Leena
Im Moment bin ich, was meine Eltern angeht, mit meinem Latein am Ende. Es geht dabei, zumindest vordergründig, um den Zustand ihrer Mietwohnung, in der sie (seit mittlerweile 40 Jahren) leben. Meine Eltern sind beide etwa Mitte 70, meine Mutter arbeitet seit ihrer Pensionierung weiter als Lehrerin, macht an ihre alten Schule regelmäßig Krankheits- und Elternzeitvertretung etc., mein Vater ist seit 10 Jahren in Rente und macht nichts mehr. Wir waren eben bei ihnen, sie wollten einen Tag unsere Söhne nehmen, weil mein Mann nicht ganz fit ist und ich noch arbeiten muss. Die Wohnung war mir schon als Kind peinlich, alles Stückwerk, kein Stück passt zum anderen, der Lampenschirm mit dickem Tesaband geklebt, die Kückenbank auch etc. pp., und das NICHT, weil es ihnen finanziell mangeln würde. Und mittlerweile - der Putz bröckelt von den Wänden, die Leitungen baumeln samt Nägeln durch die Gegend, die Küchenfließen liegen in kleineren und größeren Brocken auf der Erde. Dazu kann meine Mutter NICHTS wegschmeißen und die halbe Wohnung ist mit altem, mittlerweile absolut unbrauchbaren und kaputten Zeug zugestapelt. (Meine Eltern haben ihrem Vermieter 20.000 Euro dafür bezahlt, dass sie NICHT renovieren müssen.) Aber so langsam erreicht es für mich neue Dimensionen... mir war schon ein paar Mal aufgefallen, dass der Toilettensitz beschmiert ist, nachdem mein Vater ihn benutzt hat. Ich hatte auch schon versucht, bei meiner Mutter das Thema anzusprechen - sie meinte, dass es sie auch bekümmere und sie das Gespräch mit seinem Hausarzt suchen wolle. Heute waren wir wieder da, wie gesagt, wir wollten die Kinder bringen, dabei war ich zufällig im Schlafzimmer meiner Eltern. Die Betten waren offensichtlich gemacht, morgens, die Bettdecken lagen ordentlich gefaltet auf den Betten - aber das Laken meines Vater war braun und schlierig, an mehreren Stellen. Ich war entsetzt und sagte was - meine Mutter setzte sich mit ihren Anziehsachen auf die größte dreckige Stelle und schwieg vor sich hin. Die sanitären Einrichtungen sind in einem Zustand, dass ich sie für regelrecht gesundheitsgefährdend halte (zumal der Toilettensitz kaputt ist, die Schrauben sind rausgefault, aber da die Toilettenschüssel eine Größe hat, die es heute wohl nicht mehr gibt, leben sie weiter mit dem kaputten Sitz und setzen sich eben ganz, ganz langsam und vorsichtig hin. Ansonsten stinkt die Toilette so dermaßen... es ist nur noch unaussprechlich. Ich kann da für mich meine Kinder nicht mehr hinlassen. Ich will meinen Kindern aber auch nicht ihre Großeltern "wegnehmen", und ich will auch meinen Eltern nicht die Enkel "nehmen". Meine Eltern finden, ich stelle mich an, wenn ich wegen "solcher Kleinigkeiten" die Kinder nicht mehr zu ihnen lassen möchte. Außerdem sagt meine Mutter, okay, dann lass es, dann braucht ihr euch gar nicht mehr bei uns zu melden. Ich bin mit meinem Latein am Ende. :-((((( (Ach so, mit dem Hausarzt meiner Eltern war ich mal halbwegs befreundet, man kennt sich - aber kann ein Gespräch da was bringen, und - ich kann doch auch über meine Eltern nicht irgendwie "verfügen", sie sind doch abgewachsen und selbständig und eigenverantwortlich für sich selber. Hilfe...) (So, und jetzt schicke ich schnell ab, bevor ich es mir anders überlege.---)
Hi, auch erwachsene Menschen sind nicht immer dazu in der Lage, wirklich sinnvoll für sich zu sorgen. Oft steckt Überforderung dahinter und genau diesen Eindruck habe ich bei Deiner Schilderung Deiner Eltern. Setz Dich mit dem Hausarzt in Verbindung und rede Klartext mit ihm, denn das ist gesundheitsgefährdend. Wenn alles nichts hilft, keine Unterstützung auch von außen, sprich durch Dich oder entsprechende Hilfsdienste angenommen wird, dann gibt`s im härtesten Falle - so schlimm das klingt, aber Deine Schilderung ist auch dramatisch - die Möglichkeit der Pflegschaft, die heutzutage zeitlich begrenzt ausgesprochen wird und sich auch nur auf bestimmte Lebensbereiche beschränken läßt. LG Fiammetta
Ich finde es ganz vernünftig von dir, dass du die Kinder erst mal nicht mehr zu den Großeltern lässt. Mit "wegnehmen" hat das nichts zu tun, sondern mit Verantwortung übernehmen. Mit dem Hausarzt kannst du das Thema natürlich ansprechen, ansonsten denke ich dass du die sozialpsychologischen Dienste der Gemeinde kontaktieren solltest.
