ist es eher eine Frage, wie diszipliniert die Schüler sind.
Wir haben hier VERA. Meine haben da lustig einfach durch gestrichen. Absolut sinnbefreit.
Ich weiß zwar nicht wie nun die Schüler PISA zur Erledigung brachten, aber meine würden sich einen Spaß draus machen.
Ich finde, dass man so etwas nicht ernst nehmen kann.
Genau. Es liegt sicher so manches im Argen an den Schulen, aber diese Vergleicherei taugt in meinen Augen nicht viel. Witzig finde ich ja, dass die Schweden und Niederländer bei der Digitalisierung wieder zurückrudern. Ist wohl auch nicht das Gelbe vom Ei. Da haben die deutschen Schüler ja eigentlich richtig gute Vorrausetzungen
Ich glaube auch, dass diese flächendeckenden Lernstandserhebungen zu sehr auf die Faktoren Motivation und Disziplin setzen. Was können wir nun mit Sicherheit wissen? Dass Kompetenzen abgenommen haben und/ oder die Anstrengungsbereitschaft? 15 ist auch ein doofes Alter. Klassische Null- Bock-Phase.
VERA finde ich im Vergleich zur PISA-Studie, die ich vor allem als Panikmach-Studie empfinde, sogar noch sinnvoll, weil sie ja eine Lernstandserhebung für das Bundesland und die jeweiligen Schulen ist, also durchaus die Bildungspolitik beeinflussen kann und eine Rückmeldung an die Schulen ist. PISA dient eher der internationalen Konkurrenz, löst kurzfristig immer große Bestürzung und Wehklagen aus und verpufft dann doch jedes Mal wieder in seiner Wirkung, weil das Instrument so grob ist, dass man eigentlich nirgends so richtig ansetzen kann. Ich find's auch ehrlich gesagt nicht lustig, sondern dämlich, echte Lernstandserhebungen zu boykottieren, indem man alles durchstreicht. Aber gut, Teenager sind halt auch einfach hirnbefreit und stacheln sich bei so was gerne gegenseitig auf.
Es geht doch nicht um den Boykott. Aber eben auch nicht um den Ernst den Erwachsene dem beimessen.
Warum streichen deine Kinder bei VERA durch? Ich kann zwar nur von den Sprachen berichten, aber dort sind die Texte authentisch. Schau dir mal die Quellen zu den einzelnen Aufgaben an. Die sind unheimlich vielseitig. Deine Kinder könnten (und du mit ihnen) selbst überprüfen, wie kompetent sie im lesenden Alltag zurecht kommen. Und das im Vergleich zu allen Gleichaltrigen im Bundesland. Aus Interesse: Warum tun deine Kinder das und weshalb heißt du das gut?
Wo steht denn das ich das gut heiße?
Die Interpretationen hier finde ich teilweise doch recht amüsant.
Dennoch möchte ich mich, über das was mir berichtet wurde, kurz äußern.
VERA ist eine weitere Testkomponente die noch zusätzlich in das Gefüge Test, Referate, Klausuren, GFS eingebracht wird. Außerdem von pubertären Teenagern verlangt wird, die über die verlangten Vorschriften die Stirn runzelten. Blättern auf Kommando, anhören von englisch genuschelten Texten nur genau 1x ohne Wiederholung und eben auch, dass es sich um nicht Notwendiges handelt. Warum jetzt also, wenn man den Text nicht noch einmal hören kann, nicht durchstreichen? Und wozu das diszipliniert angehen wenn es für die Katz ist, für etwas was einen weder tangiert noch irgendeine Auswirkung hat?
Welche Motivation bringt man da denn mit?
Füllst Du immer die Meinungsumfragen von Drittanbietern aus? Ich finde die eher lästig. Brauche ich nicht, bringt mir nichts und wenn man nur A oder B ankreuzen darf finde ich das noch blöder.
VERA3 haben meine Grundschüler noch recht diszipliniert mitgemacht. VERA8 hätte man sich sparen können.
Okay - eine Leistungsstandserhebung wird als ´sinnbefreit` empfunden und deshalb streicht der Teenie lustig durch, statt sich der gegebenen Aufgabe zu stellen. Das wäre womöglich auch ein Hinweis auf die Zukunftsfähigkeit dieses Landes. Man kann es natürlich als Kritikfähigkeit, selbstständiges Denken und Kreativität verklären - andere Länder werden schon sehen, wohin sie mit Disziplin und Leistungsbereitschaft kommen, ´wir` gehen herrlichen Zeiten entgegen.
Schön, dass Kommentare wie meiner dir heute schon ein Lächeln ins Gewicht zaubern konnten. Das freut mich. Im beruflichen Kontext (und Schule ist ja der „Beruf“ unserer Kinder) würde ich Kompetenzüberprüfungen nach bestem Wissen und Gewissen bearbeiten. Und genau das ist VERA: Eine Lernstandserhebung, die überprüft, welche Kompetenzen bei den Schülern angekommen sind. Wie kommst du auf das schmale Brett, eine über die Landesgrenzen hinaus gehende Leistungsüberprüfung mit einer Meinungsumfrage zu vergleichen? Das ist leider ein weit verbreitetes Problem, dass manche Menschen nicht mehr zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden vermögen. Ich hätte dich für klüger gehalten. Was bringt es also, VERA gewissenhaft zu bearbeiten? Ein Zugewinn muss nicht immer so präsent sein wie die Möhre, die vorm Eselmaul baumelt, damit er anfängt den Karren zu ziehen. Wer die Möhre allerdings direkt vor der Nase braucht, um Leistung zu zeigen, der wird eben nicht unbedingt übers Karrenziehen hinaus kommen. Die englischen Texte sind - im Gegensatz zu den weichgespülten und in Ultrazeitlupe gesäuselten Hörtexten der Schulbücher - von Muttersprachlern mit verschiedenen global existierenden Dialekten eingelesen. Da nuschelt keiner. Und ja, manche (nicht alle) Hörtexte werden nur ein Mal vorgespielt. Es gibt unmissverständliche Anweisungen, damit jede(r) ausreichend Zeit hat, um sich mit der Aufgabenstellung auseinanderzusetzen. Das synchrone Umblättern soll verhindern, dass irgendjemand in seinem grenzenlosen (oder entgrenzten) Individualitätsbestreben durch verspätetes Umblättern der ganzen Klasse das Hörverstehen zerschrotet. Im wahren Leben gibt es halt manchmal nur eine Chance. Wer da daddelt, pennt oder noch ein bisschen nach der Motivation suchen muss, der hat eben verloren. Und wer an VERA schon scheitert, der wird bitte wie mit gängigen Testverfahren im Rahmen von Ausbildung, Studium und dergleichen zurecht kommen? Wer noch nach der Motivation kramt, seine Haltung darlegt, wenn Fakten gefragt sind, sich übermäßig seiner Individualität rühmt um mangelnde Kompetenz zu maskieren, der darf sich natürlich irgendwann mal wundern, warum der Arbeitsmarkt ihm keinen roten Teppich ausrollt, damit er sich zu bemühen geruht.
