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"Die neue soziale Kälte" Zeit online

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Artikel über Obdachlose. Die Zahl der Obdachlosen steigt sprunghaft an. Es werden immer mehr. Als Grund wird angegeben "zu wenig bezahlbarer Wohnraum" Scheiße ist das! Es kann theoretisch jeden treffen. Außer vielleicht die Reichen. Job weg,Tschüss. Dann, um wieder zu unserem Lieblingsthema zu kommen, wie erklären die Verfechter der offenen Grenzen die Diskrepanz zwischen fehlendem Wohnraum und Menschenmassen, die wir angeblich problemlos supi hier integrieren können. Das erschließt sich mir nämlich nicht. Denn wir haben zu wenig bezahlbaren Wohnraum ünd das ist eher schlecht. Das ist zum Kotzen.


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"wie erklären die Verfechter der offenen Grenzen die Diskrepanz zwischen fehlendem Wohnraum und Menschenmassen, die wir angeblich problemlos supi hier integrieren können." Es ist genug Wohnraum da. Aber der Wohnraum, den ein Single heutzutage beansprucht, hat früher 3 Leute beherbergt. Deswegen werden die Wohnungen immer größer, und teurer. Wenn sich - auch Familien - mit kleineren Immobilien begnügen würden, wäre das Problem vielleicht nicht so massiv. Auch früher wurde bei uns in der Gegend groß gebaut. Und jetzt sitzen in den riesigen Häusern Ehepaare, deren Kinder ausgezogen sind. Dass die Mieten in manchen Städten unbezahlbar sind, ist richtig. Was man da machen kann, weiß ich nicht. Mietpreisbremse ist ein Schlagwort, aber ich bin noch nicht so ganz dahintergestiegen, was daran gut und schlecht ist. Wie das funktioniert.


Nesaja

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Also ich verstehe deine Argumentation. Denke ich zumindest. Ich hab mich, als wir ein Haus gesucht haben, auch tierisch darüber aufgeregt, dass es "alte Leute " gibt, die alleine in einem 180 qm Haus leben und dann zum Teil noch alles verkommen lassen. Aber mal ehrlich, es ist ihr Haus, was willst du machen? Willst du sie rausschmeißen ? Das Problem, zumindest hier bei uns, in den kleineren Städten ist, dass viele junge Familien einfach gerne neue bauen möchten, Weil ihnen die alten Häuser nicht gefallen und und und Wohnen ist nämlich meiner Meinung nach heute Luxus.


kirshinka

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Wir haben nicht grundsätzlich Zuwenig Wohnraum sondern nur in den Ballungsgebieten. Und das wird sich nicht ändern. Das verhindern schon die Naturgesetze. Es sei denn man baut Hochhäuser - dadurch vergrößert man den vorhandenen Platz. Gleichzeitig ist die Landflucht in manchen Regionen enorm - ganze Landstriche sind entvölkert, Häuser stehen leer, ganze Dörfer verfallen. Außerdem "braucht" auch jeder immer mehr Platz. Und dann sind die Kinder ausgezogen und die Menschen wohnen noch immer in den großen Wohnungen und Häusern. Was ist denn die Lösung? Man kann doch nicht immer nur mehr und mehr und mehr bauen???? Die flöchenversiegelung ist ohnehin schon gigantisch. Ich meine das ernst - was ist die Lösung??? Sollen wir alle Städte zu Klein Hong-Kong werden lassen und dafür bestimmte Bundesländer in riesige Naturschutzgebiete umwandeln??? Meckern ist nämlich einfach!


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"Meckern ist einfach" Ach so, über soziale Mißstände darf man nicht mehr empört sein wenn man nicht gleichzeitig eine Lösung präsentieren kann. Müssen im Winter halt Menschen erfrieren, das darf man ohne eine Lösung nicht schlimm finden. Empathie war gestern. Ich weiß dass gerade bei uns zur Zeit sehr viele Wohnungen gebaut werden. Allerdings ausschließlich Eigentumswohnungen für teuer Geld. Da kümmerte sich kein Mensch um Versiegelungen. Ein siebzig Jahre alter Baum wurde sogar gefällt. Das ist aber nicht für die Armen. Das wird alles vom Feinsten sein. Solche Eigrntumswohnnlöcke entstehen zur Zeit überall bei uns. Natürlich nicht für arme Menschen.


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Was sind denn für dich "!die Obdachlosen"? Und hat es nicht auch was mit sozialer Kälte zu tun, wenn man eine Gruppe gegen einer anderen Gruppe ausspielt? Wir haben hier noch Wohnraum frei, sogar bezahlbaren. der demografische Wandel schlägt ein. Fachkräftemangel, Leerstand In den Städten sieht es anders aus. Liegt aber jetzt nicht daran, das die Flüchtlinge so viel Wohnraum den Obdachlosen weg nehmen, sondern, weil mit dem Betongold spekuliert wird. Gibt ja sonst nichts mehr, womit man Kasse machen kann. Also dann auch mit den Mieten ordentlich Geld verdienen. Und die öffentliche Hand hat sich ja gesund geschrumpft. Integration in die Gesellschaft klappt nicht immer, weder bei den Flüchtlingen noch bei den Obdachlosen. Wir können natürlich auch Grenzen schließen, ist ja zur Zeit modern. Dann fehlen uns die polnischen Pflegekräfte und die rumänischen Erntehelfer. Mal schauen, ob es dann sinkende Mieten und weniger Obdachlose gibt. Weil dann sich die Immobilienbesitzer selbstverständlich solidarisch erklären und auf ihre Erträge durch Vermietung verzichten...


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Gut. Ich wusste ja nicht dass die Zeit postfaktische Lugenpresse ist. Es gibt genug Wohnraum. Alles klar.


Lauch1

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Ich kann diese Verallgemeinerungen nicht mehr hören: natürlich kann sich ein Staat aussuchen, wen er reinlässt, etwa Pflegekräfte und Erntehelfer. Migrationspolitik und Asylpolitik sind was völlig anderes, und Wohnraum wird in den Ballungszentren gesucht, weil alle Menschen dort hin wollen und eben nicht in die Pampa.


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Hast du gelesen, was ich geschrieben habe? Ich glaube nicht.


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stjerne

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Ich hatte das jetzt nicht so verstanden, dass Joplin meint, dass die Flüchtlinge Wohnraum "wegnehmen". Man hat doch aber eine gewisse Verantwortung, wenn man Menschen ins Land holt, die endet mE nicht, sobald sie die Grenze passiert haben. Dass es da bei Euch keine Probleme gibt, ist ja schon mal beruhigend. Ich hatte im letzten Winter große Angst, dass Menschen in den Zelten erfrieren.


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Ich lese das sehr wohl raus, das die eine Gruppe gegen die andere Gruppe ausgespielt werden soll. Und das finde ich zum Kotzen, wenn ich da mal die Begrifflichkeit übernehmen darf. Der Wohnraum ist in manchen Ballungsgebieten schwierig, in anderen aber nun mal so gar nicht. Und das Problem mit dem bezahlbaren Wohnraum ist jetzt nicht seit 2015 so, sondern schon deutlich länger. Aber ich merke schon, wenn man diese Sachen auf den Tisch bringen will, ist es nicht einigen Leuten genehm. Dich meine ich jetzt nicht, sternje. Würde gern wissen, wer von den "Obdachlosenrettern" in Immobilienfonds investiert hat. und auf meine Frage, wen sie unter Obdachlose versteht, wird auch nicht eingegangen.