das ist aber wirklioch ein schlimmes erlebnis...
1. ich würde mein kind in solche zustände auch nicht lassen
2. hört sich das ja schon nach messietum seit jahren an, wahrscheinlich als folie a deux....
3. beginnende inkontinenz ist natürlich unfassbar peinlich für die betroffenen, aber da auch was ernstes dahinterstecken kann, muss es natürlich mit dem hausarzt besprochen werden....dazu kannst duu deinen vater aber kaum zwingen und vermutlich will er eben auch gar nicht wissen "was da vielleicht ist" (so ist meine mutter....)
4. ob der lampenschirm geflickt ist oder die fliesen bröckeln, ist ja ihre sache, aber die hygienischen verhältnisse müssen schon stimmen, wenn kinder dorthin sollen...
5. ich denke, deine mutter hat einen riesenbatzen verletzten stolz, dadurch, dass "das alter" und seine unaussprechlichketen und berschwerden sie einholen....und das drückt sie durch solche sprüche aus....ich denke fast, ich würde es für en paar wochen draugf ankommen lassen...wie sehr bist du auf ihre kinderbetreuungsübernahme angewiesen?
6. und wichtigstens: natürlich solltest du den hausarzt anrufen! ganz viele werden jetzt sagen "NEIN; vertrauensbuch, geht gar nicht!!!" usw. und meine eigenen eltern würden behaupten, mich zu verstoßen, wenn ich sowas täte...ich täte es trotzdem, weil ich meine, dass man eben (leider) allmählich immer mehr verantwortung für seine eltern übernimmt, wie sie sie früher für uns hatten....alter und demenz kommt nicht plötzlich und unangemeldet, leena....vielleicht schimpfen sie, vielleicht "hassen" sie dich dafür, aber kann man sie einfach versiffen lassen (verzeih die härte...)...sie haben uns ja als kinder und teenies auch zum wahnsinn getrieben und wir haben sie "gehasst", weil sie bevormundenderwise und voller übergriffigkeit drauf bestanden haben, dass zähne geputzt, zahnklammern getragen, haare gewaschen und zimmer aufgeräumt wurden...und gerade DEINE mischen sich je bis heute und voller freude und ohne jegliche hemmungen in dein leben und deine enstcheidungen ein....bist du nicht genauso erwachsen, selbstbestimmt und eigenverantwortlich?
ich würde den hausarzt kontaktieren und ich bin als ärztin oft froh, wenn angehörige etwas erklären oder auch nur ansprechen, was ich von den älteren, eigensinnigen, stolzen, misstrauioschen patienten selber nicht oder nur verfälscht erfahren hätte...
natürlich KANN es sein, dass eine unangenehme bis schlimme diagnose dahinmterstecken KÖNNTE und dann bist natürlich DU schuld...kannst du damit leben?