Wundervoll , vielen Dank.
da hätte mein kind daheim noch extre ärger bekommen , denn wenn aufgaben oder arbeitsaufträge von der schule kommen, sind diese bestmöglich zu lösen oder auszuführen, ganz egal wie sinnig oder unsinnig die auch erscheinen. geht ja in der arbeitswelt weiter, wollen sie sich dann auch einen spass drauß machen wenn der chef etwas fordert was man selber als quatsch empfindet?
Und ich darf Dir versichern, dass bisher, trotz durchstreichen, wichtige Testverfahren vernünftig gelöst wurden. Und da gab es, wie Du schon ansprichst, mittlerweile genug fürs Studium und den dualen Arbeitspartner.
Ich bin zu „alt“ um hier nicht sehen zu können wo auch ich Leistung einfordere und wo ich mit einem Schmunzeln drüber stehe. Das Leben ist zu kostbar um es mit Dingen zu vergeuden die nicht notwendig sind.
Es hat null Auswirkungen auf nichts! Da muss man nicht den Kopf qualmen lassen. Beim IQ-Test muss der Kopf qualmen, auch beim Einstellungstest, bei der Aufnahmeprüfung müssen die Hände glühen und beim vorsingen der Hals. Nach dem ausfüllen der Blätter ging es hier zur schulischen Tagesordnung über.
Ihr habt einfach verschiedene Perspektiven: B. ist Lehrerin in der Oberstufe, du hast Kinder, die sowieso tendenziell keine wissenschaftlich-akademische, sondern eine praxisorientierte (duale) Ausbildung anstreben. Daher die verschiedenen Sichtweisen auf den VERA-Test. Aus Sicht der Lehrerin finde ich es aber auch nachvollziehbar, dass man es schade findet, wenn aufwändig konzipierte Tests, die sowohl für die Schulen als auch für die Schüler lehrreich sein können, von vornherein durch ein "Bringt-mir-nix"-Denken in die Tonne gekloppt werden.
ich empfinde auch einiges als etwas drüber oder sinnbefreit was die schule fordert aber aufgabe ist aufgabe , da wird ausgeführt und nicht diskutiert, belächelt oder boykttiert
Hier kommen doch schon die Lehrer:innen schlurfend zur Tür hinein, so nach dem Motto: das müssen wir jetzt auch noch erledigen.
Ich hab VERA ja nun schon 4x durch und genau 4x passierte nichts. Nicht mal eine Auswertung gab es. Von daher setze ich doch meine Prioritäten da wo es notwendig ist.
Wenn meine Teenager denken, streich ich durch, auch weil das Genuschelte nicht noch einmal angehört werden kann (bitte was ist das für ein Unsinn nicht zu wiederholen) dann zucke ich da mit den Schultern und sehe das definitiv ganz locker.
weil alles was in die unterrichtszeit fällt auch erledigt wird wie gefordert-fertig. alles andere grenzt schon an respektlosigkeit dem lehrer gegenüber
und meine Kinder auch.
Warum man einen Text nur genau 1x anhören darf, erschließt sich mir nicht. Auch nicht, warum auf Kommando vor Blättern und nicht mehr zurück blättern. Vielleicht fällt mir die Antwort ja etwas später ein.
Und wenn schon die Lehrerschaft hier nicht vorher die notwendige Ausfülldisziplin vermitteln kann, warum ich? Vielleicht empfinden die ja ähnlich?
Respektlosigkeit: „Verhalten, das die Würde von Personen im Studium oder am Arbeitsplatz beeinträchtigt. Dazu zählen anzügliche, demütigende oder verächtliche Bemerkungen und Handlungen.“
Okay, an der Schule meiner Kinder kam das durchaus auf die Lehrer an. Die beiden Rektorinnen waren da auch ziemlich hinterher, aber das mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass die Gymnasien hier in ziemlicher Konkurrenz zueinander stehen, welche Schule die besseren Ergebnisse liefert. An "Einzelgespräche" mit den Schülern kann ich mich nicht erinnern, aber es gab auf jeden Fall einen ausführlichen Beurteilungsbogen, den zumindest ich bzw. mein Mann gelesen haben. Es war aber auch nicht so, dass wir dann mit den Kindern der Familienkonferenz saßen und über die Ergebnisse diskutiert haben. Sie wussten nur, dass ich/wir das wichtig finden.
ganz ehrlich, wenn es eh nicht benotet wird , kann man es doch einfach in der dafür vorgesehenen unterrichtszeit erledigen, ohne einen riesen bohei drum zu machen . da zu hinterfragen würde ich keinen einzigen nerv opfern
quatsch
Ein „Riesending“ wird hier nur im Forum daraus gemacht. Passend dazu die Unfähigkeit für‘s weitere Leben.
Keiner hat im realen Leben eine Welle darum gemacht. Es war Wurscht.
Genau.
deine defintion ....es ist respektlos wenn man eine aufgabe die gestellt wird ignoriert und man was ganz anderes macht. in der arbeitswelt bräuchte man dann den nächsten tag nicht wiederkommen und das zurecht
nein, wir diskutieren nur in für uns freien minuten, das ist kein riesending
"Warum man einen Text nur genau 1x anhören darf, erschließt sich mir nicht." Weil sie das später im Leben auch nicht können. Englisches Sprachverständnis (auch von "komischen" Akzenten wie Irisch, Schottisch oder Australisch) ist eine wichtige Kompetenz. Da kann man auch nicht jedes Mal "zurückspulen", sondern muss in genau dem Moment, wo es passiert, zuhören und verstehen. Auch das mit dem Nicht-vor-Blättern und Nicht-zurück-Blättern soll disziplinieren, bestimmte Aufgaben zu einem bestimmen Zeitpunkt und in einem festgelegten Zeitrahmen zu erledigen, und das zeitgleich mit den anderen. Auch solche Situationen wird es im späteren Leben bei Auswahlverfahren geben ;-)
genau
> Aus Sicht der Lehrerin finde ich es aber auch nachvollziehbar, dass man es schade findet, wenn aufwändig konzipierte Tests, die sowohl für die Schulen als auch für die Schüler lehrreich sein können,...