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Natürlich nicht. Natürlich ist es kein Ausspielen. Aber offenbar, auch wenn das hier geleugnet wird, gibt es zu wenig Wohnraum. Und es ist auch eine Tatsache dass Tausende Flüchtlinge immer noch in Containern hausen. Es kommt da ja auch immer wieder zu Krawallen, Flüchtlinge beklagen selber ihre schlechte Unterbringung. Das ist doch jetzt einfach mal Tatsache, oder stimmen da die Medienberichte auch nicht? Wenn ihr schreibt es wäre genug Wohnraum da und es gäbe eigentlich keine Probleme, warum gibt es dann Probleme? Oder ist das Einbildung? Ich zweifele da nämlich manchmal an mir selber. Denn ich lese immer wieder es ist kein Geld da für Lehrer, Erzieher, bezahlbaren Wohnraum. Und das stimmt alles nicht? Was lese ich dann eigentlich für einen Mist immer? Obdachlose sind eigentlich auch keine Obdachlose. Vielleicht bin ich einfach zu doof. Ich entschuldige mich hiermit auch ehrlich für meine Patzigkeit eben, das war doof und musste nicht sein.


stjerne

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Ich wohne ja in Pleitenhausen, hier gibt es nie irgendwas. Die Schulen sind unterfinanziert und der Witz der Nation, Wohnraum ist natürlich auch ein Problem. Wenn man immer nur hört, dass nichts bezahlt werden kann, verliert man den Glauben, dass auch mal was funktionieren kann. Ich schätze, wenn man z.B. in München lebt, hat man eine ganz andere Sichtweise.


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Stadt und Land, da sind Unterschiede. Und ja, selbst im Kreisstadtbereich gibt es hier noch genug Platz für alle. Die Gründe, weshalb es in den Städten nicht genug bezahlbaren Wohnraum im Bereich der ärmeren Leute gibt, habe ich auch erläutert, nämlich Immobiliengeschäfte im Großen und im Kleinen, um eine ausreichende Rendite zu bekommen, sowie verkauf der öffentlichen Wohnungen um den Steuerzahler zu entlasten (begonnen irgendwann in den neunziger jahr) Also, was sind jetzt für dich Obdachlose? Der Nichtsesshafte mit Hund, der in den normalen Notunterkünften nicht unterkommt, wegen den Hund? Oder die Familie, die in einer Notunterkunft gelandet ist, weil sie nichts findet? Das sind unterschiedliche Gruppen. Für die Familien müssen wieder nicht renditeorientierte öffentliche Wohnungen gebaut werden, für den Nichtsesshaften mit Hund "Unterschlupfmöglichkeiten" im Winter, wo die Hunde mitgenommen werden dürfen.


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Diese Missstände sind aber schon vor Längerem entstanden. Ich bin übrigens sehr dafür, das der Soli auch in den Westen darf. Gerade für Pleitenhausens Infrastruktur. Wir sind hier zwar arm, haben nicht viel, aber es geht. Und ganz wichtig, es scheint irgendwie für uns ein wenig besser zu werden, mehr Ansiedlung von Gewerbe. Ganz langsam.


Lauch1

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Ja, ja selber Abgesehen davon, dass sowohl Polen als auch Rumänien EU Mitgliedstaaten sind und natürlich Freizügigkeit herrscht.


Leena

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Es gibt genug Wohnraum - aber nicht unbedingt attraktiven Wohnraum und erst recht nicht dort, wo man ihn gerne hätte. Bei meinen Schwiegereltern im Sauerland bekommt man teilweise freistehende Einfamilienhäuschen aus den 50ern nachgeschmissen, für das Geld bekäme man hier bei uns in FFM noch nicht mal ein 1-Zimmer-Appartement. Und es gibt Ecken, da ist es noch sehr viel heftiger, da stehen die Dörfer mindestens halbleer... aber - da will ja auch keiner hin. Und - da gibt es nicht unbedingt Arbeit. Da muss man noch nicht mal anfangen mit den alten Menschen in ihren Wohnungen, in denen sie früher zu 4+ Personen wohnten und heute nur noch einer alleine. Zwangsumsiedlung wäre aber sicherlich auch keine Lösung.


stjerne

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Nein, neu sind die Probleme wahrlich nicht. Das ist seit meiner Kindheit so und dennoch bin ich zurückgekehrt, weil es nun mal nirgends schöner ist. Leider bezweifle ich aber, dass hier ein Soli gescheit investiert würde. In die Bildung ganz sicher nicht.


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Mit den richtigen Reformen würde auch in die Bildung investiert werden. Das kann, wenn man es richtig steuert, sogar da ankommen, wo es hingehört. Aber, okay, es ist nicht immer und überall so gewünscht.


stjerne

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Na ja, das ist jetzt ja eigentlich nicht Thema dieses Threads. Ich bin nur gerade extrem angenervt, weil ich heute morgen schon 5mal im Radio gehört habe, dass die Bildungsministerin einräumt, es gebe zu viel Unterrichtsausfall. Was für eine Erkenntnis! Meine Töchter haben in manchen Wochen jeden Tag Ausfall. Aber schön, dass die Politik es nun auch gemerkt hat.


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Komm, wir müssen sparen, die schwarze Null ist wichtig. Wobei, ein bisschen Sparen ist ja okay, nur eben nicht an der Bildung.


tonib

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Wir sparen aber nicht. Wir geben nur nicht mehr aus, als es die historisch hohen Staatseinnahmen und die historisch niedrigen Zinsen im Rahmen eines ausgeglichenen Haushalts zulassen. Sparen = das Zurücklegen momentan freier Mittel zur späteren Verwendung Schwarze Null= keine neuen Schulden machen Wenn wir uns jetzt immer noch weiter verschulden, wer soll das denn dann bezahlen? Richtig, unsere Kinder. Im Moment ist wirklich genug Geld da, es wird nur für die falschen Dinge ausgegeben.


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"Im Moment ist wirklich genug Geld da, es wird nur für die falschen Dinge ausgegeben." --> z.B. in komische Bauprojekte ;-), egal wie toll die Elbphilharmonie auch geworden ist (ja, auch da verdienen Leute ihre Brötchen), aber ich würde ein ehrliches Durchfinanzieren von solchen Projekten doch sehr begrüßen, damit das Erschrecken dann nicht so groß wird. Aber auch bei anderen Projekten sollte gut geprüft werden, wo die Mittel verbleiben, die eingestellt werden und ob es wirklich so Sinn macht (mal die Basis, die dann damit klar kommen muss, fragen)


Eisfee

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Die Elbphilharmonie ist wenigstens fertig geworden und kann nun verwendet werden. Aber dieser dämliche Berliner Flughafen... da wurde wieder einmal die Eröffnung verschoben. "In 2017 nicht wahrscheinlich" habe ich heute erst gelesen. So etwas fuchst mich wirklich. Rausgeschmissenes Geld; nicht zuletzt wegen krasser Fehlplanungen.