Hallo, ich bedauere dich und denke auch, - dass du die kinder erstmal nicht hinlassen solltest. Sie sollten oma und opa nicht ablehnen, was evtl. passiert, wenn sie das ein odder anddere malheur sehen. - den hausarzt kosnultieren solltest du auch auf jeden fall. - evtl. besorgst du erstmal eine putzfrau für die beiden und nach dem gespräch mit dem arzt gibt es ja einige unterstützungsmöglichkeiten. bedenke aber auch, dass deine mutter immerhin noch arbeitet. also kann es ja so schlimm nicht sein. Allen anderen sei gesagt: ja es ist hilfe und unterstützung nötig, aber bedenkt, dass ihr alle mal alt werdet und euch wünscht, dass eure kinder euch respektvoll und einfühlsam behandeln. lg
manche dinge sind trotzdem notwendig....
Seh es mal aus der Sicht deiner Eltern (vor allem deiner Mutter): Sie sieht all das sicherlich auch, ist aber "ohnmächtig" was dagegen zu tun, daher auch ihr Schweigen und ihr peinliches "sich auf die Flecken setzen". Sie ist selber noch beruflich aktiv hat aber einen Mann neben sich, der seit Jahren NICHTS mehr macht. Sie selber kann nunmal nicht alles (renovieren etc.) wenn er nicht mitzieht, hat sicher schon viele Streitgespräche deswegen gehabt und irgendwann hat sie wohl resigniert. Gerade handwerkliche Dinge müssen bei uns in der Familie schon länger die Söhne /Schwiegersöhne immer mehr übernehmen. Irgendwann können und wollen Eltern das nicht mehr. Habt ihr dahingehend überhaupt schon mal Hilfe angeboten ?(Gerade kaputter Toilettensitz: gemeinesam in den Baumarkt gehen,aussuchen und daheim anbringen ?) Im Moment sind sie "beleidigt" was ganz normal ist, und auch eher die Überforderung wiederspiegelt. Es ist nicht schön, zu hören, dass man etwas nicht mehr schafft. Lass ihr also Zeit, eine gewisse Funkstille und setz dann nochmal an.Biete Hilfe an und signalisiere, dass Du (bzw. Ihr als Familie) da seid und helft. Das mit dem Hausarzt würde ich zusätzlich angehen, was DER mit der Information macht ist sein Ding.
Liebe Leena, auch wenn es kein Trost ist, ein Einzelfall ist das nicht. Wende dich an den paritätischen Wohlfahrtsverband oder eine Kirchengemeinde und bitte um Unterstützung. Zuerst solltest du aber nochmal das Gespräch mit deiner Mutter suchen und die Dinge aussprechen. Vielleicht verdrängt sie die Inkontinenz des Vaters. Aber wenn es einmal ausgesprochen ist, im Sinne von, Mama, das Bett ist voller Kot, was sollen wir gemeinsam dagegen tun, vielleicht kannst du dann mit ihr reden? Eine Möglichkeit wäre eine Reinigungsfirma - nur wenn die Eltern dem zustimmen - zu beauftragen und deine Eltern gegen in dieser Zeit in eine Ferienwohnung. Ich glaube nicht, dass deine Eltern da allein rauskommen. Wenn du mit deiner Mutter sprichst, versuchen einen gemeinsamen Weg finden, den sie mittragen kann und auch möchte. Wünsch dir ganz viel Kraft! Franziska
hausarzt etc. ist mit sicherheit gut und auch notwendig. wie steht es denn um die finanzen deiner eltern?? wenn genug geld da wäre, dann versuche deine mutter dahingehend zu bearbeiten, das ev. raum für raum saniert und modernisiert werden kann. das sind unhaltbare zustände und nicht nur gesundheits-,sondern teilweise auch lebensgefährlich, wenn kabel in der gegend rumhängen. viel kraft und berichte dochmal, wie es weitergeht.
