Siena_40
Hallo ihr Lieben, ich bräuchte mal eure Meinung. Ich bin ein sehr offener und direkter Mensch und viele Freunde schätzen diese und bitten mich oft um Rat. Nun ich hab seit ca. 2 Jahren eine Bekannte, haben uns über die Kinder kennengelernt und unsere Themen drehen sich um Kinder, Einkäufe, Urlaube, Spielplatzbesuche etc. Sie kommt aus Polen und schwärmt immer wie toll es in Polen war und ist und wie doof in Deutschland. Dazu wirft sie das Geld ihres Mannes mit vollen Händen raus und der macht sich mit 4 Jobs krum. Ihre Sache. Meine Meinung. Diese Freundin studiert hier Jura als zweiten Studiengang seit 3 Jahren. Ständig erzählt sie mir, dass sie mit dem Stoff und dem Pensum nicht klar kommt wegen ihren Kindern, dass sie nicht lernen kann, weil diese ständig krank seien etc, dass es nur online Vorlesungen sind und sie das psychisch nicht packt und keine Motivation hat. Sie nimmt eine Prüfung pro Semester statt 4 oder 5. Dazu kommt, dass sie nicht perfekt deutsch und englisch kann und das auch noch sehr schwer ist. Wenn ich dann aber dazu was sage oder meine Meinung, dass ich entweder ein Studium ohne Wenn und Aber durchziehe und danach damit was mache, sie wird im Januar 32, oder es dann sausen lasse und mir einen Job suche, sie hat in Deutschland noch nie gearbeitet, reagiert sie pampig und behauptet, ich sei arrogant und übergriffig etc. dabei stimmt das nicht. Was macht ihr in so einem Fall? Sagt ihr dann gar nichts mehr oder hört ihr euch das nicht mehr an? Mich nerven diese Studiumgespräche mit ihr, da sie nicht vorwärtskommt aber auch immer eingeschnappt ist wenn ich was sage. Geht auch um andere Themen wo man ihr nicht nach dem Mund redet. Dann ist man gleich von oben herab etc.
Wenn sie meine Freundin ist und ich sie ansonsten mag, dann frag ich bei solchen Gesprächen, ob sie sich nur auskotzen will oder von mir eine Meinung dazu haben will.
So sind viele Leute. Ständig am rumjammern, aber sich auch nichts sagen lassen. Einfach verständnisvoll nicken und etwas bemitleiden, dann das Thema wechseln. Mit Kritik, was gute Ratschläge ja manchmal indirekt sind, können viele überhaupt nicht umgehen. Verschwende deine Zeit nicht damit.
ja leider, denn wenn man konstruktive Kritik ausübt, werden sie sauer. Ich denke sie wissen selbst wo der Hase begraben und fühlen sich extrem angegriffen, wenn man was sagt.
Man übt konstruktive Kritik nicht "aus". Und nicht der "Hase", sondern der "Hund" liegt begraben.
Sorry, ich bin ein Deutsch-Nörgel und wollte außerdem mal sehen, wie du mit konstruktiver Kritik umgehst.
Zum Rest: Meistens merkt man der Person deutlich an, wie sie reagiert. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht das erste Mal ist, dass sie solche Kommentare zu hören bekommt und das bei ihr sowieso ein sensibles Thema ist, weil sie sich so schwer tut. Mit etwas Empathie merkt man aber, wie es jemandem mit einem Kommentar geht und kann dann reagieren. Und muss sich dann nicht noch Rückendeckung im Forum holen.
Ja genau, der Hase liegt im Pfeffer! aber egal, darum geht es hier nicht
Ich weiß ;-) Ich habe auch noch vernünftig geantwortet...
nicht immer braucht es ungefragte ratschläge, manchmal soll man einfach mal zuhören . werde ich gefragt sage ich was ich darüber denke ansonsten lasse ich erwachsene ihre eigenen entscheidungen treffen . ist das ergebnis dann murks , ist es deren murks , wo ich dann aber auch nicht sage" siehste , das kommt davon" sondern das dann so stehen lasse und weiterhin einfach da bin
naja aber in dem Fall muss ich mir immer das Gejammer anhören wie schlimm alles ist und wie wenig Zeit sie zum lernen hat, hängt aber nur am handy, räumt tausendmal die Bude um und wenn man das was sagt ist man die Böse!
ja aber dann ist sie doch sowieso unbelehrbar und ihrem trott drin. und letztlich bist du diejenige die sich ärgert und sie weiter so macht wie bisher . manche dinge ändert man nicht , da kann man bloß zusehen
Hallo, Sicher, dass du es dir anhören „MUSST“? Meiner Meinung nach, wenn das Thema dich inzwischen nervt, dann sei offen und sage es zwar freundlich aber unmissverständlich zu ihr, dass du in Zukunft nicht mehr darüber reden möchtest. Wenn du dich aus irgendeinem Grund dich dagegen entscheidest, dann auch ok. DEINE Entscheidung, ob du dann doch für etwas Klarheit in eurer Kommunikation sorgst (wie jemand schrieb, fragen ob sie Ratschläge möchte). Ich finde, du MUSST es dir nicht anhören. Du kannst selber entscheiden.
