suchepotentenmannfürsleben
Hallo Ihr Lieben, angeregt durch die Gutenberg- Promotions- Eklat- Diskussion würde ich gern wissen, wie ihr die Wertigkeit und Bedeutung einer Dissertation und dem daraus resultierenden Doktortitel empfindet. Von denjenigen, bei denen die Option bestand oder besteht, zu promovieren und die sie genutzt oder nicht genutzt haben, würde ich gern wissen, was euch dazu bewegt hat. Gründe, in der Karriere (besser) voranzukommen? Selbstbestätigung? Was hat euch dazu bewogen, was hat euch abgehalten? Wie sieht es bei Ärzten aus - ist euch ein Doktortitel wichtig, wenn ihr euch einen Arzt sucht oder behandeln lasst? Achtet ihr da überhaupt drauf? Empfindet ihr das Vorhandensein eines Titels als wichtig.... macht das einen Teil der Qualifikationen eines Arztes aus?..... Fühlt ihr euch in besseren Händen?....... was auch immer....wie seht ihr das? Ich freue mich auf eure Meinungen. LG S
Ich hatte auch eine Universitätskarriere erwogen und mir unter anderem deshalb die Promotion angetan. Ich wollte auch gerne forschen, am Ende fand ich es aber ziemlich zäh. Aber auch in dem Umfeld, in dem ich jetzt tätig bin, sind fast alle promoviert (in meinem Team nur zwei nicht, und das sind keine Deutschen). Als junge Frau hat mir der Titel geholfen, weil damit schonmal klar war, dass ich nicht die Sekretärin bin. Heute habe ich es, glaube ich, nicht mehr nötig und denke manchmal, ich hätte die Zeit (ich habe ziemlich lange gebraucht) vielleicht sinnvoller nutzen oder wenigstens schneller machen können. Lg, carla72
Ich befinde mich grad in meinen Abschlussprüfungen mit anschließender Magisterarbeit. Ich würde in meinem Fach (Altertumswissenschaften) gern in der Forschung bleiben und das bedeutet in den überwiegenden Fällen, dass ich an einer Doktorarbeit werkeln werde. Das Teil wäre mir aber nicht wirklich wichtig in dem Sinne, dass ich es aufm Briefkasten stehen haben würde oder so wie einige aus dem Bekanntenkreis noch mit 80 UNBEDINGT auf ihren Doktor bestehen. Auch in Glückwunschkarten. Ich sehe den Dr. quasi als nächstes großes Ziel. Im Übrigen gab es kurz vor Weihnachten aus meinem Fachbereich eine Rundmail, dass wir für jede kleine Hausarbeit, die wir abgeben einen Wisch unterschreiben sollen, dass wir alles ehrlich geschrieben haben. Die Plagiate hatten wohl massivst zugenommen. Dabei ist es nicht schwer, auch mal sein Hirn anzustrengen und im Zweifel mal einfach ne Fußnote zu setzen. LG Claudia
Huhu, ich persönlich finde es bei Medizinern sowas von egal ob sie promoviert haben oder nicht, weil ein-guter-Arzt-sein für mich herzlich wenig mit dem halben Jahr bis Jahr Rumgewurschtel an irgendeinem Krams zu tun hat. Und dieses Argument mal solle "einmal wissenschaftlich gearbeitet haben" find ich auch daneben, wer durch DAS Studium durch ist hat meiner Meinung nach genug bewiesen sich etwas erarbeiten zu können. Unser Kinderarzt ist kein Dr, aber der beste Kinderarzt der Stadt :-) Ich persönlich promoviere nur, weil es lästig ist hinterher sagen zu müssen "Nein, NICHT Dr. nur Frau Cosma". Es gibt Stellen, da setzen Chefs den Titel voraus, hauptsächlich an der Uni, ich kenne in einem kleineren Haus sogar einen Chefarzt, der keinen Dr Titel hat. LG Cosma
Ich persönliche achte eigentlich überhaupt nicht (mehr) auf Titel. Ob Doktor oder Professor - ich bringe ja dem Menschen dahinter den Respekt entgegen, oder eben nicht!