Einerseits ja, andererseits standen Caots renitente Teenies ziemlich sicher nicht für die Mehrzahl der Testversager, die einfach weder können noch wollen.
Lehrer wären darauf angewiesen, dass die Eltern wichtige Vorarbeit leisten (Disziplin, Erzählen, Vorlesen...) und wenigstens schauen, dass das Kind sich hinsetzt und Hausaufgaben macht. Das ist immer weniger der Fall, und nachdem medial/politisch die Reaktion immer dieselbe ist (´wir` müssen... Ganztag... Digitalisierung... Sozialarbeiter...), sich aber ohnehin nichts ändern wird, außerdem Möglichkeiten zu Disziplinierung und Sanktionierung über Jahrzehnte immer mehr eingeschränkt wurden (während die Zahl der verhaltensauffälligen Schüler stieg), verstehe ich, wenn Lehrer resignieren und lustlos ihre Stunden abreißen. Sie sollen aus Stroh Gold spinnen, alle möglichen gesellschaftlichen Probleme auffangen und am Ende war der Unterricht ´nicht interessant genug` und dem Lehrer fehlte es an natürlicher Autorität
ähm ...ja genau
Hm- wenn es die klassische Null Bock Phase ist, warum schneiden die Schüler in anderen Ländern dann so viel besser ab, die sind doch auch in dem Alter?
Wir sind dann wohl an unserer Schule eher übermotoviert, was Rückmeldung und Fördermöglichkeiten angeht.
Wahrscheinlich triggert es mich deshalb, wenn Kommentare in Richtung Schul-/Lehrer-/Testbashing tendieren
Ich beispielsweise lasse meine Schüler gern selbst die Leistungsanalyse durchführen und ihre Förderpläne ebenfalls selbst erstellen.
Ja, ich habe sie zu den entsprechenden Stunden natürlich selbst bereits vorbereitet und teile sie zum Vergleich aus.
Aber so liegt der Mehrwert schon allein in der Selbstanalyse und individuellen zielorientierten Planung des weiteren Vorgehens (je nach Notenwunsch kann man eben mehr oder weniger ranklotzen). Das machen wir nicht auf Englisch, is‘ klar. Trotzdem finde ich auch diese Phasen wertvoll.
Schön, wenn dann am Ende der Stunde(n) zufriedene Ausrufe wie „Alter, das hab ich auch so da stehen wie Frau XY!“ getätigt werden.
Und dann wird natürlich der Biggest Loser bzw. biggest winner bei den Aufgaben gekürt.
„Quellenkritik“ auf Schülerniveau.
Interessant: Inhaltlich ist diese seltenst allzu stark von der Lehrersicht abweichend.
Landeskunde wird betrieben, indem ein/e SprecherIn aus den Hörtexten vor per Smartphone recherchierter authentischer Kulisse klimagerecht gekleidet gezeichnet bzw. gephotoshopt (?) wird.
Ein Heidenspaß und auf didaktischer Ebene eine schöne Pirouette.
Sprachlich kann man ebenfalls so viel machen: Die Schüler den Dialekt (manchmal auch Akzent) recherchieren und imitieren lassen, Künstler/Promis mit ähnlicher Aussprache suchen lassen. Bis zur VERA Kritik (mündlich oder schriftlich) in der Zielsprache geht da unheimlich viel.
Und irgendetwas hat bisher jeder/r Achtklässler/In davon durchführen wollen.
Das will ja selbst ich als grauhaariges Spielkind und bestehe darauf, etwas zum Besten geben zu dürfen
Ich kann kaum glauben, dass an anderen Schulen der Schlurf-Faktor so immens viel höher sein soll…
Denn die Vorbereitung solcher Komplexe ist - gelinde gesagt - überschaubar, da sie sich eben aus dem kreativen Umgang mit dem Material speist und solche Ideen meist beim Käffchen, beim Friseur, unter der Dusche oder in sonstigen Alltagssituationen entstehen.
Bin ich da ein Exot?
Omg. Da muss man erstmal schlucken..
Das muss ich oft, besonders wenn Erwachsene ungefiltert " fressen" was Politik und Medien ihnen vorwirft.....eine ganz andere Qualität wenn ein Kind ganz banal einfach Schulsufgaben löst ohne Boykott zu üben
Ich kenne lediglich beim IQ-Test „kein zurück blättern“ und Zeitdruck. Ansonsten waren hier bisher alle Prüfungen mit „Zurück blättern“ und wiederholen wenn man es nicht verstanden hat.
Außerdem ist VERA nichts wo hier die genannten Komponenten, die sicherlich bei super wichtigen Dingen präsent sein sollten, mega wichtig wären.
Disziplin, hinhören, auf den Punkt etwas richtig erledigen - das können meine beiden Musikerkinder definitiv. Aber nicht bei etwas was absolut unwichtig für das Leben ist.
Hier ist im schulischen Kontext VERA unwichtig.
Das was Du da beschreibst höre bzw lese ich zum ersten Mal.
Leistungsanalyse, Förderpläne, austeilen ……. das wir da nicht zueinander finden ist definitiv erklärbar.
Also hier gibt‘s/gab‘s nüscht. Schreiben - fertig. Motivation und Anstrengungsbeteitschaft? Ressourcenbindung erfolgt da wo es wichtig ist. Brave Kinder.
Ich bin beim Wikipedia-Artikel und auf die dort hingewiesene Motivation. Nun, meine Kinder scheinen also nicht ganz so alleine null Sinn darin zu sehen.
