Laufente123
Ich bin kein Katholik Ich bin noch nicht einmal Christ. Ich bezeichne mich als christl. geprägter Agnostiker mit Atheistischen Tendenzen. Mein guter Bekannter ist ein bayerischer Katholik. Seine Mutter ist verstorben. Er hat mich kurz und eilig informiert und im Nebensatz auch erwähnt, wann die Abschiedsmesse ist. Ich kannte die Mutter gar nicht. Ich trauere auch nicht um sie. Mir tut es für meinen guten Bekannten einfach leid. Sollte ich dennoch hingehen? Wird es erwartet? Wird es ihm helfen? Dir Kirche ist 500m von mir entfernt. Ich mache am Freitag eh Homeoffice und kann mich recht problemlos für 1h entfernen. Wir hatten beide oft gesprochen über seine Mutter und meine Eltern. Meine leben im Pflegeheim, seine Mutter bei ihm zu Hause. Wir waren beide auf die eine oder andere Art sehr beschäftigt mit unseren Eltern rund um KH Aufenthalte, Versorgung, Pflegegrade, Wundmanagement, etc. Wir hatten aber auch noch andere gemeinsame Themen. Unser hauptsächlicher gemeinsamerer Punkt ist Umweltarbeit. Was meint ihr? Ich denke fast, ich gehe hin, breche mir aber terminlich dafür auch kein Bein ab, wenn es dann doch nicht so gut klappt. Und stelle mich ruhig hinten in die Kirche und meditiere. Danke Euch. LG Laufente
Warum nicht? Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich zur Beerdigung gehe. Falls ich es zeitlich hinbekomme, gehe ich, wenn Eltern von Freunden, Nachbarn oder Arbeitskollegen (auch ehemalige, soweit man das mitbekommt) gestorben sind. Natürlich nur, soweit das nicht eingeschränkt wird. Man erweist eine letzte Ehre. Ich bin auch nicht religiös. Mich interessiert auch nicht, ob die Trauerrede konfessionell oder nicht konfessionell ist. Ich verstehe die Frage eigentlich gar nicht. Wenn du nicht das Bedürfnis hast, geh nicht hin
Ich käme mir komisch vor, wenn ich unter diesen Umständen nicht gehen würde.
Selbstverständlich hingehen. Du stehst deinem Freund bei. Du brauchst weder Urlaub noch sonderlich viel Zeit. Den trauenrnden Menschen ist es sher wichtig Leute dabei zu haben um diesen Abschied würdig zu gestalten. Trauermessen für sind im übrigen etwas wunderbares mit schöner Musik mit schönen Gedanken mit schönen Worten. Oft sind Kirchen auch sehr schön. Es ist einfach Kulturgut egal welchen Glaubens oder Nicht Glaubens man ist.
Ich bin katholisch, aber nicht streng gläubig. Auf Beerdigungen oder Trauerfeiern geht man nicht nur für den Verstorbenen, sondern auch, um den Hinterbliebenen Unterstützung zu zeigen. Also wenn er dir wichtig ist, dann geh hin.
Warum nicht? Dein Bekannter wird sich bestimmt freuen, wenn du in dieser traurigen Situation für ihn da bist.
Es tut rein gar nichts zu Sache ob du katholisch oder sonst was bist. Du solltest schon gehen.
Geh doch einfach als Zeichen der Anteilnahme hin. Egal was er oder die mutter glauben oder was dir spirituell wichtig ist, eine Freundin an seiner Seite in Zeiten der Trauer..darauf können wir uns doch alle einigen. Du musst ja nicht mitbeten oder das Kreuzzeichen machen oder so. Sei einfach DU,denn so mag dich dein Bekannter doch. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch für dich in der Zeremonie einen schönen Moment, der irgendwie drin Herz füllt.man weiß ja nie, wann Gott mal vorbei schaut ( -:
huhu wenn ich jemand nicht kenne würd eich nicht hingehen. Katholiken lassen Messen lesen, bei uns Protestanten kenne ich das so auch nicht. Ich würde eher zur beedigung gehen las zu einer Messe aber das kannst Du nur selbst entscheiden
Ist das die Messe zur Beerdigung oder eine die man lesen lässt damit die Seele in den Himmel kommt ?