Mein Schwiegerpaps ist Arzt, ein sehr guter, möchte ich behaupten. Als ich neulich wieder unseren lokalen "Wegweiser" durchblätterte, fiel mir jedoch auf, wie arg vorloren der Name aussieht, wenn kein Dr. davor steht. Aufgelistet alle untereinander, da sieht ein Vor-und Zuname ohne Titel schon recht dürftig aus...
Und dennoch: wenn mein Kind krank ist, dann gehen wir eben zum Onkel Doktor. Das wird sich wohl nie ändern!
Hi, die "Wertigkeit" eines Doktortitels lässt sich doch pauschal gar nicht beantworten - mal abgesehen von der gesellschaftlichen Anerkennung kommt es doch extrem auf die Fachrichtung an, ob man nur auf diesem Wege bestimmte berufliche Ziele erreichen kann, ob es schon fast automatisch "dazugehört" (wie bei den Medizinern) oder ob es hauptsächlich dem Ego und der Visitenkart schmeichelt. Ich habe kurz (gut: sehr kurz) darüber nachgedacht, ob es sich lohnt (wäre ein Dr. phil. geworden), dann aber beschlossen, dass mich keine wissenschaftliche Karriere im philologischen Bereich reizt und eine Dozententätigkeit in den Fächern, die mich interessieren, auch so möglich ist. Mein Mann hat promoviert und sich anschließend habilitiert (in Biologie), weil er die universitäre Laufbahn eingeschlagen und eine Professur angestrebt hat. Auch in der Industrie hätte er sich in seinem Fachbereich aber mit einem Doktortitel deutlich besser gestanden als ohne... LG Nicole
Bzgl. der Arztwahl musste ich für mich feststellen, dass die zwei Ärzte, die mir am allermeisten liegen, keinen Doktortitel besitzen. Einmal mein Gyn und mein Zahnarzt (dessen Frau im übrigen einen hat). Diese Tatsache ist mir allerdings erst Jahre später aufgefallen, als junges Mädel hab ich da nicht drauf geachtet. Also, ein Doktortitel macht für mich nicht gleich den besseren Arzt, oder gar Menschen aus.
Ich habe in Biologie/Zoologie promoviert. Urspruenglich hatte ich mit der Promotion angefangen, weil ich Spass an der Wissenschaft und Forschung hatte, und auch angestrebt hatte, an weiter an der Uni zu bleiben. Allerdings reicht der Spass an Wissenschaft nicht aus, um eine Promotion durchzuziehen, wie ich festgestellt habe - aber ich hab's durchgehalten ;-) Danach habe ich auch weiter an der Uni in Forschungsprojekten gearbeitet, selber Diplom- und Doktorarbeiten mitbetreut, ueber eine Habil nachgedacht, und dann festgestellt, dass Wissenschaftskoordination mir doch viel besser liegt ;-) In dem Bereich habe ich jetzt auch eine Stelle (und fuer die war der Dr. Titel Voraussetzung). Eine gute Diss ist harte Arbeit, und auf das Endprodukt soll man stolz sein koennen. Sowohl Guttenberg als auch die Uni Bayreuth haben dem Wissenschaftsbetrieb einen Baerendienst erwiesen. Plagiat wurde an den Instituten, an denen ich gearbeitet habe, streng gehandhabt - wer plagiierte Arbeiten abgegeben hat, wurde das 1. Mal verwarnt, das 2. Mal flog er. Einer meiner Diplomanden hat in der ersten Version auch Paragraphen abgeschrieben (wohl, weil er es nicht besser formulieren haette koennen) - das ganze war mit einer Verwarnung ganz flugs wieder auf seinem Tisch. LG Connie
Hi, "Eine gute Diss ist harte Arbeit, und auf das Endprodukt soll man stolz sein koennen." Genau so und nicht anders ist es! Leider versuchen Neidhammel das immer niederzubügeln und sich selbst so zu erhöhen und wichtiger zu machen. Nur will sich keiner der Arbeit und den damit verbundenen Konsequenzen stellen... LG Fiammetta
hallo, bei ärtzen ist es mir egal. da achte ich auch nicht drauf. ich denke aber, dass in bestimmten beruflichen richtungen ein doktortitel sehr hilfreich ist. besonders bei frauen. aber egal, wer sich so nennen darf, sollte es sich erarbeitet haben. alles andere ist wie fahren mit gefälschtem führerschein.