Ich meinte Auswahlverfahren später im Job - ich weiß ja nicht, ob deine Kinder irgendwann mal in einem Job-Assessment landen, wo sie unter großem Konkurrenzdruck stehen und mit etlichen Mitbewerbern gleichzeitig eine Aufgabe erledigen müssen. Dass deine Kinder musikalisch sind, weiß ich, aber wenn sie sagen, das Englisch sei "genuschelt" gewesen, dann haben sie die Akzente eben nicht verstanden. Und Akzente verstehen und erkennen, was da gesagt wird, kann später wichtig sein, wenn sie z. B. in einer Telko mit jemandem sitzen, der ganz "komisches" Englisch spricht, den man aber aufgrund seiner Position oder der Bedeutung für das jeweilige Unternehmen nicht einfach bitten kann, doch alles noch einmal zu sagen, weil er ja total unverständlich spricht. Klar, das sind Situationen, die nicht jedem im Job begegnen werden, aber möglich ist es schon.
Naja, dass es Textaufgaben sind, finde ich grundsätzlich nicht verkehrt, auch nicht generell im Matheunterricht. Denn Textaufgaben sind viel lebenssnäher – im besten Fall natürlich. Auch im richtigen Leben sowie im Job stellen sich ja keine toten Zahlen als Aufgabe, sondern man muss konkrete Fragestellungen lösen. Etwa: Kann ich mir dieses Haus leisten, wenn ich soundsoviel Eigenkapital habe und eine Hypothek soundsoviel Zinsen kostet? Was ist ein Zinseszins und wie teuer kommt mich ein Ratenkauf zu stehen? Auch Dreisatzaufgaben und sogar Gleichungen mit mehreren Unbekannten sind im Alltag nicht selten, auch wenn wir uns das oft nicht klarmachen. Dass Didaktiker von diesem Weg abweichen, damit Kinder mit Legasthenie oder mit Migrationshintergrund besser zurechtkommen, ist etwas, das man zumindest diskutieren kann. Ich fände es besser, diese Kinder separat und individuell zu fördern, anstatt dass sich ein großer Prozentsatz von Kindern nach einem kleinen Prozentsatz richten muss. Ich war einige Jahre Lehrerin (habe heute einen anderen Beruf). Ich kann aus Erfahrung sagen: Es klappt im Unterricht nicht, wenn sich alle nach den Schwächsten richten müssen. Egal in welchem Fach und bei welchem Thema. Es ist z.B. keine Option, wenn zum Beispiel alle Viertklässler nur noch im Zahlenraum bis 20 rechnen müssten, weil die Kinder mit Rechenschwäche mit schwierigeren Aufgaben nicht klarkommen. Hier würde man die anderen Kinder benachteiligen. Auch da fände ich eine Einzelförderung im Unterricht viel sinnvoller, die aber leider nicht stattfindet, weil wir einen irren Lehrermangel haben (hausgemacht übrigens). Mein Vorbild ist Norwegen: Dort bekommen Kinder, die das Klassenziel zu verfehlen drohen, Einzelförderung von speziellen Lehrern. Auch gibt es immer zwei Lehrer in der Klasse, so dass einer herumgehen und den schwächeren Kindern helfen kann. Beides führt dazu, dass es fast keine Sitzenbleiber gibt und so gut wie alle Kinder die Lernziele erreichen. Ein Staat, dem seine Kinder wichtig sind, der also Geld in die Hand nimmt, findet auch Wege, die allen gerecht werden. Und zwar den Kindern, die sich leicht tun, wie auch den anderen. Der Weg ist nicht, die Anforderungen herunterzuschrauben, sondern den schwächere Kids zu helfen, sie zu erreichen. LG
Alle Kinder zu fördern geht schon. Man müsste nur mal vom unsäglichen Frontalunterricht weg und der Meinung alle müssen immer den gleichen Stand haben. Mein jüngster ist 4. Klasse Montessori und da sind ca. 20 Kinder in der Klasse, von Klasse 1 bis 4. Mit einer Lehrerin und ab ca. 10 Uhr ist glaube ich unterstütztend die Erzieherin vom Hort dann mit da. Mein Sohn war zum Beispiel in Klasse 1 damals schon so weit, dass er einfach Sachen. In Klasse 2 gemacht hat. Jedes Kind arbeitet nach seinen individuellen Fähigkeiten und Zeitfenster. Eine grobe Struktur ist trotzdem immer da. Mugi
Bei mir (Einschulung Anfang der 1970er Jahre) gab es auch schon reichlich Textaufgaben. Und natürlich die unsägliche Mengenlehre. Aber wir konnten alle ordentlich lesen.
Bei uns wurde in der GS keine Mengenlehre gelehrt.
Da hatten meine Freundinnen , die auch von dieser GS kamen, und ich es echt schwer- auf der weiterführenden Schule. Und auch da wurde schon von den Lehrern gefordert, dass die Eltern dann das beibringen.
Und Mengenlehre braucht kein Mensch... oder ? Ist mir auf jeden Fall nicht bewusst.
Wie habe ich Mathe im 5. und 6. SJ damals gehasst. Irgendwann wurde es dann besser---
Ich habe auch den test auf Spiegel online gemacht und fand es nicht super einfach aber aus dem stehgreif durchaus machbar. Wenn du als Schüler im Stoff drin bist ist es ja nochmal präsenter. Aber stimmt, ohne genaues (!) lesen ist es schwer. Ich glaube das ist auch ein Kritikpunkt an pisa bzgl. Der internationalen Vergleichbarkeit. Dass schon die Sprache unterschiedlich ist in Länge, Komplexität usw.
Vor Allem bekommst du in deinem späteren Job eher Versteh Aufgaben als reine Matheaufgaben zu lösen. Das ist echt eine traurige Entwicklung...
Ich finde Textaufgaben eher gut.
Sogar in Chemie musste man zu meiner Schulzeit die Aufgabe verstehen, lösen und der Antwortsatz war wichtig.
Viel schlimmer fand ich vor Kurzem, dass meine Kleine in der 5. Klasse Tests hat, wo man 9+0 ( sowas ..) rechnen soll. Zwar ohne Noten, sondern nur als Wissensstand. Aber trotzdem.... Hallo. 8+7 war eine der schwereren Aufgaben!? Das konnte sie schon als 1. Klässlerin
Sie meinte ( also meine Tochter), dass das nicht alle können
Irgendwas läuft da gewaltig schief.
