hgmeier
Hatte eben ein Gespräch mit meinem Nachbarn. Der arbeitet als Fahrer bei einem Krankenfahrdienst zum Mindestlohn. Im Gegensatz zu vielen anderen in der Brache gibt es bei ihm noch Nacht und Feiertagszuschläge und sogar einen kleinen monatlichen Zuschlag pro Kind. Aber letztlich immer noch sehr sehr wenig. Nach den Pressemeldungen heute über den ab 2019 steigenden Mindestlohn dachte ich er würde sich freuen. Doch weit gefehlt. Er hat wohl heute mit seinem Chef gesprochen. Bereits jetzt geht der Laden wohl +/- Null raus. Nach einer Erhöhung der Löhne dürfte vermutlich Schluss sein. Schuld sind wohl die Krankenkassen, die sich weigern mehr zu zahlen und dieses auch für 2019 schon angekündigt haben. Als er mir erzählt hat was die Tarif der Krankenkassen sind war ich erschüttert. Für eine normale Fahrt zahlen die um die 1,20€ pro besetzt gefahrenen Kilometer und nochmal 1,5-2 Euro als Pauschale. Die AOK zahlt sogar mit 1,12 € nooch weniger als der Rest. Und das sind dann auch noch Bruttopreise. Bei solchen Preisen kann doch kein Unternehmer den Mindestlohn einhalten?! Kann mir einer von Euch zufällig diese Kassentarife bestätigen? Eine Taxifahrt kostet gut das 2-3 fache und der Fahrer kriegt auf dem platten Land auch nicht mehr pro Stunde.
Was für ein Krankentransport ist das denn? Betreut (mit Rettungssanitäter hinten) und notfalls auch Blaulicht (=KTW) auf dem Dach oder ein unbetreuter Krankenfahrdienst (Behindertentransport)? Für KTW in Bayern: Einsatzpauschale von 33,11 Euro + Kilometerpauschale von 1,65 Euro LG Inge
Ist wenn ich das richtig sehe unbetreuter Krankenfahrdienst. Die fahren Leute sitzend zu Dialysen und Ärzten.
Hallo, das ist doch nicht nur dort so... Wenn es im öffentlichen Dienst eine Lohnsteigerung gibt und die Krankenhäuser den Angestellten (also den Krankenschwestern, Ärzten ect.) diese ausbezahlen müssen, dann müssen die Krankenhäuser diese Lohnerhöhung irgendwo einsparen, weil die Krankenkassen nicht mehr bezahlen - in der Regel sind das dann Stellenkürzungen. Gruß Dhana
Ist doch überall in der Med. Branche so. Ich arbeite ja auch an 3 Fronten.... Am stärksten erschüttert mich da die ambulante Pflege mit den Kosten. Anfahrt 5€, egal wie weit entfernt innerhalb des Einzugsgebietes. Und um die pflegerische Situation abzudecken ist so ein Gebiet mit unter ziemlich groß! Für einen der Klienten fahre ich 15 km. In der Region ist nur noch er zu versorgen. Damit fahre ich 30km nur für ihn, erwirtschafte 5€ für die Fahrt und 10,11€ für die Abnahme des BZ Wertes sowie Berechnung und spritzen von Insulin. 15€, von denen die Räumlichkeiten, Fahrzeug mit allem drum und dran und ich als Fachkraft bezahlt werden müssen. Absolute Nullrunde. Da es eine BZ Berechnung ist kann und darf nur eine gelernte Schwester dran. Mein Stundenlohn übersteigt das erwirtschaftete Einkommen schon um einiges, verstehe geht nicht wie die Dienste sich halten können....
wir wollten über den Pflegedienst Betreuungsleistungen einkaufen also keine Pflege sondern mal rausgehen, vorlesen etc ( nicht bei Ellert aber grds) die verlangen je nachdem 25-50.- die Stunde die Leute bekommen keine 10.- die Stunde dafür Ich denke dass aus solchen Dingen sich dann die Dienste halten können da machen sie Plus und stecken es in was anderes wieder rein. dagmar
Ich habs mal dujrchgerechnet: Wenn der Stundenlohn bei 10 Euro liegt, dann kostet eine Arbeitsstunde inklusive Urlaubsanspruch, durchschnittlicher Krankheit und Lohnnebenkosten rund 14,80 €. Hinzu kommt noch je nach Branche ein Verwaltungsaufschlag von gut 20%. Da ist man schon gleich bei 17,72 €. Umsatzsteuer drauf und man hat ca. 21,10 €. Und da fehlen noch Sachen wie Fahrzeuge, Fortbildungen etc. sowie ein Gewinnaufschlag. Da bleibt bei einem Stundensatz von 25,-€ nicht wirklich was. Musste vor kurzem für eine Wochenendveranstaltung Wachleute beauftragen. Die lagen bei 30,-€/h und Person.
