Elternforum Aktuell

@manjapaul und andere...

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Hi, nein, ich habe nicht schlecht geschlafen und schlechte Laune bekomme ich nur, wenn sich diverse Menschen am Schicksal des Mitja und seiner Familie aufgeilen und jede Menge dazu erzählen wollen - wahrscheinlich, weil sie sonst nix bewegendes Erleben? Und, @manjapaul, du kannst ÜBERHAUPT NICHT nachempfinden, wie es den Eltern gehen muss!!! Genau solche blöden Aussagen und diese Einstellung sind es, was mir den Kamm schwellen lässt!!! Und wollt ihr wirklich wissen, warum? - Weil ich meinen Sohn Sohn durch die Hand eines Gestörten verloren habe!!! Ob er von demselben vorher auch mißbraucht worden ist, wissen wir nicht und werden es auch nie erfahren... vielleicht ist diese Unkenntnis auch besser für uns... Aber dieses "Ich habe die Hubschrauber gesehen und jetzt ist mir ganz schlecht"-Geschwafel ist so bescheuert, wie nur irgendwas... die könnten auch irgendetwas ganz anderes gemacht haben, als den Täter zu suchen - aber ihr könnt sagen: "Bei uns ist eine Sensation passiert, die in der Bildzeitung steht und ich habe auch etwas dazu zu sagen!" GENAU DAS FINDE ICH ABSOLUT WIDERLICH! Und ins Engelforum mag ich heute auch nicht schauen, weil genau dieses Geseiere dort auch wieder stattfindet. Meist von Leuten dort angezettelt, die sonst nichts im Forum zu schreiben haben, aber sich dieses mal ja ach so betroffen fühlen dürfen. Habt ihr schon einmal überlegt, warum die Eltern jetzt zu Verwandten gegangen sind? - Damit weder die BZ noch Fernsehsender noch Leute wie ihr ihnen auf der Straße auflauern können und hinter ihrem Rücken irgendetwas dazu herumsenfen. Es gibt bestimmt 'ne ganze Menge Idioten, die den Eltern Vorwürfe machen, dass sie das Kind haben alleine fahren lassen. Wegen Menschen wie euch werden diese armen Eltern nur noch mehr gequält. Wenn eure Anteilnahme ehrlich ist und ihr die Eltern nicht kennt, dann haltet euch bedeckt und zurück. Aber zeigt hier nicht solche gekünstelte "Anteilnahme"... Gruß, W


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Hallo Wilma, Dein verlust ist sehr schwer und für uns unvorstellbar. Mein Beileid sprech ich Dir nicht aus, denn Du möchtest es sicher nicht hören. Aber der Verlust lässt Dich auch ungerecht werden. Ich will mich nicht aufgeilen und es tut mir ganz ehrlich leid für den Jungen und seine Familie. Ich wollte Dich mit meinem Psting nicht verletzen. Aber es ist nun einmal so, dass ich auch als Unbetroffene Anteil nehme - ganz ohne Sensationslust ( ich bleibe auch nicht stehen, wenn irgendwo ein Krankenwagen steht, ich verabscheue solches Verhalten) Wie gesagt, ich wollte DIr nicht zu nahe treten


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Hi, nein, mein Verlust lässt mich nicht ungerecht werden, denn ich weiß von Vielen, die etwas ähnliches erlebt haben, dass sie das genauso sehen. Ich wünsche weder dir noch Irgendjemandem solche Erfahrungen machen zu müssen, aber nur, wer soetwas erleben musste, weiß wie es sich anfühlt und wie penetrant das Gerede von Unbeteiligten sein kann. Es ist sehr schlimm, wenn man selbst eine Trauerfeier heimlich abhalten muss, weil zu viele einfach nicht die nötige Distanz einhalten wollen oder können... Es ist kein Spaß, den größten seelischen Schmerz und die schlimmste Zeit seines Lebens irgendwie aushalten zu müssen, wenn die "Anteilnehmenden" einem die Kamera ins Gesicht halten. Das will ich dir jetzt nicht unterstellen, aber es gibt eben unterschiedliche Abstufungen der Neugier... und eine hast du hier eindeutig gezeigt. Anteilnahme hat mit Sicherheit hat unterschiedliche Ausprägungen... aber das hier ist eine, die einen verdammt faden Beigeschmack hat... Kennst du jemanden, dessen Kind durch eine Gewalttat ums Leben kam? - Wenn ja, dann frag' einmal nach, wie er/sie diese Bekundungen empfindet. Ich bin mir sicher, dass niemand sagen würde: "Finde ich total gut - hat mir sehr geholfen." Wenn du ehrlich bist, ist es genau das, was ich in meiner ersten Antwort an dich geschrieben habe: Du bist - wie die meisten Menschen auf der Welt berechtigterweise - nur verdammt froh, dass es nicht dein Kind getroffen hat. Das kann man aber auch still so empfinden. Echte Anteilnahme sieht ganz anders aus... wenn du willst, kann ich dir das ja mal bei Gelegenheit erläutern. Gruß, W