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Ich wollte den Flughafen nicht mit reinwerfen ;-) Das sind sicher nicht alle Dinge auf der Liste von fraglichen Projekten bzw. "Huch, wird ja doch viel, wirklich viel teurer..."


tonib

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Nicht nur Fehlprojekte, sondern auch z.B. Verstöße gegen EU-Recht wie beim Trinkwasser (ganz abgesehen davon, dass es auch 100 sonstige Gründe geben könnte, warum man sein eigenes Trinkwasser nicht verseuchen möchte). Und die - wie ich finde - Fehlallokation in der Flüchtlingspolitik, einschließlich der Zahlungen an die Türkei.


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Antwort auf Beitrag von tonib

Bei der Türkeipolitik bin ich ganz bei Dir, die Sache mit der Flüchtlingspolitik in Teilen auch. Ich hatte damals 2015, als das so richtig los ging, gesagt, das dieses "Alle sind Willkommen" ein Fehler war. Die Sache mit der "Einladung" war ein Fehler, ABER die Sache mit der Aufnahme in der größten Not nicht. Die Alternative wäre gewesen, die Leute einfach sterben zu lassen. Nun gilt es vernünftig zu sortieren und europaweit Lösungen zu suchen. DAS passiert leider immer noch nicht. Vor 2015 hatte ich dieses Dublin III kritisiert, denn genau das hat ja auch mit dazu beigetragen, das es nicht richtig lief (allen Schaden auf Griechenland und Italien, der Rest duckt sich weg). Bei manchen Ideen zur Integration schüttele ich mit dem Kopf, da verbrennt wieder sehr viel Geld, was an der Basis fehlt (z.B. auch genau in der Bildung) Nun sind wir schön erpressbar, wenn die Herkunftsstaaten ihre Leute nicht zurück nehmen wollen (insbesondere die, die sich hier absolut daneben benehmen) oder eben von der Türkei. Und bei manchen Leuten sollte der Weg direkt ins Gefängnis gehen, das erhoffen sich auch alle normalen Leute unter den Flüchtlingen, die tatsächlich nur irgendwie ihre Familien durchbringen wollen.


butterbemme

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In Berlin stehen geschätzt 30000 bis 40000 Wohnungen leer. Streckenweise seit Jahren oder auch Jahrzehnten. Ich kann dir hier in meinem Kiez wenigsten 5 Häuser nennen, die entweder komplett leerstehen oder ganzen Etage nicht vermietet sind. (das frage ich mich wirklich, warum man sowas macht? Ehrlich, ich kapiers nicht.) http://www.berliner-zeitung.de/berlin/leerstehende-wohnungen-wie-spekulanten-in-berlin-kasse-machen-25472782 Die derzeitige Gesetzeslage in Berlin gibt den Behörden nur ungenügend bis gar nicht den Spielraum, tätig zu werden. Erst Ende des Jahres wurde über ein Haus in Berlin-Steglitz berichtet, das seit wenigsten 15 Jahren vergammelt. Der Besitzer zahlt die Strafen, weiter passiert nix. das Haus ist aber mittlerweile in einem so schlechten Zustand, dass gar nicht mehr vermietet werden kann, da wirkt auch das Zweckentfremdungsverbot nicht. Tja, Pech gehabt. http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/12/steglitz-mietshaus-15-jahre-leerstand.html Und die Mietpreisbremse ist im Gedanken ehrenhaft, aber bietet so viele Ausnahmen, dass im Prinzip nix übrigbleib, was darunter fallen könnte. Und ich frage mich eigentlich, wer das kontrolliert? ich als Neumieter? Auf die Nummer mit Verfechter der offenen Grenzen hab ich jetzt mal überlesen, weil es in meinen Augen nur einen Teil des Problems "knapper Wohnraum" ausmacht. herzlichst gegrüßt


Silvia3

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In Deutschland muss niemand obdachlos sein, denn wenn man sich an die Spielregeln hält, sorgt das Amt für Dich. Um obdachlos zu werden, kommen meist zahlreiche Probleme zusammen. Bei Obdachlosen handelt es sich ja meist um Personen, die irgendwie aus der Bahn geworfen wurden und die sich nicht um einen neuen Arbeitsplatz bemüht haben und die Maßnahmen des Amtes boykottiert haben. Dann kommt noch Alkohol- oder Drogenkonsum dazu usw. Die Miete wird versoffen und im Haus rumkrakelt und dann ist irgendwann die Wohnung weg. Wenn der normale Otto Normalverbraucher seinen Arbeitsplatz verliert und er brav das macht, was das Amt von ihm fordert, dann verliert er auch nicht seine Wohnung bzw. wenn die Wohnung nicht mehr bezahlbar ist, dann wird das Amt für eine neue Wohnung sorgen. Silvia


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Hmm, ich erinnere mich an eine Talksendung vor einigen Monaten. Ich meine Illner, weiß es nicht mehr. Da saß eine Frau die sich ehrenamtlich sehr stark für Flüchtlinge engagiert und dort in der Unterkunft hilft. Mitarbeitet. Keine Rechte, definitiv. Sie sagte dass wir dringend Obergrenzen bräuchten denn es seien keine Kapazitäten da und es fehle an Wohnraum und es sei sehr schwer die Menschen zu integrieren wenn sie jahrelang in Sammrlunterkunften lebten. Man könne sie so nicht integrieren. Daraufhin beklagte ein anderer Herr, sehr gegen Obergrenzen, sehr engagiert für die weitere Aufnahme dass die Bundesregierung jahrelang versäumt habe, sozialen Wohnungsbau zu betreiben und das räche sich jetzt.. Das Problem sei ja schon seit Jahren bekannt und es sei nichts geschehen. Worauf Bosbach antwortete "sie wussten vor zehn Jahren dass wir eine riesige Fluchtlingswelle bekommen werden. Wir wussten es vor zehn Jahren nicht" Hier im Forum ist dies Mainstreamthese dass genug Wohnraum da ist. Was ich jetzt glauben soll weiß ich jetzt nicht.


Nesaja

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Ich weiß gar nicht wo ihr manchmal lebt... in Deutschland muss niemand.... in Deutschland müssen sehr viele vieles ertragen vom Amt. Warst du schon mal in dieser Situation? Ich kann dir sagen, da fällst du vom Glauben ab, wenn du siehst wie es da abgeht. Ein normaler Mensch, der einmal gearbeitet hat, Besitz hat und plötzlich abrutscht, der bekommt nämlich mal nicht grade direkt Unterstützung. Viele hungern lieber als dort vorstellig zu werden.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Nesaja

Nein, ich war glücklicherweise noch nie in dieser Situation. Aber meinem Verständnis nach läuft es folgendermaßen, Du kannst mich gerne korrigieren, wenn das falsch ist: Bei Arbeitslosigkeit gibt es 12 Monate Arbeitslosengeld. Wenn das unter einem bestimmten Satz liegt, gibt es einen Zuschuss zur Miete. Nach 12 Monaten gibt es Hartz 4, d.h. einen bestimmten monatlichen Betrag für Lebensmittel plus Miete vom Amt. Als Gegenleistung muss man sich massiv um einen Arbeitsplatz bemühen oder Maßnahmen der Jobagentur mitmachen, um sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. So lange man da brav mitspielt, gibt es Geld. Wenn man erkennbar nicht mitwirkt, wird das Geld gestrichen. Dann besteht die Gefahr, obdachlos zu werden. Korrigiere mich bitte, wenn das falsch ist. Silvia


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Nesaja

das unterschreibe ich mal, zumindest in münchen IST es so. als single ohne Kind bis du verratzt. wenn du dann keine freunde mit einem übrigen zimmer hast (und wer hat das schon in muc?) sitzt du mit deinem köfferle auf der Parkbank.