Hi, ich schließe mich Leewja an, das klingt nach Messie-Syndrom zu zweit. Und weil das hier jemand schrieb: Es ist überhaupt kein Zeichen dafür, dass es nicht grundsätzlich ein Problem gäbe, wenn die Mutter nach außen hin gut funktioniert, das tun viele Messies. Natürlich ist ihr das peinlich und sie empfindet es als Übergriff, wenn du sie auf solche Dinge hinweist, aber es ist in dem Fall wirklich nicht damit getan, dass du ihr nahelegst, mit dem Hausarzt zu sprechen - das wird sie nicht tun, dazu ist ihre Scham viel zu groß. Du kannst dich durchaus auch darauf einstellen, dass sie erst mal Gift und Galle spucken werden, wenn du eine Entrümpelung/Reinigung o.ä. in Auftrag gibst, nur: Hier geht es nicht nur aus hygienischen Gründen um Eigengefährdung - zwei über Siebzigjährige, die in einer Wohnung leben, wo die Bodenbeläge Stolperfallen sind, die Kabel aus den Wänden hängen und aufgrund von angesammeltem Müll und Unrat irgendwann evtl. auch noch Ungeziefer sein Unwesen treibt, brauchen Hilfe - egal, ob sie selbst das so sehen oder nicht. Es ist ja typisch für Messies, sich ihre Häuser als "Höhlen" zu gestalten, die sie wie eine zweite Haut umgeben und an denen bitte schön nichts verändert werden darf - aber es wäre fatal, wenn du deine Eltern damit allein und eben auch ihrem Schicksal überlässt. Aus meiner Sicht müsst ihr da Verantwortung übernehmen und gegensteuern - schlimmstenfalls (was ich nicht hoffe) holt sich mal einer von beiden an einem freihängenden Kabel einen Stromschlag oder fällt wegen der kaputten Fliesen längelang hin und landet mit Oberschenkelhals- oder Hüftfraktur im Krankenhaus... Das willst du sicher auch nicht. LG Nicole
O Leena, das braucht ja wirklich kein Mensch, so was Unangenehmes, Peinliches, Konfliktträchtiges, in das alle drei Generationen eingesponnen werden, und du bist die, die handeln muss.... Sprich mit dem Hausarzt und dann vielleicht zusammen mit ihm erstmal mit deiner Mutter. Je nachdem, wie und in welche Richtung die "Diagnose" geht, müsst ihr dann weiterentscheiden - rennovieren, ein Putzteufelteam bestellen und Eltern solange ins Hotel, neue Wohnung (ggf im betreuten Wohnen)... Die Kinder kannst du leider natürlich nicht dorthin lassen, solange es so ist. Lg Fredda
dem VErmieter einen Tip geben....so grausam das klingt....aber es muss Feuer unters dach sonst wird sich nichts ändern....Enkelkontakt nur nochb ei euch in der Wohnung.... andere Möglichkeit ...lass sie ssie wollen es so und sind so offensichtlich zufrieden....und es geht niemenden etwas an...egal ob sie stinken oder im DReck leben...Erwachsenen Menschen ebe....helfen erst hach Hilfeschrei wenn sie darum bitten.....ist wie bei Alkoholikern...da geht Hilfe erst wenn sie wollen
Das wäre jetzt nicht das Vorgehen meiner Wahl - es kann Krankheit, Verzweiflung, Scham, sonstwas dahinterstecken. Und zu den Alkoholikern: Auch da gibt es Menschen, die du sehr wohl in einem bestimmten Stadium helfend erreichen kannst, aber eben nicht so trampelig mit Feuer unterm Dach, sondern auf Augenhöhe.
