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Leistungssport bei Kindern....

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Brauche mal eure Hilfe. Hier sind doch kluge Muttis und Vatis, die mir einen Rat geben können. Bei meiner Grundschülerin steht eine schwere Entscheidung an. Sie macht eine Sportart, hat sehr viel Talent drin, und wir wurden nun von einer Trainerin angesprochen, ob wir sie nicht auf ein Sportinternat geben möchten. Sie hätte Talent, Potential usw. Ich kann mir das ganze überhaupt nicht vorstellen. mein Kind, weit weg, alleine, evtl überfordert, jeden tag vor und nach der Schule Training.....für was????? Es ist eine Sportart, von der sie später nicht einmal leben kann...da müsste sie schon Weltspitze sein...das ist lachhaft. Ich frage mich also...verbaue ich ihr eine Chance, wenn ich sie nicht lasse, oder versaue ich ihre Kindheit, wenn ich sie hinlasse????? Ach ja, sie ist 7 und würde, wenn ich es ihr erzähle, sofort hinwollen, kann sich aber darunter mit Sicherheit nichts vorstellen. Im Allgemeinen halte ich sie nicht für reif genug sich so alleine durch die Woche zu leben. ich könnte mich aber auch täuschen.... Lg Sandrine


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wenn sie gehen möchte würde ich sie mit der option das sie jederzeit wiederkommen kann gehen lassen. Um an die weltspitze zu kommen muss man so früh anfangen. Ich würde ihr die chance dazu nicht verbauen. lg


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Hi, natürlich sollte sie bei überdruchschnittlichem Talent auch mehr gefördert werden... dennoch ist sie jetzt sehr jung und eine sportliche Karriere ist nur "möglicherweise" drin. Auch bei mir haben meine Eltern eine Zeit lang darüber nachgedacht, ob ein Sportinternat mir bessere Chancen bietet... da war ich 11 Jahre alt wurde. Sie haben sich dann dagegen entschieden, weil ich noch zu jung war. Ich hatte trotzdem eine Menge Erfolge und bin dennoch mit 16 alleine zu der Überzeugung gelangt, dass dieser Sport für mich nur Hobby sein wird. Die richtig guten in meiner Sportart stammen alle nicht von einem solchen Internat! Ich bin froh, dass mich meine Eltern nicht aufs Internat geschickt haben, denn so hatte ich trotz Leistungssport eine recht normale Kindheit. Zumal inzwischen klar ist, dass von dem damals zur Diskussion stehenden Interant nicht ein "Überflieger" gekommen ist... *ggg* Gerade auf den Sportinternaten laufen viele Talente durch... es wird aber auch bewusst in Kauf genommen, dass dem harten Training nur wenige standhalten und noch weniger "oben" ankommen! Diese "Kaderschmieden" sind eher Knochenmühlen und Folterkammern und nützen bringen am Ende eigentlich nur die betreiber weiter. Viel zu viele Talente werden in den meisten Sportinternaten verheizt. Außerdem: was hat deine Tochter mit Mitte Dreißig davon, wenn sie über einen bestimmten Zeitraum sportlich relativ erfolgreich war, aber dann mit einem Burn Out Syndrom so früh auf dem Abstellgleis landet... Las sihr ihre Kindeheit! LG, W


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Ich sehe es auch so wie wilma. Sieben Jahre ist definitiv zu zeitig, um ein Kind in seiner Entwicklung so festzulegen. Sie hatte noch keine Chance, andere Neigungen und Fähigkeiten kennen zu lernen. Mit der Aufnahme in ein Internat wäre dies auch vorbei. Selbst, wenn mein Kind 12 wäre, müsste ich schon sehr überlegen, ob ich diesen Schritt mit ihm gehen würde. Lass ihr ihre Kindheit. Das Leben wartet auf sie, mit all seinen Herausforderungen.


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Wenn ihr und euer Kind zur Weltspitze wollen, dann wäre es wohl die richtige Entscheidung, das Kind ziehen zu lassen. Ich würde es allerdings nur tun, wenn mein Kind für diese Sportart leben würde und echt einsame Spitze wäre. Leistungssport finde ich ausserdem eh immer ein wenig bedenklich, denn richtig "gesund" ist so etwas ja nicht unbedingt....und wenn man später nicht echt etwas damit anfangen kann, hmmmmm würde ich es auch sein lassen. Bei einer aussergewöhnlichen musischen Begabung würde ich da bestimmt anders denken/handeln. Gruß - Eileen