Silvia3

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Dass bezahlbarer Wohnraum fehlt, ist unbestritten. Mir ging es einzig und allein um die Gründe für Obdachlosigkeit. Das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun. Die klassische Hartz 4 Familie wird nicht obdachlos, die wohnen "nur" beengt/ in schimmeligen Wohnungen, müssen aber nicht auf die Straße. Die, die auf der Straße sind, sind da aus anderen Gründen. Silvia


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

das ist alles richtig, aber wenn du nicht 12 Monate eingezahlt hattest, weil du u.u. selbstständig warst, dann ist erst mal Essig mit alg1. sollte man dann noch in verzug bei der miete geraten, weil die krankenkasse schon meckert und einfach hoffen, dass der ersehnte auftrag kommt, dann die Zwangsräumung droht, mit NOCH mehr kosten etc etc... so kann es passieren, dass man im männerwohnheim landet.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Praktisch ist es ja nicht so, als ob alle Menschen in der Situation selbstbewußt, organisiert und mit der vollen Übersicht über die Optionen und Angebote ausgestattet sind. Warum wohl ist es notwendig, daß ausnahmslos ALLE Sozialverbände Beratungen zu diesem Themenkreis anbieten müssen, wenn es doch so einfach ist? Und dennoch gibt es ja genug Menschen, die auch den Weg zu diesen Beratungen nicht finden - weil sie auch das Beratungsangebot nicht überschauen oder weil sie denken, daß sie es alleine schaffen oder weil sie so tief in der Scheixxe sitzen, daß selbst der Gang zu einer Beratung ein unüberwindbares Hindernis ist.


Nesaja

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Im Grunde ja. Da hast du Recht. Davon ging ich auch immer aus. Aber die Realität: Job weg z.B. durch Krankheit, Schicksalsschlag oder sonstiges.... Da bekommst du Krankengeld (1 1/2 J), ob es dann Alosengeld gibt?, dann Hartz IV, so und nun wird es spannend. Du musst dich nämlich sowas von nackig vor dem AMt machen. Und deine teuer gekaufte Wohnung/Haus, tja wenn es nur etwas zu groß ist - weg! Deine Rücklagen, alles (bis auf den zulässigenBetrag) alles weg. Dann musst du alles erklären und belegen..... weißt du wie schlimm so etwas ist? Ich konnte das jetzt aus nächster Nähe verfolgen. Hartz IV hilft nur denen, die gar nichts haben und mittlerweile sogar denen, die überhaupt gar nichts haben (hattest du früher keinen festen Wohnsitz, gab es nämlich auch nix). SO , da machst du nun ewig rum, bis das AMt alles hat und wenn du nicht weißt, wie du es anstellst, dass du eine "Soforthilfe" bekommst, kann das schon mal dauern. Du hast dein lebenlang gearbeitet, sagen wir mal 30 Jahre und dann passiert etwas, was du nicht beeinflussen kannst.... und weißt du was dann das Allerschlimmste ist? Du sitzt da, gleichgestellt mit Leuten, die noch nie was eingezahlt haben, die noch nie einen Finger krumm gemacht haben und mittlerweile (das ist die Mehrheit) unter Menschen, die noch nicht mal aus diesem Land stammen und sich hier teilweise bereichern. Aber die haben nix, oder sagen sie hätten nix, werfen Pässe weg, machen sich 2 Neue etc, bei denen läuft es dann schneller und wenn nicht, da springt gleich ein ANwalt bei. Ach Leute, wisst ihr Überhaupt was hier abgeht?????!!!! Das ist schlimm und absolut nicht fair.


Eisfee

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Antwort auf Beitrag von Nesaja

Genau das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Als Vermieter ist es auch nicht immer soo prickelnd: Mietnomaden oder Leute, die einfach alles regelrecht "schrottreif wohnen"... und bevor so eine Wohnung wieder vermietet werden kann, muß enorm investiert werden. Das kommt weitaus häufiger vor als man denkt.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Das mit der schimmeligen Wohnung ist absolut richtig. Kenne ein altes Ehepaar, beide herzkrank, die von Sozialleistungen leben. Die Wohnung schimmelt denen weg...


tonib

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Das Ganze hat natürlich viele Ursachen. vor allem aber zu wenig bezahlbarer Wohnraum/zu viele Bewerber darum woran liegt das: 1. es wurde in den letzten Jahren zu wenig gebaut, umgekehrt haben die Städte und Gemeinden viele Sozialwohnungen privatisiert und an Hedgefonds verkauft. 2. In den bestehenden Sozialwohnungen gibt es viel zu viele Fehlbelegungen. Der Klassiker: x zieht als armer Student berechtigt ein und wohnt als Lehrer immer noch dort. Dagegen wird kaum etwas unternommen. Die Wohnung fehlt einem Berechtigten. 3. Die Bauvorschriften, vor allem im Umweltbereich, sind mittlerweile so anspruchsvoll, dass sich für Private nur noch der Bau von teureren Wohnungen rentiert. 4. es gibt insgesamt gar nicht zu wenig Wohnraum, nur an der falschen Stelle - evtl. könnten da Residenzpflichten helfen. 5. die Omi allein im großen, aber bald bruchfälligen Haus bräuchte vielleicht Hilfe bei der Änderung ihrer Wohnsituation - die bekommt sie aber nicht. Daran könnte man etwas ändern. es gibt ja schon z.B. reverse mortgages, die sind aber relativ unbekannt. Wäre ein schönes KfW Projekt. 6. Zuzug und Nachzug im siebenstelligen Bereich - hier könnte ebenfalls die Residenzpflicht helfen (oder stärkere Grenzkontrolle, Aussetzung der Nachzüge etc., offensichtlich politisch nicht gewollt) 7. Klassisches "Spekulantentum" und Gentrifizierung sowie Leerstandskäufe, allerdings steht meines Erachtens der öffentliche Aufschrei in keinem Verhältnis zu der tatsächlichen Anzahl der Wohnungen, um die es da geht. 8. Missbrauch von Wohnraum: durch die sog. Balkanprojekte (5 "freiberufliche" Tagelöhner aus Rumänien teilen sich ein Zimmer, für das der Staat horrende Mieten bezahlt). Staat legt noch ergänzendes Hartz IV und Kindergeld obendrauf. 9. Viele der Obdachlosen stammen aus dem europäischen, teilweise auch ne Ausland und sind nicht aufenthaltsberechtigt. 10. Ein gewisser Teil kann sich trotz aller Hilfsangebote nicht integrieren.