mich macht der titel so sehr an, dass ich ihn sogar hier benutze,um mich ein bisschen zu profilieren....:-) früher, als ich noch nurse war, war ich immer total beeindruckt von doktortiteln. das war für klein-snuggles vom lande immer was ganz großes, von dem ich dachte, dass ich es nie erreichen könnte. ich war damals sogar stolz drauf, wenn ich jemanden zum freund hatte, der den titel hatte. beim prof bin ich innerlich auf die knie gesunken. ok, da war ich 17. der titel war für mich damals das klare symptom für intellekt, für abgeklärtheit, für alles erreichthaben. tja... als ich studierte, legte sich das. aber es war immer noch so, dass ich z.b. bei der arztwahl auf den titel achtete und als mein erster freund den prof machte, sehr beeindruckt war. heute ist das ganz anders. grüßt snuggles
sehr sympathisch, wenn man mit seinem Titel nicht hausieren geht .
Habe letztens erst beim Nachtisch unseres Essens mit Freunden festgestellt , dass ich die einzige nicht promovierte war
(Gott, noch vor dem ersten StEx!!!), die ich bislang nicht fertig habe...sie liegt aber jetzt auch wieder seit 1 jahr in der letztkorrigierten Fassung beim Doktorvater. Sie ist nicht von bahnbrechender wissenschaftlicher oder medizinischer Wertigkeit, ehrlich gesagt ist sie eher lahm...ich habe sie NUR aus "Karriere"-Gründen angefangen, weil ich oft genug merke, dass es bei chefs, manchen kollegen und durchaus auch patienten (v.a. gebildeten, aber nicht promovierten P-Patienten ;)) gut ankommt bzw. als mangel gesehen wird, wenn man die zwei buchstaben nicht hat.# Einen besseren arzt wird es definitiv NICHT aus mit´r machen. und die Anrede frau Doktor lasse ich hemmungslos durchgehen, da ich es als berufsbezeichnung vertsehe bzw. denke, dass die miesten patienten es so sehen. QWenn einer sagt "Frau Dr. ???? Leewja???", dann sage ich "Den Titel hab ich nicht, aber ich bin seit 6 jahren fertige Ärztin ;)" , ich maße mir also meiner meinung nach nichts unrechtmäßiges an! Übrigens ist meine Arbeit eine klinische studie und ich hab jedes Wort selbst geschrieben ;))))
Ich habe nicht promoviert, da ich nicht vorhatte, in die Forschung zu gehen und ein höherer akademischer Titel ansonsten höchstens als Klodeko nützlich gewesen wäre. In manchen Bereichen kommt man aber auch außerhalb der Uni ohne Promotion nicht weit: Chemie, Biologie etc. fallen mir da ein. Glaube nicht, dass ein Titel mich beeindrucken würde, wenn die dazugehörige Person ansonsten ein Idiot ist.
