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Kampagne um in Bremen Erzieher zu finden

Kampagne um in Bremen Erzieher zu finden

Johanna3

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https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bremen-wirbt-um-erzieher-_arid,1723798.html#nfy-reload "Abenteuer, Kreativität und leuchtende Kinderaugen" – das alles mache den Beruf von Erziehern so spannend, heißt es auf der Webseite zur Kampagne. " Wenn DAS die Gründe dafür sein sollen als ErzieherIn zu arbeiten, ist es nicht schwer sich den Fachkräftemangel zu erklären. Warum gaukeln so viele Werbemaßnahmen vor, dass (angehende) ErzieherInnen in der Kita eine Art Märchenwelt betreten würden?


Himbeere90

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Naja, erklärt sich ja eigentlich von selbst. Wie willst du denn sonst werben, wenn du unbedingt Leute für den Job haben willst? "Haben sie Lust jeden Tag unter hohem Stress zu arbeiten und das zu einen niedrigen Gehalt? Weinende Kinder, Windeln wechseln. Dann sind sie bei uns genau richtig!" Wirkt nicht so ganz oder?


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Himbeere90

Ich habe mich auch gefragt, wie Johanna werben würde. "Abenteuer" ist vielleicht etwas dick aufgetragen, aber "abwechslungsreich", täglich kreative Lösungen finden und auch schon einmal "leuchtende Kinderaugen" sind es doch, die den Erzieherberuf interessant machen. Für die Zukunft wäre eine attraktive Bezahlung auch ganz nett .


amaria

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Wieso sollte man für einen der bekanntesten der so genannten typischen Frauenberufe eigentlich werben? Nachdem ausgerechnet bei der Umstellung vom BAT auf den TVöD die Gewerkschaften für die Erzieherinnen eine miese Einstufung zugelassen haben, hat der Streik 2009 unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes nur eine knappe Rücknahme der Verschlechterungen bewirkt. Die Gehaltssteigerungen, die es bei einer Fortgeltung des BAT nämlich gegeben hätte, gab es für die neu eingestellten Kräfte nämlich nicht... Zwischenzeitlich hat sich zwar was bewegt, aber leider ist auch die körperliche Belastung der Erzieherinnen durch das Arbeiten unter Personalmangel und die Pflegearbeiten bei der Betreuung der Kleinsten sehr gestiegen. Das Geld für diese unsäglichen Imagekampagnen bringt vermutlich nur wenig. Ältere Erzieherinnen hören nicht selten auf in ihren Beruf zu arbeiten, weil sie lieber ihre Enkel betreuen, damit diese nicht früh in Krippe oder Kita gebracht werden. In meinem Umkreis wären sie resistent und solange der Partner gut verdient und ein Paar gemeinsam verreisen möchte, wird die verrentete Erzieherin sich eher nicht "anlocken" lassen.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Himbeere90

Vielleicht wäre es besser, diesbezügliche Werbung bleiben zu lassen und die mehreren Zehntausend Euro sinnvoll einzusetzen? Immerhin hatten die bisherigen Kampagnen zur Fachkräftegewinnung keinen nennenswerten Erfolg.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Wenn "leuchtende Kinderaugen" auch sicher schön sind, so kann ich ihnen doch beim besten Willen nicht abgewinnen, was den Beruf "interessant" macht.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ach mei.... Was halt alles so in Job-Anzeigen steht... Hast Du jemals irgendwo für irgendeinen Job eine Anzeige gesehen, die ehrlich und realistisch war? Ich nicht.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ja, fast täglich. Viele begnügen sich wirklich damit den Arbeitsplatz knapp zu beschreiben. Es folgen die Anforderungen an die Stellenanwärter und das Angebot, welches sie vorstellen. Auch da übertreiben so manche, klar. Aber nicht derartig wie in Ausschreibungen für ErzieherInnen.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ach, Quatsch, da fällt es Dir ur icht so auf, weil Du mit den Hintergründen nicht vertraut bist. Ich habe gerade zwei Leute eingestellt und deswegen mit der PA auch "konkurrierende" Stellenanzeigen analysiert. Das ist zum schlapplachen. Und zwar durchgängig. Und das ist nicht neu. Mein Vater war Personaler, und als ich mich mit ihm über unsere Stellenanzeigen sprach, erzählte er, daß er für seinen damaligen Arbeitgeber schon Mitte der 80er Jahre eine Untersuchung über den Anteil von Worthülsen und sinnentleerter Prosa in Stellenanzeigen gemacht hat. Wobei seine Untersuchung ergab, daß das Geschwurbel erstaunlich erfolgreich ist. Aber es stimmt schon, die Suche nach ErzieherInnen und dergleichen treibt seltsame Blüten. Derzeit sucht München Quereinsteiger als Berufsschullehrer mit dem Spruch: "Mach Albert zu Einstein!" Amüsant.....


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Du meinst also, du kennst dich mit den Hintergründen anderer Berufe gut genug aus um dies beurteilen zu können - traust dies aber anderen nicht zu? Okay. Klar gibt es in vielen Stellenanzeigen mit viel "Geschwurbel", wie du es nennst. Aber es gibt auch viele, die die Fakten für ausreichend erachten, um mit diesen zu werben. Selbst in meinem Beruf gibt es sachliche Stellenausschreibungen in denen auf jegliche Form der Übertreibung verzichtet wird. Übertriebene Darstellungen in Stellenausschreibungen stellten für mich als Bewerberin auch stets ein Ausschlusskriterium dar. (Immer öfter lese ich, dass ErzieherInnen für die kleinen "Mäuse, Bären und Tiger" gesucht werden. ) Eine Freundin von mir ist im Marketingbereich tätig. Und selbst dort verfasst sie Stellenausschreibungen, die die zu vergebenen Stellen beschreiben. Und sonst gar nichts.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Weil Werbung immer eine Art Märchenwelt vorgaukelt (das hat man z.B auch bei den Kampagnen von Polizei und Bundeswehr). Das positive Übertreiben kann vielleicht zumindest dazu führen, dass sich jemand näher mit dem Berufsbild beschäftigt, der es sonst nie in Erwägung gezogen hätte. Was sind denn deiner Meinung nach gute Gründe, um als Erzieher zu arbeiten?


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

da steht, das sei das SPANNENDE, nicht der routinierte Alltag, nicht die Belastungen, nicht das ärgerliche, nicht das frustrierende, sondern das Spannende. Was also empfindest DU als spannend und attraktiv an dem beruf? Womit SOLLTE man Werbung machen?


