Mitglied inaktiv
Wir haben vor fast 2 jahren england verlassen, und das englische Finanzamt will doch tatsächlich von meinem Mann 14 000 Pfund steuernachzahlung haben, obwohl er bei Motorola seine Steuer bezahlt hat und das letzte jahr gar nicht in england gelebt und gearbeitet hat.. Kaum in deutschland angekommen, mein Mann verdient als freiberuflicher englisch Lehrer, gerade mal 1500 Euro zu Beginn, muss er 300 euro Versicherung zahlen, plus 40 % steuern incl. Rentenversicherung. Und das deutsche Finanzamt wollte Steuern bei meinem Mann einziehen vom letzten Jahr, obwohl er gar nicht hier war.
wenn wir zu Bewerbungsgesprächen gehen, bin ich schockiert, wie niedrig die Stundenlöhne sind, aber wie hoch die Qualifikationen und flexible Arbeitszeiten erwartet werden. auch wenn es schon zu einer Floskel geworden ist, aber es ist wahr, die Armen werden immer ärmer und die Reichen imme reicher. Ich sehe eine große Katostrophe kommen, ein globales Arbeiterproblem, das staatenübergreifend werden wird und zu einer großen Arbeiterbewegung, wen nicht zu einer Revolution oder sagen wir mal Revolte und Streiks, wie anfang 20. Jh. kommen wird. wohin wird diese Entwickung führen, bei immer mehr knapp werdenden naturresourcen und steigenden Preisen, aber bei gleich bleibenden Löhnen und immer größer werdenden Profiten bei den internationalen Topkonzernen und deren leitenden managern? ich sehe die Zukunft gerade schwarz. habe ich mich hier in deutschland damit angesteckt ?
Da kann aber etwas nicht stimmen. Wieso muss Dein Mann 40% Steuern bezahlen? Also ich habe Mal in Deutschland gearbeitet und da habe ich von 3000 DM damals rein netto knapp 2000 DM rausbekommen. Da war aber schon Alles abgezogen, private Krankenversicherung, Steuern,... Ihr seid eine Familie mit Kind. Da rutscht er doch automatisch in eine ganz andere Steuerklasse. Prüf das noch Mal nach. Zu Deinem Grundsatzthema kann ich leider nicht viel sagen. Zumindest hier wo ich lebe und Leute kenne, ist dieses Phänomen nicht so extrem. Ich denke aber, dass es z.B. in Ballungsgebieten wie im Ruhrpott sehr viele unterbezahlte Menschen leben. Allerdings solltest Du nicht vergessen, dass Deutschland ein extrem gutes soziales Netz hat. Das hat natürlich seinen Preis. Und das vergessen die meisten. In anderen Ländern sitzt man sehr schnell auf der Strasse, die Kündigungsfristen sind viel lockerer und kürzer, weniger Ferien, weniger Schutz bei Krankheit,... Und ich kann nur das Beispiel einer Bekannten (Innenarchitektin) bringen, die Mitte 50 arbeitslos wurde (ihre Stelle in unserer Firma wurde gestrichen) und die eine kleine Eigentumswohnung hatte, in der sie lebte und die für ihre Alterssicherung vorgesehen war. Sie war alleinstehend. Sie bekam genau 1 Jahr Geld vom Staat und dann solange nichts mehr bis der Wert ihrer Wohnung aufgebracht war. Sie hat sich dann von Job zu Job gehangelt und quasi von nichts gelebt damit sie nicht auf der Strasse stand. Denn eine Wohnung kann man ja auch nicht quasi über Nacht verkaufen, selbst wenn man es wollte.
Hallo, Schon bei einem Brutto-Einkommen von 52.152 Euro müssen derzeit 42 Prozent an Steuern gezahlt werden. Gruß Taram