Mitglied inaktiv

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Das ist schon mal eine brauchbare Liste als Grundlage ;-) Packst du unter Punkt 2) noch dazu: Anzahl der Studierenden gestiegen, teilweise auch noch durch den doppelten Abijahrgang?


tonib

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ja, das stimmt. Allerdings gibt es auch da Studienorte mit mehr oder weniger Problemen, und trotzdem wollen alle nach München oder Berlin. An die armen Azubis denke ich aber auch, wobei die sich nicht so ballen (und auch keine Chance auf einen Wohnheimplatz haben).


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

Ich hatte in den Neunzigern schon Probleme in Bielefeld. Hatte dann was, aber die Förderung lief aus und der Vermieter setzte dann die Miete um 30 % nach oben, klappte dann nicht mehr mit dem Bafög. Aber gut, ich war so gut wie fertig, bin dann gependelt... Nach Berlin oder München wollte ich schon damals nicht, war mir zu teuer ;-)


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könnte noch mit drauf, ein bisschen da die Steuer erhöhen, geht ja schon mancher Orts ;-)


kevome*

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In dieser Liste fehlt mir noch unsere Anspruchshaltung, was die Größe des Wohnraums betrifft. Die 70 qm Wohnung meiner Eltern in der wir zu viert glücklich aufgewachsen sind - und in den ähnlich geschnittenen Wohnungen in der Nachbarschaft wohnten auch Familien - lässt sich heute nur noch an Singles vermieten. Meine erste Studentenbude war 12 qm groß mit Bett, Schreibtisch, Kochplatten und Kühlschrank. Dusche und WC gab es nur auf Gang mit 5 anderen Studenten zu teilen. Das würde heute jeder Student unzumutbar finden. Heute wohne ich auch auf 140 qm zu dritt. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der dieses von den meisten Menschen erwartet wird, ist mir fremd.


tonib

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Das hatte ich schon unter Leerstandskauf unterbringen wollen. Damit meine ich gar nicht so oft die wirklich klassische Zweitwohnung, die auch bewohnt wird (die ist gar nicht so oft bzw. trifft das häufig Studenten, die noch ein Zimmer bei ihren Eltern haben und sich zum Ärger des Studiensitzes am Studienort nicht mit Erstwohnsitz angemeldet haben - u.ä. Fälle), sondern die Russen/Araber/Südamerikaner, die als Geldanlage/Fluchtalternative/man weiß ja nie eine Top-Wohnung in Berlin/München/Frankfurt erwerben, in der dann keiner wohnt. In den schönen, neuen Wohnungen in Berlin soll das ca. ein Drittel sein. Fairerweise muss man sagen, dass da wohl sonst auch keine (anderweitig) Obdachlosen wohnen würden. Ohne diese Käuferschicht würden vielleicht nicht soviele Luxuswohnungen gebaut werden - aber ob dann stattdessen dort sozialer Wohnungsbau..? Sinnvoll wäre die Münchner Regelung, dass es immer einen Anteil an sozialen Wohnungsbau geben muss, auch in den Luxusprojekten. Das finde ich sinnvoll. Dann müsste man natürlich die Augen offenhalten bei der Fehlbelegung...


Strudelteigteilchen

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Aber die Luxuswohnen konkurrieren ja nicht zwangsweise (nur) mit den Sozialwohnungen. In erster Linie konkurrieren sie mit den ganz normalen Wohnungen für ganz normale Menschen. Und da ist es schon so, daß eine Kommune steuern kann (und sollte!!), daß statt 500qm-Luxuswohnungen lieber 80qm-Normalwohnungen gebaut werden. Das klappt auch in München nicht sehr gut. Die Investoren müssen in ihr Bündel mit den Zwangs-Sozialwohnungen dann halt noch ein paar Luxuswohnungen mehr packen, damit sich das lohnt. Oder sie kaufen sich frei - erst kürzlich bei zwei Objekten hier in der Ecke "ausnahmsweise" (ja, klar *augenroll*) genehmigt. Ich sehe ganz grundsätzlich Sozialwohnungen kritisch. Denn da hat man genau das Dilemma: Die Lebensumstände verändern sich, aus einem "Berechtigten" wird ein "Unberechtigter", aber man bekommt ihn nicht mehr raus. Da wäre es doch sinnvoller, statt den Investoren den Bedürftigen zu helfen. Das klappt viel besser, WENN - und da ist der Haken - ausreichend "normale" Wohnungen zur Verfügung stehen. Dann wohnt der Mensch halt in seiner "normalen" Wohnung - und wenn er zeitweise bedürftig wird, greift ihm der Staat unter die Arme. Vorübergehend, dem Bedarf angepasst und ohne Umzug. Ein solches Vorgehen vermeidet auch die Bildung von Sozialghettos.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ich glaube, den Königsweg gibt es da nicht. Es ist von allem etwas. Luxuswohnungen definieren sich selten nur über die Größe (das hängt ja wiederum von der Belegung ab, ob das wirklich Luxus ist), sondern in erster Linie mal über Quadratmeterpreis, Lage, Ausstattung. Würdest Du denn alles mit Steuergeldern unterstützen wollen - also z.B. wenn im Wedding jetzt die m2-Preise auf 25/qm nettokalt steigen, auch das? Oder ist das dann Luxus und darf nicht mehr subventioniert werden, auch wenn der Ursprungsmietpreis bei 8 EUR/m2 lag? Da könnte ich mir vorstellen, dass das Leute nicht so lustig finden, die sich eine solche Wohnung gar nicht erst leisten können, sie aber jetzt für jemand anderen mitfinanzieren. Und "vorübergehend" - wie lange denn? Wenn genügend normale Wohnungen zur Verfügung stünden, wäre das Problem auch nicht so groß. Aber was ist "normal"? Ich schrieb ja schon, günstige Wohnungen baut fast kein Investor mehr, weil die Kosten einfach zu hoch und die Margen dann zu klein sind.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

Weil halt nur noch mit dem Betongold Geld zu verdienen ist... Ich denke, ein Teil der Probleme kommt auch durch die Niedrigzinspolitik und durch den Wunsch, einfach mehr aus unserer Erde zu quetschen, als möglich ist. Die Erkenntnis, das der Wachstum endlich ist, würde ich mir wünschen.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von tonib

Aber das ist doch das Grunddilemma der Blase - nicht des Wohnungsmarktes an sich.


Alba

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

"Ich sehe ganz grundsätzlich Sozialwohnungen kritisch. Denn da hat man genau das Dilemma: Die Lebensumstände verändern sich, aus einem "Berechtigten" wird ein "Unberechtigter", aber man bekommt ihn nicht mehr raus. Da wäre es doch sinnvoller, statt den Investoren den Bedürftigen zu helfen." Diese Diskussion gibt es in GB auch oft und ich weiss tatsaechlich nicht wo ich hier stehe. Die Kritik die viele Menschen an housing benefits haben ist, dass das Geld die hohen Mieten weiter hochtreibt und dass damit quasi Steuerzahlergeld direkt an Anleger gezahlt wird, Anleger die oft grosse international funds sind. Wobei das Problem zumindestens in GB wirklich zum grossen Teil, bei weitem nicht nur, in der Immigration liegt. Letztes Jahr war die net immigration bei circa 330 000, das ist die Haelfte der Bevoelkerung von Glasgow die man zusaetzlich unterbringen muss.


