Mitglied inaktiv
Leider hat mich die gemeine Erwerbstaetigkeit wieder davon abgehalten, an dieser meiner Lieblingsdiskussion teilzunehmen. Einer der gro0en Nachteile der Berufstaetigkeit- jedenfalls der engagierten Berufstaetigkeit- ist der, das man keine Zeit hat, an den verschiedenen Diskussionen zeitnah teilzunehmen. Deshalb will ich nochmal ansetzten- in einem ewiglangen posting. Ich habe ja jetzt endlich Wochenende- udn morgen mmuessen wir zum Eishockey, zweimal zum Fussballtraining, Sonntag zu einer Weihnachtsfeier- mein Chef hat alle Kollegen mit Familien eingeladen. Jedenfalls- ich lasse fremdbetreuen und gehe arbeiten. Das hoert sich so verrucht an wie in den siebzigern im Stern " ich habe abgetrieben". Die Diskussionen um das Fuer und Wider der Fremdbetreuung beginnen mich zu langweilen- denn neue Argumente kommen nicht und keiner kann beweisen, was er behauptet. Genau wissen tue ich es auch nicht, ob das eine "besser" ist oder das" andere". Ich bin aber ziemlich sicher, dass die jeweilige Betreuung im Einzelfall entscheidend ist. Wenn man sich die ganzen getoeten Kinder der letzten Zeit anschaut- ich fand das verhungerte Maedchen aus Hambug am schlimmsten und den verhingerten zuckerkranken Jungen aus Brandenburg, der monatelang in der Kuehltruhe aufbewahrt wurde- die Eltern haben fuer beide Kindergeld bezogen. Ohne Worte- so mies wie das kann keine institutionelle Betreuung sein. Aber deshalb muss betreuung zuhasue nicht schlecht sein. Fakt ist auch, dass die meisten Kinder mit Entwicklungsverzoegerung bei Schuleintritt zu Hasue betreut wurden- und man jetzt ja Pflichtjahre Kindergarten einfuehren will um die Defizite der Zuhausbetreuung zu ueberwinden und den Kindern mehr Chancen zu geben- wer derzeit im falschen Milieu geboren wurde und zu Hause betreut hat doch schon verloren bei der Einschulung. Andererseits- die geruehmte KIAbetruung ist auch nicht immer so toll. Wenn man 15 Kinder,davon drei Auffaellige, zwei Erzieherinnen nach BAT 7 oder TVOED heisst es ja heute hat, und die KITA kein gutes Angebot hat, desinteressierte Eltern und Erzieher- was soll dabei rauskommen. Und da dann 10 Stunden- das kommt mir vor wie Tagesknast.Und 10 Stunden ist lang. Trotzdem hatten wir- gerade bei den juengeren Kindern- immer wieder mal lange betreuungszeiten. Wir wollen naemlich beide arbeiten, haben Spass dran.Und ich glaube, hier laeuft die Gefechtslinie. Hausfrauen sind gegen Fremdbetreuung- oder umfassende Fremdbetruung- weil sie ihre Existenzberechtigung gefaehrden.Deshalb sind sie dagegen.Ich bin dafuer- weil es mir meine Berufsteatigkeit sichert. Und- als Mutter waere alles egal, was ich jemals geleistet haette. Da waere ich eine von vielen. Als Berufstaetige habe ich meinen Status. Drei meiner Kinder gehen bzw. gingen gerne in die KIta- der Grosse hat es gehasst. aber: er war auch in einer Scheissgruppe. 