Ich schrub unten schon was dazu. Lg Fredda
Also, Bei uns Biologen gehört es quasi zur ausbildung dazu, wenn man heute noch einen einigermassen anspruchsvollen und gut bezahlten Job möchte. Ein Master ist kaum höher angesiedelt als eine Ausbildung zum technischen Assistenten. Wer Bio studiert, weiß das i.d.r. Schon sehr früh, dass das so kommt. Der Titel ist mir persönlich aber nicht wichtig. Ich führe ihn auch nicht. Hatte das mal zu anfangs auf der krankenkassenkarte, aber bei jedem Aufruf kam der Titel dazu und jeder neue arzt fragte dann, ob ich Kollegin sei. Das war mir dann schon peinlich. Da ich weiß, wie es meist bei medizinischen Doktorarbeiten zugeht, gebe ich auf den Titel der ärzte gar nichts mehr. Den brauch man halt um ein " richtiger" arzt zu sein, mehr nicht. Der Titel ist bestimmt noch für alte Leute wichtig. Mich kann das in keiner Branche mehr beeindrucken. Allerdings halte ich naturwissenschaftliche Doktorarbeiten noch für die ehrlichsten ( natürlich kann man hier auch betrügen) und am mühsamsten erworbenen, denn die kann man nicht nebenbei machen, aber sie sind für die mehr als vollzeit geleistete Arbeit mehr als unterbezahlt. Aber.... Es gehört ja zur ausbildung, also weiss ja jeder, dass man da nichts verdienen kann und worauf er sich einlässt.
Als ich in KKH ging, um meine Tochter zur Welt zu bringen, nahm eine Krankenschwester auch Kenntnis von meinem Dr - Titel - und fragte prompt "are you a medical doctor or a clever doctor?" LG Connie
Und das triffts! Werde ich demnächst auch mal jemanden fragen ;)))))
Bei Ärzten gehe ich so generell davon aus, dass die meisten eben einen Dr.-Titel haben und stutze dann schon kurz, wenn es nicht so ist. Interessanterweise und vermutlich logischerweise (bzw. realistischerweise) sind es in unserem Umfeld dann Frauen mit Familie/ Kindern, die ohne Titel praktizieren: eine Allgemeinmediz., unsere Zahnärztin, eine Tierärztin... Sie sind kompetent und fit, keine Frage. Insofern finde ich den Dr.-Titel nicht entscheidend. Wenn man eine Doktorarbeit schreibt, finde ich das allerdings schon beachtlich und "gönne" jedem den erarbeiteten Titel. In vielen Berufen/ Sparten ist er sicher noch unglaublich wichtig. Leicht lächerlich finde ich es allerdings, wenn man - auch wenn es zu recht ist - so auf seinem Titel beharrt, so ein bisschen "understatement" hätte mehr Klasse. Die Mutter (Doktor der Biologie, jetzt auch als LK tätig) einer unserer Schülerinnen hat uns zu Schulbeginn vor 4 Jahren mehrfach deutlich darauf hingewiesen, dass Sie mündlich und schriftlich mit Frau Dr.... angeredet werden möchte. Das ist ja einerseits völlig okay, wirkte aber irgendwie etwas arrogant. Ich achte und schätze Eltern mit Titel nicht mehr oder weniger als ohne. LG, M.
Silke und Dr. Manfred Müller ( ausgedachte namen jetzt), das fand ich auch albern...
Hi, noch depperter wäre aber Dr. Silke und Manfred Müller gewesen. Hier, am Popo der Welt, gibt es HEUTE noch Frauen, die sich als "Frau Doktor" anreden lassen wollen, weil sie doch schließlich auf dem Standesamt promoviert haben. Wahrscheinlich halten sie es für etwas Essbares... LG Fiammetta
sich früher studentinnen gefragt haben sollen...
"werd' ich fräulein oder lieber frau doktor?"
der muss ihn selber machen"...