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich würde gar keine Werbung für einen Beruf machen, der eigentlich jedem Menschen bekannt ist. Wichtiger fände ich es sachlich über diesen (wie jeden anderen Beruf auch) zu informieren. Als spannend würde ich die Arbeit im Kindergarten nicht bezeichnen. Wenn ich Spannung wichtig gefunden hätte, hätte ich mir einen anderen Beruf ausgesucht.


amaria

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Johanna, gibt es noch keine Imagekampagne, in der Erzieherinnen als "Stuntwomen" betitelt werden? Oder als Ralleyfahrerrinnen, wenn sie sich mal kurz aufs Bobbycar setzen?


Zzina

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

letzten Satz beachten ;o) Name: "herausgenommen damit jetzt nicht alle RuB Userinen sich bewerben" e.V. Pilot/in und Co-Pilot/in für unseren Helikopterverein gesucht (Erzieher/in) Zu Beginn des Sommers suchen wir in unserem Elternverein „Glückskinder e.V.“ in Bremen-Walle für eine Gruppe, die zum neuen Kindergartenjahr eröffnet wird, zwei nahkampferfahrene Überlebenskünstler/innen, die unsere 16 höchst individuellen High Potentials zwischen dem Ende der Windelphase und dem Anfang der Schulphase an etwa 38 Stunden pro Woche begleiten. Gegebenenfalls wäre auch ein Kampfeinsatz in unserer U3-Fraktion möglich. Du kannst dein Ekelgefühl bei aufgegessenen Popeln gut verbergen? Deine Regenjacke hat eine ausreichend hohe Wassersäule? Du freust dich darauf, zum Abwischen eines Hinterns herkommandiert zu werden? Bei erbitterten Kämpfen um die letzte Bio-fair-trade-Dinkelnudel spielst du gerne den Buhmann? Dann passt du gut zu uns und unseren zauberhaften Kindern. Gerne würden wir dich kennenlernen, wenn dein Credo für den Aufbau unserer neuen Gruppe sein soll: „Yo, wir schaffen das – im Team“, wie bei Bob dem Baumeister, du dabei aber wie Pippi allen Herausforderungen einfallsreich und kreativ mit unkonventionellen Ideen entgegentrittst, du für alles offen bist und zudem in der Not immer rettende Ideen wie Wickie hast. Für die Position der Pilot/in (Leitung) solltest du wie Bibi Blocksberg mit Hilfsbereitschaft und einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit die Sorgen von Kindern und Teammitgliedern wegzaubern können und wie Feuerwehrmann Sam sympathisch die Kontrolle und den Überblick in allen Bereichen behalten. Wenn all dies dich anspricht und du darüber hinaus über ein Quäntchen Humor verfügst, dann schick uns deine Bewerbung an vorstand.herausgenommen damit jetzt nicht alle RuB Userinen sich bewerben" Wir freuen uns drauf! P.S.: Wir können auch seriös (siehe unsere andere Anzeige)!


Leena

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich denke, jeder findet etwas anderes "spannend" - aber den eigenen Beruf ausdrücklich "nicht spannend" zu finden, klingt für mich fürchterlich traurig! Klar, ich weiß, es gibt viele Menschen, die ihren Beruf machen, weil sie ganz schlicht das Geld brauchen und keine Alternative sehen/brauchen, was auch immer... aber ich stelle es mir schwer vor, dann jeden Morgen wieder motiviert zur Arbeit anzutreten. Mein Beruf ist jetzt sicherlich auch nicht das, was die Mehrzahl der Leute "spannend" finden würde - aber ICH finde ihn spannend, ich finde es spannend, mich in Fachliteratur und Urteil zu vertiefen und dann herauszufinden, welche Lösung die jeweils "richtige" für genau meinen Fall gerade ist. Ich finde meinen Beruf tatsächlich spannend und mein Herz hängt daran. Was nicht heißt, dass ich nicht auch die eine oder andere Schattenseite sähe, das eine oder andere Problem im Arbeitsalltag. Trotzdem liebe ich meinen Beruf! Ach so - den Beruf "Finanzbeamter" kennt eigentlich auch jeder Mensch hier, und trotzdem muss man Werbung machen, um guten Nachwuchs gewinnen zu können - nicht zuletzt auch deswegen, weil viele erst einmal gar nicht auf die Idee kommen, dass es ein Beruf sein könnte, der für sie in Betracht kommt. Dass viele "Image-Kampagnen" irgendwie - na ja, nicht ganz zum Ernstnehmen sind, wenn man die Lebensrealität im Alltag kennt - geschenkt. Aber motivierten Nachwuchs zu gewinnen, das ist immer wichtig!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Leena

Es mag für dich traurig klingen, für mich ist es das aber nicht. Ich gehe ausgesprochen gerne zur Arbeit! Es gab noch keinen Tag, an dem ich mir einen anderen Beruf gewünscht hätte. Trotzdem würde ich die Arbeit im Kindergarten wirklich nicht als spannend bezeichnen. Habe mir gerade mal spaßeshalber angesehen, mit welchen Kampagnen man versucht Finanzbeamte zu gewinnen. Ich finde, da wird bedeutend sachlicher über den Beruf informiert.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Zzina

ZZina, selbst diese Anzeige würde mir nicht gefallen, da auch diese ziemlich realitätsfremd klingt. Wer kämpft schon "erbittert" um die letzte Bio-fair-trade-Dinkelnudel. Oder "freut" sich zum Abwischen eines Hinterns herumkommandiert zu werden. Oder hat den Vergleich mit "Bob dem Baumeister", " Pippi Langstrumpf" "Bibi Blocksberg" , "Wickie" und "Feuerwehrmann Sam" verdient? Ich glaube nicht, dass man humorlos ist, wenn man eine derartige Stellenbeschreibung als schlicht albern empfindet. (Falls du sie nicht abgekürzt hast, finde ich sie auch ziemlich arm an Auskünften, die für potentielle BewerberInnen wichtig wären.) Ein schwacher Trost bleibt es, dass der Ersteller der Anzeige schreibt, dass "man auch seriös" könne.


Zzina

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

und doch ich bin überzeugt es gibt den Kampf um die letzte Bio-fair-trade-Dinkelnudel vom Anspruchsdenken mancher Eltern mal ganz ab.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

ich denke eher dass es da um Aufmerksamkeit geht. Das habe ich in meinem Beruf auch schon gelesen. Mit Humor geschrieben und natürlich nicht unbedingt an der Realität, aber eben auffallend so dass ein Bewerber vielleicht shcon eeher dazu bewogen wird sich zu bewerben als bei einer normalen Anzeige. Ist doch bei Bewerbungen ähnlich, man will rausstechen nur eben da ein wenig anders...