Sie hat selbst gesagt gestern, dass sie nicht mehr mit mir über das Thema Uni redet, da ihr meine Antworten zu übergriffig und zu unhöflich sind, finde ich zwar nicht aber ok.
probem gelöst oder? ;)
Kennst du das nicht, dass man bei Dingen, die einem schwerfallen, Ausweichstrategien entwickelt und alles mögliche andere tut, nur um sich nicht dieser Aufgabe zu stellen? Prokrastinieren ist ziemlich typisch bei Aufgaben, die Disziplin erfordern und die nicht gerade in den Bereich "muss man tun, um zu überleben oder keinen Ärger zu bekommen" fallen. Hast du studiert? Die Frage stellte sich mir jetzt so spontan beim Lesen. Das Argument: "Hat hier in Deutschland noch nie gearbeitet" stimmt ja nicht, wenn sie noch einem Studium nachgeht. Letztendlich studiert sie Teilzeit, so wie andere Mütter in stundenweiser Teilzeit arbeiten. Immerhin hat sie ein Ziel, auch wenn sie das nur langsam erreicht. Wenn ich deine Freundin wäre, würde es mich wohl auch nerven, wie du argumentierst (zwischen den Zeilen "Na ja, wenn es so schwierig ist, dann mach doch lieber was Richtiges, womit du auch Geld verdienst und Steuern zahlst, statt dich hier durchfüttern zu lassen").
Ja ich habe studiert, kenne daher die Uni gut und den Arbeitsmarkt hier und ich beschwere mich nicht, sondern sie tagtäglich bei mir. Und ich rede hier vom richtigen Arbeiten, daher hab ich sie gefragt, was ihr Ziel ist. Der ewige Student mit langsam nährt sich das Eichhörnchen ohne Verdienst am Ende des Tages und Kosten auf Rücken des Mannes verursachen oder sich zusammenreissen und das durchziehen. Ja ist eben meine Meinung zu dem Thema, sie kann ja ihre eigene haben dazu. Auch gut.
Na ja, aber ob sie das "auf dem Rücken ihres Mannes" tut oder nicht, ist ja nun nicht deine Baustelle. Das müssen die beiden selber klären, er wird ihr schon Bescheid sagen, wenn es ihm zu viel wird. Vielleicht tut er das ja sogar, und sie ist auch deshalb unter Druck? Ich stelle mir Studieren mit kleinen Kindern übrigens härter vor als (angestellt) zu arbeiten, weil man keine klare Trennung zwischen Privatleben und Uni hat. Da ist die Gefahr groß, dass sich ein Schlendrian einschleicht und man abends völlig übermüdet noch am Computer hängt und nichts mehr auf die Reihe kriegt. Wahrscheinlich hat sie auch insgesamt nicht genug Erholungs- und Ruhephasen. Hast du das Gefühl, sie hätte gern Entlastung und könnte die annehmen? Dann könntest du ihr ja feste Zeiten anbieten, wo du ihr die Zwerge abnimmst (wenn das für dich geht). Oder konstruktiv mit ihr überlegen, was ihr helfen könnte, sich besser zu organisieren. Könnte man als Freundin ja mal machen.
Dann wäre die Lösung vielleicht, dir dieses Gejammer nicht mehr anzuhören. Freundlich nicken und sofort das Thema wechseln.
ist eine Prüfung pro Semester im Fach Jura völlig in Ordnung, es sei denn, man ist super organisiert und ein Sprachgenie.
Ich würde so jemanden nicht als Freundin bezeichnen.
so wie du es schilderst, gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen euch. mit so jemandem würde ich mich nicht weiter beschäftigen.
Den Gedanken hatte ich auch schon.
Genau das dachte ich auch.
naja wir haben schon in anderen Dingen was die Kinder betrifft Gemeinsamkeiten aber zum Thema Uni da sehe ich es anders.