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Ich habe Respekt vor dir,Respekt wie du es schaffst(oder auch nicht)dein Leben zu meistern nach dem was dir und deiner Familie geschehen ist. Aber du kannst niemanden das Recht auf Anteinahme absprechen oder vermiesen.Auch ich habe soeben die Berichte aus Leipzig gelesen und auch mir stand das Hochwasser in den Augen weil man dabei natürlich an dieses arme Kind und deren Familie denkt.Darf man nur Anteil haben wenn man direkt betroffen ist???Indirekt sind wir ja alle betroffen,denn wir müssen,ob es uns passt oder nicht,genau soche Täter nach der Strafverbüßung wieder unter uns dulden.Diese haben dann ihre neue Chance,bis dann eben wieder ein Kind keine Chance mehr hat dem zu entkommen.Und genau das macht Angst,Angst ums eigene Kind. Gleichzeitig denke ich aber auch an den Täter und an soche die die noch schützend vor ihn stellen,und da stellt sich mir der Kamm. Es geht niemanden was an wie jeder einzelne damit umgeht,und natürlich ist es eine Sensation,eine sehr traurige dazu.Es wäre schlimm wenn es nicht so wäre,wenn alle tun würden als sei nichts passiert.Wenn wir erstmal so weit sind dann gute Nacht Marie.....


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nicht zuletzt aufgrund unserer Sensationsberichterstattung ist jeder umgefallene Reissack "UNSER PROBLEM" ! Und dadurch werden wir ALLE zu "Experten" ! Reden ist Silber ... Gilt auch vermehrt für Internetforen :-) Grüßle


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... und drückst mit wenigen Worten aus, wozu ich mir wieder die Finger wundtippen müsste. LG, W


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naja,wenn man einen umgefallenen Reissack mit einem Kind vergleicht..... Man sollte sich fragen wie man seine Anteilnahme ausdrückt.Und nur weil jemand ein virtuelles Kerzchen anzündet muß er nicht durch den Wolf gedreht werden. Es ist ein Unterschied ob ich Trauergefühle habe und ein Lichtlein anbrenne,oder ob ich der Familie die Bude einrenne mit tausenden dummen Fragen.


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fändet ihr es besser wenn über sowas nicht in den Medien Bericht erstattet würde????? Wenn so getan würde als sei es was worüber es nicht wert sei das es andere Leute erfahren?


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Seid mir nicht böse, aber ich finde diese Sensationsgier, was anderes ist es nicht, wirklich krank, erschreckend und einfach nur ekelhaft. Ein "virtuelles" Kerzchen anzünden????? Bringt das den Eltern ihr Kind zurück??? Bringt das Fernsehen den Eltern das Kind zurück??? Wie muss sich die Familie fühlen, wenn Gott und Welt über ihr totes Kind diskutiert, immer wieder davon zu hören, was mit ihrem Kind passiert ist und es nicht ändern zu können, dass es mediengeiles Pack gibt, dass sich daran aufhängt und die Sache immer wieder auftischt! Würde es euch "gefallen" falls euch, was hoffentlich nie sein wird, so etwas passiert????????


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Kerze - lieber das "reelle" Ergreifen einer wie auch immer gearteten Initiative: sie es durch reelle = finanzielle oder ideelle = ehrenamtliche Unterstützung eines Vereins zum Schutz der Kinder beispielsweise (Damit die Kinder eine bessere Lobby bekommen, nicht nur gesellschaftlich, sondern auch rechtlich). Sei es durch reelle Unterstützung staatlicher oder kirchlicher Initiativen zur Elternberatung usw. usw. Letztendlich muss der Hebel an verschiedenen Orten angesetzt werden, damit die Dinge sich langfristig bessern und derartige Verbrechen langsam aber sicher seltener werden. Oder anders gesagt: Reden ist silber, ETWAS TUN ist Gold. Lg JAcky


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stellt man sich mal die Frage welchen Nutzen es grundsätzlich hat wenn man alles in der Öffentlichkeit breittreten muß (Außer natürlich die Befriedigung unserer Sensationsgier) ? Die Betroffenen werden damit nur zusätzlich mißbraucht und sobald ein neuer Hype medial aufgetischt wird, ist der "alte Fall" bei der Öffentlichkeit sowieso ad acta gelegt. Also hat die "öffentliche Betroffenheit" eine relativ kurze Halbwertszeit ! Grüßle


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grundsätzlich gebe ich dir recht. aber es ist doch auch wahr, daß der druck auf politiker und speziell die legislative wächst, je mehr über solche vorfälle berichtet wird. steigt der druck auf die gesetzgeber, wird hoffentlich auch mal was passieren und härter durchgegrifen (nix mit "therapie" und "vorzeitig entlassen"). dass das ganze zu lasten der betroffenen eltern geht, halte ich auch für furchtbar und zum großen teil schiebe ich das auf die sensationsgier der medien und der öffentlichkeit. aber trotz allem MUSS berichtet werden, um änderungen bzgl. strafmaß etc. herbeizuführen! claudi


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Aber nur bei populistischen Politikern 4 Wochen vor der Wahl ! Oder sind die wenigen Fälle wo Straftäter rückfällig wurden nun Grund für Schäuble wieder Wasser und Brot, die Todesstrafe oder die Folter einzuführen ? Wenn das so wäre wäre unsere Legislative die Bild-Zeitung ! Na Mahlzeit ! Würden wir doch nicht wollen oder ? Grüßle


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tja, wenn du das alles auf die bild-zeitung reduzierst, wird sich nicht viel ändern. das problem ist die heutige flut der medien, sprich: radio, dutzende tv-kanäle, zeitung, internet usw. man wird regelrecht überschüttet, die infos sind immer die gleichen, aber mir persönlich wird das einfach zu viel. was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist die pseudo-trauer von manchen (hier). aber auch die scharfen reaktionen darauf finde ich befremdlich. claudi