Leena

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Wie definierst Du denn "spannend"? Fällt nur Himalaya-Besteigerung darunter und alles "darunter" nicht, oder ist "spannend" für Dich auch "interessant, herausfordernd, abwechslungsreich, mag ich gerne und fordert mich"? Mein Job ist sicherlich keine Himalaya-Besteigung, aber ich mache ihn sehr gerne und finde ihn spannend im Sinne von "fordernd, interessant, abwechslungsreich" etc. Und es gibt so viele Geschichten "drum herum", die es auch / erst recht interessant (= spannend) machen. Ansonsten - ich geh dann mal zum Lachen in den Keller - nee, die Finanzamt-Werbungen, die ich kenne, haben mit "sachlich über den Beruf informieren" hinreichend wenig zu tun!


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Zzina

Und trotzdem werden erbitterte Kämpfe meiner Meinung eher in Kriegsgebieten ausgetragen als am Mittagstisch. Solche Anzeigen meinte ich eben. Ich frage mich, warum einige Träger die Personal suchen meinen, der Witzseite in der Zeitung Konkurrenz machen zu müssen. Allerdings kann ich derlei Anzeigen auch etwas Positives abgewinnen: Immerhin konnte ich so direkt ausschließen, wo ich nicht arbeiten wollte.


Johanna3

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Bewerber würden sich aber in der Regel überlegen, womit sie besonders punkten können, um sich von der Masse abzuheben. Aber eher nicht eine derart abgedroschene Bewerbung abgeben.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Leena

Es gibt ja noch etwas dazwischen. Im Kindergarten würde ich kaum ein Projekt als spannend (für mich) bezeichnen. Mag sein, dass manche Erzieherin das "Zahlenland" oder das "Elefantenprojekt" als persönlich bereichernd empfindet. Durch die Bildungspläne wird viel vorgegeben und von "Abwechslung" kann eher nicht die Rede sein. Aber wie gesagt: Ich würde die Ausbildung wieder machen und habe mir noch nie einen anderen Beruf gewünscht. Was mir aufgefallen ist: Diejenigen, die für ihren Beruf entflammen, sind oft diejenigen, die früher oder später ausbrennen. Gerade auch in Sozialberufen.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich finde es außerordentlich spannend, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen, zu begleiten und zu beobachten. Bei den eigenen natürlich besonders, aber bei Erzieherinnen (und Lehrern) hätte ich das ebenfalls angenommen, obwohl es da nur um 3-5 Jahre geht (wobei die älteren Kinder hier auch noch mal am Kindergarten vorbeilaufen und über den Zaun winken oder die Erzieherin auf der Straße treffen).


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Daffy

Ich vermute einfach mal, dass ein Großteil der Erzieher/innen den Beruf als spannend (interessant, abwechslungsreich, herausfordernd im positiven Sinne) empfindet. Ich staune immer, wenn Kinder neue Entwicklungsschritte machen, freue mich, wenn bisher Schwieriges auf einmal klappt, bin begeistert (oder freue mich zumindest) wenn ich merke ein Thema oder ein Angebot passt genau zu "meinen" Kindern,..... . Ich freue mich, wenn ich miterleben kann, wie "meine" Kinder groß werden. Als Erzieherin lebt man zu einem guten Stück auch von Hoffnung. Zum einen, dass man den Kindern für bzw in schwierigen Situationen etwas mitgegeben hat, zum anderen, dass die Arbeitsbedingungen irgendwann besser werden (es tut sich zwar in den letzten Jahren etwas, gut ist es aber noch lange nicht). Ohne Hoffnung und einer Portion Idealismus packt man als Erzieherin besser ein und macht etwas anderes.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Nicht spannend würde ich auch nicht mit dem Wort "hoffnungslos" übersetzen. Idealismus würde ich jedoch nicht als berufliche Voraussetzung sehen. Realismus, Geduld und Ausdauer würde ich als wichtiger ansehen.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

auf Plakaten bockige heulende Kinder wäre etwas unklug ich habe den Eindruck viele lernen Erzieher weil sie solche Illusionen haben und da das eine schulische Ausbildung ist bekommen die erst das Drama mit wenn sie den ersten Job suchen oder haben. Dann hat man keine Vollzeitstelle in einem eh schlecht bezahlten Job, blöde Wechselschichten darf als Anfänger alle Kinder wickeln weil das ja keiner gerne macht etc und dass dazu gehört sich mit Eltern auseinanderzusetzen die die Kinder als Götter-Genies sehen... MEIN JOB WÄRE ES NICHT Fragt sich ob mit sehr viel geld viel mehr Erzieher zu ahlten wäre denn es gibt ja nicht gerade wenig, nur wer bleibt in dem Job ? dagmar


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Falls der Nachwuchs gedenkt Erzieher zu werden, halte ich ein FSJ für nicht verkehrt. Bei den Schulpraktika schauen die Kinder nur oberflächlich in das Berufsbild. Mein Mittlerer Macht ab August ein freiwilliges soziales Jahr. Ich bin gespannt, wie er danach seine berufliche Zukunft sieht. Der Beruf des Erziehers hat viele tolle Aspekte, aber auch viele schwierige Seiten, an die die jungen Leute bei der Berufswahl gar nicht denken.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Meine Mittlere ist Erzieher die Ausbildung hier geht 5 Jahre, wenn man da noch ein FSJ dazwischen gemacht hätte wäre noch ein Jahr verloren. Meiner gefällt der beruf ABER dennoch denkt sie schon eine Weile nach etwas anders zu machen eben weil der Verdienst bescheiden ist und hier in unserer Ecke keine Vollzeitstellen vergeben werden. Klar könnte man umziehen aber wo mehr bezahlt wird ist das Leben auch teurer. Hier hat es kaum Kigas im öffentlichen Dienst, fast alles fremde Träger, die noch schlechter zahlen dagmar


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Mit Abitur wird hier ein FSJ auf die Ausbildung angerechnet. Bevor man an der Schule Fachschule angenommen wird muss man sowieso noch eine Prüfung machen. Ich bin wirklich gespannt wie es meinem Sohn gefällt. Hoffentlich bringt es ihm mehr Klarheit. Ich kenne zwei Erzieherinnen, die fast nicht oder gar nicht im Beruf gearbeitet haben, weil sie irgendwann festgestellt haben, es ist nichts für sie. Das würde ich meinem Sohn gerne ersparen.