Das kann ich bestätigen. Mein Mann ist Mathematiklehrer an einer integrierten Gesamtschule. Er kam erst gestern wieder total frustriert nach Hause, weil 6-Klässler einfache Aufgaben wie 5 x 7 oder 18 - 12 nicht lösen können. Sie üben auch in der 6. Klasse noch regelmäßig das kleine 1x1. Viele Kinder sind extrem unruhig, unaufmerksam und überhaupt nicht willens, sich in irgendeiner Form konstruktiv in den Unterricht einzubringen. Lesen und Schreiben ist ein ganz großes Problem. Einfache Arbeitsanweisungen können nicht befolgt werden. Textaufgaben verstehen sie inhaltlich nicht, können keine Antwortsätze formulieren. Sie brauchen Ewigkeiten, um überhaupt einen Satz zu Papier zu bringen. Selbst 10-Klässler auf E-Niveau (das sind die Kinder, die nach der 10. Klasse in die Oberstufe wechseln können) beherrschen die äquivalente Umformung nicht, obwohl das bis zum Anschlag geübt wurde. Den Schülern und Schülerinnen fehlt auch in den oberen Klassen oftmals völlig das Verständnis für den Zahlenraum, sie erkennen zum Beispiel nicht auf den ersten Blick, wenn ein Ergebnis offensichtlich falsch ist (also z. B. dass 5,3 x 8,4 nicht 240 ergeben kann). Im Kollegium wird das immer wieder thematisiert, aber sie sind mit ihrem Latein auch am Ende. Sie strampeln sich ab, aber es wird immer schlimmer.
Naja. Ich hab es jetzt auch gemacht. 21 von 23 Fragen richtig. Bei Rechnungen war was falsch. Das mit den Fliesen ist ja Idioten sicher und hat nix mit Mathematik zu tun. Aber Lesen sollte man können, ja. Das mit den Dreiecken hat auch nix mit Mathematik zu tun, man kann sie einfach abzählen. Notfalls die weitere Reihe an den Fingern abzählen. Und dass es niemals mehr blaue als rote werden können sieht ein Blinder, allein deshalb weil in jeder Reihe mehr rote sind. Hat null mit Mathematik zu tun. Das mit der Kaufentscheidung ist eben angewandte Mathematik und wirklich sinnvoll. Wenn Mathe nur abstrakt geprüft wird heißt es ja wieder man lerne nix fürs Leben. Falsch machen konnte man dabei eigentlich nichts, ja...wenn man Lesen kann. Wenn das die Aufgaben sind die unsere 15 jährigen nicht können, dann ist das zwar katastrophal aber hat nicht wirklich was mit Mathematik zu tun. Da fehlt es dann woanders himmelweit. Und vermutlich auch an der Lesekompetenz.
Du hast Dich doch neulich im über Forum "über 18" so gewundert, dass manche Berufsschüler falsch den Dreisatz angewandt haben und diese Aufgaben waren doch nun wirklich alle easy... Was meinst Du mit "Rechnungen"?
Daran musste ich auch denken. Daher habe ich den Test gerade mal gemacht und immerhin 20 von 23 richtig gehabt. Geht doch noch, auch wenn Mathe und (mathematisch) logisches Denken sonst so gar nicht meine Welt ist.
Ich habe noch meine alten Lehrbücher, der Schwerpunkt lag auf Textaufgaben. Und um Zahlen ging es da kaum noch, sondern um Buchstaben. Verlag Volk und Wissen allerdings. Finde ich auch richtig, denn bei Mathematik geht es ja darum, Probleme zu lösen, indem man eine Fragestellung in ein "mathematisches Konstrukt" übersetzt und das dann löst.
Es ging mir jetzt weniger darum, zu bewerten, ob das falsch oder richtig ist. Sondern zu verstehen, wie es zu dem Ergebnis kommt. Wenn der Anteil derjenigen mit Migrationshintergrund hoch ist, dann ist es ja klar, dass sprachbasierte Aufgaben schlecht ausfallen. Vom Gefühl her würde ich denken, dass sich deine alten Lehrbücher (aus der DDR-Zeit, oder?) sicher noch einmal stark von aktuellen Lehrbüchern unterscheiden. Beweisen kann ich es aber nicht.
Wenn 15-Jährige, die seit Jahren bzw. seit ihrer Geburt in D leben, von Textaufgaben überfordert sind, wird es um ihre Ausbildungsfähigkeit auch schlecht bestellt sein. Und es werden nicht die Ukrainer sein, die den Schnitt runtergezogen haben - die Tests fanden 2022 statt; Jugendliche, die gerade Wochen/allenfalls wenige Monate im Land und Schulsystem sind, Tests vorzulegen, die einen sinnvollen Rückschluss auf das Bildungssystem erlauben sollen, wäre einfach nur albern gewesen.
Sie waren halt aus einem Guss, erste bis zwölfte Klasse, mit den entsprechenden Wiederholungen… Migrationshintergrund muss doch nicht bedeuten, dass man mit 15 die Sprache nicht kann. Wäre bitter, wenn es so wäre.
> Migrationshintergrund muss doch nicht bedeuten, dass man mit 15 die Sprache nicht kann. Die Kinder können sich wohl gut verständigen, entstammen aber eher ´benachteiligten` Milieus (früher hieß das ´bildungsfern`). D.h., es wird kaum gelesen und noch weniger in Deutsch. Das änderst Du auch nicht durch gemeinsamen Unterricht von Klasse 1 bis 12 (den es in hetererogenen Gesellschaften ohnehin nicht gibt - in Ländern, wo keine frühe Aufteilung nach Leistung erfolgt, hast Du eine stärkere Aufteilung nach Wohnort - lieber eine Hundehütte in der Nähe einer Schule mit leistungsstarken Schülern als eine Villa mit zugeordneter Schule, in der Deine Kinder vor die Hunde gehen). Du siehst die Unterschiede wenn Du in den USA die Aufteilung nach Ethnien (oder ´race`) anschaust - Asiaten stehen leistungsmäßig ganz weit oben, und die eingewanderten Vietnamesen, Koreaner, Chinesen... waren sicher nicht ´privilegiert` (außer man versteht darunter, dass Eltern, die überwiegend aus Kriegs/Bürgerkriegsgebieten kamen und wahrscheinlich nicht die Chance auf Hochschulbildung hatten, sich neben harter Arbeit um Erziehung und Bildung ihrer Kinder kümmern).