Freund erwähnte, dass es keine Beerdigung gibt. Alson"nur" diese Messe. Danke für alle Kommentare an alle. Das jat mir geholfen. Lg Laufente
Dann ist das ja aber eher doch die Beerdigung nur eben ohne diese dann würde ich schon hingehen (Messe lesen kenne ich von der Schwiegermutter anders wobei ich da ein extremes Problem mit der katholischen Kirche habe)
Nur vielleicht kurz zur Info: In vielen kleineren katholischen Kirchen ist es so, dass bei Feuerbestattungen die Aussegnung der verstorbenen mit einer Messe gefeiert wird, bei der eigentlichen Urnenbeisetzung dann aber kein Geistlicher mehr dabei ist, einfach weil sie es zeitlich nicht mehr schaffen. Deshalb gibt es oft "nur" diese Messe, die Urnenbeisetzung ist dann im ganz kleinen Kreis. Die anderen haben ja schon was geschrieben, du hast schon eine Entscheidung getroffen. Und ja, ich würde auch auf jeden Fall hingehen. In diesem Fall geht es nicht um deine Beziehung zu Gott sondern um den Beistand zu einem Freund.
Ich könnte da gar nicht 500m entfernt im Homeoffice bleiben. Mein schlechtes Gewissen würde mich auffressen. Geht ja hier nur um Anteilnahme und nicht darum zum katholischen Glauben überzutreten. Mir ist die Religion eh egal. Wenn ich eingeladen bin und Zeit habe, gehe ich.
Ich bin aber nicht eingeladen. Er hat den termin nur nebenbei erwähnt. Drum frage ich mich wie ÖFFENTLICH so eine Messe ist. Ich würde mich wundern, wenn Leute zur Messe/Beisetzung meiner Eltern käme, ohne sie zu kennen, nur weil sie es irgendwie erfahren haben. Und mich von einem Verein kennen.aber bekannter und ich sind aufgrund der Thematik Eltern etwas näher als nur Verein. Ich bin aber nicht mit kirchl. Traditionen groß geworden. Erst recht nicht mit katholischen. Danne Euch Laufente
Es ist öffentlich, jeder kann kommen. Du schriebst erst Freund, guter Bekannter, aber letztendlich musst du das selber entscheiden, was er dir bedeutet und ob Du hingehen möchtest, aufwändig wäre es ja nicht
wie zu einer Beerdigung, da geht jeder hin der das gerne möchte und das Bedürfnis dazu hat.
Weiß ich, ich habe doch nichts von Einladung geschrieben
... wenn es nicht potentiell auch für dich gedacht wäre. Wäre es eine "geschlossene Veranstaltung" wäre, zu der du nicht kommen sollst, würde er es dir gegenüber nicht erwähnen. Ich denke er hätte ich gerne als Beistand dabei, will aber keinen Druck ausüben. Also hingehen, wenn es doch auch räumlich und zeitlich kein Problem für dich ist,
Ich bin auch nichts und war schon in tausend Gottesdiensten. Ich stehe auf und setze mich, genau wie die Anweisung erfolgt. Bin ich lediglich Gastzuhörer sitze ich meist hinten. Da werde ich auch nicht so zugewabert mit dem „Duft“ des Weihrauchs. Außerdem kann ich da in langweiligen Predigten mal im Handy stöbern.
In deinem Fall gehst Du für deinen Freund. Wenn ihm das hilft, dann geh. In deinem Fall würde ich mich so setzen, dass er sich mit deiner Anwesenheit getröstet fühlt, also nicht hinten. Wenn Du das machst was alle machen machst Du nichts falsch. Bei der Kommunion solltest Du sitzen bleiben. Alternativ könntest Du tatsächlich meditieren. Aber so viel zuhören, dass Du erzählen kannst welche Stelle Dich angesprochen hat.
Kurzum: geh hin und setz dich.