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Die "scharfen" Reaktionen kommen denke ich nur daher, daß bei einigen das Fass irgendwann einmal überläuft. Ich selbst muß sagen, daß ich diese Postings in der Regel gar nicht lese, schon allein, um meinen Brechreiz zu unterdrücken. Hätte Wilma sich nicht Luft verschafft, hätte ich mich auch gar nicht dazu geäußert. Fakt ist aber, daß in diesem Foren immer und immer wieder "Kerzen" für AKTUELL zu Betrauernde und Trauernde angezündet werden. Großes Gejaule, alles so schrecklich, große Anteilnahme und letztlich alles hohle Phrasen! In Deutschland werden täglich hunderte wenn nicht gar tausende Kinder sexuell mißbraucht. Manche zum ersten Mal, andere wissen gar nicht mehr, zum wievielten Mal. Jedes Kind stirbt dabei ein kleines bißchen... Nur interessiert das keine Sau. Kommt nämlich nicht im Fernsehen, ist kein aktuelles Thema, kann man eben nicht auf mächtig sensibel machen, wenn man das an der Wursttheke anspricht. Natürlich kann und muß darüber berichtet werden, keine Frage. WIE zu berichten ist, lasse ich hier offen. Aber man könnte den Eindruck gewinnen, daß die Wohnzimmer und Küchen heute voll mit heulenden und Trauernden Deutschen sind, weil ein Kind ermordet wurde... LÄCHERLICH! Die Realität ist, das mal kurz ein Gedanke daran verschwendet wird und das war's. Es wird trotzdem gelacht, gestritten, gekocht, geputzt... Und sobald es ein neues Opfer gibt, stürzen sich alle darauf und keine Socke kennt mehr Mitja... Aus den Augen, aus dem Sinn. Oder schickt eine der so betroffenen Heulsusen Geld für eine Familientherapie???


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das ist halt ein zweischneidiges schwert. wie gesagt: ich habe halt die hoffnung, daß der druck der öffentlichkeit in der politik was bewirkt. mir ist klar, daß ich da vielleicht etwas naiv bin. trotz allem stimme ich dir zu, daß dieses pseudo-getrauere einem ordentlich auf den senkel gehen kann. die meisten sind in so einem moment doch nur froh, daß es nicht ihnen bzw. ihrem kind widerfahren ist. würde mir (hätte ich kinder) wohl aber nicht anders gehen. darum meide ich das EF, denn dort rotten sich die kerzen-fanatikerinnen der nation zusammen. claudi


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Hi, ich befürchte auf der einen Seite und begrüße auf der anderen, dass Zeitungen in der Auflagenstärke der Bi.d und vor allem mit gezielt propagandistischen Mitteln wie im Falle der Bild sehr wohl einen Einfluss auf die Gesellschaft und vor allem die Regierung haben. Im Schlechten, aber auch im Guten. Meiner Meinung und Einschätzung nach ist z.B. die Bild in der Lage, die Meinung einer repräsentativen Allgemeinheit dahingehend zu beeinflussen, dass sich auch Politiker dieser beeinflussten Meinung und dem daraus resultierenden Wahlverhalten nicht entziehen können. Wenn z.B. das Builderl das korrupte Verhalten diverser Wirtschaftsmagnaten anprangert oder die überhöhten Diätenerhöhungen regierender Politiker, so tut sich früher oder später etwas, garantiert. ich könnte mir durchaus auch vorstellen, dass die Gesetzgebung hinsichtlich einer stärker angewendeten Sicherheitsverwahrung nochmals in dieser Richtung überdacht wird. Nicht zuletzt auch wegen der reißerischen Art, in welcher besagte Zeitung bestimmte Themen aufarbeitet. LG JAcky


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genau dieses "hin- und hergerissen-sein" meine ich. die bildzeitung hat macht, das steht fest. aber diese reißerische, polemische art ist verdammt gefährlich und für viele ein meinungsbildender faktor! schlimm... wenn diese berichterstattung etwas bewirkt in der legislative, so finde ich das grundsätzlich in ordnung. es ist aber keinesfalls okay, wenn andere tv-magazine u. ä. in genau dieser reißerischen art berichten. da wird mir speiübel. claudi


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na ja, die sog. "macht" der bild würd ich nicht überschätzen. wenngleich auch nicht unterschätzen, was die kurzfristige, strohfeuerartige beeinflussung der sog. öffentlichen meinung oder des sog. kleinen mannes auf der straße anbelangt. wirkliche macht haben ganz andere, und die vermeiden tunlichst, in schlagzeilen aufzutauchen, schon gar nicht auf der aufmacherseite der bild. dieses blatt sollte man eher so als eine art ablenkungsmanöver von der wirklichkeit, sagen wir mal als "nebelmaschine" ansehen.


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...dank Eurer Postings kann ich mich nun kurzfassen, da Ihr meine Meinung zu diesem Thema breit abgedeckt habt! Diese Pseudobetroffenheit im Internet kotzt mich an. Diese Heuchelei und Kerzenazünderei, bei der mir immer Angst und Bange wird, daß mir der Schleim die Festplatte verklebt. Mal ganz abgesehen davon, daß diese Postings immer zu maximal 10 % aus Anteilnahme und zu 90 % aus dummem Geschwätz bezüglich unseres ach so schlechten Rechtssystems bestehen. Das Kind und seine Familie tun mir leid, nicht mehr und nicht weniger. Aber darum kann ich kein Fass aufmachen, denn TAUSENDEN von Kindern und Menschen geschieht ein ähnliches oder noch größeres Leid, jede Sekunde, jeden Tag. Und wer heult um DIE???