Ich war mal auf einer Hochzeit eingeladen - da wurde das Eheversprechen vom Priester/Pfarrer abgenommen mit dem Dr.-Titel vor dem Namen. Beim Aperitiv wurde dann ganz offiziell darauf hingewiesen daß, wenn die Hochzeit 3 Monate später gewesen wäre, dies ein Eheversprechen zwischen zwei Drs gewesen wäre.
bin jetzt seit 10 jahren bei ihr und fühle mich dort sehr gut aufgehoben. vorallem macht sich noch hausbesuche, das ich für mich bei min. 5mal kotzeritis im jahr schon von vorteil
Hi, ich habe ein Zeitlang über eine Promotion nachgedacht. Als Freiberuflerin in meinem Bereich schreckt ein Doktortitel aber Kunden eher ab, d.h. der Gedankengang läuft dann Doktor = teurer = sprechen wir nicht an hinaus. Wäre ich bei dem Unternehmen geblieben, in dem ich während meines Erststudiums arbeitete, dann hätte man mich dort zwar einstellen wollen, aber ich bezweifle, dass ich dort mit einem Dr. vor dem Namen als Frau noch viele Freunde gehabt hätte. Nachdem ich ja zwei Uni-Studiengänge abgeschlossen und noch zwei weitere Studien habe, erwies sich diese Überqualifizierung + Familie durchaus als Schocker für die Herren in den Entscheiderpositionen als ich vor ein paar Jahren kurz über ein Angestellenverhältnis nachgedacht hatte. In unserer Gegend am Popo der Welt hat man = Mann bestenfalls ein FH-Studium absolviert und die Jungs haben - das läßt sich nicht bestreiten, ich hab`s zu oft erlebt - Uni-Absolventen gegenüber Komplexe. Käme ich als Frau dann noch mit einem Dr. daher, könnte ich meinen Laden zusperren. Mein Bruder ist Arzt und Wissenschaftler, d.h. die Situation vollkommen anders. Er sieht nun seinem zweiten Doktortitel und später seiner Habil. entgegen. Von seinem Boss wurde er damals niedergebügelt, weil er sich weder seinen Dr. auf den Kittel nähen ließ noch seinen Chef von der bestandenen Promotion erzählt hatte, da diese Titel für ihn ein Teil des Berufsweg darstellen. Bis heute weigert er sich, sich mit Dr. xy ansprechen zu lassen. Tja, Herr von und zu - so geht`s auch, gell? Eigene Leistung und Bescheidenheit, das sind wahre Werte, nicht eine Profilneurose. Mein Plan ist, da ich gerne lerne und gelegentlich auch den intellektuellen Austausch mit Leuten brauche, die einen ähnlichen Hintergrund haben, in absehbarer Zeit wieder zu studieren oder, wenn die Kinder groß sind, doch noch mit einer gemütlichen Promotion zu beginnen. Die ist dann ganz alleine für mich und ein Ziel, das ich mir für spätere Jahre setze. Was ich allerdings über die vielen Jahre meines Berufslebens immer wieder erlebt habe, ist, dass v.a. diejenigen, die immer so tun als würde ihnen ein Titel bei anderen nichts bedeuten, durchaus nur von Chefarzt Prof. Dr. Dr. xyz, der sie behandelt oder von Dr. abc sprechen, bei dem sie zum Essen eingeladen waren. Da wird einerseits gekrochen, dass man sich fragt, wie das ohne Gleitgel überhaupt geht und andererseits die Leistung anderer niedergebügelt, weil man ja nicht mithalten kann. Seitdem ich meine 08/15-Titel plus Arbeitsgebiete auf der Visitenkarte habe, entspinnen sich schneller Gespräche über meinen Job und das wiederum führt zu einer Kurzdarstellung meines Lebenslaufs und damit dazu, dass ich selbst ungeschminkt in alltäglicher Jeans mit Bluse ernster genommen werde. Werde ich ernster genommen, wird weniger über meine Preise diskutiert und ich bin keinem Rechtfertigungsdruck mehr ausgesetzt, es wird also einfach akzeptiert, dass ich gut bin, d.h. ich erspare mir endloses Selbstdarstellergewäsch von Leuten, die genau wissen, wen sie von oben herab behandeln können und ab wann sie sich lächerlich machen. Ergo: