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Ein No-Deal für GB rückt näher,

Ein No-Deal für GB rückt näher,

Mitglied inaktiv

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das hat auch BoJo jetzt eingeräumt. Was sich dadurch im einzelnen ändern könnte (Häfen, Grenzverkehr, Reisen, Landwirtschaft, Finanzmarkt), listet dieser Artikel auf: https://www.dw.com/de/brexit-was-bedeutet-ein-no-deal/a-55918092?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE


Silvia3

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Obwohl ich eigentlich ein großer Verfechter einer starken EU bin, muss ich inzwischen sagen: Raus mit ihnen, und zwar in hohem Bogen. Dieses Theater ist nicht mehr zu ertragen, und offensichtlich ist es ja auch Wunsch der britischen Bevölkerung. Die Folgen dürften für UK schlimmer sein als für die EU, und vielleicht nähern sich beide Seiten nach einer Abkühlungsphase wieder an. Grundsätzlich müsste das ganze Konstrukt EU wohl dringend reformiert werden, damit Einzelne nicht komplett ausscheren können, Siehe Ungarn und Polen. Aber zu solch einem Kraftakt braucht man Persönlichkeiten eines anderen Kalibers als eine Frau van der Leyen. Silvia


Leena

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Ich habe gestern zufällig die Anweisung zur umsatzsteuerlichen Behandlung von Lieferungen und sonstigen Leistungen zwischen EU und GB/Nordirland gelesen... Herr im Himmel, das wird jetzt auch nicht besser! Bei sonstigen Leistungen gilt GB inklusive Nordirland umsatzsteuerlich als Drittland, bei Lieferungen gilt GB als Drittland, Lieferungen nach Nordirland sind aber weiterhin innergemeinschaftliche Lieferungen. Bei den Übergangsregelungen, welche Lieferung / sonstige Leistung wann wo begonnen und beendet wurde und welches Recht dann anzuwenden ist, bin ich beim Lesen ausgestiegen und habe mir nur gemerkt, wenn ich mal was dazu habe, weiß ich, wo ich nachlesen muss.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leena

Ja, ihr Finanzbeamtsleute seid bei so etwas nicht zu beneiden. Noch lustiger wird es, wenn Schottland sein Referendum wahrmacht und wieder in die EU eintritt. @Silvia: Es bleibt ja jetzt auch eigentlich keine Zeit mehr, oder? Ich hatte irgendwo gelesen, dass diese Woche die Frist ausläuft, um den Brexit-"Deal" überhaupt noch ins EU-Parlament einzubringen (am 27.12. könnte wohl noch getagt werden). Diese Woche wäre also heute und morgen... Michel Barnier meinte vorgestern aber noch, er sähe noch Chancen auf eine Einigung. Well...


Silvia3

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Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass man da noch eine ordentliche Parlamentsbeteiligung hinbekommt. Das ganze Regelwerk hat ja wahrscheinlich einige Tausend Seiten, welcher Parlamentarier soll das noch lesen und ggf. Anfragen dazu einbringen? Da wird irgendetwas zwischen Barnier und den Briten ausgekungelt, das im Parlament abgenickt werden muss. Irgendwann kommt dann raus, dass die EU sich über den Tisch hat ziehen lassen, aber leider wurden die Verträge ohne Ausstiegsklausel/Penalty abgeschlossen ... So oder so ähnlich wird es laufen. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Leute EU-müde werden. Silvia


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Leena

Leena, ist das so zu verstehen, dass für Sonstige Leistungen noch Übergangsfristen gelten, d. h. über den 1.1.2021 die Reverse-Charge-Regel angewendet wird? Ich muss spätestens am 15.01.21 meine erste Rechnung nach UK stellen, da wäre das ganz interessant zu wissen. Falls du das so aus der hohlen Hand beantworten kannst. Silvia


Leena

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich hab's nur grob überflogen gestern, tut mir leid. Übergangsfristen glaube ich eigentlich nicht, bei sonstigen Leistungen ist wohl auf das Ende des Leistungszeitraums abzustellen und dann ist das zu diesem Zeitpunkt gültige Recht anzuwenden.