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Es ist jetzt kein Vergleich zu einem ermordetem Kind, aber diese Pseudomitgefühle kann ich an nun auch nicht mehr ab. Zum Internet und Trauerbewältigung. Ich habe hier einige User gefunden die mich derzeit sehr gut begleiten ohne sensationslüsterne Details zu erfragen, darüber bin ich dankbar und es hilft mir. Aber ich habe in der realen Welt die Erfahrung gemacht wie es ist, im traurigen Rampenlicht zu stehen. Am Sa hatten wir Klassentreffen und zuvor habe ich abgesagt, aus bekannten Gründen. Ich habe es einer vermeintlich guten Freundin erzählt und gleichzeitig gesagt daß ich mich nicht in der Lage fühle zu feiern. Diese Person habe ich 5 Tage vorm Klassentreffen getroffen und zwar in der Klinik in der mein Vater ist. Mein Papa saß mit mir im Eingangsbereich und sie kam auf mch zu, ohne ihn zu begrüßen, und blubberte mich mit ihrer Grippe zu und wie schlecht es ihr geht. Als ich mich am Samstag kurzentschlossen dazu aufraffte doch zum Treffen zu gehen, betrat ich die Kneipe und alle anwesenden Personen sahen mich mitleidvoll an. JEDER wußte Bescheid und ich bin jetzt total wütend. Nicht weil ich nicht wollte daß es jemand erfährt, eher weil sie sich wichtig gemacht hat und mit ihrer Sensationsstory im Mittelpunkt stand. Ich glaube genau aus dem Grund habe ich beschlossen das Thema für einen Abend zu begraben und einen auf lustig zu machen. Natürlich habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen, denn ich gehe davon aus, daß einige dachten ich habe ein "Lachverbot". Genau aus dem Grund wollte ich nicht daß es breitgetreten wird! So sehr lang geworden, sorry. Aber ich verstehe Wilmas Wut. Die Sensationsgeilheit nützt den Betroffenen nicht, sie macht eher kaputt. Gruß Nathi


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Hallo! Ich möchte mich eigentlich genau Monneypenney anschließen. Zum einem weiß kaum einer, wie sich die Eltern fühlen, man ist zwar betroffen wenn man es hört (und ist gleichzeitig froh, daß es nicht die eigenen Kinder betrifft, so ehrlich sollte man da auch mal sein), man bekommt womöglich auch eine Gänsehaut und es kullert ein Tränchen, aber die meisten Sachen sind dann nach einer Woche wieder vergessen. Für uns ist es vergessen, zumindest sehr in den Hintergrund getreten, aber für die Eltern nicht und das ist ein Unterschied und zwar ein wichtiger. Sie müssen Nacht für Nacht und Tag für Tag damit leben und denken vermutlich (ich weiß es ja nicht, vermute es einfach mal) an nichts anderen. Wer kann hier von sich behaupten, daß ihm das Schicksal anderer Kinder die Nächte raubt, einen nicht mehr klar denken läßt? Also ich behaupte das von mir bestimmt nicht! Auch wenn nicht nicht unsensibel bin, ich hatte kein Gefühl zu diesen fremden Kindern, wie soll ich da so leiden? Für mich geht das hier auch langsam zu weit, ich finde die Berichterstattung in Ordnung, weil es leider zu unserem Leben gehört, und man dadurch vielleicht vorsichtiger wird, aber hier wird versuchen sich die Leute so oft in ihrer angeblichen Trauer zu übertreffen. Da fehlt nur noch, daß einer schreibt, ich stelle 10 Kerzen auf, dann stell ich 11 auf, und der nächste möchte das dann toppen mit 100. Das ist ekelhaft und unglaubwürdig und bringt niemanden etwas. Jeder hat das Recht Mitleid zu haben, wobei Mitleid noch lange nicht die Dimensionen von Leid haben wird, aber keiner kann mir erzählen, daß er bei einem fremden Kind solche Gefühle entwickelt! Und wie Monneypenney schon meinte, es sterben täglich tausende von Kindern auf der Welt, demnach müßten wir nur noch heulend auf der Couch sitzen und uns die Haare ausreißen. LG Nina LG Nina


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hallo was soll das jetzt ????? warum kann man seine meinung hier nicht mehr frei äußern ??? warum wird gleich von pseudobetroffenheit und fass aufmachen gesprochen oder jegliche betroffenheit wird einem abgesprochen !?!?!?!? wir sind doch alle eltern und irgendwie geht es uns doch allen nah wenn man wieder eine dieser schrecklichen nachrichten mibekommt !! wie wäre es denn mehr mit toleranz ?? mfg pflaumenmus wilma warum immer gleich so wütend ?? klar ist dir schlimmes wiederfahren aber hast du dann gleich das recht so loszulegen ???