1500 EUR ergibt ein Jahresgehalt von 18'000 EUR und nicht 52'000 EUR. Das wäre ja das Dreifache...
Sorry, da habe ich mich verguckt. Gruß Taram
ot
Hi Krueml, schreibt sie, dass 1.500 netto sind? Ich nehme eher an, dass ist der Bruttoverdienst als freiberuflicher Sprachlehrer. Als freiberuflich arbeitender Lehrer hat er das Problem, dass er sich hier sozialversichern muss, im Gegensatz zu anderen Freiberuflern. Sprich: er kriegt einen gesetzlichen Mindestbeitrag KV und RV abgezogen, da der Arbeitgeberanteil aber von ihm ebenfalls getragen werden muss, kommt wahrscheinlich mit der Steuer so viel zusammen. Ich nehme an, sie hat da nicht sauber getrennt. Saulute, ich würde deinem Mann empfehlen, sich als Sprachlehrer und Übersetzer o.ä. eine eigene Existenz aufzubauen. Evtl. schafft er es auch (mit entsprechenden, publizistischen Aufträgen) in die Künstlersozialkasse zu rutschen, da muss er für KV und RV nur den Arbeitnehmeranteil zahlen. Ansonsten gilt als freiberuflich tätiger Lehrer wie für alle Freiberufler, dass die Gesamteinkünfte eben noch einmal mindestens um ein Drittel höher liegen müssen als ein normaler Bruttoverdienst, sonst kann man davon nicht leben, geschweige denn, eine Familie ernähren. Wenn ich hier in einem Monat mal nur 3.000 Euro Nettoumsatz habe, wird es schon knapp, davon meine laufenden Kosten zu decken - übrig bleibt dann gar nichts mehr. Wenn dein Mann freiberuflich arbeiten will, muss er eben realistisch und mit dem spitzen Bleistift rechnen - wenn er bei einer Sprachschule beschäftigt ist, die ihm nur so wenig zahlt wie von dir genannt, er aber parallel keine anderen Aufträge übernehmen kann, weil ihm dafür die Zeit fehlt, ist damit im Prinzip der Tatbestand einer Scheinselbständigkeit erfüllt, dagegen kann man sich wehren. Im Grunde müsste die Sprachschule dann für die Hälfte der Sozialversicherungskosten aufkommen. Das nur mal so als kleiner Exkurs, warum euch nicht genug zum Leben bleibt... Zu deinem Grundthema, ob es irgendwann so etwas wie eine allgemeine Protestbewegung geben wird - ich glaube, darüber lässt sich nur schwer spekulieren, momentan sind die Zustände m. E. zumindest hierzulande noch nicht kritisch genug, dass die Leute wirklich auf die Straße gehen würden... LG Nicole
leider leider werden wir vom hohen lebensstandard in dem ich zb aufgewachsen bin, abschied nehmen müssen. ich arbeite tz und verdiene mehr als mein mann vz, trotzdem reichen die taler nicht für bestimmte sonderwünsche, zb haben wir beide uns seit ewigen zeiten nichts neues mehr zum anziehen gekauft. mein mann hat schon angefangen und ich werde nachziehen und mit der sbahn in die arbeit fahren. fraglich ist nur, ob die ersparnis wirklich fühlbar ist... aber: es geht uns immer noch sehr sehr gut. die fetten jahre sind halt vorbei. mußte letztens daran denken, meine mutter hat fast ausschließlich im feinkostladen eingekauft, wurst von tengelmann oder gar aldi hätte ich nie gegessen... eine revolution....hmmm.....
Guten Morgen! Ich sehe es zwar nicht so schwarz, gleichzeitig glaube ich aber auch, dass die rosigen Zeiten vorbei sind. Wenn ich es richtig beobachtet habe, so geht es jenen, die im Beruf "drin" sind, weiterhin recht gut, wohingegen Neueinsteiger stets zu schlechteren Konditionen eingestellt werden. So z. B. bei den Ländern, wo die Angestellten nach dem noch recht neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) entlohnt werden. Er ersetzt den alten Bundesangestelltentarif (BAT). Der TVöD ist DEUTLICH schlechter als der BAT, die Unterschiede sind sehr groß. Der TVöD wird nur für die NEUEN Angestellten angewandt, bei den alten gilt der sog. "Bestandsschutz". Als ein weiteres Problem sehe ich die geringfügige Beschäftigung (Minijob). Hierüber wird viel abgewickelt, was früher echte Arbeitsplätze waren. Einerseits gut für jene, die wenige Stunden Arbeit suchen, aber im Endeffekt sind sie geschenkte Arbeitnehmer... Einen schönen Sonntag! LG Schlaflos
da hast du recht und diese minijobs bringen halt kurzfristig schon einen haufen geld, wenn man bedenkt, früher gab es ja nur 630dm steuerfrei....leider vergessen die meisten, daß es für die rente goar nix bringt....davor gruselt es mir mehr als daß wir jetzt zuwenig hätten....
Hi, ich denke auch, dass die Zeiten schlechter werden. Die Globalisierung schafft nicht nur kürzere Entfernungen zwischen den Kontinenten, sondern führt auch zu einer Angleichung des Lebenstandards weltweit. Diejenigen, die heute seit vielen Jahren fest im beruflichen Sattel sitzen, die werden keine Einbußen mehr haben. Aber alle, die jetzt auf den Berufsmarkt drängen, und da ist es fast schon egal, ob Ausbildung oder Studium, fangen mit Hungerlöhnen an. Hinzu kommt noch, dass viele Menschen, die Ausbildungen wie Friseurin, Verkäuferin oder Arzthelferin machen, vielleicht dann noch ein Kind haben, dass vieler diese Menschen nie die Chance haben, mehr zu verdienen als Harz4. Und dieses Phänomen frisst sich durch die Inflation zunehmend von unten in Richtung Mittelschicht. Und es gibt kaum Dinge, die man dagegen tun kann. Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt. LG. E
Nein, aber du hast wohl gesehen, wie es den Armen wirklich geht und nicht das, was in hochqualifizierten Bildern vorgegaugelt wird.
Ich bin zum 01.07. jetzt offiziell arbeitslos geworden. Ich bin 30, alleinerziehend und in meinem Beruf als Industriekauffrau gehen die Nettolöhne meist nicht (ohne TV) über 1000 netto raus, bei VZ.
Ich stehe jetzt vor der Entscheidung...beende ich mein Studium (leben 3 Jahre mit Kind in kompl. Armut, aber danach stehen mir viel mehr Türen offen) oder ich lebe die nächsten 40 Jahre am Existenzminimum.
Denn, ich denke nicht, dass sich etwas ändert.
Ausserdem habe ich letzte Woche meinen Rentenbescheid erhalten und mir wurde schwindelig
Eine private Vorsorge ist mir nicht möglich, was soll ich mit 5 Euro Riester, die mir am Ende 24 Euro/Monat bringen soll.
Ich frage mich heute, was ist, wenn ich auf die Fresse falle, mir alle Zähne ausschalge--> wer bezahlt mir das?
Das sind exsitenzielle Probleme und keine Luxusprobleme mehr.
Ach bevor ich ausschweife.
bis denne