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Schließe mich die vorherigen Rednerinnen an. 7 ist viel und viel zu früh. Sowieso mag ich im allgemeinen nicht, dass Kinder nicht einfach Sport treiben dürfen, sondern dass selbstverständlich Leistung damit verknüpft wird. Einerseits werden so die weniger oder normal talentierten unnötig unter Druck gesetzt (nicht selten steigen die dann beim einmal so beliebten Sport aus, so bei mehreren Kindern schon gesehen) und die talentierten dann eben auch, indem bei einem 7-järigen schon die Rede ist vom Internat. Als ich Kind war, wurde bei meinen Eltern auch nachgefragt (Turninternat), die haben aber dagegen entschieden. Ich hätte sofort JAAAAA gesagt, war meine große Leidenschaft. Wenn ich jetzt aber daran denke, dass sie mich hätten entscheiden lassen, wische ich mir den Schweiß vom Stirn. Zum Thema Kinder und Sport hier noch ein Link. Betrifft ein "Bewußtmachungsaktion" die im Moment im niederländischen Fernsehen läuft. Der Text am Ende ist übersetzt "Gibt die Kinder ihr Spiel zurück". http://www.youtube.com/watch?v=6OtX_NhMIeQ LG Hennesy


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Hallo, ich finde 7 Jahre auch viel zu früh. Es handelt sich doch bestimmt um eine technisch anspruchsvolle Sportart wie Turne, Rhythmische Sportgymnastik oder Eiskunstlauf, oder? Denn in kaum einer anderen Sportart wird in dem Alter schon mit Leistungssport angefangen. Allerdings denke ich, macht man in dem Alter viel zu viel kaputt. Aber jeden Tag Training kann in dem Alter kaum sein, da verheizt man doch die Kinder, noch ehe sie überhaupt in ein Wettkampfalter kommen. Rede lieber mal mit der Trainerin und sie frage, ob nicht mehr Training bei ihr im Verein möglich ist. Zweimal am Tag Training halte ich in dem Alter für schädlich - Talent, Karriere hin oder her. Normalerweise fangen ja die Sportschulen/-internate ja erst mit 10 oder 11 Jahren an, frühestens. Mein Mann war an der Sportschule (zu DDR-Zeiten, auch in einer Trainingsintensiven Sportart), er hat es zwar nicht bereut (obwohl er zwar weit, aber nicht in die Weltspitze gekommen ist), aber er sagt auch, er hatte keine Kindheit. Er war ab der 6. Klasse an der Sportschule und durch Samstagstraining, Wettkämpfe hatte er wenig Zeit für Freizeit, Eltern und Schule. Bei mir stand mit 11 Jahren auch die Entscheidung an, ob ich auf die Sportschule gehe, ich wollte, aber meine Eltern haben mich nicht gelassen. Ich wäre gern gegangen, denn ich weiß bis heute nicht, ob was aus mir geworden wäre. Für mich war Sport mein Leben und ich habe jede freie Minute mit Sport verbracht, so dass ich auch keine Freizeit hatte, auch wenn ich nicht an der Sportschule war. Aber deine Tochter ist erst sieben, sie kann die Konsequenzen ihrer Entscheidung nicht absehen. Ich kenne aus unserem Verein viele Kinder, die auf die Sportschule gegangen sind oder gehen, alle aber auch wirklich alle haben am Anfang wahnsinnige Probleme mit dem Heimweh. Da fahren die Eltern teilweise mehrmals in der Woche hin, um die Kinder zu trösten. Und die sind in der 5. Klasse! Es gibt auch eine hohe Abbrecherquote, zum einen weil es viele sportlich nicht schaffen, aber auch weil die Schule bei dem Trainingspensum nicht zu schaffen ist bzw. nur von guten Schülern zu bewältigen ist. Also überlege es dir gut, aber ich würde es nicht tun, sie ist einfach zu jung. Ich habe meine Diplomarbeit über Sportschulen und Sportinternate geschrieben, du kannst mir glauben, da ist nicht alles gold, was glänzt. Schraube lieber jetzt das Trainingspensum etwas höher, beobachte wie sie die Belastung Schule und Sport bewältigt, dann kann sie nach der Grundschule immer noch wechseln, das ist nicht zu spät! Viele Grüße KLeiner Löwe


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Ich staune, dass es mit 7 Jahren schon die Möglichkeit eines Sportinternats gibt. Normalerweise weitet man zunächst den Trainingsumfang aus und wenn das Kind alt genug ist (sicherlich je nach Sportart verschieden)dann kann man überlegen. Aber selbst für Turnen etc. ist Internat mit 7 zu früh! Ab 11/12 Jahren kann man sehr selbständigen Kindern mit viel Charakterstärke das vieleicht zumuten. Ansonsten ist das mindeste, dass man Heimschläfer ist und täglich nach Haus kommt!