fast alles ist ja schon gesagt..... Sind deine Eltern denn noch geistig fit? Koennen sie das Drama begreifen?Oder sehen sie nicht, was los ist? Bei meiner Mutter ist es ja aehnlich- das messietum. Seit mein Vater vor 12 Jahren gestorben ist, hat sie nichts mehr weggeworfen. Im Zimmer meiner Schwetser stapelten sich PCs , die aeltesten aus den 80ger Jahren. Und da ist es so, dassmeine Mutter einfach nicht einsichtig ist. Sie sagt mir staendig, dass das alles noch zu brauchen sei, nicht weg koenne und zu guter Letzt, die schlimmste aller Beleidigungen, die sie kennt ""Du wirfst ja mit Geld immer herum"". Kuzr, das ist nichts zu machen, ist mir aber auch egal. Riecht alles was muffig, wir haben einen komplett unterkellerten Bungalow mit 150 oder 140 qm oben, das gleiche an keller bzw mehr weil auch noch 40 qm Garage zukommen, alles voll. Aber das ist leztlich nicht wirklich schlimm oder gefaehrtlich. Gesundheit ist was anderes. Meine Mutter hatte einen schlaganfall nachdem sie acht Jahre ihre Medizin gegen Bluthochdruck nicht genommen hatte und war genauso ignorant wie Deine Eltern mit ihrer persoenlichen Hygiëne zu sein scheinen. Unterschied ist, dass wir das mit dem Bluthochdruck nicht wussten, meine Mutter uns glatt angelogen hatte und man den ja auch nicht so easy wahrnimmt. Das ist ja anders bei Euch. Was sagen Deine geschwister? Bei uns ist mein Bruder am naechsten dran, wenn ich mit meiner Mutter was habe, rufe ich ihn erstmal an. Was sagen die, welchen Eindruck haben die? Dann wuerde ich das gespraech mit den Eltern suchen-MIT geschwistern und dann weiterschauen. Gemeinsamer arztbesuch, Entruempelung, mal schauen. jedenfalls, sei gedrueckt n dem Tag, an dem ich erkannt habe, dass meine Mutter richtig stark abgebaut hat, vor allem mental und ich fuer sie verantwortung uebernehmen muss und nicht mehr umgekehrt, da war mir echt unwohl. Und ich war so dankbar wie nie fuer meine geschwister Benedikte
Du musst Dich kümmern, denn Deine Eltern haben das alles nicht mehr im Griff. Ich kenne es aus eigener Erfahrung, dass aus Scham die Krankheit des Partners (Demenz) mit allen Mitteln vertuscht wurde. Rede mit dem Arzt, und dann pack Dir Deine Mutter. Sie scheint ja die fittere Elternteil zu sein. Vielleicht schafft sie es auch nicht alleine, sich gegen Deinen Vater durchzusetzen. Hast Du Ihr schon angeboten, mit Ihr zu entmüllen? Ich wünsche Dir viel Kraft!
Liebe Leena, ich kann Dir sehr gut nachfühlen - ich hab fast das Gleiche durch. Die Messie-Anwandlungen betrafen bei uns "nur" nicht rausgetragenen Müll und Papiere (Zeitungen und Werbung ebenso wie wichtige, nicht abgelegte Post). Aber die zunehmende Verwahrlosung in Form von nicht reparierten kaputten Einrichtungsgegenständen, verschmutzer Toilette, dreckiger Bettwäsche, mangelnder Körperhygiene, etc. war unübersehbar. Da sich das alles unter einem Dach mit uns abspielte, war Handeln angesagt, denn ich konnte den Kindern den Besuch eine Etage tiefer schlecht verbieten. Reden hat nichts gebracht. Kontrolle war besser, führte aber zu Spannungen, da das Gefühl des Überwachtwerdens da war. Also musste Hilfe von außen her: Eine Putzfrau, die einmal in der Woche das Gröbste sauber machte, dazu ein Pflegedienst, der zwar vordergründig wegen einer gesundheitlichen Sache kam, zusätzlich aber das Waschen, Duschen und die restliche Körperpflege überwachte ("...wenn wir schon mal da sind."). Das war nicht immer konfliktfrei, aber hier hat der Zweck die Mittel geheiligt. Will heißen: Meiner Meinung nach MUSST Du etwas unternehmen. Es scheint Eigengefährdung vorzuliegen, wenn die Enkel im Haus sind auch Fremdgefährdung. Sprich zuerst mit dem Hausarzt. Er wird wissen, wie weiter vorzugehen ist. Wenn er sich drückt, weil er sich nicht traut, such Dir eine andere caritative Einrichtung. Deine Eltern brauchen Hilfe. Wenn sie sie von Dir nicht annehmen, dann muss das ein anderer tun. Erwarte nicht, dass Deine Eltern einverstanden, kooperativ oder gar dankbar für Entrümpelungsaktionen & Co. sind. Das wird sicherlich kein Spaziergang, ist aber in meinen Augen unabdingbar. Alles Gute!