HSVMarie

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Mich persönlich hat es als junger Mensch abgeschreckt, dass man keine Ausbildungsvergütung bekommt. Heute nachdem ich drei Kinder habe, würden mich am meisten die Eltern abschrecken.


lisi3

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Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Ein wahres Wort . An die Eltern denken viele bei der Ausbildung noch nicht, aber man sollte die Schwierigkeiten, die die Elternarbeit mit sich bringt, nicht unterschätzen.


Tai

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Antwort auf Beitrag von lisi3

In grauer Vorzeit in Baden-Württemberg habe ich ein Soziales Jahr in einem Kindergarten gemacht. Die Stelle war eigentlich ein "Vorpraktikum" für angehende Erzieher, danach kamen zwei Jahre Fachschule und schließlich noch ein Anerkennungsjahr. Die praktischen Jahre wurden vergütet, die Schule vermutlich nicht. Es dauerte also vier Jahre, bis man fertiger Erzieher war. Wie sieht das denn heute aus? Bundeslandabhängig?


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Tai

Ja, bundeslandabhängig ! Hier in Hessen ähnlich wie bei euch damals (allerdings nur für Abiturienten). FSJ als Vorpraktikum , dann zwei Jahre Schule, dann Anerkennungsjahr. Nach mittlerer Reife z.B. zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten, dann Erzieherausbildung wie gehabt (alternativ wird auch jede andere Ausbildung angerechnet). Vor der Aufnahme an der Fachschule steht auf jeden Fall eine Prüfung, es wird nicht jeder aufgenommen. In anderen Bundesländern sieht es anders aus.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von lisi3

huhu meine wollte immer schon Erzieher werden und daher hat sie das Abi nicht machen wollen, erst Sozialassistent dann Erzieher, dauert in der Summe 5 Jahre und man braucht VORHER garnichts an Praktika, das findet in der Schule statt, ohne Geld, Schule kostet hier auch noch.... Auch hier nimmt die Schule nicht jeden aber je mehr Bedarf ist desto mehr nehmen sie.... Eine klassische Lehre wie früher ist Erzieher nichtmehr, man verdient nichts lernt sehr viel ... Dass die wenigsten je nach Lebensumfeld in den öffentlichen Dienst kommen erkennen die jungen Leute auch zu spät und dann trifft sie das Geldproblem weiterhin. Jahre war doch in der Diskussion von Niveau her in Richtung Lehrer zu gehen (utopisch) und dann auch da Gehalt hochzusetzen. Mein Patenkind hat den Beruf aufgegeben, Kirche zahlte miserabel, Träger in der tiefen bayrischen Ecke aber alles Kirche. bei uns ist viel Elternverein der Träger oder DRK - auch die zahlen mehr als bescheiden. Aber was nutzt es in München viel zu verdienen wenn das Leben da teuer ist, also will auch keiner hin, gerade wenn er Familie und schon Kinder hat. Im Vergleich zu früher sind Kindergartenplätze recht teuer das Gehalt ist aber nicht in dem Masse gestiegen dagmar


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Die Erzieherausbildung als klassischen Lehrberuf kenne ich überhaupt nicht .


Ellert

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Antwort auf Beitrag von lisi3

als ich jung war ist das eine Lehre gewesen und hiess Kindergärtnerin, ich ab ne ferundin die das gemacht hat, mit Lehrgeld und allem, sie war nach zwei Jahren Kinderpfleger und das Anerkennungsjahr danach Kindergärtner dagmar


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

junge menschen am karriere und berufsstart sind noch voll von idaelismus und dem gedanken , sie koennten die welt retten. das ist normal und wäre schlimm ,wenn sie schon so desillusioniert wäre wie manch 20 jahre älterer mensch. vielleicht schaffen sie es ja , die kita welt bunter, abenteuerlicher und aufregender zu gestalten. vielleicht lieben sie auch mal kinder trösten zu könne, weil das sonst niemand macht oder bei konfliktlösungen helfen zu können...nicht immer sind leuchtende kinderaugen das non plus ultra, sondern , das man die kinder erreicht. also warum sollte man ihnen im vorfeld die motivation nehmen ?


Johanna3

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Ich finde keineswegs, dass man jungen Menschen ihre Motivation nehmen sollte. Allerdings finde ich es schlimm, ihnen ein absolut unrealistisches Bild vom Beruf zu vermitteln.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

oder meinst du man bewirbt sich auf irgendeine Stelle ohne sich vorher zu informieren. Das halte ich für viel unrealistischer als irgendeinen geschwafelten Text gerade wo heute fast jeder Internet hat und die Beratung wesentlich besser ist wie zu meiner Jugend. Meiner Meinung nach sollte eh jeder 3 Praktikas gemacht haben und wenn sie nur 2 Wochen dauern, aber wenigstens sollte man mal in den sozialen/Büro/Handwerksbereich reingeschnuppert haben und ein kleines Bild zu bekommen.


Johanna3

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Doch, leider schon. Viele brechen ihre Ausbildung früh ab, da sie ähnlich wirklichkeitsfremde Vorstellungen haben, wie die, die man ihnen zu vermitteln versucht hat. Die Abbrecherquote in diesem Beruf ist selbsterklärend. (Und verheerend kann es eben sein, dann völlig falschen Informationen zu trauen,) Reinschnuppern ist eben nicht ausreichend, um einen realistischen Eindruck von dem Beruf zu gewinnen. (Was gewiss auch auf viele andere Berufe zutrifft. Eine Mitschülerin von mir, hat mal ein Praktikum bei einer Bank gemacht. Ihre "Einblicke" beschränkten sich darauf Bleistifte zu spitzen, Kaffee zu kochen und den Papierkorb zu leeren.)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

aber Fakt ist doch 2-3 Wochen sind besser wie gar keins und nur weil 1! Freundin nur spitzen musste ist das doch nicht representativ. Ich finde eben schon man kann feststellen zumindest ob ich mit Menschen/Kindern/Holz arbeiten möchte oder eher nicht. Kann ich den Geräuschpegel ab etc. Mir persönlich hat es schon geholfen und ich hätte mir gewünscht dass man von der Schule aus ein weiteres Praktikum machen muss. Viele machen das ein paar Jahre und können es plötzlich auch nicht mehr daher sind natürlich weder 3 wochen noch 3 Monate eine Garantie. In vielen Ausbildungen ist die Abbrecherquote hoch. Es ist nunmal was ganz anderes wenn man täglich über Monate selbst dabei ist. Ob das jetzt als Erzieherin oder im Büro ist spielt da keien große Rolle. Eine Freundin hat auch eine Bürolehre gemacht und vorzeitig abgebrochen eben weil sie nicht den ganzen Tag sitzen will. Ihr hätte da ein 3 wöchiges Praktikum sicher vorher vermtitelt dass sie in die soziale Richtung gehen will. Und es werden ja nicht nur Erzieher gesucht. Frag mal in den Handwerksberufen, die suchen dringend Nachwuchs (in unserer Region höre ich das noch öfter wie bei den Kitas) nur da ist es zum Teil ja noch schwieriger da Männerberuf und z.T. deutlich weniger Gehalt wie eine Erzieherin.