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Es ist ein Forum, das mag sensationsgeil sein, oder voll echter Anteilnmahme, aber die Dinge werden wenigstens nicht totgeschwiegen. OK keiner kann deine Trauer nachvollziwehen wilma, verstehe ich, manja etc. das dieMenschen Mitleid haben und darüber berichtet werden muss ist sinnvoll und das einzige was ich anprangere ist was ihr euch gegenseitig hier vorwerft. Das reden oder schreiben hier im Forum (=silber) hat schon viele Dinge zu Gold (=handeln ) werden lassen und dass, ist das wichtigste: Nicht wie wir was auffassen und wer sich verdammt nochmal durch was auf den Schlips getreten fühlt. Seit Faya und ich ständig von Genitalverstümmelung hier schreiben könnt uns auch wurscht sein ist nur ein Sack Reis der in einem Entwicklngsland umfällt haben mir!!!! schon mehrere Teilnehmerinnen im Forum gemailt und gesagtm, dass auch sie nun finanziell Unterstützung für Nehbergs oder Böhms Projekt geben!!!!!!! Ein Sack weniger der Umfällt. Seit Fayas DMKS Diskussion wimmelt es im Forum von neuen DKMS mitgliedern opder Leuten die registrierte, potentielole Spender sind. Seit ich maleja hier höre ist mein Haushalt zum Biohaushalt mutiert. Vom bedingungslos CSU weählenden Verschwenderhaushalt zum Ökofuzzi, leicht grün angehaucht. Malejas "Geschwätz" war erst auc nur Silber aber irgendwann mal war es Gold und ich hab dannachb eghandelt, genau wie die anderen Bsp die ich gebracht habe. Wenn sich aufgrund dieser "Sensationspostings" auch nur einer aus unseren Riegen entschließt ehrenamtl. für die Opfer zu arbeitenh , dann wurde aus dem Geschwätz Gold. Oder wenn eine Mutternicht mehr so leichtfertig n8r mal alle 2 td auf den Spielplatz hinüberlinst ob das Kind noch da ist, dann hat es schon was gebracht. Das Inet ist ein ausgezeichnetes Medium Leute zum Nachdenken zu bringen, das einzige wogegen ich etwas habe sind ildzeitung und Co. die sind nämlich nur Geldschaufler, aber wenn hier einem von UNS BEGRENZTDENKERN mal die Sensationsgier zuviel wird und er was wirklich reales dagegentut. Immerhin denkt er mit der virtuellen Kerze schobn mal in die richtige Richtung, dann hat es seinen Sinn hier im Inet voll erfüllt. Wenn die Leute solch lange Diskussionen führen, ist es richtig oder nicht und sich tatsächlich mehr als zwei Gedanken machen, dann hat es schon was gebracht, vielleicht fühlt sich demnäcst der eine oder andere sogar persönlich angesprochen, obwohl er kein Kind verloren hat, real etwas zu tun-im Ehrenamt zum Bsp. dann waren all die heutigen und gestrigen und sonstigen Diskussionen um diese s Thema schon nicht mehr umsonst. Und auch Silber ist in dem all was wert! Vielleicht ist es manja irgendeinmal zu blöd nur zu posten und wird aktiv ( manja sehe dich stellvertretend für alle die denken und schreiben wie du) Dann haben wir das vielgepriesene Gold. Jedes posting regt zum nachdenken an. Ob es ein postingt ist das mir grad in den Kram passt oder nicht jovi66 jovi


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Hallo! Weißt Du welchen Satz ich treffend fand: "Aber du kannst niemanden das Recht auf Anteilnahme absprechen oder vermiesen." Das war eigentlich der Satz, der mich dazu veranlaßt hat, was zu sagen. Anteilnahme vermiesen, macht das Spaß? Sonnt man sich darin? Manchmal glaube ich, einige brauchen sowas? Das Leid anderer aufsaugen? Man sollte einfach nur ehrlich zu sich selbst sein, daß Mitleid noch lange nicht das gleiche wie Leid ist, und keiner behaupten kann, das Gefühl zu kennen, wer es noch nie gehabt hat, das ist Heuchelei und unwahr. Keiner spricht wem Mitleid ab, aber die angebliche Trauer halte ich einfach für absurd, bei Leuten, die gar nicht betroffen sind! LG Nina


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... es der eigenen Toleranz und dem Respekt gegenüber den Betroffenen doch sehr mangelt... Wenn einer von den "Anteilnehmenden" doch einmal die Statements gegen die Sensationsgier in diesem Thread richtig lesen und verstehen würde, dann würden sich Postings wie von dir, @pflaumenmus, erübrigen. Warum ich so wütend bin, habe ich übrigens schon angedeutet... wie würde es euch gefallen - erst sein Kind zu verlieren (die genaueren Umstände will ich jetzt mal offen lassen), - dann die schlimmsten Gerüchte zu ertragen (eure Eltern oder ihr hättet euch umgebrachtund/oder wäret in der Psychiatrie gelandet), - die Presse und andere Medienvertreter lungern ums Haus, - ihr könnt auch Wochen später nur unter Aufbietung aller Kräfte zum Einkaufen gehen (weil jeder im Supermarkt hinter euch hersieht und/oder tuschelt), - das Telefon klingelt mindestens 30x am Tag und wenn ihr rangeht ist meldet sich niemand, - die Trauerfeier muss heimlich durchgeführt werden, weil schon kamerabewehrte Personen auf dem Friedhof vor der Kapelle herumlungern, etc. pp. Natürlich findet man Mechanismen z.B. Einkaufen drei Orte weiter, nur noch Telefonate mit bekannter Nummer annehmen, Blicke ignorieren... aber das Weiterleben, welches schon durch den Tod des eigenen Kindes die Hölle ist, wird durch die lieben Mitmenschen fast unmöglich. Viele Betroffene zerbrechen nicht zuletzt daran... Echtes Mitgefühl drückt sich durch ganz andere, empathische Gesten aus, die ich aber jetzt nicht aufzählen möchte, da ich das Gefühl habe, dass die, die hier meiner Meinung sind, eh wissen wie diese Aussehen... Den anderen braucht man so etwas nicht zu erklären, denn ungefragter Rat ist schlechter Rat und würde auch nicht verstanden werden. Schlimm ist nur, dass die Pseudomitfühlenden sich in ihrer selbstgerechten "Anteilnahme" regelrecht suhlen und mit ihren Krokodilstränen protzen... Wenn ihr aber doch noch etwas lernen wollt, dann lest mal im EF die Statements von @finfant durch. Bei ihr hat niemand das Gefühl, dass sie heuchelt. Vielleicht fällt euch ja dann einmal ein Unterschied auf. Gruß, W