Ich würde hingehen. Ich finde, das wäre eine nette Geste gegenüber dem Freund. Ich bin auch nicht religiös, finde aber, dass es hierbei nicht darauf ankommt. Wenn du unsicher bist: Frag ihn einfach.
wenn drüber nachdenkst , ist es wohl besser du gehst, sonst treibt dich dein eigenes gewissen um , während die messe stattfindet. hier ist es so, dass es schon einen unterschied zwischen freund und gutem bekannten gibt. bei einem freund war man ja mental mit dabei als das familienmitglied verstorben ist, da steht es außer frage nicht teizunehmen. bei bekannten bekommt man das eher nebenbei mit, da kann man dann selber entscheiden ob oder ob nicht. die mutter meines besten freundes ist im mai verstorben , da gab es keine frage ob ich dabei bin, ich ( und sein anderer bester freund) waren sein beistand bei diesem schweren gang, er hat dirket auf uns gewartet. als von einer ehemaligen guten kllegin der mann verstarb , den ich nicht kannte, war ich nur ein trauergast von vielen- ein riesen unterschied wie ich finde
Also wenn das streng katholisch ist, ist erst Messe,dann in der Leichhalle und dann am Grab eine Rede. Da langt 1h nie im Leben. Ich finde zum Grab gehen reicht völlig. Okay, er hat gesagt, da ist nichts, aber am Grab wird mindestens einmal gebeten.
Ich würde dem Freund zuliebe hin gehen! Grade wenn man einen Angehörigen verloren hat, tut es gut, zu sehen und zu wissen, dass Freunde da sind!
Es ist dein Freund. Da erübrigt sich einfach die Frage. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn unsere Freunde nicht kommen würden- es sei denn, man kann aus irgendwelchen Gründen nicht.
Ich bin Muslima und war auch schon mal auf einer katholischen Beerdigung. Du musst ja nicht mitbeten, einfach da sitzen und halt teilnehmen. Finde ich jetzt nicht schlimm, es geht da ja um die Person und nicht um den Glauben in dem Sinne.
Vielleicht kann ich dich in Kontakt bringen mit den Eltern einer Mitschülerin meiner Tochter. Sie ist in der Chorklasse, der zweite Auftritt liegt hinter ihnen, der dritte steht kurz bevor.
Die Lieder, die sie aktuell vortragen, sind Englisch (let it snow) eins auf ukrainisch (ein Wiegenlied) und ein deutsches (fällt mir gerade nicht ein welches....)
Das Mädchen ist Muslima und die Mutter hat deutlich gemacht, dass ihre Tochter als solche keine Kirche betreten wird ( der erste Auftritt war open air, der zweite in der Kirche, aber absolut gottesdienstfern, sondern nur im Rahmen eines Adventskonzert der Chöre der Nachbarschaft, der dritte ist wieder open air) und auch kein christlich geprägtes Weihnachtslied singen wird. Sie schließt somit ihre Tochter aus.
Hast du eine Idee? Denn das Mädchen möchte eigentlich schon gerne mit zu den Auftritten.
Bestimmt verzichtet die Mutter bei soviel antichristlicher Konsequenz auch auf ihr Weihnachtsgeld
Aus welchem Land kommen die Leute? Da gibt es NICHTS was laut Koran dagegen sprechen würde. Unser Prophet hat im Krieg auch keine Kirchen oder Synagogen zerstört. Theoretisch dürfte ein Muslim sogar in einer Kirche muslimisch beten,laut dem Islam jetzt. Na klar,christlich beten ist nicht erlaubt, Weihnachtslieder keine Ahnung, find ich persönlich jetzt egal aber das weiss ich nicht genau. Wie alt ist das Mädchen denn? Wohl nicht so klein, dass sie nicht verstehen würde, dass das jetzt das Gotteshaus einer anderen Religion ist. Die Türken feiern auch Kandils zB, das sind so merkwürdige Feiertage, die im Islam gar nicht existieren. Sind es vielleicht Türken?
ganz schlimm finde ich, wenn die kinder es ausbaden müssen wenn sie zwichen 2 welten stehen. nur würde ich mich hir nicht aktiv dafür einsetzen dass das kind mit darf, wenn die mutter unmißverständlich erklrt hat was sie nicht möchte, ganz egal wie man das persönlich findet. ich meine , wenn dein kind mit seinem chor zu einer afd privatveranstaltung gehen soll, mit der voherigen kommunikation dass es nicht um politik geht....was würdest du tun?