10€ ist auch definitiv nicht unser Stundenlohn...
Von den Aushilfen mit Hilfsausbildung ja.
Examinierte? Das doppelte und mehr.
Das zahlen die Kassen aber nicht, weshalb nur wenige mit diesem Kenntnisstand in die normale häusliche Versorgung gehen und diese natürlich w entsprechend an Qualität verliert. Was schade ist.
Ich würde vom arbeiten her gerne ambulant bleiben aber der Lohn ist, auch wenn es doof klingt, unterhalb meiner Ansprüche. Die Ausbildung, Fortbildungen etc waren zu teuer und zu anstrengend um für weniger arbeiten zu gehen
Müsste ambulant, um auf den selben Lohn wie stationär zu kommen, 1/3 mehr Stunden reißen weil die Kassen hier rum geizen. Und dann seh ich meine Familie kaum noch.....
in der Regel machen das ( so jemand habe ich auch) Ehrenamtler die bekommen keine Fahrkosten etc und eher Taschengeld wenn da ein Dienst bei 40.- liegt finde ich das fürs rumlaufen und vorlesen extrem überteuert und in der relation was eine Schwesetr für die echte Pflege bekommt in keiner Relation abgesehen im Vergleich was ein Arzt im Quartal abrechnen kann übers Kärtchen für einen Patienten dagmar
Ehrenamtliche arbeiten aber meist nur bei den Hilfsorganisationen, nicht bei den gewerblichen Pflegediensten. LG Inge
https://www.hausärztemangel.info/haus%C3%A4rztemangel/honorar-der-haus%C3%A4rzte/
die verdienen eben nichts dran gerade wenn ich die Beträge der Pflege vergleiche dagmar
...
Das ist ja Wahnsinn! Da kann ich echt froh sein beim brk zu arbeiten...die zahlen wirklich gut... Das mit der Pflege ist in D eh so ne Sache...es wird sich so schnell auch leider nichts ändern...aber das von kk kommt mir schon sehr wenig vor...
Kann aber auch anders sein: Die meisten Hilfsorganisationen (und da nehme ich meine nicht aus) zahlen z. B. für Sanitätsdienste ihren Helfern bestenfalls eine kleine Aufwandsentschädigung, während ich in dem privaten Unternehmen in dem ich hin und wieder aushelfe dafür gutes Geld bekomme. Das BRK hat dieses Jahr den Zuschlag für den San-Dienst auf dem Oktoberfest nicht bekommen, weil ihr Angebot teurer war als das der gewerblichen Konkurrenz. Nur dass die gewerbliche Konkurrenz ihre Mitarbeiter bezahlt, das BRK die meisten (auf dieser Veranstaltung) nicht. LG Inge
Bei uns ist es so dass auf Veranstaltungen z.b.Maiwiesn bei uns nur „ehrenamtliche“ Ausgebildete gegen Essen&trinken arbeiten...wie das wo anders läuft weiß ich nicht..ich arbeite ja in einem Seniorenheim mit neuem Konzept..aber die Ambulanten bekommen bei uns das gleiche Gehalt, ist ja tariflich geregelt..wie es bei Sanis&co.aussieht weiß ich leider nicht..ich bin zumindest froh über meine tolle Stelle wenn ich sehe was manch andere verdienen..kann mich nicht beschweren...