Johanna3

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Die "Erfahrungen" die man in einem 3-Wochen-Praktikum machen kann, halte ich grundsätzlich nicht für repräsentativ. Und so wie die Handwerksberufe nach wie vor von Männern dominiert werden, so ist es im Kita-Bereich eben genau umgekehrt. (Da haben Kampagnen auch nicht wirklich etwas gebracht.)


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

... hier in der Nähe fangen jedes Jahr ca.60 junge Menschen die Erzieher Ausbildung an (2 Klassen). Im ersten Jahr springen die ersten ab, meist nach dem ersten Praktikum während der Ausbildung. Der Rest hält gut durch, ein paar schaffen die Prüfung nicht im ersten Anlauf, trotzdem werden hier jedes Jahr ca. 50 ausgebildete Erzieher auf die Arbeitswelt losgelassen. Fragt man 5 Jahre später, arbeiten davon nicht mal 10 in diesem Beruf und davon höchstens 1-2 Vollzeit. Ich empfinde diese Zahlen als erschreckend.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Man sollte bei dieser ganzen Diskussion aber auch bedenken, dass es eben einfach nicht so viele Menschen gibt, die für diesen Beruf überhaupt geeignet sind. Früher gab es ja auch einen wesentlich geringeren Bedarf durch die fehlenden Ganztagesplätze, somit mussten ja auch weniger Erzieherinnen ausgebildet werden und die Schulen konnten sich die Bewerber auch aussuchen und ungeeignete Personen gar nicht erst aufnehmen. Grundsätzlich bietet der Erzieherberuf ja auch einige andere Möglichkeiten ,außer dem Kiga, um zu arbeiten. Das gleiche gilt in der Pflege. Das kann einfach nicht jeder machen. Und natürlich können das viele jungen Leute nicht wirklich einschätzen, ob der Beruf etwas für sie ist. Da in der Zwischenzeit aber fast jeder auch genommen wird, muss man sich über die hohe Abbrecherquote auch nicht wundern.


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Vor 30 Jahren war die Abbrecherquote, zumindest an unserer Schule, auch schon sehr hoch. Ich habe damals Statistiken gelesen, dass anschließend im Beruf auch kaum einer 10 Jahre durchhält. Scheint also kein neues Problem zu sein.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Reh77

Wieviele Arzthelferinnen, pharmazeutisch-kfm-Angestellte bleiben denn im Beruf? Ich habe mal Industriekauffrau gelernt. In dem Job habe ich sage und schreibe 1 Jahr gearbeitet. 52% der Azubis (über alle Branchen hinweg) wechseln in eine andere Branche. Erzieher werden ja nicht nur in Kitas gebraucht.


lisi3

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Antwort auf Beitrag von shinead

Natürlich gibt es auch in anderen Berufen Abbrecher. Es las sich nur so, als vermutest du, dass es das früher in dem Maße nicht geben hätte. Und du hast recht, dass für den Beruf nicht jeder geeignet ist (wie in vielen anderen Berufen auch).


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Aber es war wohl früher kein Problem! Ich kenne natürlich nicht die Abbrecherzahlen von vor 20 oder 30 Jahren. Da es zu diesem Zeitpunkt aber nie einen Erziehermangel gab, bin ich jetzt davon ausgegangen, dass auch die Abbruchzahlen (aufgrund besserer Auswahl) geringer waren. Das ist aber eine reine Annahme.


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Vor 30 Jahren wurde man in NRW gewarnt Erzieher zu werden, es gab zu wenig Stellen für die Bewerber. Da war die Abbrecherquote egal , es gab genug "Nachschub". Dass es jemals Erziehermangel geben würde, konnten wir uns damals gar nicht vorstellen. Ja, ja Großmutter Lisi erzählt Geschichten aus der Vorzeit .


Ellert

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Antwort auf Beitrag von lisi3

zumindest in der Ecke aus der ich stamme nichtmal mit 3 bekam man einen Platz bei meinen zwei Großen Dass es jemals so viel Bedarf an Krippenplätzen geben würde dachte ich damals auch nicht. Seither hat sich das Berufsbild extrem geändert Windeln im Kiga gabs schonmal garnicht das Problem "Rücken" lange nicht wie heute bei den Erziehern, denn die konnten alle laufen, man musste sie nichtmehr überall hochheben etc Ich frage mich was die älteren Erzieher mal machen mit 67 oder gar 70 wenn sie ds rentenalter anheben ? Sicher keinem Kind mehr hinterherrennen oder keine 20 kilo auf den Wickeltisch wuchten dagmar


lisi3

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Stimmt. Krippen gab es damals nur mehr als sporadisch. Als Rita Süssmuth damals vorschlug 2Jährige in Kindergärten aufzunehmen, haben wir alle mit dem Kopf geschüttelt über solche Vorschläge. Heute ist das in unserer Ecke Standard, Krippen gibt es zusätzlich noch. Der Betreuungsschlüssel war aber auch noch ganz anders als heute, in einem 3 gruppigem Kindergarten mit Übermittagbetreuung, arbeiteten damals 5 Erzieherinnen (bei 70-75 Kindern). Deshalb wurden auch weniger Erzieher benötigt. "Rücken" war damals auch schon ein Problem, was an den kleinen Stühlen und Tischen lag. Heute wird da eher auf "richtiges" Sitzen (es gibt da extra Stühle für die Erzieherinnen), Treppen für Kleinkinder, damit sie auf den Wickeltisch klettern können und Schulungen für schonendes Heben etc, Wert gelegt. Es hat sich schon viel getan. Oh man, bin ich alt .