Wo habe ich denn etwas von gemeinsamen Unterricht geschrieben? Ansonsten: ich hätte keine asiatischen Verhältnisse gewollt, wenn es um die Bildung meiner Kinder ging.
> Wo habe ich denn etwas von gemeinsamen Unterricht geschrieben?
Meine Interpretation Ich hab an eine frühere Diskussion (letzter PISA-Test?) gedacht, wo Du schriebst, wie gut das bei Euch lief. Aber Du meintest die Schulbücher?
> Ansonsten: ich hätte keine asiatischen Verhältnisse gewollt, wenn es um die Bildung meiner Kinder ging.
Die Kinder gehen in der Regel auf lokale öffentliche Schulen (und ziehen dort den Leistungsschnitt nach oben). Mag sein, dass der häusliche Druck aus unserer Sicht teilweise zu hoch ist - aber Druck gibt es auch in ´westasiatischen` Migrantenfamilien. Nur weniger in Richtung Bildung.
Ich meinte tatsächlich die Schulbücher, die waren halt "aus einem Guss" und mit viel Wiederholungen versehen. Ich beziehe mich jetzt rein auf die Mathematik, Englisch können natürlich meine Kinder wesentlich besser als ich. Wobei K2 wiederum eine bessere Rechtschreibung in Englisch hat als im Deutschen, vermutlich dem Schreiben nach Gehör geschuldet in den Grundschuljahren. Zu den asiatischen Verhältnissen: Ich bezweifle, dass ein hohes Leistungslevel, erzeugt durch häuslichen Druck, auch langfristig zu einem hohen Leistungslevel im restlichen Leben dann als Erwachsener führt. Vielleicht erzeugt man dadurch mehr Spitzen, aber in der Summe?
> Zu den asiatischen Verhältnissen: Ich bezweifle, dass ein hohes Leistungslevel, erzeugt durch häuslichen Druck, auch langfristig zu einem hohen Leistungslevel im restlichen Leben dann als Erwachsener führt. Zumindest hat man die Freiheit zu entscheiden, auf welchem Level man sich als Erwachsener bewegen will. Wenn man als Kind weder die fachlichen Grundlagen erworben noch die Gewohnheit, Unlust zu überwinden oder überhaupt regelmäßig und kontinuierlich zu lernen, entwickelt hat, gibt es nicht nur ´keine Spitzen`, sondern auch die Summe bleibt klein.
Wer als Kind auf häuslichen Druck hin (oder anderem externen Druck hin) gelernt hat, hat nie gelernt, Unlust zu überwinden. Übrigens: ich arbeite auch fast rein nach dem Lustprinzip, Unlust zu überwinden ist nicht so meins.
> Wer als Kind auf häuslichen Druck hin (oder anderem externen Druck hin) gelernt hat, hat nie gelernt, Unlust zu überwinden. Du meinst, nur intrinsische Motivation ist ´echt`? Ich denke, äußerer Druck ist ein mindestens so guter Grund, nervige Dinge hinter sich zu bringen, wie irgendein anderer. Dieses ´Kinder WOLLEN lernen` ist in meinen Augen nur ein besonders faules Argument, um es sich als Eltern/Lehrer leicht zu machen. Damit werden aber (i. d. R. dauerhaft) Türen verschlossen in eine sehr spannende Welt.
Kinder wollen lernen, leider wird das ihnen häufig erfolgreich in der Schule abtrainiert. Und es war überhaupt nicht leicht, das bei meinen Kindern wieder einigermaßen auszubügeln. Manche Kinder wollen aber auch ganz andere Dinge lernen, als die in der Schule vermittelten Inhalte. Ich kenne einen Jungen, der vermutlich seine ganze Schullaufbahn lustlos verbringen wird, es interessiert ihn einfach nicht. Seine handwerklichen Interessen werden danach aber sehr nützlich sein. Ich rede hier aber auch nicht von überhaupt keinem Druck, sondern von ausschließlich externem Druck, bei dem man gar nicht mehr die eigene Motivation spüren kann. Ich konnte das super beim Klavierunterricht meiner Kinder erleben - nach einer anfänglichen Durststrecke, in der ich sie immer wieder ans Üben erinnern musste, griff dann irgendwann die intrinsische Motivation. Beide haben heute unglaublich Spaß am Klavierspielen. Externen Druck benötige ich persönlich für nervige Dinge, die ich machen muss, mich aber persönlich nicht weiterbringen. Stichwort Steuererklärung. Ansonsten habe ich mich gerade ganz bewusst beruflich nach dem "Lustprinzip" neu aufgestellt. Und genau deshalb bin ich so gut in dem, was ich tue. Ich habe auch gar nicht mehr das Gefühl, dass ich überhaupt arbeite. Mir ist klar, dass das nicht jedem vergönnt ist, aber man kann es ja wenigstens anstreben.
Leben nach dem Lustprinzip? Schön wäre es:), doch leider funktioniert das nur extrem selten. Klar wollen Menschen ( Kinder ) lernen aber nur Dinge , die sie wirklich interessiert. Das kann durchaus Mathematik sein und vielleicht gleichzeit auch noch Deutsch , nur betrifft das eben nicht alle Fächer. Daher muss die Motivation von aussen aufgebaut werden . Also nach dem wenn- dann- Prinzip..... Wenn du die Hausaufgaben ordentlich machst gehen wir raus,...wenn du ne gute note bekommst essen wir ein Eis... Mit der Zeit lernen die Kinder gute Noten oder Lernerfolge mit guten Gefühlen zu verbinden. Wer von uns ist hier früher glücklich zur Schule , weil das Lernen einfach toll war? Ich bin hin wegen meiner Freunde und vielleicht sogar gern wegen Sport, wenn Handball gespielt wurde, den Rest habe ich eben absolviert so gut es eben ging und freute mich über gute Noten und aergerte mich über schlechte.
