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Gesichtsfeldeinschränkung (Grüner Star) vs Demenz

Gesichtsfeldeinschränkung (Grüner Star) vs Demenz

Aquila

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Ich mache mir im Moment viele Gedanken über meine ca 250 entfernt lebenden Eltern und frage mich auch, wie und ob ich Ihnen helfen kann. Bei meiner Mutter (75 J.) ist vor einiger Zeit Grüner Star diagnostiziert worden, sie ist damit auch in Behandlung in einer Augenklinik. Vor einigen Wochen sprach mit mein Vater (80 j.) an, dass er sich Sorgen mache, dass meine Mutter an einer beginnenden Demenz erkrankt sein könnte. Anlass zu seiner Sorge gaben v.a. extreme Orientierungsprobleme in fremder Umgebung, aber auch, dass sie Sachen nicht "findet", die vor ihrer Nase liegen. Ich selber habe den Eindruck, dass sie zwar nur noch sehr eingeschränkt sehen u. sich deswegen auch nur schlecht örtlich orientieren kann, aber abgesehen davon, insbes. auch zeitlich gut orientiert ist und sowohl ihr Lang- als auch Kurzzeitgedachnis gut funktionieren. Ich habe meine Mutter gebeten beim nächsten Arzttermin nochmal ihre Orientierungsprobleme anzusprechen, was sie dann auch getan hat. Es ist noch eine Gesichtsfeldmessung erfolgt, deren Ergebnis dem Arzt blass auf seinen Stuhl sinken und eine sofortige Untersuchung im CT veranlassen ließ. Seine schlimmen Befürchtungen haben sich nicht bestätigt, aber seine Reaktion zeigt deutlich, wie beschissen meine Mutter nur noch sehen kann. Mein Vater denkt aber immer nuan Demenz. Ein MRT wird in den nächsten Wochen auch noch gemacht. Ich habe Sorge, dass mein Vater meine Mutter vollkommen verunsichert. Sie ist zwar eigentlich eine starke, selbstbewusste Person, aber steter Tropfen .... Die Sorgen meines Vaters kann ich auch gut verstehen, war doch auch ein Elternteil meiner Mutter an einer extrem schweren Demenz erkrankt. Ich weiß nun so gar nicht, ob und wie ich ihnen helfen kann. Ich bestärke meine Mutter, so gut ich kann, darin, dass ihre Probleme in erster Linie sehprobleme sind u. auch meinen Vater immer wieder dahingehend zu beruhigen, dass Mutterrs Schwierigkeiten mit Demenz nichts zu tun haben. Aber, wirklich helfen kann ich nicht. Ich weiß auch gar nicht, was ich mir jetzt eigentlich von Euch erhoffe. Vielleicht ist ja jmd. mit ähnlichen Erfahrungen hier.


Mitglied inaktiv

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Ich kann Dir nur einen Link zu einen Fachforum geben, vielleicht hilft Dir das ein bisschen weiter www.bundesverband-auge.de


Aquila

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Werde dort mal gucken. Danke für den Tipp!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Aquila

Hallo, beim Glaucom ist ein Gesichtsfeldausfall möglich, deshalb ist er auch gefährlich. Er kann unbehandelt oder zu spät erkannt zur Erblindung führen. Deine Mutter kann sich aber einen Demenztest unterziehen um Klarheit in dieser Frage zu erhalten. Ich wünsche euch viel Kraft. LG


Aquila

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Ja, das kann sie machen. aber, will man das? Will man das wirklich wissen? Würdest du jemandem dazu raten? Ich meine, das Wissen hilft einem ja in diesem Fall überhaupt nicht weiter.


Lian

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Ja, das würde ich machen, wenn es der Betroffene wünscht. Deine Meinung und die Deines Vaters sind deutlich, aber wie sieht Deine Mutter das? Ist sie verunsichert und möchte etwas mehr Klarheit? Als Orientierung kann ein Demtec oder ein Minimental Status Test helfen. Grundsätzlich ist es übrigens so, dass unsere kognitiven Leistungen absinken, wenn es uns schlecht geht, das geht im Extremfall so weit, dass bei schwer depressiven Menschen das Bild einer Pseudodemenz entstehen kann. Der Unterschied ist nur 1) die Betroffenen sagen, dass sie eine Demenz befürchten (das wirst Du selten von einem Alzheimer-Dementen Patienten hören) 2) wenn die Seele sich erholt, die Depression vorbei ist, dann ist auch die Pseudodemenz weg, d.h. es ist reversibel. Liebe Grüße Lian