shinead

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Die Ausbildung wird ja beendet. Man will dann eben nur etwas anderes machen, als der Lehrberuf hergibt.


lisi3

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Antwort auf Beitrag von shinead

Bei der Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik haben damals viele ihre Ausbildung zur Erzieherin abgebrochen. Die Statistiken über Erzieherinnen, die nach der Ausbildung keine zehn Jahre im Beruf arbeiteten, kamen noch hinzu. Habe mich vielleicht blöd ausgedrückt, tut mir leid.


shinead

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Und selbst da sind 26% Abbruchquote "normal". Das ist immerhin ein Viertel der Azubis. Die fangen aber immerhin dann eine weitere Lehre an. 30% der Studenten brechen ab. Diese Abbrecher nehmen kein weiteres Studium mehr auf, sondern machen z.B. eine Ausbildung. Fachwechsler gibt es wahrscheinlich noch mehr. Immerhin haben die Unis dafür sogar spezielle Beratungszentren. Zahlen habe ich aber nicht gefunden. Das ist m.E. im normalen Rahmen. Meine Jugendleiter im Internat waren alle Erzieher. Die hatten es mit Schülern zwischen 12 und 22 zu tun. Es gibt als Erzieher sehr viele Möglichkeiten, wenn man nicht unbedingt im Kindergarten arbeiten will.


Trini

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Antwort auf Beitrag von Ellert

...waren Krippenerzieherin und Kindergärtnerin Fachschulstudiengänge. Kinder kamen mit einem Jahr in die Krippe, mit drei in den Kindergarten. Die Geschichten von der Töppelbank sind hinlänglich bekannt. Daher - nix Wickeln. Trini


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Ellert

In meiner Ecke ebenfalls. Wir haben mittags auch noch gesungen: "Wenn die Zeiger oben stehn, wollen wir nach Hause gehen...." Kindergarten war in der Regel von 8:00 bis 12:00 Uhr.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von lisi3

Stimmt, auf Fortbildungen kann man auch lernen, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, für Treppchen zum Wickeltisch zu sorgen. Auch kann man dort erfahren, dass man sich zum Wickeln eines Kindes eine Viertelstunde Zeit nehmen sollte. Fragt sich nur: Woher? In der Realität sieht es oft so aus, dass die Kinder trotz Treppchen zum Wickeltisch von ErzieherInnen auf diesen gehoben werden um Zeit einzusparen....


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Hier gab es schon immer die Kigazeit von 6:00-18:00Uhr. Wo gab und gibt es denn so unsinnige Zeiten bis Mittag?


luna8

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Antwort auf Beitrag von kati1976

Zum Beispiel in Österreich gab es bei meiner großen Tochter ( jetzt 16) diese ( in deinen Augen) unsinnigen Zeiten. Erst ab 4 Jahren in den Kindergarten ( in unserem Fall mit 4,5) von 7-12 Uhr. Ich find das nicht so unsinnig, schließlich brauchen kleine Kinder erstmal ihre Familie als Schutz. Ich musste meine Kleinste auch mit 1,5 in die Kinderkrippe geben ( da Alleinerziehende/ Vollzeit arbeitend), toll finde ich das nicht. Aber bei dir läuft ja alles super - vielleicht sehen das andere Menschen anders. Für mich ist Betreuung von 6-18 Uhr 0,00 erstrebenswert. @ Johanna... klar, das die Werbung so aussieht, alles andere wäre dann Stellenbeschreibung ( und die meisten wissen doch aus Erfahrungen in den Einrichtungen, wie es leider manchmal läuft). Irgendwer schrieb ( sinngemäß) soll man jungen Menschen ihre Motivation und ihre Ideale nehmen? - nein, vielleicht ändert sich an der Wertschätzung dieses Berufs auch mal was, was ich begrüßen würde.


Tai

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Antwort auf Beitrag von kati1976

Als ich in den Achtzigern ein Soziales Jahr in einem KIndergarten gemacht habe, hatte dieser tatsächlich von 8-12 und von 14-16 Uhr auf. Nachmittags kamen meistens nur die älteren Kinder, für die man dann Zeit zur individuellen Förderung hatte.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von luna8

Klar, luna, dass denke ich auch. Allerdings sollte Werbung doch wenigstens annähernd zu dem Thema passen, welche sie bewerben soll. So wurden ErzieherInnen in anderen Aktionen schon als "Höhenflugbegleiter", "Herzspezialisten" uvm. betitelt. Sie konnten sich mit Plastiklorbeerkränzen fotografieren lassen. Im Moment finde ich dass eher von Wertschwätzung als Wertschätzung die Rede sein könnte.


luna8

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Mag sein, ich hatte deinen AP gelesen, und das spricht durchaus motivierte ( junge) Menschen an. Jeder ( wirtschaftlich auf Gewinn aus) AG würde so inserieren. Ich seh da nix besonders Schlimmes. Das 'Kita' System sollte überdacht werden. Die Leitung ist auch meist nur noch der Hampelmann... wie überall.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von luna8

Dass der Beruf auch noch motivierte junge Menschen anzieht will ich hoffen. Wer sich allerdings von der dick aufgetragenen Übertreibung motivieren lässt, dem würde ich eher Naivität als Motivation unterstellen. Und die vergangenen Aktionen zeigten eigentlich, dass junge Menschen gar nicht so empfänglich für übertriebene Werbeaktionen sind.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von kati1976

... mit 2,5J. 3x die Woche in eine Spielgruppe gegangen, ohne Eltern von 10-11.30h. Am Montag nach meinem 3. Geburtstag kam ich in den Kindergarten, jeden Tag von 8-12h. Um 9h gemeinsames Frühstück, bis dahin mussten alle Kinder da sein. Punkt 12h wurde abgeholt, die Eltern warteten vor der geschlossenen Gruppentür auf dem Gang. Nachmittagsbetreuung gab es nicht.


kati1976

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Antwort auf Beitrag von luna8

Wie soll man den arbeiten wenn der Kiga Mittags schließt? Natürlich ist hier kein Kind von 6-18Uhr im Kiga aber manche sind um 6Uhr da und andere bleiben bis 18 Uhr. Es arbeitet doch keiner nur in der Zeit bis Mittag. Hier gibt es sogar zwei 24 Stunden Kitas.