Leben nach dem Lustprinzip? Schön wäre es:), doch leider funktioniert das nur extrem selten. Klar wollen Menschen ( Kinder ) lernen aber nur Dinge , die sie wirklich interessiert. Das kann durchaus Mathematik sein und vielleicht gleichzeit auch noch Deutsch , nur betrifft das eben nicht alle Fächer. Daher muss die Motivation von aussen aufgebaut werden . Also nach dem wenn- dann- Prinzip..... Wenn du die Hausaufgaben ordentlich machst gehen wir raus,...wenn du ne gute note bekommst essen wir ein Eis... Mit der Zeit lernen die Kinder gute Noten oder Lernerfolge mit guten Gefühlen zu verbinden. Wer von uns ist hier früher glücklich zur Schule , weil das Lernen einfach toll war? Ich bin hin wegen meiner Freunde und vielleicht sogar gern wegen Sport, wenn Handball gespielt wurde, den Rest habe ich eben absolviert so gut es eben ging und freute mich über gute Noten und aergerte mich über schlechte.
"Wer von uns ist hier früher glücklich zur Schule, weil das Lernen einfach toll war?" Ich.
Es ist nachgewiesen, dass Motivation von außen die Eigenmotivation kaputt macht.
ähm , na gut...jeder hat da so seine erfahrungen
> Ich rede hier aber auch nicht von überhaupt keinem Druck, sondern von ausschließlich externem Druck, bei dem man gar nicht mehr die eigene Motivation spüren kann
Bei den meisten Kindern reicht die eigene Motivation nicht aus - das ist auch viel verlangt; schließlich liegt der Gewinn für die Mühe eher Jahre in der Zukunft.
Im Gegenteil, ich halte es für eine Zumutung, dass man als Kind auch noch den Erwachsenen bestätigen soll - "Ich erklär Dir das jetzt, und Du findest das toll, ja? Sonst erklär ich noch mal, WARUM es toll ist". Reiner Psychoterror , auf der einen Seite der emotional bedürftige Erwachsene, der unbedingt will, dass sein Unterricht als interessant empfunden wird, auf der anderen die kleinen Flegel, die vermittelt bekommen haben, dass es normal ist zu stören, wenn der Clown am Pult nicht spaßig genug ist.
Dann doch lieber: "Ich hab Dein Bestes im Sinn, auch wenn Du das noch nicht verstehst, aber Du machst, was ich sage". Dann darf das Kind wenigstens stöhnen und genervt sein.
Auf jeden Fall macht Schule mehr Spaß, wenn man sich nicht täglich zum Deppen macht.
Auch wer praktisch begabt ist, kann vier Stunden am Tag Dinge tun, die ihm nicht liegen (weniger reiche Gesellschaften schicken ihre Kinder 10 Stunden täglich aufs Feld oder ins Bergwerk) - vielleicht erweitern sich die Interessen auch und er studiert Elektrotechnik?
Und warum heißt der Schüler im Test Ahmed?
Warum nicht? Man wird vermutlich Namen gewählt haben, die die Gesellschaft repräsentieren. Gab ja sicherlich mehr Aufgaben und dann vielleicht/hoffentlich auch eine Mia und einen Paul?
ich hätte total abgeloost. textaufgaben fand ich schon in der schule schlimm, da habe ich mich aber bemüht, denn es hing eine note dran. heute wo ich es nicht zwingend brauch, starre ich drauf und mein gehirn blockiert und ich starre halt nur. wichtig sind sie aber in der schulzeit, um eben das praktisch anzuwenden was man mit zahlen gelernt hat.. wenn es aber schon beim lesen hapert, man gar nicht versteht was gefordert wird , ist alles weitere sinnlos.
Ich finde den Vergleich sehr wohl wichtig. Denn in den anderen Ländern haben die getesteten Kids ja dieselben Voraussetzungen: Sie sind gleich alt, sie sind gleich bequem, wenn es nicht um Noten geht, ihre Lesekompetenz ist nicht höher, denn auch hier gibt es Kinder mit Migrationshintergrund und natürlich auch welche mit ADHS oder Legasthenie. Und trotzdem schneiden einige der Länder eben sehr gut ab, und zwar regelmäßig. Und ganz ehrlich? Man braucht PISA-Tests doch gar nicht, um zu sehen, wie übel das Bildungsniveau hier ist. Wie extrem schlecht die Allgemeinbildung ist, wie wenig Kinder irgendeine Ahnung von Geschichte haben (viele wissen in Umfragen nicht mal, was die DDR von der Bundesrepublik unterschied), wie schlecht die Rechtschreibung noch von 18jährigen ist. Und wie sehr sich die Betriebe beklagen, dass viele Azubis heute so wenig wissen (z.B. in Mathe), dass sie kaum ausbildungsfähig sind, weil auch die Berufsschule für sie kaum zu schaffen ist. Das ist absolut armselig für eine moderne Industrienation, bei der Experten warnen, dass sie den internationalen Anschluss bald verlieren wird, weil zu wenig in Bildung und Ausbildungsfähigkeit investiert wird. Schuld sind dabei nicht nur die bösen, desinteressierten Bildungspolitiker (die auch). Sondern Schuld sind wir als Gesellschaft. Eine Gesellschaft, der ihre Kinder wirklich wichtig ist, sorgt über Wahlen und gesellschaftlichen Druck auf die Politik dafür, dass es genug Lehrer gibt. Dass sie gut bezahlt sind (damit der Beruf des Grundschullehrers z.B. auch für Männer attraktiver ist) und dass sie gut ausgebildet sind (für Inklusion und Förderung). Sie sorgt für modern ausgestattete, renovierte, saubere Schulen, in denen Kinder und Lehrer sich wohlfühlen. All das ist nicht der Fall. Den Deutschen und damit auch den deutschen Politikern sind die Kinder leider nicht ebenso wichtig, wie es in manchen anderen Ländern offenbar der Fall ist. (Sehr gut schneidet Estland ab, aber auch die skandinavischen Länder.) Deshalb hat sich bei uns nicht nur seit Jahrzehnten nichts getan, sondern im Gegenteil, die Situation hat sich verschlechtert, es fehlen zigtausende Lehrer und Sonderpädagogen für die Inklusion sowieso. Ich finde, wir sollten den Schuss allmählich mal hören. LG
So einfach ist es nicht. Erstens sind auch die skandinavischen Länder schlechter geworden und zweitens kann es wohl kaum am Gehalt der Lehrer liegen https://de.euronews.com/next/2022/12/12/lehrer-gehaelter-europa-im-vergleich Vielleicht wird andersrum ein Schuh draus: die Lehrer verdienen zu gut, weshalb viele den Beruf nur wegen der Bezahlung und nicht wegen der Überzeugung machen. Kenn ich aus meiner Generation übrigens etliche.Estland zahlt deutlich schlechter. Und nein, in den Ländern gibt es nicht die gleichen Voraussetzungen. Der Migrationsanteil ist völlig unterschiedlich, die Lehrpläne und auch die Didaktik dürften sich unterscheiden. Der Test vergleicht Äpfel mit Birnen. Trotzdem muss natürlich daran gearbeitet werden!