Aquila

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Antwort auf Beitrag von Lian

meine Mutter hat, so eigentlich der Tenor unseres letzten Gespräches keine Angst vor Tests. Aber was, wenn das ergebnis wirklich auf eine beginnende Demenz hindeutet? Ich meine, schön, wenn es Entwarnung gibt, aber wenn nicht, was macht man dann mit seinem Wissen und der Angst die so ein Ergebnis sicher auslöst (siehe zB Gunther Sachs). jetzt empfinde ich es zum ersten Mal als wirklich bitter, dass wir so weit voneinander entfern wohnen.


katja13

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Wenn so ein Test tatsächlich auf eine Demenz deutet, werden z.b. weitere Untersuchungen gemacht. Außerdem kann man dann medikamentös behandeln um den Verlauf zu verlangsamen. Ebenso kann man frühzeitig mit ergo trainieren um die bis dato vorhandenen Fähigkeiten so lange wie möglich beizubehalten. Auch gibt es spezielle Kuren. Also sinnlos finde ich den Test keinesfalls.


Trini

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Antwort auf Beitrag von katja13

auf unsere Bedenken gehört, wäre sie jetzt wahrscheinlich nicht so weit fortgeschritten in ihrer Alzheimer-Erkrankung. Ja, ich würde es wissen wollen. Trini


Birgit67

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sie hatte vor 12 Jahren einen Schlaganfall - kurz nach ihrer Augen OP für den grünen Star - sie hatte massive Probleme uns wieder zu erkennen. Da Ende vom Lieg: Auf der einen Seite wo die Augen OP gut half und sie wenigstens für 1 Jahr wieder richtig gut sehen konnte alles klar hat jetzt eine Sichtfeldeinschränkung - das andere Auge konnte nicht gerettet werden bei der OP und hat noch eine Sehkraft von unter 10%. Sie hat weiter keine körperlichen Gebrechen - aber sie kann sich nichts mehr merken - kann nicht mehr lesen und hat Probleme wenn jemand zu schnell spricht es sich zu merken was gesagt wurde. Da meine Schwester da auch immer Panik macht hat meine Mutter nach Rücksprache mit dem Artz einen Demenztest gemacht weil sie so viel vergessen hat - oft das gleich erzählt mehrmals am Tag - aber der Test war völlig in Ordnung - absolut keine Anzeichen von Demenz - sondern nur die Folgen ihres Schlaganfalles - von demher ist ein Demenztest durchaus hilfreich wenn die Personen selber unsicher sind - und ich bin immer der Meinung - lieber wissen woran man ist - dann kann man sich darauf einrichten . Und wenn bei dem Test rauskommt dass alles in Ordnung ist ist Dein Vater wieder beruhigter und wird nicht mehr so panisch im Bezug auf Deine mutter - wenn sich der Test bestätigt können sie noch jetzt alle weitern Folgeschritte einleiten solange Deine Mutter noch alles weis. Gruß Birgit


Aquila

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Antwort auf Beitrag von Birgit67

Danke für Deinen persönlichen Bericht!


Reni+Lena

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warum nimmt deine Mutter ihren Mann nicht einfach mal mit zum Arzt und lässt ihn das erklären. ich denke der Arzt hat da Möglichkeiten und geräte auf denen er deinem vater demonstrieren kann wie das Sichtfeld deiner Mutter aussieht und dass das nicht mit demenz zu tun hat. Lg reni


Aquila

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Antwort auf Beitrag von Reni+Lena

Er geht immer mit zum Arzt u. ist auch wohl meist bei der Besprechung dabei, weil meine Mutter ja auch nicht mehr alleine Autofahren kann u. die Fachärzte nicht um die Ecke wohnen. Ob ihm allerdings schon mal jmd - ein Arzt -. wirklich bewusst gemacht hat, wie wenig meine Mutter sieht weiß ich auch nicht. So richtig kann sie es ja auch selbst nicht beschreiben. Da sie noch lesen kann vermute ich mal, dass sich ihr Gesichtsfeld auf eine Röhre verengt hat. Ich glaube, ich frage sie mal, ob ich mit den Ärzten sprechen darf. Das Problem ist ja auch, dass man bei solchen Orientierungsproblemen eine beginnende Demenz zunächst einmal nicht so komplett susschließen kann. Selbst eenn der Augenarzt bestatigen würde, dass die Probleme wegen def Sehbehinderung bestehen könnten, kann ein Neurologe zu einem ganz anderen Ergebnis kommen. Wie meinte ein Fachmann auf dem Gebiet auf Nachfrage bei einem Vortrag: "Im Grunde wird jeder einmal dement, der eine früher und der andere später und so einige sterben bevor die Symptome auftreten."