Mitglied inaktiv
und natürlich um meine oma. sie bekommt seit über einer woche ledglich tee über eine sonde und wird beatmet. sie ist quasi hirntod, oder zumindest fast. kein bewußtsein, keine eigenständiges atmen. nun kann man warten bis sie verhungert, aber das ist grausam (also für MICH wärs das richtige ableben, quasi sis-extrem). nun gibt es die möglichkeit über einen richterlichen beschluß die beatmungsmaschine abzustellen, dann würde sie schnellstens sterben, weil sie ja alleine nicht atmet. dafür müssen alle familienangehörige und bekannte beglaubigen, dass meine oma diesen wunsch damals geäußert hat, falls der eingetretene fall eintritt. meine mutter, sowie mein onkel haben das nun schriftlich beglaubigt, ich werde das nicht tun, weil sie mir gegenüber so etwas nie geäußert hat. nun meine frage, wenn der richter nun das ok gibt, die maschine abzustellen, gibt es dann auch die möglichkeit begleitend dazu eine überdosis morphium zu geben? ich will bei der "zeremonie" nicht anwesend sein, wenn dabei lediglich die beatmung abgestellt wird, weil ich es nicht ertrage, wenn ein mensch erstickt (ich hab eine erstickungsphobie). da ja das abstellen der beatmung auch unter aktive sterbehilfe fällt (denk ich), wäre es doch möglich eine injektion zusätzlich zum schnelleren ableben zu geben, oder ist das dann zu aktiv? oder eben nur morphium und danach die maschine aus, wäre mir am liebsten. fragen über fragen. ich werde jetzt in die klinik gehen um mich prophylaktisch zu verabschieden, weil ich befürchte dass es nicht anders geht, als sie ersticken zu lassen.
ich weiß zwar nicht ob die angenehmer ist als ersticken, aber meinem opa (hatte leukämie) wurde vom arzt hochdosiertes morphium verabreicht und der eingetretene tod dann quasi als in kauf zu nehmendes risiko dargestellt.
das war vor ca. 40 jahren, als sterbehilfe ja noch so gar kein thema war. das war wohl so der wille meines großvaters.
sowas wird soweit ich weiß auch heute praktiziert und gehört zur indirekten sterbehilfe.
eine spritze, mit der absicht den sterbeprozess zu beschleunigen fiele nach unter aktive sterbehilfe.
das abschalten der maschine ist passive sterbehilfe.
wie stirbt man an einer überdosis morphium?
ist das besser als ersticken?
ich weiß dass das hart ist, sorry für meine sachlichkeit: wenn deine oma hirntod ist wird sie vom ersticken nichts mehr mitkriegen. wenn es der einzig mögliche weg ist ihr sterben zu beschleunigen (und was unter "natürlichen umständen" längst eingetreten wäre) musst du da vielleicht durch.
eini, auf jeden fall drück ich dich ganz fest und wünsche dir alle kraft, die du brauchst.
liebe grüße,
mama.frosch
bei bewußtem zustand ist der morphintod eher angenehm. bei meinem vater wurde das so gemacht, der wurde umnebelt und hatte dann einen wurschitgkeitszustand, so die ausführungen seiner frau (ich gehe davon aus, es stimmt). da setzt auch die atmung auch aus. aber man weiß ja nicht, was so hirntode dann doch noch mitbekommen. scheinbar wirklich nichts, aber genau wissen kann das keiner.
es gibt zwei varianten. entweder bekommt ein hirntoter wirklich rein gar nichts mehr mit. dann ist es egal, auf welche art er stirbt. oder er bekommt doch noch irgendetwas mit. dann bekommt er aber auch sein tägliches leiden mit, das dahinsiechen, ein mögliches verhungern. und dann wäre die relevante frage, hätte deine oma angesichts des sicheren todes ein langes siechtum gewünscht oder drei heftige minuten. ich kann deine gefühle nur zu gut verstehen. dazu kommt, dass du beruflich sicher auch schon unschöne dinge miterlebt hast. vielleicht hilft dir bei dieser entscheidung jetzt eine portion sachlichkeit weiter. könnte man ihr etwas zusätzlich verabreichen was sie quasi high machen würde wenn sie noch bei bewusstsein wäre so dass sie das sterben nicht so schlimm mitbekommen würde? ansonsten ist das die grenze vor der du dich beugen musst, dass du ihr ihren tod nicht weiter erleichtern kannst.
stelle diese Frage bzw. schildere diese Sorge genauso dem Doktor der sie behandelt, ich habe das Gespräch vor ein paar Wochen auch geführt und unser Doc sieht das so wie Du und ich. Lieben Gruß Kathrin
Ich habe keine Ahnung, aber ich drück Dich.
Gruß,
Elisabeth.
wird bei sterbebegleitung ( ITS) immer schmerzmittel gegeben ( meißt Morphin) Einfach dei Maschine abstellen darf man ( in Dtschl.) nicht und ist echt grausam.... Verhungern lassen auch nicht,( unsere Patienten werden bis zuletzt mit Sondenkost ernärt). Das einzige was man tun kann ist...keine Ausweitung der Therapie. Keine Dialyse mehr( meist ist die Niere hin)....keine Mittel mehr die den Blutdruck erhöhen....bzw nicht mehr diese Medikamente höher szellen. Alles was sonst noch an Sterbehilfe ist...ist bei uns verboten. Auch wenn es der Wunsch der Pat. war..... Obwohl es jetzt ein neues Urteil gibt...aber eh das wirklich umgesetzt wird... Ich drück dich mal....weiß wie es ist das mit ansehen zu müssen. LG Claudia
sorry an alle, meine antworten sind zur zeit recht spärlich. alles doof... ich will da eigentlich gar nicht mehr hin, am anfang war meine oma wenigstens noch sommerbraun und sah irgendwie aus, als macht sie mal pause. jetzt zerfällt das ganze sehentlich. es ist auch so sinnlos mit einer beatmeten "leiche" zu reden, irgendwie.
Nichts ist sinnlos, wenn es dir hilft, Herzchen
Sind nicht sowieso alle beatmeten Patienten sediert? Ansonsten kann ich mir schwer vorstellen dass man einfach so abschaltet und den Patienten ersticken lässt. LG Tanja