Also ich persönlich würde bei nem Kind so ab 12 Jahren,was selbstständig denken kann,sagen es kann gehen. Meine Kinder wissen unsere Denkweise und kennen unsere Ansichten,daran ändert auch ne Afd nichts. Ich war sogar beim freiwilligen Weihnachtsbasteln der Schule,soll meine Tochter doch Tannenbäume basteln,das macht sie doch nicht zur Christin.
Was ja auch gut so ist, meine Tochter ist an einer evangelischen Schule und ich habe mitnreligion nix am Hut, passe mich aber an wenn es Gottesdienste gibt, da wird es gern gesehen wenn die Eltern mit anwesend sind. Nur wenn andere direkt äußern was sie nicht wollen ist das eben zu akzeptiern, zumindest handhabe ich das so....
Ja klar, wenn jemand irgendwo nicht hin möchte, auch wenns gar nichts religiöses ist, akzeptiere ich das. Ich finds ganz persönlich aber ein bisschen albern. Ich würde keines meiner Kinder in ner christlichen Schule anmelden oder sowas, aber wir leben in Deutschland und da gibt's nun mal den christlichen Glauben. Selbst in Kinderserien oder Playstationspielen der Grossen kommt Weihnachten drin vor. Ganz ehrlich? Ein Weihnachtsbaum ist jetzt eigentlich auch nichts christliches direkt,oder steht in der Bibel dass man den aufstellen soll? Gucke mir auch gerne schöne Weihnachtsbäume an, würde mir aber keinen in die Wohnung stellen. Nicht weil ich das nicht schön finde,sondern weil es bei uns einfach nicht erlaubt ist andere Feste zu feiern. Aber ich laufe auch übern Weihnachtsmarkt und hab da letztens n Kissen bedrucken lassen. Ich feier da ja nichts. Ich finde solange man seinem Kind (was auch immer) mit gibt fürs Leben (Erziehung, eine Religion, Respektvollen Umgang mit Menschen) ist es fast egal was die restliche Außenwelt macht, das Kind bleibt bei seinen Wurzeln oder seiner Erziehung.
klingt sehr geerdet ... ich selber finde deine religion schon schwierig, spreche aber niemandem hab sie zu leben ,warum auch , das steht mir gar nicht zu. in der türkei war ich z.b. in 3 moscheen ( inkl schuhe ausziehen und tuch um den kopf) , einfach weil es mich interessiert hat oder generell interessiert, die kultur, das land und die menschen jeweils kennenzulernen . ähnlich handhabe ich es mit den hiesigen kirchen. ich war schn in vielen katholischen und evengelischen , wobei ich einen unterschied in der bauweise noch nicht wirklich entdeckt habe, wenn es denn einen gibt. zur chorsachen , wie gesagt, mir tut das mdchen leid so zwischen den kulturen und man weiß nicht ob man ihr einen gefalen tut, wenn man die mutter berzeugen möchte. wie händelst du das denn mit deinen kindern in situationen, in denen die religionen in einem konflikt miteinander stehen
Im Grunde genommen ähneln sich ja der Koran und das alte Testament ziemlich. Wir haben ja auch alle Propheten, die die Katholiken auch kennen (Noah, Jonah usw). Die Bibel wird nur leider nicht mehr gelesen, deshalb geht die Allgemeinbevölkerung davon aus, dass sie sehr friedlich wäre, was sie eigentlich nicht ist. Hier im Forum ist immer mein Problem, dass ich Sachen ausspreche, die "die Mehrheit meiner Glaubensbrüder/Schwestern" so sieht und nicht unbedingt ich selber. Wenn ich ZB schreibe dass die Mehrheit mit der Hamas sympathisiert. Das hat mir am Anfang ja kaum jemand geglaubt, da wurde so getan als würde ich völlig spinnen. Das nervt mich dann, ich will das richtig stellen. Sehr sehr viele wollen sich gar nicht integrieren, gerade auch in meinem Alter Mitte 30/Anfang 40, die sind so erzogen worden dass alles deutsche schlecht ist und alles arabische/türkische super. Da läuft 24/7 zuhause nur der Heimatsender. Meine Kinder wissen dass es überall schlechte und gute Menschen gibt. Ich ganz ganz persönlich halte nichts von massenhaft arabischen oder türkischen Freunden, gerade für meine Söhne nicht. Ganz oft sind da nämlich viele schlecht erzogen. Gibt's auch bei deutschen, klar, aber meine Jungs haben zu 80% nur deutsche Freunde. Und wenn dann zB sowas wie der Krieg in Israel ist, dann wissen sie dass Juden nicht alle schlecht sind,aber natürlich sind wir dann auf der Seite unserer Glaubensbrüder. Dass Ehrenmord,Zwangsverschleierung usw nicht zum Islam gehören, wissen sie auch.