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Tai

Ich kenne es hier gar.nicht so. Mein kiga hatte auch schon den ganzen Tag auf und.ich bin 1982 zur Schule gekommen


KKM

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Antwort auf Beitrag von Tai

Das war sogar hier 2003 noch so! Meine im Februar geborene Tochter hatte zum 3. Geburtstag zunächst nur den Nachmittagsplatz von 14 - 16 Uhr, ab 3,5 Jahren dann einen ganzen Platz mit Mittagspause. Später konnte man sein Kind über Mittag dalassen, Essen musste mitgegeben werden. Münsterland, NRW


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von kati1976

Mein Kind geht in einen Kiga, der von 7.30 bis 13.00 Uhr geöffnet hat und zweimal mittags. Der Kindergarten ist sehr beliebt. Früher ging es auch nicht darum, den Frauen das Arbeiten zu ermöglichen. Deshalb wurden die Kindergärten nicht erfunden, sondern um Kinder zu fördern. 24 Stunden Kitas stehe ich durchaus skeptisch gegenüber. Hier arbeiten viele Frauen bis Mittag oder organisieren sich noch mit den Großeltern.


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich habe mal Praktikum im Kindergarten gemacht; das fand ich ehrlich gesagt sehr wenig abwechslungsreich und nicht sehr anspruchsvoll. Das ist allerdings auch schon 20 Jahre her. Ich habe aber auch mit Jugendlichen gearbeitet; das war sehr interessant und herausfordernd. Viele vergessen bei diesem Berufsfeld, dass Erzieher nicht nur mit kleinen Kindern arbeiten können! Aufgrund der geringen Verdienstmöglichkeiten habe ich mich dann gegen die Erzieherinnenausbildung und für ein Pädagogikstudium entschieden. Meine Jüngste liebäugelt gerade damit, nach der 9. Gymnasium auf die Fachschule für Sozialpädagogik zu wechseln, wo sie in drei Jahren das volle Abitur und gleichzeitig die Erzieherinnenausbildung absolvieren kann. Sie muss dann nur noch ein Jahr Anerkennungsjahr nach dem Abitur machen. Und danach kann sie entweder in dem Beruf bleiben oder studieren, was sie möchte.


Trini

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Der hiesige Sohn könnte mit Fachhochschulreife und BFD im Kindergarten sofort die Erzieher-Ausbildung machen. Allerdings raten ihm all seine Kolleginnen ab, wegen der fehlenden Vollzeitstellen. Trini


Tai

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Irgendwie erschreckt mich in den sozialen Berufen immer wieder, dass in den Augen der Politiker oder auch der Öffentlichkeit eine ordentliche Qualifizierung oft gar nicht so nötig erscheint. Hieß es nicht mal vor einigen Jahren, man könne doch auch 1-Euro-Jobber in den Kitas beschäftigen? Und gestern las ich, dass die Hälfte der Asylbewerber, die überhaupt bis zum Ende eines Sprachkurses kommen, das Niveau B1 erreichen würde und damit einen Job in der Pflege ergreifen könnte (Kinderbetreuung war jetzt nicht erwähnt, geht aber sicher auch.....) Fragwürdig finde ich auch, den Erzieherabschluss mit dem Besuch einer gymnasialen Oberstufe zu erreichen oder an einer Hochschule zu studieren. Der Sohn einer Freundin hat jetzt in einem dualen Studiengang einen Bachelor in Frühkindlicher Erziehung o.ä. gemacht. Er war zu 50% in einer Kita als billige Arbeitskraft beschäftigt, dazu gab es noch wirklich wenige Hochschulwochen, wovon die Hälfte der Seminare dann noch ausfiel. Nun darf er sich Sozialpädagoge nennen, hat sich aber erstmal auf eine Erzieherstelle im bisherigen Kindergarten beworben. Da glaube ich doch, dass der früher übliche Weg mit zweijähriger Fachschule für Sozialwesen und Vorpraktikum und Anerkennungsjahr wesentlich besser ausgebildete Erzieher hervorgebracht hat. Zudem werden sicher die meisten studienberechtigen oder fertig studierten Erzieher kaum bei der klassischen Arbeit am Kind bleiben, allein schon aus Bezahlungsgründen. Wem ist also dadurch geholfen?


amaria

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Antwort auf Beitrag von Tai

Das Niveau der Ausbildung kann sehr stark schwanken, aber für die Praxis scheint die Erzieherausbildung trotz diverser Mängel immer noch besser zu sein als die Studiengänge. Das habe ich schon wiederholt von Erzieherinnen gehört, die im Anschluss an ein paar Jahre im Beruf ein Studium begonnen haben. Meiner Meinung nach lernt man durch die Arbeit in Krippen und KItas in kurzer Zeit recht viel, sofern man ein Gespür für Kinder und ihre Bedürfnisse hat. Intelligent genug um das Abi gut zu schaffen, sollte man eigentlich schon sein, aber welche Vorteile ein Studium bringen soll, bleibt mir ein Rätsel. Früher war es auch möglich, dass Schüler von Quereinsteigern unterrichtet wurden, die nicht Pädagogik auf Lehramt studiert hatten und der Unterricht dieser Lehrer war nicht schlechter als der der studierten Pädagogen.


Flirrengel

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Antwort auf Beitrag von amaria

Ich selber habe diese Ausbildung vor 20 Jahren gemacht und arbeite im Moment nicht in einer Einrichtung, sondern auf selbständiger Basis - bin ins musikalische gegangen.......und verdiene da wesentlich besser! Töchterchen möchte jetzt auch in die gleiche Richtung gehen und wird jetzt nach ihrem Realschulsabschluss diese Ausbildung beginnen. Meines Erachtens gibt es nun mehr Möglichkeiten, diese Ausbildung zu absolvieren, ich finde sie aber nicht unbedingt "leichter" geworden. Sie kann auch kein Jahr abkürzen - in Bayern kommst Du immer noch auf fünf Jahre Ausbildung. Realschulabschluss: Dann 2 Jahre Vorpraktikum mit Abschluss als Kinderpfleger (=zwei Jahre als günstiger Praktikant in verschiedenen Einrichtungen und Begleitung durch Deine Fachakademie für Sozialpädagogik), oder gleich 2 jährige Kinderpfleger-/Sozialassistentenausbildung, danach 2 Jahre Vollzeitschule an einer Fachakademie für Sozialpädgogik (da kann man das Abitur dann mitmachen) und dann nochmal ein Anerkennungsjahr (verdient man ca. 80% des späteren Gehalts. Fachabitur/Abitur: 3jähriges Duales Studium (genauso alt wie ein ehemaliger Realschüler und hat weniger Praxis) Danach gehen mitnichten die meisten in den Kindergarten arbeiten. Wer will das schon bei diesen Rahmenumständen die es da gibt. Ich selber habe noch nie! (und möchte es auch nicht unbedingt) in einer Regelgruppe gearbeitet! Meine Tochter möchte z.B. mit behinderten Kindern/Jugendlichen arbeiten und vielleicht Richtung Heilpädagogik (dann kommt sie aus der Praxis und nur Studium ohne Praxis ist da nix), oder auch noch einen Therapieberuf, bzw. Weiterqualifzierung anstreben. Sie arbeitet nebenbei schon mit Tieren - Pferde, Ziegen, Esel.......da könnte man auch in die Erlebnispädagogik gehen und sich selbständig machen.....es gibt da viele Möglichkeiten. Also, wenn man viele Ideen hat, sich weiterqualifiziert, dann ist das nicht die schlechteste Ausbildung - man erlebt da durchaus "Abenteuer", muss kreativ sein, kein Tag ist wie der andere.