8 Kinder, davon vier Jungen mit ADS, Sprachdefiziten oder aehnlichem. Als normales Kind hatte er unter denen gelitten, die Erzieherinnen waren machtlos.Bei den naderen war es gut. Und jeder, aber jeder, findet eine Studie, die entweder das eine oder andre befuerwortet. Eben jeder, wie er es haben will. In Duesseldorf bspw. gibt es einen prof.Siegrist, der herausgefunden hat, dass Rauchen nicht so schaedlich ist wie man denkt und passivrauchen harmlos. Und was fuer eine Studie war das? Genau, die hat die Tabakindustrie gesponsort. Von daher- mir sollen doch alle von der Pelle bleiben, die glauben, irgendeine Studie wuerde belegen, dass Fremd- oder Selbsbetreuung besser waere. Ich glaube jedenfalls, dass es in meinem Fall gut ist, wie es ist- jedenfalls in der Summe. Also dass ich es schon bedauere manchmal, nicht so viel von den Kindern zuhaben oder meinen Haushalt komplett von fremdem machen zu lassen- aber ich bin es zufreiden, kann meinen Beruf ausueben und wir sind absolut ohne finanzielle Sorgen. Und so unersetzlich bin ich nicht- wenn man seinen Laden in schuss hat, geht das. Immer wieder entsetzt bin ich wenn bspw, imGrossfamilienforum Frauen erklaeren, sie koennten nicht arbeiten, weil sie bspw.mit den Kindern Hausarbeiten machen muessten. Da apcke ich mich echt an den Kopf- meine muessen ihre alleine machen. Ende, zu mehr haette ich keine Zeit. Mal nachfragen, ja- aber staendig unter Aufsicht- sorrzy, da schafft sich dann auch eine HAusfrau ein Beschaeftigungsfeld.Ich versuche da bspw. auch, was ich in seminaren zur Personalfuehrung gelernt habe, zuhasue umzusetzten. Und wie man als Vorgesetzter seinen Mitarbeitern Freunde an der arbeit vermitteln soll, sie eigenes leisten lassen soll umd ie Freunde am erfolgreichen Tun zu wekcen, Kompetenzen abgeben soll, nur fuehren soll und sich nicht laufend ein mischen, loben oder sachlich kritisieren soll- das mache ich zuhasue. Und dazu gehoert, dass die Kinder ihre HAusaufgaben als ihre verstehen und sie selber erledigen- als ihre Arbeit. Wie gesagt, ich kann mit beidem leben, bei anderen. Fuer mich selber kommt nur die Fremdbetreuung in Frage, weil ich sonst auf meinen Job verzichten muesste und auf viel geld. Ich habe neulich mit Schrecken gesehen bei einer Umfrage nach dem Monatsverdienst im Grossfamilienforum dass ich fuer sonstiges mehr im Monat verbrate als viele da als Einkommen haben.Ohne mich fuer extravagant zu halten. Und ich sage das auch und bleibe dabei- auch wenn man mich virtuell steinigen will.Und ernsthaft nochmal ueberlegen wuerde ich dann, wenn mir jemand mit wirklich gutem Job- ab 75.000 Euro brutto und SPass an der Arbeit und Familie erklaeren wuerde, umfassende Fremdbetruung sei schaedlich. Solange das aber Leute ohne Job sind oder welche, die fuer die Betreuung fast soviel zahlen wie sie verdienen oder auch Leute ohne Kinder, das Fremndbetreuung schaedlich sei- solange hoere ich nicht mehr drauf. So, mein Wort zum Samstag, ich sag es ja, Erwerbstaetigkeit verhindert u haeufiges posten im Internet, deshalb laenger, wenns geht. Benedikte
Hi Benedikte, den Wert von irgendwelchen zurechtgebogenen Stastiken habe ich witer unten auch schon in Frage gestellt... Man kann wirklich alles mit Zahlen belegen, wenn das Ergebnis dessen, was belegt werden soll bereits bekannt ist! Auch deine Bemerkungen zu den Hausaufgaben finde ich absolut richtig, obwohl ich selbst bisher nicht das Glück hatte ein Schulkind zu haben. Wenn die Eltern die Hausaufgaben erledigen, was soll da noch das Kind lernen? Und daneben sitzen macht doch nur diddelig... Zu kontrollieren, ob die Aufgaben erledigt wurden, ist ein Stück weit etwas anderes, aber auch das sollte ansich überflüssig sein können - zumindest ab einem bestimmten Alter. Bei Problemen zu helfen ist natürlich eine Selbstverständlichkeit, aber: auch hier eher anleitend und nicht abnehmend. Obwohl ich mich tatsächlich frage, wie Eltern mit einem Hauptschulabschluss ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen wollen, wenn diese bspw. Latein haben??? Manche Argumente hinken eben... Alles in Allem: ich steinige dich bestimmt nicht! (Zumindest nicht bei diesem Thema *ggg*) LG, W