Meine Mutter ist diejenige, die nie etwas wegschmeißen kann. Mein Vater hat jahrelang darum gekämpft, dass wenigstens ein paar Flecken im Wohnzimmer und in der Küche noch frei und benutzbar waren. Jetzt kämpft er anscheinend nicht mehr... Geistig fit - na ja, im Gespräch ist mein Vater schon noch "der Alte", und solange er sich nicht bewegen muss, ist er eigentlich ganz zufrieden. Aber jede Bewegung dauert bei ihm unendlich lange und vieles klappt offenbar nicht mehr. Und meine Mutter - sie arbeitet zwar noch, ich glaube aber nicht, dass das wirklich eine gute Idee ist. Mehr mag ich jetzt nicht dazu sagen. Ansonsten - meine Eltern haben eine Putzfrau, die einmal die Woche einen Vormittag lang kommt. Ich sehe zwar nichts davon - aber wer weiß, was ich sehen würde, wenn sie NICHT käme. :-( Und mein Mann macht ja schon oft viel Handwerkliches bei meinen Eltern, was sie sehen bzw. was sie ihn lassen, und er hat auch versucht, sich um den kaputten Klositz zu kümmern - aber die Klositze, die es derzeit zu kaufen sind, sind komplett kleiner als die Toilette meiner Eltern - das passt nicht. Und repapieren kann man da nichts mehr, wie gesagt, die Verschraubung ist rausgefault. Meine Schwester (gut 400 km entfernt und zwei- bis maximal dreimal im Jahr hier) meinte nur, dass es so schlimm sei, hätte sie noch nicht gewusst, und wenn unsere Eltern keine Hilfe wollen, könne man doch eh nur warten, bis etwas passiert ist. Ansonsten sollte ich ihrer Putzfrau doch mal eine Ladung Chlor-Reiniger vorbei bringen, damit sie effektiver putzen könne... Ich denke ja auch, die Wohnung müsste komplett entrümpelt und renoviert werden - meine Eltern wollen nicht, das "lohnt sich doch nicht mehr" bei ihnen, sie sind doch schon so alt und machen es bestimmt nicht mehr lange (O-Ton meiner Mutter). Irgendeine Form von betreutes Wohnen, altengerechte Wohnungen mit gewissen Dienstleistungen etc. lehnt sie auch strikt ab, und mein Vater redet nicht einmal darüber. Das Gespräch mit dem Arzt werde ich suchen müssen. Ich geh mal wieder in mich und denke weiter... :-((( Besten Dank auch für die PN's.
dein letzter absatz schreit, finde ich, nach aktionismus....denn offenbar ist ja kein massiver widerstand gegen das entrümpeln da, sondern nur mangelnder eigenantrieb und eine gewisse fatalistische grundhaltung....vielleicht würde eine leena und ein leenamann mit hochgekrempelten ärmeln udn gemiettem container ja einfach hingenommen? renovieren ist ja nochmal ein anderes thema, aber fliesen und kabel, da könnte doch vielleicht zu reden sein...wenn du auf die gefahren für leib und leben hinweist? kann man neue verschruabungen in den klositz bohren?? einen schnitzen?? anfertigen lassen????
Man kann doch auch ganze, neue Toiletten kaufen, das wäre ein schickes W.-Geschenk. Und das Entrümpeln wäre eine "Tut mir nicht leid, dass ich mich grad unbeliebt mache, aber es muss sein" Aktion. Und das "Für uns lohnt sich das nicht mehr" triggert mich dermaßen - eine sehr liebe Tante von mir lebt seit 30 Jahren so, weil sie immer krank war und immer dachte, sie wird nicht alt, ist nicht mehr gereist, hat sich nichts gegönnt, ist nicht umgezogen, nun kann sie kaum noch laufen und hat nichtmal einen Balkon...