Titel sind in der Wirtschaft jobabhängig mitunter Bremsen, mitunter hilfreich. In wissenschaftsbezogenen Jobs ein geradezu notwendiges Übel und im Privatleben gibt es Menschen, die sich damit schmücken und aufwerten, dass der Herr Akademiker mit ihnen ein Glas Wein trinkt. Der Witz ist doch, dass einem Leute, die wiederum über Dritte erzählen, dies immer nach folgendem Schema machen: "Der Karl hat .... Die Andrea ist ... Der Lehrer / Rechtsanwalt / Arzt von gegenüber macht ...". Eigentlich lustig, wenn dies nicht so viel über die aussagen würde, die im nächsten Atemzug im Brustton der Überzeugung beteuern, ihnen sei nur der Mensch, nicht dessen Titel wichtig - das ist Gewäsch. LG Fiammetta
...in allen Bereichen. Ich finde es auch als ziemlich albern, wenn der Dr.-Titel sogar auf dem privaten Klingelknopf steht. Ich schaue bei Ärzten NIEMALS auf den Doktortitel, ich höre nur auf Empfehlungen. ;o)
von einem arzt erwarte ich schlicht, dass er sein "handwerk" versteht. alle nicht-doctores untermedizinern, die ich persönlich kenne, sind noch diplom-mediziner aus ddr-zeiten... unsere hausärztin auch. selber habe ich eine diss "auf eis gelegt" als mein sohn starb. und inzwischen arbeite ich auch nicht mehr als selbständige in dem damaligen beruflichen umfeld, in dem der "schöne schein" eines doktortitels sich wunderbar gemacht hätte. heute würde ich keinen mehr brauchen, ABER ich würde einfach gerne eine große wissenschaftliche arbeit schreiben. das angefangene thema ist inzwischen überholt, aber ich würde versuchen in ein paar jahren in meinem beruflichen umfeld ein wenig mehr zu forschen und das ganze dann in eine diss "verwandeln". bisher gibt es nur aufbaustudiengänge in diesem bereich, sodass noch etwas luft "nach oben" ist. allerdings wird das sicherlich noch ein paar jahre dauern...
Seit 9 Jahren bin ich fertige Zahnärztin und ich habe keinen Doktortitel. Ich habe eine Dissertation angefangen - der praktisch "wissenschaftliche" Teil war fertig gestellt und warum ich sie dann letzendlich nicht geschrieben habe ist unwichtig. By the way: der Doktorvater war Professor in der Arbeits- und Sozialmedizin, hatte mit Zahnmedizin überhaupt nichts am Hut und die Arbeit war für mich und meine "Karriere" völlig unerheblich. Manche Patienten fragen ob sie mich mit "Frau Doktor" ansprechen sollen - manche machen es, auch wenn auf dem Praxisschild mein Name eindeutig ohne Doktorgrad zu erkennnen ist. Fachlich macht es keinen Unterschied ob ein Kollege nun einen Titel hat oder nicht. Für die Arbeit eines ZA ist er schlicht und ergreifend nicht notwendig. Ich steh dazu daß ich kein Dr.med.dent. bin, es wäre völlig unnötiger Wind gewesen.
Ein Freund von mir ist promovierter Physiker. Er hat für seine Arbeit ca. 5 Jahre gebraucht, hat im Institut wie ein Wahnsinniger gerackert, hat sich Wochenenden um die Ohren gehauen wegen irrwitziger Versuchsaufbauten usw. usf. Als er fertig war hat er es mal in einem Halbsatz erwähnt und außer in seiner Bewerbung taucht dieser Doktortitel nicht auf. Ich kenne einen Doktor der Theologie, der im Rahmen seiner Arbeit ein ganzes Buch über Fontane geschrieben hat. Wenn ich mich beeilt hätte, wäre meine Arbeit innerhalb eines halben Jahres draußen gewesen. Das Thema war - so im Nachhinein betrachtet- völlig an den Haaren herbeigezogen, der Doktorvater nicht interessiert. Man kann die Dissertationen nicht vergleichen. Hätte ich einen Titel, wäre ich peinlich berührt gegenüber diesen zwei Freunden, da ein Arzt seinen Titel viel offenherziger zur Schau stellt, siehe Praxisschild, Telefonbucheintrag etc.