Strudelteigteilchen

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Mein Ex hat seit 10 Jahren (!!!!) seine 3-Zimmer-Sozialwohnung in München (!!!!) gewinnbringend untervermietet, während er selber ins Ausland umgezogen ist, und es interessiert keine Sau. (Wobei sich ja schon die Frage stellt, warum er als Alleinstehender überhaupt eine 3-Zimmer-Wohnung bekommen hat.) Es wird nicht nur nicht überprüft, ob der Mieter überhaupt noch Bedarf hat. Es wird nichtmal überprüft, ob der überhaupt noch da wohnt. Ja, das ist zum Kotzen!


Caot

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....leider aber nicht dort, wo es die Menschen hinzieht. In die Ballungsräume. Dort bezahlbaren Wohnraum zu finden, wird immer schwieriger. Das aber hat viele Gründe und liegt mit Sicherheit nicht daran, das so viele Flüchtlinge ins Land gekommen sind. Wir baden jetzt zuerst mal das aus, was vor vielen Jahren versäumt wurde. Aber auch das hatte Gründe. Was ich aber auch beobachten kann ist, das wir bequem werden. Warum ziehen wir nicht auswärts und pendeln? Mit Bus und Bahn oder dem Fahrrad? Warum tun wir uns so schwer mit der Akzeptanz dahin zu ziehen und uns in Lohn und Brot zu begeben, wo die Bedingungen stimmen? Alles perfekt geht nicht. Die Arbeit um die Ecke, dazu ein bezahlbares Häuschen, am besten den Supermarkt fußläufig und die Bushaltestelle keine 50 m entfernt. Gut sind wir im meckern, dafür tun wollen wir nichts. Man erwartet das einem geholfen wird. Warum helfen wir uns nicht selber? Was habe ich getan? Ich bin weg und dort hin wo meine Arbeit noch gut bezahlt wird, wo man Wohnraum locker bezahlen kann und neue soziale Kontakte - habe ich eben wieder neu geknüpft. Der Rest um mich herum - der jammert nur. Der, der dort geblieben ist, wo es eben knapp ist. Warum? Aus Bequemlichkeit? Obdachlos muss in Deutschland übrigens keiner sein. Auch wenn die Behördengänge nicht schön sind und vieles sicherlich nicht richtig ist, aber obdachlos statt Hilfe - dann würde ich eben das xte Formular ausfüllen - meine Priorität wäre da klar.


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Caot

... darf gepflegt die Klappe halten. Was die Leute alles wissen, was sie täten, wenn sie müßten.... Häddidadiwari.....


Zwurzenmami

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"Obdachlos muss in Deutschland übrigens keiner sein." Kennst Du Obdachlose? Wir haben eine Mutter mit ihrem Sohn, denen wurde inzwischen die 5. Wohnung verweigert, weil sie mal zu teuer, mal zu groß war, also leben sie im Zelt. der 80. jährige der kurz vor Weihnachten aus seiner Wohnung rausmusste - Eigenbedarf - keine bezahlbare neue Wohnung gefunden, Altersheim Fehlanzeige ohne Anmeldung frühestens im Sommer, eher im Herbst. Familie hat er nicht mehr. Das sind nur zwei Beispiele. Aufs Land ist keine Option, weil das es da dann keine Tafel, keine Kleiderkammer und keine kostenlose, medizinische Behandlung vorhanden ist und die Fahrkarte in die Stadt ist schlichtweg zu teuer und eh man einen Job hat muss man ja auch irgendwie über die Runden kommen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwurzenmami

Das das eine richtig doofe Situation ist, ja, klar, gebe ich Dir Recht und das die Stadt sicher auch passender ist, wenn man da alles hat, aber bei uns auf dem Land gibt es Kleiderkammer und Tafel und, was ich jetzt nicht einordnen kann, was meinst Du, das es auf dem Land keine kostenfreie medizinische Versorgung gibt? Das verstehe ich jetzt nicht. Meinst Du wegen den Fahrtkosten zum Arzt?


Zwurzenmami

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hier kommen zu den Tagestreffs Ärzte, die kostenlos behandeln und die auch die Leute schon kennen. Das Zahnmobil kommt auch regelmäßig. Man hat ja hier schon Probleme einen Facharzttermin zu bekommen, da hilft die KK auch nicht. Ex-Arbeitskollegen die auf dem Land (und damit meine ich Land und keine Kleinstädte oder großen Dörfer) wohnen, da ist der nächste Arzt auch mehrere km weit weg, so dass sie lieber in Arbeitsnähe zum Arzt gehen, weil sich das auch zeitlich besser vereinbaren lässt. Kleiderkammern gibt es in der Stadt, nicht in den kleineren Dörfern. In den größeren Dörfern ist mit bezahlbarem Wohnraum auch nichts. Das meiste sind dann Häuser, die viel zu groß sind Wir hören da leider immer zu viel und können nicht so helfen, wie wir gern würden. Immerhin können wir sie mit Kleidung, Zelten, Schlafsäcken und Essen einmal die Woche versorgen.


Bengelengelmama

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Die Mutter hat ein Recht auf Sozialwohnung. Das kann sievsogar einklagen, eine Wohnung muss ihr gestellt werden. Es muss tatsächlich keiner auf der Straße leben. Man muss nur seine Rechte kennen - und genau diese Undurchsichkeit ist das Problem. Während die einen den Staat melken, wissen die anderen nicht wo sie sich Hilfe holen können.


Petra28

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Hier hätte die Sozialklausel gegriffen.


shinead

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>>Job weg,Tschüss. Wir haben auch noch Sozialsysteme, die bei der Bezahlung der Miete helfen. So ist es ja nicht.