Normalerweise halte ich sowas für überflüssig - aber in diesem Fall: Lass die Putzfrau mit Sagrotan u.ä. putzen, das nimmt vielleicht ein ganz kleines bisschen den Nährboden für Bakterien, Pilze, usw. Ist es vielleicht möglich, den einen Vormittag (z.B. 4 Stunden) auf z.B. 2x2 Stunden umzuverteilen? Dann wäre zumindest zweimal in der Woche eine gewisse Grundsauberkeit da (Küche und Bad wäre mir da besonders wichtig). Oder man stockt ein bisschen auf, so dass sie jeden zweiten Tag kommen kann? Wäre das finanziell möglich? Was die Toilette angeht: Raus mit dem Ding und eine komplett neue rein. Kostet bei Standardmaßen nicht die Welt und ist die sauberste Lösung. Außerdem liefert das eine Rechtfertigung für eine Grundreinigung des Bades.
leider. in meiner fam. ähnlich geartet, nur dass meine kinder noch nie einmal ihre großeltern besucht haben, da nicht möglich. mein papa inzwischen durch (verkapselten) darmkrebs (erfolgreich operiert) noch etwas mehr zum pflegefall geworden, die wohnung ist (vermutlich) noch schlimmer als die, in der ich groß geworden bin ... und bereits damals - als ich noch zu hause wohnte, wurde jede plastikdose (ich spreche von abfall, nicht von tupper & co), jedes tütchen, jedes schnürchen und auch jeder nagel, jedes fitzelchen kabel usw. usw. aufgehoben. ich tendiere dazu, dass es schon iwie mit dem 2. weltkrieg zusammenhängt - bes. im mütterlichen elternhaus war nicht nur sparsamkeit, sondern dann schon geiz an sich selbst an der tagesordnung. es gab KEIN toilettenpapier, opa hat immer die westpaket-einpackpapiere in kleine stücken geschnitten und auf so ein dings aufgespießt. um diese benutzen zu können, musste man das papier erstmal paar minuten bearbeiten, zusammenknüllen usw., sonst ging gar nix. als ich 13, 14 war habe ich mir tatsächlich getraut zu sagen: entweder sie kaufen toilettenpapier (das hat auch in der ddr nicht viel gekostet) oder ich komme sie nicht mehr besuchen. ausschließlich für mich wurde dann eine rolle papier gekauft, opa, oma und tante sowie meine fam. , wenn wir zu besuch kamen, nahmen weiterhin einpackpapier. opa hat sich nicht einmal ne "21er" limo (himbeerlimo, die billigste, die es gab, WENN es mal welche gab) gekauft, soviel geld für eine limo für sich selber, nein das geht nicht. die folien! von den sandwichkäsescheiben wurden (wenn eben mal ein käsepäckchen im westpaket war) abgewaschen, getrocknet und benutzt, um den schnittkäse, den er mit dem messer hauchdünn! (das reicht, mehr braucht man nicht) schnitt, zu trennen. gegessen wurde "alles", auch was schimmlig war ... meistens wurde das gar nicht gesehen oder nur eine winzige Stelle rausgeschnitten und ich habe dann später erst festgestellt, dass Kuchen normalerweise nicht "komisch modrig" schmeckt (ich war als Kind manchmal wochenlang dort zu Gast). Meine Oma ist an Darmkrebs gestorben ... Das dies nur bei "Ossis" der Fall ist/war, kann ich nicht bestätigen, ein Bruder meines Vaters im "Westen", obwohl nicht arm, sie kamen ganz gut um die Runden, ließ sich für seine Heizung immer alte Holzpaletten liefern, pfriemelte die alle komplett auseinander, dann wurde jeder Nagel geradegeklopft (auch wenn gar nicht benötigt) und in der werkstatt aufgeräumt. seine frau hat die wieder regelmäßig in die tonne gekippt. jedenfalls als ich noch zu hause war, meine eltern zur kur, haben mein bruder und ich mal endlich die küche ausgemistet. abgesehen von dem sammelsurium