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... es der eigenen Toleranz und dem Respekt gegenüber den Betroffenen doch sehr mangelt... Wenn einer von den "Anteilnehmenden" doch einmal die Statements gegen die Sensationsgier in diesem Thread richtig lesen und verstehen würde, dann würden sich Postings wie von dir, @pflaumenmus, erübrigen. Warum ich so wütend bin, habe ich übrigens schon angedeutet... wie würde es euch gefallen - erst sein Kind zu verlieren (die genaueren Umstände will ich jetzt mal offen lassen), - dann die schlimmsten Gerüchte zu ertragen (eure Eltern oder ihr hättet euch umgebrachtund/oder wäret in der Psychiatrie gelandet), - die Presse und andere Medienvertreter lungern ums Haus, - ihr könnt auch Wochen später nur unter Aufbietung aller Kräfte zum Einkaufen gehen (weil jeder im Supermarkt hinter euch hersieht und/oder tuschelt), - das Telefon klingelt mindestens 30x am Tag und wenn ihr rangeht ist meldet sich niemand, - die Trauerfeier muss heimlich durchgeführt werden, weil schon kamerabewehrte Personen auf dem Friedhof vor der Kapelle herumlungern, etc. pp. Natürlich findet man Mechanismen z.B. Einkaufen drei Orte weiter, nur noch Telefonate mit bekannter Nummer annehmen, Blicke ignorieren... aber das Weiterleben, welches schon durch den Tod des eigenen Kindes die Hölle ist, wird durch die lieben Mitmenschen fast unmöglich. Viele Betroffene zerbrechen nicht zuletzt daran... Echtes Mitgefühl drückt sich durch ganz andere, empathische Gesten aus, die ich aber jetzt nicht aufzählen möchte, da ich das Gefühl habe, dass die, die hier meiner Meinung sind, eh wissen wie diese Aussehen... Den anderen braucht man so etwas nicht zu erklären, denn ungefragter Rat ist schlechter Rat und würde auch nicht verstanden werden. Schlimm ist nur, dass die Pseudomitfühlenden sich in ihrer selbstgerechten "Anteilnahme" regelrecht suhlen und mit ihren Krokodilstränen protzen... Wenn ihr aber doch noch etwas lernen wollt, dann lest mal im EF die Statements von @finfant durch. Bei ihr hat niemand das Gefühl, dass sie heuchelt. Vielleicht fällt euch ja dann einmal ein Unterschied auf. Gruß, W


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Natürlich hast immer ein paar sensationsgeier dabei, aber es wird über die Dinge gesprochen. Und selbstverständlich sehen Betroffene wie Wilma das ganze mit völlig anderen Augen als Nicht- Betroffene. Ich bin ja auch eine ´Gott- sei- Dank- nicht Betroffene´ (vielleicht nur NOCH nicht), aber ich bin immerhin durch eure postings überdeutlich gewarnt, das es nämlich jedem passieren kann. Und das ziehe ich für mich aus diesen ganzen postings. Uns allen kann es mal so ergehen, das denk ich bei mir und handle danach. Das soll aber nun nicht heissen, hätte wilma anderes getan wär es nicht passiert, weil ich darüber gar nichts weiß. Aber das muss ich auch nicht. Jeder hat sein Schicksal. und was den Betroffenen als Pseudosensatioonsgier oder Anteilnahme ausgelegt wird, kann asein, muss aber doch nicht zwangsläufig. Das mit dem virtuellen Kerzchen find ich auch affig aber andere meinen es halt wirklich so. Ohne sensationsgeilheit. jovi


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hallo das war mir klar wilma , das das argument wieder kommt mit richtig lesen - habe ich deiner meinung nach sowieso nie - könnte ich im gegenzug dir auch entgegnen !! es ging hier doch vorrangig nicht um deine geschichte sonder darum wie du reagierst bei diesem thema und das jedemal - warum können leute wie manjapaul nicht einfach mal ihr mitleid ausprechen ohne das du dich angegriffen fühlst mfg pflaumenmus


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warum darf man hier nicht sagen das es einen Leid tut,und warum ist es albern wenn einen deswegen die ein oder andere Träne kullert? Man ist ergriffen von der Situation,man trägt doch die Traurigkeit nichtmal in die Welt hinaus.Man tauscht sich hier aus,hier in einem Forum.Wo ist das Problem? Keiner von denen hier geht hin und rennt der Familie die Wohnung ein! Mir persönlich tut es leid,und man hat Angst,darf man das nirgendwo nieder schreiben? Was ist daran Heuchelei bitteschön? Wenn es danach geht dürfte es kaum Beiträge im Engelforum geben,denn da kennt sich auch kaum jemand persönlich,und wenn sich jemand ausweint deren Kind in der 12.SSW abgestorben ist,dürfte dann demnach niemand schreiben das es ihm leid tut,wäre ja dann eurer Meinung nach nur Heuchelei....