Bengelengelmama

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bei uns wurden Container aufgebaut... wundervoll sieht das aus, mit Holz verkleidet, ein extra kleiner "Sportplatz" angelegt der nur für die Bewohner ist. Unsere Kinder dürfen den nicht nutzen, Vereine sowieso nicht.... Nun, die Container stehen leer.... egal Hauptsache man hat investiert. Im Gegenzug, gibt es hier tatsächlich keinen bezahlbaren - bzw. nahezu gar keinen Wohnraum! Die von der Wohnbaugesellschaft günstigen Wohnungen sind alle voll und es kommen immer mehr Anträge! Nun wird diskutiert ob weitere "günstige" Wohnungen geschaffen werden - was für eine in meinen Augen unsinnige Diskussion. Wir sind vor 4 Jahren her gezogen - aus einem Ballungsraum ohne Wohnraum - damals noch bezahlbar und genügend Wohnraum da, heute sind wir der Ballungsraum! Wir haben vor 2 Wochen eine DHH besichtigt, die Vermieterin hatte sie am Abend eingestellt und am gleichen Abend über 50!!! Anrufe von Interessenten bekommen (überwiegend Münchner) Im Haus nebenan sind einen Monat nach uns ältere Leute eingezogen. Sie haben zwar 2 Töchter, ABER Tochter 1 studiert und wohnte schon damals in einer Studentenwohnung. Seitdem habe ich sie vllt. 3x gesehen. Tochter 2 stand das gleiche bevor. 3 Monate später ist auch sie in eine Studentenbude gezogen. Sie kommt 1x im viertel Jahr für 2 Nächte. Natürlich fragen wir uns, wozu 2 ältere Leute ein EFH mit 5 Zimmern für sich allein brauchen, während draußen Familien mit u.U. kleinen Kinder in 3 Zimmerwohnungen leben müssen und von einem kleinen Garten träumen? Bei den Obdachlosen ist das so eine Sache. Die meisten davon sind keine "echten" Obdachlosen sondern Aussteiger. Ich hatte einen Arbeitskollegen, der auch mal obdachlos bzw. Aussteiger war. Er sagt, die meisten haben die Nase voll von der Gesellschaft und geben alles auf um unabhängig zu sein. Auch er hatte alles, Kinder, Frau, Haus... aber irgendwie ist er nicht angekommen. Von heut auf morgen abgehauen und ein halbes Jahr auf der Straße gelebt. Ein Jobverlust bedeutet nicht gleich arbeitslosigkeit. In bestimmten Fällen hat man ein Recht auf einkommensgeförderte Wohnungen. Eine Bekannte von mir war deswegen sogar vor Gericht, hat danach eine bekommen allerdings 60km weiter - was aber bei drohender arbeitslosigkeit keine Rolle spielen darf. Wir zahlen und zahlen und zahlen, Herr Schäuble erwirtschaftet seit Jahren ein dickes Plus und trotzdem ist kein Geld für nix da - zumindest nicht fürs eigene Volk. Das kann ich absolut nicht verstehen. Ich habe gerade gestern ausgerechnet, unsere Netto-Miete macht 70% des Nettoeinkommens meines Mannes aus! Das ist doch krank!


Seansmama

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Bei uns ist es gerade so, dass in einem bestimmten Wohngebiet mitten in der Stadt, Neubauwohnungen, die Wohnungen preiswert vermietet werden. Die Vormieter haben sich lange genug mit der Stadt rumgeärgert, wegen Schimmel nach Sanierung, zu gut gedämmt, jetzt packen sie Flüchtlingsfamilien rein. Natürlich sind die Wände frisch gestrichen! Bin mal gespannt, wie lange die glücklich sind über diese schönen Wohnungen, Geld kommt ja eh vom Amt. Und wenn sie Glück haben, bezahlt dann das Amt auch noch die Sanierung wegen falschen Lüften, da bin ich ja mal gespannt.


Leena

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Ich finde, es geht "uns" doch gut. Unsere Kinder können jedenfalls kostenfrei die Schule besuchen, bis zum Abitur, sie können studieren, ohne für das Studium zahlen zu müssen, die Kindergartenbeiträge sind hier definitiv nicht kostendeckend, sondern ordentlich bezuschusst und im letzten Kindergartenjahr sogar beitragsfrei hier bei uns, es gibt ein soziales Netz, es gibt einen Anspruch auf Sicherung des Existenzminimums, es gibt eine medizinische Versorgung etc.pp. Natürlich sind viele Dinge nicht optimal, viele Schulen sind alt und in schlechtem Zustand, es gibt oft nicht genug Lehrer und Erzieher, auf Termine beim Facharzt muss man ggf. einige Zeit warten, klar, da könnte man (im Grunde beliebig viel) Geld reinstecken. Aber Anbetracht der Tatsache, dass all das vom Steuerzahler finanziert wird, kann man m.E. nicht berechtigterweise die Erwartungshaltung haben, dass alles perfekt wäre und immer auf dem neuesten Stand und ultimativ modern und was weiß ich. Und mal so zur Erinnerung - bei uns gibt es Kindergeld, Mutterschaftsgeld, Elterngeld etc., und für Bedürftige auch Zuschüsse zu Klassenfahrten, Schulmaterialien etc. Sicherlich alles nicht kostendeckend - aber das weiß man vermutlich vorher, wenn man Kinder bekommt, dass das ein "Zuschussprojekt" ist. Was würdest Du denn vom Staat "fürs eigene Volk" erwarten wollen? Und was soll der Staat dagegen machen, wenn Eure Netto-Miete 70% vom Netto-Einkommen Deines Mannes ausmacht? Deinen Mann besser bezahlen? Mieten gesetzlich deckeln..? Wie viel macht die Miete denn von Eurem gemeinsamen Netto-Einkommen aus..? Und welche Alternativen hättet Ihr, an der Ist-Situation etwas zu ändern..?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leena

ich habe keine lösung parat und schreie nicht nach dem Staat, aber mir wird angst und bang, wo ich als volleinzahler in die rentenkasse und privatvorsorger im alter einmal leben soll. gut geht es denen, die auch im alter noch mit irgendjemandem (und sei es die kinder) zusammenwohnen können/wollen. das ist m.e. die Crux an der altersarmut, da es ja diese mehrgenerationenfamilien möglichst in einem haus nicht mehr gibt. der trend geht zum singlehaushalt und im alter noch mehr, weil man sich nicht mehr verbiegen kann/will. dafür kann der Staat nichts. und auch nichts/wenig daran ändern.


Caot

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.....Verantwortung, eigene Veranrwortung übernehmen das wäre ja noch schöner. Wozu zahle ich denn überall ein, dann bittescön soll mir mal noch mehr gegeben werden. Das Problem bei uns, wir vergessen was wir haben und wie gut es uns geht. Das sieht der Bürger nicht. Er fühlt das es ihm dreckig geht und kann es nicht mal definieren, wo denn sein Problem denn genau ist. Obdachlos zu sein ist nicht schön, bevor es aber in Deutschland so weit kommt, hat derjenige eine verdammt große Selbstschuld. Mit Flüchtlingen und preiswertem nicht so leicht zu bekommenden Wohnraum hat das nur bedingt etwas zu tun.


Mitglied inaktiv

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Es hat niemand behauptet dass Flüchtlinge an der Wohnsituation Schuld seien. Ich behaupte jetzt einfach mal dass es nicht so prickelnd für diese sein wird, jahrelang in einer Turnhalle zu wohnen weil zu wenig Wohnraum da ist, und zwar schon seit Jahren. Das ist alles.Kleiner aber feiner Unterschied. Wenn ja für alle Menschen hier genug Wohnraum da ist, der bezahlbar ist, ist es ja gut. Turnhallen sind als Wohnsitz eher schlecht.


Mitglied inaktiv

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Ach, noch etwas :Mir tun Menschen leid, denen es so dreckig geht, dass sie auf der Straße leben. Mir tun Menschen leid, die verschuldet oder nicht, so in Not geraten sind, dass sie keinen Fuß mehr in diese Gesellschaft bekommen. Ich jammere nicht wegen mir. Ich habe eine Arbeit und eine Wohnung. So kalt zu sagen "die sind halt selber Schuld. Uns geht es gut und wem nicht, der hat eben Pech gehabt weil zu blöd oder zu faul oder was weiß ich" bin ich nicht und will ich auch nicht werden.