Ich habe festgestellt, dass die Ärzte, mit denen ich am besten klarkomme (mein Hausarzt, mein Nuklearmediziner und mein Ex-Gynäkologe) alle einen Doktortitel haben. Irgendwie zeigt der Titel für mich schon: da hat jemand viel Zeit und Mühe investiert...
...für eine selbstständige wissenschaftliche Arbeit, dafür wird von den Universitäten ein Doktortitel verliehen. Er ist nicht mehr und nicht weniger. Wer das nicht erfüllen kann oder will darf für das Promotionsverfahren nicht zugelassen werden. Eine Doktorarbeit stellt eine große persönliche Leistung dar, aber i.d.R. innerhalb einer sehr kleinen wissenschaftlichen "community", in der die meisten diese Art der Leistung erbracht haben. Insofern kann dem Doktortitel keine große Bedeutung zugemessen werden. In der Karriere eines Wissenschaftlers spielt die wissenschaftliche Leistung, die hinter dem Titel steckte meist bald keine große Rolle mehr, sondern ist höchstens eine Etappe. Der Doktortitel zeigt, dass man diese Etappe erreicht hat.
Mein Vater hat einen Doktortitel, damals war das noch Voraussetzung für seinen Job bzw. wenn man bei der Einstellung die Auswahl hatte, für dasselbe Geld einen promovierten oder einen nicht-promovierten Kandidaten einzustellen, dann hat man sich halt für den "Herrn Doktor" entschieden. So gesehen war der Doktortitel für die erfolgreiche Umsetzung seines Berufswunsches schlicht notwendig (und ist es heute auch noch, in vielen Bereichen). Heute sagt mein Vater, hat er eigentlich nur in zwei Situation Spaß daran, mit "Dr. XY" zu unterschreiben. Einmal hatte er von der Arbeit Dienstpost auf dem Heimweg bei der Post abzugeben und am Schalter wurde er ziemlich doof behandelt, so nach dem Motto "Ausländer und Ungelernter, zu dem muss man nicht höflich sein!" Na ja, was soll ein Mensch mit dunklem Teint, der niedere Botendienste verrichtet, schon anderes sein als ein ungebildeter Ausländer?!? Da hat er sich dann einen Spaß daraus gemacht, in gepflegtestem Hochdeutsch seinen Doktortitel raushängen zu lassen... ;-) Und zum anderen im Krankenhaus - er sagt, sobald man dort mitbekommt, dass er ein "Herr Doktor" ist, wird er gleich ganz anders und viel menschlicher behandelt. (Dass er ein Dr. phil. und kein Dr. med. ist, macht ja nichts! *lach*) Wobei vielen Leute anscheinend nicht klar ist, dass ein "Dr. XY" nicht automatisch ein Arzt ist - wie z.B. ein Mitarbeiter des ADAC, der von meinem Vater unbedingt eine Diagnose für sein Rückenleiden haben wollte. :-) Wie es bei Ärzten aussieht - puh, da ist es mir absolut egal, ob ein Arzt einen Doktortitel hat oder nicht. "Herr Doktor" sehe ich da auch als "Berufsbezeichnung", nicht wirklich als akademischer Titel. Ach ja, was mir noch einfällt - mein Mann sagt öfters, er findet Familientreffen von meiner Familie "anstrengend". Wir haben da etliche Leute mit Doktoren- und Professorentiteln, und viele davon neigen doch zu sehr geistigen Unterhaltungen, auch bei Themen, die nicht ihr Fachgebiet betreffen. Dafür fühlen sie sich offenbar verpflichtet, von praktischen Dingen keine Ahnung zu haben. Mindestens zwei Männer sind dabei, die auf dem Standpunkt stehen, sie haben ihren Professor, also müssen sie nicht sehen, dass der Müll überläuft oder der Butter auf dem Tisch vor sich hin schmilzt. Solche "niederen Arbeiten" überlassen sie dann großzügig ihren Frauen, auch wenn diese promoviert haben... *grrr* Allerdings verstehe ich ihre Frauen auch nicht, dass die sie überhaupt genommen haben - der eine ist allerdings auch schon zweimal geschieden, das verstehe ich dann schon eher. ;-)