Korya

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Also wenigstens bei Automobilteilen gibt es keine Gandenfrist. Wir werden angehalten, alles rauszuprügeln, was geht, und möglichst alle Lieferungen vorzuziehen. Allein der Rückstau der LKWs ab Neujahr, weil alle auf einmal ihre Papiere zeigen müssen... brrrrr... ein Glück, dass das jetzt meine Nachfolgerin macht. Ich hab im richtigen Moment den Absprung geschafft


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Leena

Trotzdem danke. Ich denke ja, dass sich eh niemand für so kleine Fische wie mich interessiert. Und irgendwann kommen sicher genauere Regelungen. Silvia


KKM

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Antwort auf Beitrag von Leena

Mir geht es genauso. Ich habe mich durch die Leitlinien zum Brexit gewühlt. Man kann es sich recht einfach merken. Die Insel Irland ist quasi EU. Die Insel mit England, Schottland und Wales ist Drittland. Die Grenze verläuft fiktiv durch die irische See. Von Deutschland nach Nordlirland: = EU-Lieferung Von Deutschland zur Insel England, Schottland, Wales = Ausfuhr in ein Drittland Von Nordirland nach England: Ausfuhr aus der EU Von England nach Nordirland: Einfuhr in die EU


KKM

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Antwort auf Beitrag von Korya

Vernünftig, jetzt alles nach GB zu bringen. Ich hörte: Ab 1.1. müssen Briten eine Einfuhr vorab in GB anmelden. Wenn dieZollbehörde zustimmt, darf erstmit dieser Zustimmung eine Fähre gebucht werden... Wenigstens nehmen die Briten am gemeinsamen Versandverfahren teil, so dass eine Zollabfertigung nicht zwingend an der Grenze erfolgen muss. Sonst wäre das Chaos noch größer


KKM

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Antwort auf Beitrag von KKM

Sondern wird steuerlich nur so behandelt. War wohl besser, die Grenze durch die Irische See als zwischen Irland und Nordirland verlaufen zu lassen....


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von KKM

Es ist halt die Frage, wie das ausgestaltet wird. Die Schweiz ist auch kein Teil der EU, wird aber in vielen Dingen so behandelt. Keine Ahnung, wie die die Feinheiten vom 31.12.2020 auf den 01.01.2021 umsetzen wollen, wenn jetzt noch nicht klar ist, wie es weitergeht. Denn je nachdem, welcher Weg gewählt wird, ergeben sich ja für Unternehmen eine Vielzahl von Compliance-Themen, die dann erst noch in interne Richtlinien umgesetzt werden müssen. Das erfordert auch Umstellungen in der IT. Also muss es nochmals irgendwelche Übergangsfristen geben. Silvia


KKM

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Waren, die nach Nordirland versandt werden, müssen nicht in das Ausfuhrverfahren überführt werden. Dafür gibt es eine Regelung für 4 Jahre. Für Waren nach England, Schottland oder Wales müssen Ausfuhranmeldungen abgegeben werden. Außer den Versandverfahren hat GB nach meinen Infos keine weiteren bilateralen oder multilateralen Verträge unterschrieben. Das das ist der große Unterschied zur Schweiz!


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

für eine behandlung wie die schweiz wäre aber ein deal notwendig. damit ist bei einem no-deal-brexit sowas eindeutig ausgeschlossen. das problem ist, dass die briten das gerne so wie die schweiz hätten, aber als einbahnstrasse. alle vorteile, keine nachteile. sonst hätte es doch schon längst einen wie-die-schweiz-deal gegeben.


Leena

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Antwort auf Beitrag von KKM

Aber die Insel Irland ist nur bei Lieferungen "quasi EU", bei sonstigen Leistungen gilt Nordirland wiederum als Drittland. Es wird nicht einfacher.


Hashty

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Was ich bisschen scary finde, ist die Tatsache, dass mit Unterstützung der Marine das Fischen der französischen Fischer kontrolliert und unterbunden werden soll. Btw, wer soll denn eigentlich dann den ganzen englisch gefangenen Fisch essen? Die EU, insbesondere F wird als Abnehmer ausfallen. So viel Chips and fish wird wohl kaum möglich sein...


Salkinila

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Antwort auf Beitrag von Hashty

Die Briten können gar nicht erst so viel Fisch fangen, weil sie keine ausreichenden Flottenkapazitäten haben. Auch ihre Möglichkeiten der Verarbeitung sind sehr begrenzt. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Fangquoten nicht besonders fair verteilt wurden. Franzosen dürfen beispielsweise 84% des Kabeljaus vor Cornwall fangen, Briten nur 9%.