an absolut unterschiedlichem geschirr, denn das "gute" wurde ja nur für feiern benutzt, alles weggeschmissen, was wirklich gerümpel war. tüten, dosen, papiergemülle, aller möglicher mist, den kein mensch braucht - nur ihre persönlichen schreibsachen, notitzen usw. haben wir auf einen stapel gemacht, weil man da ja nie weiß, wo noch was wichtiges steht. schön sah die küche aus, endlich konnte man auf einem freien tisch essen usw. das endergebnis? ein riesengroßer stunk, was wir uns erlauben würden usw. und - es hat keine drei tage gedauert, da war die küche wieder zugemüllt. auch wenn kein aktiver widerstand zu erwarten wäre, wenn der mensch sich nicht komplett ändert (und das ist in dem alter echt selten der fall), dann ist es schade um zeit und kraft, die man investiert. man will was gutes tun, aber man kämpft gegen windmühlenflügel - keine chance. vor paar jahren hatt ich meiner mutter angeboten, dann muss ich eben einmal die woche kommen und dann muss aber wirklich auch entrümpelt werden. ja, naja. hm. dann stand der erste termin, anruf: nee, also das wird nichts, das ist dem vati nervlich zuviel wenn du jetzt kommen würdest und hier mit aufräumst. aaaaah! immer sind es die anderen, immer sind andere menschen, umstände ... schuld an ihrem leben, an ihren krankheiten usw. usw. ich steh eig. auch nur daneben und sage mir inzwischen: ich kann nur auf den tag x warten, wenn ich dann alles entrümpeln muss, mehr ist nicht drin. sie könnten sich so ein schönes leben jetzt machen, aber nee. und später dann ist es eben auch nicht getan mit: alles ab in den container (oder so), man muss wirklich jedes papierschnipsel, jede zeitung, jedes buch durchblättern, ob da iwo wichtige papier drin sein könnten, geldscheine, was auch immer, denn wenn man "seine phase" kriegt, dann stopft man vor wut und ärger dinge unkontrolliert einfach irgendwohin - und weiß dann natürlich auch nicht mehr, wohin ... absolut schwierige geschichte.
Ich kann dir nur mein Mitgefühl aussprechen. Das ist eine ganz ätzende Situation. Du kannst nur so viel ausrichten, wie sie letztendlich mitmachen. Bei guten Freunden wohnt ein leicht behinderter Mann um die 70 im 2-Parteien-Haus. Er macht der Familie wirklich das Leben schwer, schreit Stunden am Stück, bis er heiser ist, schimpft, randaliert, hält das Haus nächtelang auf Trab, weil er im Keller singt, benutzt den Eingangsbereich als Toilette und und und. Ich habe es schon oft mitbekommen, es ist sehr unschön. Der Familie des Mannes gehört das Haus, sie sind also Vermieter, und haben absolut keine Handhabe. Er hat zwar eine Behinderung, stellt aber keine Gefahr für sich und andere dar. Darum haben sie keine Chance, ihn in eine betreute Einrichtung zu geben. Denn er selbst will das Haus nicht verlassen (unsere Freunde zahlen nun kaum noch Miete, immerhin). Es ist also gar nicht so einfach, etwas in die Wege zu leiten. Meine Mutter ist ähnlich beratungsresistent und redet sich die Welt schön. Sie und ihr Mann sind beide schwer krank und es ist absolut absehbar, dass sie in Zukunft Pflege benötigen werden. Davon wollen sie nichts hören und auch keine Entscheidungen treffen, so lange sie es noch könnten. Eltern fällt es sicher schwer, Verantwortung an die Kinder abzugeben und sich einzugestehen, dass sie alt werden. Ich wünsche dir, dass du Zugang zu deinen Eltern findest. Alles Liebe, terkey
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