ich lese schon oft zwischen deinen zeilen, leider möchte man hier nicht hören was nicht sein darf. man romantisiert und nutzt scheuklappen ganz nach dem vogel-strauß-motto. eine merkwürdige moral hindert uns heute leider daran, diverse themen sachlich und auf augenhöhe anzusprechen und zu diskutieren
Richtig, das ist leider überhaupt nicht förderlich. Die "Integration " kannst du vergessen, die hat allenfalls bei den Flüchtlingen vor ein paar Jahren aus Syrien funktioniert. Alle in 2.oder 3.Generation (wie ich),na gut nicht alle aber die Mehrheit, haben ihre eigene Integration gefunden.... Was dann wirklich schlimm ist, ist die Tatsache, dass dann gar keine Seite mehr zu Gesprächen bereit ist. Die "Migranten" nicht, weil sie doch super in Arabisch-Deutschland wohnen und Deutsche sowieso blöd sind und die "Deutschen" nicht weil die Migranten sowieso alle kriminell sind oder Ehrenmorde verüben oder sich in die Luft sprengen. Nicht mal in so einem kleinen Forum kriegt man das hin. Dann gibt's natürlich noch nie, die "zufällig" gebildete und eingedeutschte Araber kennen, die alle Schweinefleisch essen und sich abends n paar Bierchen reinpfeiffen. Da bin ich dann total der Exot und super unmodern und RADIKAL. ich bin für "meine Gemeinschaft" eher überhaupt nicht radikal (trotz Hijab, wie kann das denn sein?), die meisten anderen denken ganz andere Sachen...
Ich würde, falls du das Gefühl hast, es ist deinem Bekannten wichtig, schon hingehen, Trauerfeiern sind ja etwas für die Hinterbliebenen. Katholische Messen zur Trauerfeier oder Beerdigung sind meiner Erfahrung nach oft nicht besonders schön gestaltet, sondern eher starr und rituell im Ablauf, protestantische oder freie Trauerfeiern sind meistens stimmungsvoller und persönlicher. Aber es geht ja auch nicht um die Veranstaltung an sich oder den religiösen Rahmen, sondern um das Signal an deinen Bekannten, dass du für ihn da bist in seiner Trauer.
Protestantische Beerdigungen sind so starr und unpersönlich, dass ich das schlmm finde. Immer die gleichen Lieder, immer die gleiche Zusammenfassung des Werdeganges, kein Wort über die Persönlichkeit oder das Verhältnis zur Familie. Mal andere Rituale? Auf keinen Fall. Alles schön nach Schema F. Aber hängt vielleicht auch einfach stark am Zelebranten, wie es gestaltet wird.
Ich finde nicht, dass man das so pauschla sagen kann.
... bei den Protestanten hat man irgendwann das "Kind mit dem Bade ausgestattet" (sprich nicht nur berechtigterweise Misstände in der einstigen katholischen Kirche beseitigt, sondern auch viel Essentielles was zum Christentum gehörte - und ersetzte es dann nach Belieben mit "irgendwas"). Bei den Protestanten (die sich dem Zeitgeist allzusehr anpassen), spürt man oft gar nichts Erhabenes, Zeitloses mehr, nichts "Gottesfürchtiges"... bei den Katholiken und Orthodoxen u.U. schon eher. Ist aber natürlich auch invididuell, je nach konkreter Kirche und Ausgestaltung. Aber im konkreten Fall geht es ja eher um den Beistand, den der Bekannte der AP in seiner Trauer braucht...