Im Rettungsdienst werden bei uns auch die Ehrenamtlichen bezahlt. Bis zu max. 2400 Euro im Jahr, das ist die Ehrenamtlichenpauschale, die z. B. auch Übungsleitern etc. D. h. bei uns bekommen die Ehrernamtlichen den normalen Stundenlohn, können aber nur eine bestimmte Anzahl an Schichten fahren, weil das sonst über die 2400 Euro im Jahr hinausgeht und dann steuerpflichtig wird. Bei uns. Und damit meine ich nicht meine Organisation, sondern nur unsere drei Wachen in der Stadt. Ich weiß nicht ob das innerhalb der Organisation so geregelt ist oder ob das jeder Bezirk anders macht. Hätte ich bei der Hilfsorganisation hier bei mir im Ort angefangen, hätte ich pro SCHICHT 4 Euro bekommen. Natürlich ist das da auch steuerfrei, eben über die Ehrenamtlichenpauschale, nur die Bezahlung ist halt ein Bruchteil dessen was ich in der anderen Wache bekommen habe. Sanitätsdienste sind wie bei den anderen Hilfsorganisationen auch, rein ehrenamtlich besetzt, aber auch nur mit kleiner Aufwandsentschädigung. LG Inge
ich hab bis vor kurzem ja noch zum mindestlohn gearbeitet. als das erste mal mindestlohn erhöht wurde reduzierte sich meine arbeitszeit da ich ja nur auf 450 euro gearbeitet habe und nicht drüber liegen durfte. und jetzt müssten die die arbeitszeit wieder verringern...das ist so hohl..die firma braucht die arbeitskraft. mindestlohn ist wichtig macht aber gerade im 450 euro bereich vielen firmen kopfzerbrechen weil die kräfte immer weniger arbeiten. sinnvoll wäre es parallel dazu gewesen das z.b. auf 500 euro anzuheben bei einem geringfügigen job z.b.damit beide seiten auch was davon haben
Das ist und war von Anfang an eine verfehlte Konstruktion. Brauchen die 450 Euro-Jobber keine ärztliche Versorgung oder Rente? Die verursachen die gleichen Kosten wie die anderen auch, wieso zahlen die dann nicht entsprechend? Dann gäbe es diese "Probleme" gar nicht. Hier werden nur die Lasten solidarisiert. Wohin das führt (Probleme mit den gesetzlichen Krankenkassen) wurde gerade thematisiert. Die Krankenkassen zahlen dann halt nicht entsprechend, was zu Lasten anderer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geht. Außerdem hat denn die Arbeitnehmerin nichts davon, wenn sie für weniger Arbeit das gleiche Entgelt bekommt?
Ich bezweifle , dass die meisten 450€ Jobber das als alleinige Einkommensquelle haben! In der Tat kenne ich Viele die das entweder nebenbei machen (Schüler, Menschen die noch Angehörige pflegen, Mütter in Elternzeit = ALLE Krankenversichert) , oder schon in Rente sind oder gesundheitlich zu mehr nicht fähig und die mickrige Bu-Rente aufbessern ,also kann man sich den Sozialschmarotzermodus i.d.R. sparen. Die Probleme liegen weiß Gott wo anders , zeigt jede Statistik , WO bei den Krankenkassen das Geld wegfließt und NEIN es sind weder die Hausfrauen , noch die Mutter-Kind-Kuren , noch die Minijobber überproportional am Defizit Schuld.
genau so siehts aus... als alleinige einnahmequelle dürfte das wohl nie gehen da man dann wirklich nicht krankenversichert ist...ergo sind 450 euro jobs immer in irgendeiner form ein zubrot und grundsätzlich erstmal nicht schlecht
Ach was ich noch sagen wollte , wenn man das "mehr" in Gutscheinen auszahlt (Discounter, Tanken , Nahverkehr ) dann muss man das nicht mit zu den 450€ rechnen;-) Also Überstunden in der Form auszahlen lassen.
nicht ganz... das nennt sie geldwerter vorteil und viele die im minijob arbeiten sind aufstocker des jobcenters...und geldwerter vorteil gilt beim jobcenter ebenfalls als eine einkommensform die nicht gestattet ist über die 450 euro. hätte mich also persönlich nicht weitergebracht und tankgutschein schon mal gar nicht..wer so am rande rumkrepelt hat kein auto gottseidank interessiert es mich derzeit nicht mehr..
Daß der Mindestlohn wieder abgeschafft werden sollte? Der Gesundheitssektor hat ganz andere Probleme als den Mindestlohn. Und gesamtwirtschaftlich ist inzwischen erwiesen, daß die Arbeitgeber mit ihren fürchterlichen Prognosen von der Arbeitsplatzvernichtung dank Mindestlohn Unrecht hatten.
Es sollte untersagt werden, Betriebe fast nur durch Minijobber zu führen. Da sollte eine Regelung her. Kann doch nicht sein, dass der Pizza-Lieferdienst 1 Angestellten hat und der Rest ca 10-15 Leute nur Minijobber sind. Ansonsten finde ich die Erhöhung echt lächerlich.
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