Ich stimme Euch beiden zu-auch ich bin eine Mutter, die fremdbetreuen läßt. Ich finde es nach wie vor wichtig, dass man (in geeignetem Rahmen-und den muss man erst einmal finden)nicht nur Mutter ist, sondern auch an der eigenen Entwicklung arbeitet. Das kann ich am besten durch meine Arbeit. Inzwischen habe ich vier Kinder:meine beiden Söhne sind erwachsen und da kann ich mit bestem Gewissen sagen, dass ihnen die berufstätige Mutter nicht geschadet hat. Für meine beiden Mädchen bin ich ab ca. 13.30 Uhr wieder zu Hause; die Große kommt zu dieser Zeit gerade von der Schule und meine kleine Maus hat 5 Stunden bei der Tagesmutter verbracht, wo sie mein Mann jeden Morgen, wenn ich schon längst aus dem Haus bin, hinbringt. Bei der Tamu bekommt meine 1,5 Jahre alte Tochter sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit und eine muskalische Früherziehung durch eine Musikpädagogin, die ins Haus kommt. Ich war nach der Geburt meiner Tochter ein Jahr zu Hause und kenne also beide Seiten: Mutter zu Hause und Mutter nicht zu Hause. Ich muss ehrlich sagen, dass sich in der Zeit zu Hause viel Zeit mit meinem Baby verbracht habe, aber auch mit dem Haushalt. Nun habe ich eben ein anderes Zeitmanagement: ich steh nicht mehr um 9 Uhr auf, sondern um 5-damit ich so früh wie möglich wieder bei meinen Kindern sein kann. Ich fordere das Opfer für meine Berufstätigkeit nicht von meinen Kindern. Das ist meine persönliche Entscheidung und es läuft super bei uns. Wenn ich meine kleine Tochter von der Tamu abhole, hat sie sogar schon Mittagsschlaf gemacht; so dass uns effektiv nur 3 Stunden am Tag nicht gemeinsam zur Verfügung stehen. Ich habe es satt, mir von den angeblichen Supermamas ein schlechtes Gewisseen einreden zu lassen-soll jede machen, wie sie will. Verstehen kann ich nur nicht, wenn man sich voll und ganz auf eine Finanzierung des Lebens vom Staat verläßt. Wenn Paare absprechen, dass ein Elternteil zu Hause bleiben soll/kann und dieser Elternteil darin tatsächlich seine Erfüllung findet, ist es doch ok. Ich denke, dass solche Entscheidungen auch mit der eigenen Biografie zusammenhängen: meine Eltern waren immer in verantwortlichen Positionen tätig und ich bin so gut aufgewachsen, also sthe ich der Berufstätigkeit beider Elternteile positiver gegenüber, als jemand, der darunter gelitten hat oder die Vollzeitbetreuung durch die eigene Mutter als Optimum erfahren hat. LG, Kathrin
Dein Beitrag ist echt gelungen. Dem ist fast nix hinzuzufügen. Auch ich gehe gerne arbeiten und mein Mann ist selbstständig. Wir sind froh ein gewisses Einkommen am Monatsende zu haben und geben auch viel mehr aus als andere ...schäm.. Aber das geht nur bei Erwerbstätigkeit beider ( haben zusammen 3 Kinder und wünschen uns noch eins...wenn es denn mal klappt!) Die Kinder waren fast immer "fremdbetreut". Nur bei der Kleinen hatten wir in der 1 -2 Klasse keinen Hortplatz bekommen ( weil die voll waren von "Hausfrauenkindern") so war sie 2 Jahre lang Schlüsselkind. Mußte von Anfang an ihre Hausaufgaben alleine machen. nun ist sie 5. Klasse auf dem Gymi. und