Ich würde in dem Fall sagen: "Du kennst meine Meinung, die gefällt dir aber nicht. Ich hab alles dazu gesagt und es bringt nichts, wenn du das Thema immer wieder aufrollst." Insofern, ja, ich würde mir das nicht mehr anhören.
Naja, wenn du nur genervt bist und das das Positive überwiegt, ist es keine Freundschaft mehr, oder?
Naja, du könntest ihr zum Beispiel anbieten regelmäßig 1x die Woche einen Vormittag oder Nachmittag die Kinder abzunehmen, damit sie lernen kann. Geht natürlich nur wenn du die Zeit und Kraft hast und wenn dir wirklich etwas daran liegt. Ich denke so tief befreundet seit ihr vielleicht gar nicht Nimmt sie dieses Angebot nicht an, dann ist es ihr vielleicht wirklich nicht soo ernst mit dem Studium. Ich gebe übrigens schon Ratschläge bei Freunden und wir diskutieren dann drüber, ohne dass jemand angegriffen sich fühlt. Ich Frage dann auch später nach, ob sie Problematik noch besteht, sich was gebessert hat etc. Mugi
Ich finde es ja bewundernswert, als Mutter zweier kleiner Kinder und Nicht-Muttersprachlerin so ein arbeitsintensives Studium, bei dem Sprache nicht ganz unwichtig ist, in Angriff zu nehmen. Da finde ich es völlig normal, dass nicht die Umfänge geschafft werden, die ein kinderloser, muttersprachlicher Vollzeit-Student schafft (und da tun sich ja auch viele sehr schwer). Deine ganz und gar nicht "konstruktive" (wie bringt diese die Freundin denn weiter???) Kritik finde ich ungemessen und unangebracht. Die Freundin braucht wahrscheinlich einfach ein paar Kopfstreichler oder sogar ein bisschen Anerkennung, dass sie es überhaupt so hinkriegt, wie sie es tut. Von daher kann ich ihre Reaktion verstehen Ich kann zwar auch Deine Position nachvollziehen, ICH persönlich würde ihr als Freundin aber das geben, was sie offensichtlich sucht und braucht: offenes Ohr, Kopfstreichler, Anerkennung. Wenn es mir allzu viel würde, würde ich ihr offen sagen, dass ich keinen Bock auf das Thema in Dauerschleife habe (natürlich netter). Wenn ich die Kapazitäten hätte, würde ich ihr Hilfe anbieten. Auf keinen Fall würde ich ihr das langsame Studientempo vorwerfen oder gar sagen, sie solle sich endlich einen Job suchen.
Konsteuktive Kritik bzw. ein sinnvoller Ratschlag (und das könnte sie ja vielleicht auch annehmen ...) wäre es, wenn Du etwas ganz Konkretes sachlich benennen könntest, was sie besser oder effizienter machen könnte.
Ich hätte trotzdem irgend wann der Vollständigkeit halber als AP mal nachgefragt, ob die Freundin denn überhaupt ihren „Senf“ zum Thema haben will, oder ob sie sich schlicht und ergreifend unqualifiziert auskotzen will. Unangefragte Ratschläge finde ich nämlich auch übergriffig. Das hat sowas von Besserwisserei.
Vermutlich ist ihr langsam klar geworden, was du in Wahrheit von ihr hältst... dass sie darauf keine lust hat, kann ich irgendwie verstehen.
Ich kenne jedenfalls niemanden der 4 Jobs gleichzeitig erledigt.
Ich unterscheide grundsätzlich zwischen Freunden und Bekannten. Während Freunde auf jeden Fall meine ehrliche, unbequeme Meinung hören (umgekehrt erwarte ich das von ihnen auch), bin ich bei Bekannten unter Umständen zurückhaltender. Hier würde ich tatsächlich fragen, ob ein Tipp oder eine Meinung gefragt sind, oder sie sich nur ausk*tzen möchte. Wenn mich Zweiteres nervt, trifft mich das bei einem Bekannten weniger, weil ich ja auch weniger Kontakt habe als mit einem engen Freund. Dazu kommt, dass wir "Deutschen" viel direkter sind im internationalen Vergleich. Da kann eine ehrlich gemeinte Meinung mehr vor den Kopf stoßen als wir denken. Den Vorwurf der Übergriffigkeit verstehe ich also ein Stück weit. Auch wenn ich mir genauso auf die Zunge beißen müsste. Versuche ein offenes Ohr zu haben, wechsel aber diplomatisch das Thema, wenn es dir sauer aufstößt. Und hin und wieder kannst du ja fragen, ob ein echter, unbequemer Ratschlag erwünscht ist.