Tai

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Antwort auf Beitrag von Flirrengel

Du hast mich offenbar nicht richtig verstanden. Ich bin ja keinesfalls der Meinung, dass die Erzieher aktuell schlecht ausgebildet sind und keine Möglichkeiten haben, sich weiterzubilden und zu spezialisieren. Das Dilemma sehe ich eher darin, dass der Erzieherabschluss eben auch ohne fundierte Praxis und mit nicht so vielen Pädagogikstunden (und was es da so gibt) erreichbar sein soll. Der Beruf wird dadurch nicht attraktiver zum Verweilen. Gesucht werden doch vorwiegend Erzieher in den Kitas, um "die Lufthoheit über den Kinderbetten" schon im Wickelalter zu erreichen und bereits alle Kleinkinder ganztags betreuen zu lassen. Also die früheren Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen (Männer inclusive, sind aber sicher immer noch eher selten und schnell in Leitungspositionen....). Und davon gibt es zu wenig und zu wenige, die in dem Beruf bleiben. Egal, wie die Ausbildung abläuft.


Reh77

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Antwort auf Beitrag von Tai

Als ich diese Ausbildung machte (1 Jahr Sozialpflege + 1 Jahr Sozialassistent + 2 Jahre Fachschule immer mit mehreren Blockpraktika in verschiedensten sozialen Einrichtungen + 1 Jahr Anerkennungsjahr) wurde mir von allen Seiten gesagt: "Was soooo lange Ausbildung für diesen Beruf. Das kann doch jede Mutter und früher haben das die Nonnen so eben nebenbei gemacht!" "Lern doch etwas vernünftiges!" Geld gab es erst im Anerkennungsjahr. Eine Freundin hat die Ausbildung 2 Jahre später angefangen, die konnte gleich mit der Fachschule beginnen.


Muhkuh-87

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Hey, Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber: och hab vor 10 Jahren auch Sozialassistentin gelernt und muss sagen: Abenteuer, Kreativität und leuchtende Kinderaugen? Ja, hatte ich alles! Ganz doof gefragt, aber die “Projekte“ in unserem Kiga mussten wir selbst entwickeln. Und ja, die sind jedes Jahr anders, wenn z.T. auch gleich, durch die unterschiedlichen Kinder...Wir haben damals ein Musical (König der Löwen) als Abschlussarbeit gemacht, mit drumherum (Löwenmasken, Löwenkekse, etc...). Ist das nicht Kreativ? Und die Kleinen waren so stolz bei den Aufführungen. Zudem gibt es das o.a. dpch auch schon bei kleineren Bastelarbeiten, Waldtagen o.ä. icj finde da nichts verwerfliches dran... Letztendlich bin ich Personalbetriebswirtin geworden (mehr Geld). Leider nichts soziales. Dennoch stand in MEINER Stellenbeschreibung auch nur die “halbe“ Wahrheit. Seien wir mal ehrlich: Wenn die Stelle mit “Sie haben Lust, Mitarbeiter zum weinen zu bringen (Kündigung), lassen sich gerne auf Diskussionen ein (Spesensenkung) und lassen sich gerne Beschimpfen (Kündigung).“ (So schlimm ist eses natürlich bei uns nicht, aber es gibt diese Firmen), dann hätte keiner Bock auf den Job. Wenn man alles nur pessimistisch sieht, kann man keinem Job etwas positives abgewinnen...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

nach der Schule lernt. Entweder muss man eine Ausbildung doer selber ein Kind im alter von ich glaube mindestens 3 Jahren haben. Auch verdient man da Geld und das für eine Ausbildung nicht grad wenig. Ich seh da halt den Vorteil dass man direkt feststellt ob es der richtige Beruf ist und nicht erst wenn man ein mehrwöchiges Praktikum macht. Es scheint sich ja zu wandeln. Auch die Bezahlung festzulegen auf die Länge der Ausbildung ist ja nicht hilfreich.


Johanna3

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Meistens bekommt man auch später während der Ausbildung nichts. Im Gegenteil, viele jobben, um sich die Ausbildung leisten zu können. Und teilweise muss man für die Ausbildung sogar zahlen. Viele Betriebe nehmen auch gar keine angehenden Erzieherinnen auf, die die Ausbildung praxisintegriert machen, da sie von Anfang an auf den Personalschlüssel angerechnet werden.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Muhkuh-87

Ich finde es auch falsch, alles pessimistisch zu sehen. Allerdings bin ich für mehr Realismus, der mir bei Beschreibungen des Berufsfeldes immer mehr fehlt.


Tai

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Werbung lebt meist von Übertreibung und auch unrealistischer Darstellung. Schau dir doch mal eine Werberunde im Fernsehen an, ist das alles realistisch? Werbung soll erst einmal Interesse wecken. Allein wegen des dich aufregenden Werbe-Spots wird sicher keiner Erzieher. Aber vielleicht neugierig auf den Beruf gemacht. Es haben hier ja schon einige gefragt: WIE würde denn deine Werbung für den Erzieherberuf aussehen?


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Tai

Der Werbespot regt mich kein bisschen auf. Warum auch? Ich finde es nur schade, dass weiterhin Geld für Kampagnen verschleudert wird, welche sich bisher noch nicht als gewinnbringend erwiesen haben. Einigen habe ich ja auch schon geantwortet: Ich würde keine Werbung für den Erzieherberuf machen, sondern sachlich informieren. Allerdings wäre der Beruf für viele attraktiver, wenn er a) besser bezahlt werden würde und b) nicht so oft in übervollen Gruppen gearbeitet werden müsste.