Hatte meine Promotion schon im 8. Semester parallel zum Studium angefangen. Hab 2 Jahre Laborratte gespielt, war eine rel. umfangreiche Arbeit, und hatte promoviert ehe ich approbiert war. Ist jetzt 16 J her. Ich damals schon gewusst, dass ich an der Uni anfangen will- da war ein Titel fast unabdingbar. Jetzt wir einem Arzt der Titel schon als Berufsbezeichnung "verliehen", gerade hier in einer Kleinststadt. Das der Titel keine Qualifikation ausmacht muss man nicht extra erwähnen- ist klar. J
Für mich ist ein Titel absolut unwichtig- beeindrucken kann mich ein Mensch nur durch reale Kompetenzen: wie er sich verhält, wie er Dinge rüberbringt, wie er sich engagiert... Daher ist es für mich auch absolut unwichtig, ob ein Arzt einen "Dr." hat- er muss durch seine medizinischen und menschlichen Fähigkeiten überzeugen. Ich komme aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, in dem eine Promotion fast verpflichtend ist- für eine leidenschaftliche "Forscherin" waren die Möglichkeiten einer total unterbezahlten Stelle an einem sehr interessanten Projekt so anziehend, dass ich drei Jahre hart daran gearbeitet habe. Schließlich hat aber doch die Vernunft gesiegt - die Dissertation habe ich nicht zu Ende geführt. Die Jahre sind aber nicht verloren, gelernt habe ich trotzdem genug. Forschung findet glücklicherweise nicht nur an der Universität statt, sondern auch bei Arbeitgebern wie meinem, der keinen Titel fordert. Lg Winterkind
Ich habe einen Doktor in Kunstgeschichte. Gemacht habe ich ihn aus folgenden Gründen: - ohne Doktortitel hat man in meiner Branche kaum Chancen auf einen Job - ich fühlte mich nach dem Studium noch nicht reif für das Berufsleben - Meine Magisterarbeit war nur eine 2, ich wollte mir beweisen, dass ich das noch besser kann - ich hatte Lust auf das Thema Die Arbeit zu schreiben war harte, wirklich harte Arbeit: 3/4 der Liteartur war in Dänisch, das ich erst noch lernen musste; ich habe alte Handschriften gelesen (aus dänisch und in Sütterlinschrift!). Und ich hatte kein Stipendium, sondern musste noch jobben, um mich zu finanzieren. Aber: Es war auch die schönste Zeit meines Lebens! Ich hatte den Erfolg vor Augen, war zufrieden mit mir, außerdem war ich unabhängig und selbstbestimmt. Beruflich hat der Dr. mir nichts gebracht, da ich in die Familienfalle tappte und nun arbeitslos bin. Ich benutze ihn nie und trage sicher nicht die Nase höher deshalb. Für mich ist es eben einfach mein Abschluss (Ich glaube aber, dass er mir sehr geholfen hat, die Wohnung zu bekommen, in der wir jetzt wohnen, *lol*. Da habe ich ihn also nicht völlig umsonst gemacht.). Und ich bin froh, ihn zu haben, denn sonst hätte ich nichts, worauf ich stolz sein kann. Eine gute Mutter zu sein, ist in meinen Augen keine Leistung, sondern eine Selbstverständlichkeit. Daher ist der Titel für mich wichtig, auch wenn er nicht am Klingelschild oder im Ausweis steht.
... die Arbeitskollegin, die sich folgendermaßen vorstellte:
"Ich bin die Frau von Herrn Prof. Dr. ......."
das ist unser running gag, seit Jahren
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