Es gibt viele Stellen an denen geschraubt werde müsste. Ich möchte hier mal was zeigen, was mich ziemlich geärgert hat und meiner Meinung nach, diese Gleichgültigkeit zeigt. Siehe Bild: Schau dir die Farben. So gesehen in dem Arbeitsheft eines 4.klässlers... und das ist leider nicht der einzige Fehler. Wir leben den Kindern das vor... schnell einen Text geschrieben, egal ob korrekt und bedacht, Hauptsache die Aufgabe ist irgendwie erledigt. Wie gesagt, ist nicht der erste Fehler im Lehrmaterial meines Kindes. Lluvia

Klar, ein Vollzeitlehrer wird gütlich entlohnt. Mittlerweile sind allerdings die Aufgaben eines Vollzeitlehrers derart umfangreich, dass sie in 60 Wochenstunden kaum bzw. nicht mehr zu schaffen sind. Die Folge sind Stundenreduzierungen. Dann ist‘s schon wieder Essig mit dem guten Gehalt. Von außen sieht das natürlich super aus. Von innen… not so much. Ein Lehrer, der 40 Wochenstunden arbeiten will, verdient dann schon nur noch 2/3 vom vollen Gehalt.
Hätte ich nicht selbst Lehrer in der Familie, würde ich,s fast glauben. 60h ....der war gut
Gerade diese Vergleiche sind mit am spannendsten. Estland hat beispielsweise Gesamtschulen und ist technisch deutlich (!) fortgeschrittener als Deutschland (weshalb der online Unterricht während Corona mit Sicherheit keinerlei Probleme bereitet hat, anders als hierzulande). Da kann man sich an mancher Stelle schon eine Scheibe abschneiden
ich finde das lehrerbashing schon anstrengend. sicher gibt es faule und auch wiederum extrem engagierte , wie überall eben. lehrer haben aber inzwischen ein sehr fragwrdiges ansehen , kein wunder dass das keiner mehr machen möchte. und unseren kindern zu liebe sollten wir uns doch auf augenhöhe begegnen.
Ich begegne hier allen Lehrern auf Augenhöhe. Allein weil ein Teil zum Familien- und Freundeskreis gehört;) Allerdings kann ich da auch gut hinter die Kulissen schauen. Das Lehrer mehr arbeiten, als auf dem Papier an Stunden steht, keine Frage. Hab ja ne eigene Mutter , Oma, Tante und Onkel als Lehrer . Das die aber unterbezahlt sind und 60h+ in der Woche malochen.....naja , kann man glauben...muss man aber nicht;)
zur entlohnung kann ich nix sagen, weiß ich nicht. mir ging es explizit um die gern zitierte faulheit und das desinteresse
Ah , ok. Das sehe ich auch so. Im Gegenteil, ich sage meiner Mutter oft, dass sie die Dinge nicht so annehmen soll. Es wären am Ende nicht ihre Schratzen und es kann ihr egal sein, wenn die Eltern + Kind absolut beratungsresistent sind.
Fällt mir in meinem Beruf mittlerweile total leicht.....wer nicht hören will und alles besser weiß , bitte....ist doch nicht meine Fettleber oder amputierte Zehe.
Lehrer können das irgendwie nicht ( scheint ein innerer Drang zu sein, zu denken, aus jeder Raupe kann ein Schmetterling werden.
)
ich glaube lehrer werden lehrer weil sie aus intrinsischer motivation etwas gutes tun wollen :) ich berate auch meine kunden , will aber jemand partout etwas unbedingt, egal wie absurd das auch ist, bekommt er es.
du bist ja wie ein freund von mir, der im kino immer nur nach filmfehlern sucht und somit die ganze filmzeit crasht. weißt du, auch lehrer sind nicht fehlerfrei aber sie haben die schule, das abi und ein studium hinter sich und knnen somit gar nicht sooo dumm sein;), nur eben nicht fehlerfrei
Falls Interesse besteht, mal reinzuschauen: https://www.schulministerium.nrw/system/files/media/document/file/besoldung_uebernahme_schuldienst_beamtenverhaeltnis_ab_01122022.pdf Das ist allerdings das Bruttogehalt, von dem jeweils Steuern, PKV und dergleichen abgehen. Je nachdem kann also ein Tausender weniger dabei rauskommen. Und bei reduzierter Stelle gibt‘s eben anteilig weniger Geld.
Memory kommt aus Sachsen, da sind die Gehälter tendenziell niedriger (obwohl ich es für Lehrer und für die Pflege natürlich nicht weiß).
Au contraire… zumindest auf den ersten Blick auf die Tabelle ganz unten auf der Seite
https://www.oeffentlichen-dienst.de/beamte/besoldungsvergleich.html
Ah, siehste! Wobei Memory selbst (glaube ich) in der Pflege ist, Lehrer hat sie nur in der Verwandtschaft. Wäre spannend, mal in Erfahrung zu bringen, womit die unterschiedlichen Lehrergehälter nach Bundesländern zusammenhängen. NRW ist zwar Flächenland, ist aber auch stark armutsbetroffen, vor allem in den vielen Großstädten mit über 500.000 Einwohnern wächst die Zahl der armen Menschen. Sachsen hat dagegen nur Dresden und Leipzig als Städte mit Ü500.000, hat aber mit Dresden, Leipzig, Chemnitz und Freiberg (ich hätte fast Halle dazu gerechnet, aber das gehört zu Sachsen-Anhalt) auch renommierte Uni-Städte, und Leipzig und Dresden wachsen, sind attraktiv als Standorte für Großunternehmen. Die haben eher wohlhabenden Zuzug. Ich kenne jetzt keine Statistik, aber ich gehe davon aus, dass Sachsen das deutlich wohlhabendere Bundesland ist (insgesamt gesehen) als NRW.
Danke dafür..... Sehe es mir gleich mal an, wobei bei Geld viel und wenig eben auch relativ ist, daher maße ich mir da kein Urteil an
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