es sind schon ganz schöne Sachen da zu bewältigen, ich kann mir nicht vorstellen das z.B. Eltern mit Hauptschulabschluß den Kindern ab der 7. Klasse noch helfen können und sich béi den HA danebensezten. Wir sind so alle glücklich und zufrieden, können unseren KIndern auch etwas bieten, wie jedes Jahr mind. einmal in den Urlaub fliegen.. und ahben trotzdem Zeit für die Kids. Wer als Frau sich entscheidet zu Hause zu bleiben, dann sollen sie das machen, aber dann bitte bitte nicht jammern das das Geld nicht reicht! Dafür haben sie alle Zeit der Welt zur Verfügung! Man muß halt wissen was einen wichtiger ist. Selbst wenn wir noch ein Kind bekommen sollten ( hoff hoff..) dann käme ich auch mal in den genuß des Elterngeldes ( freu) würde aber trotzdem nach paar Wochen zumindest 25% wieder arbeiten, damit ich nicht den Faden verliere! Claudia
Ich kann mich nur noch den ganzen Vorrednerinnen anschliessen und betonen, dass die Betreuung (egal ob zu Hause oder auswärts) von der Qualität abhängt und nicht von der Person an sich. Hausaufgaben habe ich als Kind immer selbständig gemacht und das werde ich auch von meinen Kindern später erwarten (wenn sie denn mal schulreif sind). Ich finde das eigentlich ganz normal und überhaupt nicht erwähnenswert. Meine Kinder sind teilweise fremdbetreut aber nicht weil ich arbeite sondern weil es IHNEN guttut. Viele Grüsse, Chrissie
BENE DICERE, Benedikt! ich bin ausgestiegen aus der diskussion (sowohl schreib- als auch lesemäßig. man muss nicht alles lesen), als eine frau hier vor 2 oder 3 oder wasweissich tagen dann auch noch die heilige zahl 3 ins spiel brachte. diese "zahlenkeule" ist inzwischen ein rotes tuch für mich. ich muss vieles ja schon viele jahrzehnte anhören, und irgendwann isses genug..... grüße von old mama
ooops, mein latein is scho a weng lang her, Benedikt. es muss natürlich heißen: BENEDICTUM! ;-)))
Meinst Du mit der Zahl 3 die 30 überschritten? Ich bin auch 34 Jahre alt und alle meine Freundinnen haben ihre Kinder mit 30 und drüber bekommen. Das ist heutzutage doch normal und ich muss sagen, ich bin froh, dass ich nicht vorher Kinder hatte. Übrigens habe ich ausser hier in den Foren noch nie von Müttern gehört die über Mütter über 30 lästern oder das schlecht finden. Ich habe studiert, dann eine Ausbildung gemacht und effektiv erst mit 26 angefangen zu arbeiten. Ich habe diese Zeit genossen und jetzt ist es für mich auch ok erst Mal zu Hause zu bleiben, aber sicherlich nicht für immer. Viele Grüsse, Chrissie
Nein ich denke, sie meinte dass das Kind unter 3 Jahren nur die Mutter als Bezugsperson haben sollte - erst ab 3 wäre das Kind "reif" für die Fremdbetreuung... *humbug* aber ich hab mich ja schon unten geäußert. lg mi
Ach so! Danke für die Aufklärung. Ja, das ist natürlich auch Humbug! :-) Meine Tochter (3 J.) ging mit 1 Jahr in den Kindergarten, mein Sohn (15 Mon.) mit 4/5 Monaten und beiden LIEBEN es dort hinzugehen. Viele Grüsse, Chrissie
Die letzten 10 Beiträge
- Weihnachtswichteln
- Wer kennt sich mit Hundehaltung in Eigentumswohnungen aus?
- Deutsche Kultur
- Dickdarmkrebs stadium 4 gibt es Hoffnung?
- Peinliche OP
- sehr hörenswert zum Thema "Stadtbild"
- Massive Probleme nach Arbeitsunfall, AU wird verweigert
- Oppositionelle Trotzstörung
- Ausbildung Erzieherin NRW
- Meanwhile in Thüringen: Innenminister verdächtigt A*D, für Russland zu spionieren