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Wilma IST eine Betroffene, die sich von eurem virtuellen Klageweiberdasein belästigt fühlt. Ist es nicht paradox, wenn du von betroffenen Eltern Toleranz auf das Recht DEINER Trauer um DEREN Kinder einforderst? Wie muss das aussehen? Müssen im Extremfall die betroffenen Eltern vor dem Grab ihrer Kinder Platz für trauernde Zeitungleser freihalten?


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Und ich denke, man sollte wohl in erster Linie Verständnis für Wilma und Respekt vor Ihrer Situation haben, denn im Gegensatz zu z.B. Mitjas Eltern ist sie hier Userin. Tage wie diese sind auch für sie nicht einfach, Erinnerungen kommen hoch und man wird wütend auf die Menschen, die einem in der Situation Hilfe und Zuspruch angeboten haben, sich aber dann schnell von einem abwandten, denn in Wahrheit hat man nun ein Makel. Man ist nicht mehr "Mutter", sondern "diese Mutter". Leute reden über einen aber nicht mehr mit einem. Anteilnahme und Mitleid enden und schlagen schneller um, als man glaubt...


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hallo wer sagt denn das ich keinen respekt vor ihrem schicksal oder ihrer person habe ?!?!? ob es haarspalterei oder sonstwas ist mag dahin gestellt sein aber mich stört einfach die art wie sie auf andere virtuell losgeht sobald es um dieses thema geht und sei es nur das sie eine kerze anzünden !!!! es steht doch jedem frei hier sich zu äußern und wenn er meint er zündet eine kerze an dann soll er das tun mfg pflaumenmus ein virtuelles klageweib


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Sorry, aber mit diesem Posting hast du dich selbst ins Abseits gestellt. und nebenbei: ich habe noch nie (seit ich Wilma lese), erlebt, dass sie je auf irgendjemanden "losgegangen" sei.


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hallo nina ----------- Such is life !!! ----------- tja was möchtest du jetzt hören ?? ich sehe das einfach anderes und werde somit auch weiterhin das sagen/schreien was ich denke oder meine mfg pflaumenmus :-))


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das saß :-) Und sogar eine Betroffene hat keine Ahnung wie viel Anteil man als unbeteiligter haben muss. Endlich wieder ein spektakulärer Fall in dem man seine Trauer zeigen kann. Schließlich kann man nur über Zeitung das Ausmaß der erforderlichen Pathetik erfahren. Wozu sich über das an Krebs verstorbene Nachbarkind Gedanken machen, wenn schließlich keine Zeitung darüber ausführlichen Bericht abgibt. Wer weiss, wieviele unbekannte Kinder auf der Welt eines gewaltsamen Todes sterben mussten während ich dieses unsinnige Posting verfasse. Natürlich ist es dramatisch wenn ein Kind eines grausamen Todes stirbt. Jeder von uns denkt ein darüber nacht. Aber dieser ewige Trauerwettbewerb der virtuellen Klageweiber ist schlichtwegs nicht mehr auszuhalten.


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Ninas, du hast mich auf die idee gebracht mit deinem begriff "virtuelle klageweiber" und damit wohl den nagel auf den kopf getroffen: vielleicht haben in unserem zeitalter die virtuellen kerzenanzünderinnen tatsächlich die ehemaligen oder heute noch in vielen ländern und gegenden üblichen klageweiber abgelöst. die einen kommen ins haus und klagen laut und werfen sich auf den boden, die andern kommen ins internet und posten "herzerbarmend" und zünden irgendwelche kerzen an. beide sind anscheinend unvermeidlich und ausdruck/manifestation von etwas, was vielleicht jetzt Ayle besser erklären könnte... (is scho so lang her, das ich freud, jung etc. gelesen habe) grüße von old mama


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Vielleicht sagt AyLe noch was dazu. Ich glaube, das hat irgendwann angefangen. Irgendjemand hat irgendwann die erste Kerze angezündet, wobei sich der nächste angeschlossen hat um ja nicht anteilnahmlos zu wirken. Die virtuellen kerzen werden dann immer größer und mehr. Der Klageaufruf wird zur Pflicht, die phrasen immer dramatischer bis ein regelrechter Trauerwettbewerb entsteht. Forciert wird das ganze noch durch die verbale Kitschdeko der Regenbogenpresse. je mehr und lautere Klageweiber, desto reicher der Verstorbene. Virtuellen Klageweiber dramatisieren den Fall, und keine darf fehlen. Das Maß der Dinge legt der höchst Trauernde fest. Wer kennt nicht entfernten Bekannten die mit riesigen Trauerkränzen die Nahverwandten mit den Blumengestecken bei Beerigungen kompromitieren? Vielleicht erkauft man sich damit den Trauerplatz direkt hinter der Witwe. Wenn ich ehrlich bin denke ich wesentlich mehr an Wilmas Sohn als an Mitja.