... - Entschuldigung.
Natürlich kann man das nicht pauschal sagen. Ich wohne in einem Erzbistum mit eher konservativem Anstrich in Bezug auf die katholische Kirche (Zollitsch lässt grüßen), und habe bisher nur Trauerfeiern mit strengem Ritus erlebt. Meine Erfahrung beschränkt sich aber auf fünf oder sechs Beerdigungen, bei denen wir als Chor aufgetreten sind. Stimmungsvoll waren da lediglich die Gesangs- und Orgelstücke. Die protestantischen oder freien Trauerfeiern, die ich hier erlebt hatte, waren sehr individuell gestaltet, mit viel Sensibilität für die Hinterbliebenen und die Person des Verstorbenen. Deshalb schrieb ich auch "meiner Erfahrung nach". Das mag in anderen Konstellationen, anderen Gemeinden und je nach Alter des/der Verstorbenen völlig anders sein, aber darum geht es hier ja auch nicht.
... habe ich noch nie erlebt, da bin ich raus. Und ich spreche dem katholischen Ritus auch nicht das "Erhabene" ab (wobei ich gegenüber der katholischen Kirche generell schon kritisch bin, vor allem, nachdem unser Ex-Erzbischof in die Vertuschung von Missbrauchsfällen verstrickt war). Ich sagte bzw. schrieb, es sei weniger "stimmungsvoll und persönlich" gewesen. Stimmungsvoll ist sehr wahrscheinlich Geschmackssache, und "persönlich" waren die katholischen Trauerfeiern nicht, weil feste biblische Texte gelesen wurden, keine individuell und passgenau auf den Verstorbenen und die Hinterbliebenen zugeschnittene. "Gottesfürchtigkeit" brauche ich persönlich gar nicht, ich dann damit nichts anfangen, auch wenn ich für Spiritualität empfänglich bin und wahrscheinlich auch irgendwie an eine höhere Macht glaube. Aber religiös bin ich nicht, ich habe eher ein Problem mit institutionalisiertem Glauben.
rnzf
Dann hast du aber was verpasst. So ein orthodoxer Gottesdienst ist ziemlich interessant. Verstehen tut man zwar nichts, aber dieses ständige ‚vor die Wand/hinter die Wand‘ des Popen hat was. Also geh hin, falls du mal Gelegenheit hast. Ich hab in Bulgarien mal einen besucht, das hat mir ziemlich imponiert.
Das bestreite ich gar nicht, aber ich besuche Gottesdienste nur dann, wenn wir da mit dem Chor singen oder wenn Familienfeste der Schwiegerfamilie anstanden. Nicht, weil ich etwas dagegen hätte, sondern weil es andere Dinge gibt, die ich an einer Landeskultur interessanter finde. Christliche Orthodoxie kenne ich nur aus Dokus (selbstübersetzten und im Fernsehen gesehenen).
Da stimme ich Dir 100% zu. Die allerschlimmsten Beerdigungen, die ich je erlebt habe, waren alle ohne Ausnahme katholisch. Nie ein persönliches Wort über die Verstorbenen, ihre Wünsche, Ziele, Probleme, Werdegang. Alles nur nach Schema F. Selbst bei der Beerdigung einer jungen Mutter mit 2 kleinen Kindern, kein Wort an oder über die Kinder und die Wünsche und Hoffnungen, die die Mutter hatte. Da lobe ich mir die protestantischen Bestattungen, die super individuell über die Verstorbenen erzählt haben, Musik und Ablauf des Rituals an die Vorlieben der Verstorbenen und deren Familie angepasst haben. Nicht kirchliche Lieblingslieder, Verzicht auf Gesang statt dessen nur Instrumentalmusik usw.
... wie es scheint, auch nach den hiesigen Berichten. Umso mehr spricht das für Hingehen und sich überraschen lassen - und dem Bekannten eine Freude machen bzw.beistehen.
Warum sollte eine Messe besonders persönlich sein? Ich finde das weder angemessen noch tröstlich. Die schrecklichste Beerdigung, auf der ich jemals war, war die eines jugendlichen Unfallopfers; da wurde Bilder aus dem letzten Urlaub gezeigt, bei maximaler Verzweiflung und Trostlosigkeit, wie das Stochern in einer offenen Wunde. Es geht bei der Messe erst mal um die Gegenwart Gottes, die Vorstellung, dass der Gestorbene gut aufgehoben ist, die Hoffnung auf die Auferstehung. Dabei helfen jahrhundertealte Rituale und Gebete. Für individuelle Erinnerungen trifft man sich danach.
Dem widerspreche ich. Bei einer Gedenkmesse oder einem Begräbnis geht es in erster Linie um die Hinterbliebenen und die Anzahl der Besucher ist auch ein Gradmesser, wie weit der Verstorbene im Leben gestanden ist. Nichts ist aus meiner Sicht bitterer, als als Hinterbliebener allein vor dem Sarg stehen zu müssen (außer man möchte das so). Da tröstet jeder einzelne Besucher. Ich gehe zu solchen Dingen auch im erweiterten Bekanntenkreis immer hin, da muß ich den Verstorbenen selbst nicht mal gekannt haben. Auch wenn ich mit der Kirche auch nicht viel am Hut habe, und die Messen als gähnend langweilig empfinde. Es tröstet einfach ein wenig. Und ein geliebter Verstorbener hinterlässt immer eine offene Wunde, die nie mehr ganz heilt. Egal, ob nun drin gestochert wird oder nicht. Und ich finde, dass Bilder aus glücklicheren Zeiten eben auch zeigen, dass der Verstorbene zuallererst auch ein Leben hatte und nicht erst mit seinem Tod ‚famous‘ wurde. Weh tun solche Bilder ja sowieso immer, wenn nur noch die Erinnerung bleibt.
Wie gesagt, ich kenne auch keine persönlich gehaltenen Messen, auch wenn hier Gegenbeispiele erwähnt wurden. Ich finde den katholischen Ritus bei einer Beerdigung als zu steif und zeremoniell, um einen Rahmen für den Schmerz zu bieten, der zu einer Trauerfeier nun mal dazu gehört. Für mich sind Geistliche gerade in so einer Situation auch Seelsorger, und meiner Seele täte es in der Trauer besser, wenn bei einer Beerdigung des Verstorbenen als Mensch gedacht wird, wie wir ihn in Erinnerung behalten werden, und auf die Gefühle der Hinterbliebenen eingegangen wird. Natürlich ist es furchtbar, wenn ein junger Mensch durch ein Unglück aus dem Leben gerissen wird, aber daran ändert der katholische Ritus doch nichts. Zur Trauer gehören auch, je nach Todesumständen, Wut, Fassungslosigkeit und Ängste, wie es jetzt weitergeht. Ich finde es tröstlicher, wenn der Geistliche/Trauerredner solche Dinge auch ausspricht und sich persönlich an die Hinterbliebenen wendet, um zu zeigen: Hier in der Trauer hat jedes deiner Gefühle Platz, du bist damit nicht allein. Und du wirst lernen, mit deiner Trauer fertig zu werden.
... empfinde ich das auch! Aber ist wohl wirklich total individuell...
Die "schönste" Beerdigung, die ich jemals erlebt habe, war eine katholische. Es war eine Tante meines Mannes, und sie war eine sehr bodenständige und beliebte Person gewesen. Die Kirche war proppenvoll. Man merkte bei der Predigt, dass der Pfarrer sie persönlich gekannt hatte. Die unpersönlichsten Beerdigungen, die ich erlebt habe, waren solche, egal ob evenglisch oder kahtolisch, wo man genau merkte, dass der Pfarrer die verstorbene Person nicht gekannt hatte. Da wurden in der Predigt Lebensdaten vorgelesen, wo man genau merkte, dass die Angehörigen das erzählt hatten. Zu Beerdigungen geht man ja vor allem, um die Angehörigen zu unterstützen und zu trösten.
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