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wie fängt man an bzw. führt man diese Diskussion weiter? Zunächst gehe ich einmal vom positiv motivierten Menschen aus und möchte daher keinem den guten Willen absprechen. Jede(r) wird wohl sich selbst in dieser Situation sehen... Und aus dieser "so-als-ob" nachempfundenen - scheinbar nachgefühlten - Situation heraus ist vllt. das Verhalten vieler Beiträge verständlich. Eine jede unter uns wird wohl nicht absprechen, dass sie angesichts der Nachrichten sich nicht gedacht:"Gott sei Dank, es betrifft nicht mich" Jeder wird sich gewünscht haben:"Hoffentlich niemals ich". So eingefärbt erklären sich meines Erachtens viele Beiträge als eine Art virtuelelr Wiedergutmachung, eine Art öffentlicher Beichte. Oh, Chatroom, ich habe gesündigt, so verzeih mir denn meine sündigen Gedanken, so auch ich verzeihe.... Zu Zeiten der Guillotine versammelten sich Menschen auf dem Marktplatz, wurden vielmehr dazu angehalten, um die Katharsis - die seelische Reinigung - zu erleben. Tja, und der Marktplatz, der sind mittlerweile wir. In "als-ob-Gesprächen" kommunizieren wir unsere Meinungen, teilen unsere Gedanken (mit). Nein, es ist heutzutage so, dass wahr ist, was wir teilen. Ich erinnere gerne an eine Diskussion aus dem Papa-Forum, während dessen Verlauf die Frage aufkam: "Verletzt ein Seitensprung, wenn es der Partner nicht weiß?" Nein, natürlich nicht konkret, aber alle Weichen sind gestellt. Und analog: nehme ich wirklich Anteil, wenn es keiner weiß? Nein, natürlich nicht konkret, aber nur abstrakt. Und genau da liegt das Problem! Während man früher in sich ging, erleben wir heute alles außerhalb unserer selbst. Und teilt sich einer dann nicht mit, dann bezeichnen wir diesen Menschen als emotional verkümmert, als introvertiert, als kommunikationsarm... Im Engel-Forum wird häufig die Frage nach dem Verhalten nach einem Todesfall gestellt. Die Pauschalantwort müsste eigentlich lauten: Kommt darauf an... Auf den Fall, auf die Betroffenen usw. usw. Liebe Wilma, in Deinem Fall ist es natürlich unerträglich, das sehe ich genauso. Wenn ich erlebt hätte, was Du erlebt hast (ich weiß es nicht und möchte auch, dass das Ereignis Deine Privatsache bleibt), würde ich mit Sicherheit die gleiche Motivation ableiten. Allerdings: das gemeinsam erlebte ist echter als echt, wirklicher als wirklich, authentischer als authentisch, denn wir verstärken uns gegenseitig. Und in dieser Verstärkung, Reflexion und in dieser Gemeinsamkeit (wenn auch vermeintlichen) finden wir Trost. Ja, es ist uns allen ein Trost, egal, wie wütend wir über die Art und Weise sind, in der manche ihre Meinung äußern... Wir verarbeiten ein furchtbares Erlebnis, dass durch die Medien zu unserer aller gemacht wird. Und genau in diesem Punkte liegt die Crux: die Medien machen aus einem solchen Ereignis eine mediale Hure. Ein hartes Wort in diesem Zusammenhang. Doch lasst mich erklären, was ich damit meine: die Medien beuten grausame Ereignisse aus bis zur bitteren Neige, ohne Rücksicht auf das Individuum. Only bad news are good news und das Publikum will jeden Tag neu beliefert werden. Ohne mit dem Ausdruck Prostituiert beleidigen zu wollen: die Nachricht wird herumgereicht, wer am meisten bezahlt erhält den Erstzuschlag, jeder packt noch ein wenig dazu und alle, ja alle fingern in der Wunde herum. Und am Ende wird das tragische Ereignis, werden die Opfer vergewaltigt. ABER: wir brauchen, was wir geliefert bekommen und bekommen geliefert, was wir brauchen. Nicht erst seit N. Postman informieren wir uns zu Tode und Emotionen sind nur noch in extremum echt?! Na ja, ich weiß, sehr lang geworden (wieder einmal) Ich FREUE mich auf Eure Reaktionen.... WIRKLICH!!! AyLe


Mitglied inaktiv

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Ayle, zu deinen worten "Allerdings: das gemeinsam erlebte ist echter als echt, wirklicher als wirklich, authentischer als authentisch, denn wir verstärken uns gegenseitig." das hat der kabarettist richling mal so ausgedrückt, in schwäbisch, was ich leider nicht so kann: "ha noi, wenn ich die uhrzeit auf meiner uhr im wohnzimmer säähe, dann glaub ich das noch lange gaaaar nicht, aber wenn ich die uhrzeit auf der uhr im färnsähen sähe, dann ist sie für mich wirklich." die leute im saal haben spontan gelacht, obwohl sie nicht hätten sagen können, warum; sie haben es unbewusst verstanden. und dann gibt es bez. informationsflut noch sehr gute ausführungen eines frz. philosophen aus den 70ern. aber ich weiss nimmer genau, wer und wie (wenn ich buch und autor wieder finde, geb ich bescheid.) die hauptaussage war, dass die flut an absichtlich unzusammenhängenden und sinnlosen informationen gewollt und gesteuert ist, um den menschen bewusst zu verwirren und in der folge leichter steuern zu können. deshalb haben wir heute immer mehr pseudo-informierte menschen. ganz fatal. im grunde sind wir alle "pseudos". die medien agieren nach dem motto "gib dem affen zucker" - und da treffen wir uns wieder, wenn du schreibst "wir brauchen, was wir geliefert bekommen und bekommen geliefert, was wir brauchen."