Mitglied inaktiv

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dein beitrag strotzt vor Arroganz und Unwissenheit. auch DU konntest dir dein haus/dach über dem kopf nur mit deinem mann leisten, wahrscheinlich mit beamtenstatus und -gehalt gesegnet. es kann ganz ganz schnell gehen, dass man auf der strasse steht....vor allem wenn man mal die 40 überschritten hat. wenn du niemanden hast, der dich sponsort, bist du verratzt.


Caot

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.......und aus mir sprechen weder Arroganz noch Unwissenheit. Da ich selber in der Immobilienbranche arbeite, weiß ich mal sehr gut, wo die Probleme anfangen. Das wäre die Kommunikation. Da nimmt das Übel seinen Lauf ....... fing hier nicht an und wird hier auch nicht enden. Denn wenn es schon mal so weit ist, sind bereits vorher massenhaft Dinge falsch gelaufen. Kravallie...ich habe mich mit meinen eigenen Händen und vielen Entbehrungen bis dahin gearbeitet wo ich heute. Das ist kein Hexenwerk. Man muss es nur tun. Und das ganz ohne reichen Mann, ohne Beamter zu sein und ohne gesegnetes Gehalt aus dem Beamtenstatus, sondern jahrelange Weiterbildungen, Flexibilität und ein damit verbundener Verzicht auf viele Dinge. Und eine gewisse Portion Voraussicht. Du siehst....du irrst.


Mitglied inaktiv

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wenn du denn alleine im Grundbuch stehst und dir dein haus selbst erarbeitet hast, hast du meine Anerkennung. arrogant bist du trotzdem, weil du voraussetzt, was dir gegeben ist. ICH habe meine (miet)Wohnung und meinen Lebensstandard auch selbst verdient, aber ich weiß, dass ich sehr sehr viel glück hatte. soviel glück haben nicht alle.


Caot

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.....ich hatte kein reiches Elternhaus, mir wurde nichts geschenkt, Glück ist vielseitig. Wenn du von Glück sprichst...das man Glück haben muss, hatte ich nur das Glück, das ich in eine gute, unterstützende Familie geboren wurde. Die mir mental die Stabilität gab. Hier kann man von Glück sprechen. Aber das alleine reicht nicht. Man ist ab einem gewissen Alter selber für sich verantwortlich und das hängt nicht vom Glück ab. Jeder ist seines Glückes selber Schmied - da steckt ganz viel Weisheit drin. Zum Glück fällt mir noch die Gesundheit ein, aber auch hier ist diese nicht nur vom Glück abhängig. Das was ich erreicht habe, kann jeder erreichen. Das legst du mir als Arroganz aus. Ich sehe das komplett anders, weil ich weiß, das zu diesem Erreichen zu 90% ich selber verantwortlich war die Dinge einfach anzugehen und klar, zu 10% Glück dabei war. Und das kann jeder andere Mensch auch. Wir haben in Deutschland jede Menge Unterstützung, man muss sie nur nutzen und man muss sie natürlich angehen. Wartet man darauf, das einen jemand an die Hand nimmt, wartet man vergebens. Die Obdachlosen, um die es in diesem Thread letzten Endes ging, müssen es nicht sein. Bis sie es mal sind, ist auf diesem langen Weg jede Menge schief gelaufen, ausgehend von einem selber. Dieses Problem nur vom Glück abhängig zu machen oder es damit zu begründen, halte ich für falsch.


kevome*

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Du sprichst es selbst aus, Du hattest Familie, die Dir mental Stabilität gab. Du bist und warst psychisch gesund. Fehlt eine oder gar beide der genannten Komponenten, dann kann es sehr schnell schwierig werden, Unterstützung anzunehmen oder einzufordern. Von daher finde ich es sehr überheblich zu sagen, dass jeder selbst verantwortlich und sein Leben nur in die Hand nehmen müsste. Es gibt einfach Menschen, die dazu nicht in der Lage sind und das unverschuldet. Es hat nun mal nicht jeder Deine Stärke in die Wiege gelegt bekommen.


Strudelteigteilchen

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Ich finde diese Einstellung unglaublich überheblich, weil sie letztendlich heißt, daß man an allem Unglück selber schuld ist. Die Nachbarin hat Krebs? Selber schuld! Der Kollege hat Depressionen? Selber schuld! Die Cousine kommt finanziell nicht auf die Füße? Selber schuld! Ich stimme Dir zu, daß das Angebot an Hilfen in Deutschland sehr umfassend ist. Und ich weiß, daß der Staat nicht alles regeln kann. Aber bei weitem nicht jeder, der tief fällt, ist daran selber schuld. Und nicht jeder kann alles erreichen. Du bist für das, was Du erreicht hast, zu 90% selber verantwortlich - das mag sogar sein. Aber wenn es nicht geklappt hätte, wärst Du dafür unter Umständen nicht zu 90% verantwortlich. Was, wenn Du einen Unfall gehabt hättest oder krank geworden wärst? Wenn Deine Fähigkeiten nicht gereicht hätten? Wenn Dir jemand Knüppel zwischen die Beine geworfen hätte? Wenn Du falsch beraten worden wärst? Und nicht selten reichen ein oder zwei vermeintlich kleine falsche Entscheidungen - und schon steckt man in einer Abwärtsspirale. Aber Du triffst natürlich nie auch nur die allerkleinste falsche Entscheidung, klar....


Mitglied inaktiv

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nun ja, schon allein im ersten satz hast du ja doch glück gehabt, nämlich in eine wohlmeinende Familie hineingeboren zu werden. ich war bis vor einigen jahren auch deiner Meinung, dass jedem auch in den misslichsten lagen geholfen wird, doch zb Krankheit, Einsamkeit und auch dinge, die man trotz aller Voraussicht nicht berechnen kann, können dafür sorgen, dass einem der boden unter den füssen weggezogen wird. so stand ich im letzten jahr kurz davor, meine Wohnung zu verlieren, 2015 habe ich nach 16 jahren meinen Job verloren, ohne silberne löffel gestohlen zu haben, versteht sich. von meinem Hausfreund im männerwohnheim habe ich mehrfach berichtet. er lebt seit Dezember zumindest in einer wg mit einem eigenen zimmer und nicht wie zuvor zu viert in 16qm. auch eine exkollegin kann sich mit 1200€ erwerbsunfähigkeitsrente nur mit dem erbe ihrer mutter über wasser halten, wie lange das noch reicht? ICH habe wirklich richtig gute freunde, die mich im fall der fälle tatsächlich aufgenommen hätten, wer dieses glück nicht hat und auch keine Familie, die zufällig genug platz hat, der muss ausweichen. auf die strasse oder ins Wohnheim. im amt zur Vermeidung von Obdachlosigkeit schicken sie dich weg, man soll antrag stellen, bearbeitungszeit: 7 Monate. und dann sagst du mir, dass man die hilfsangebote nur nutzen muss.... man muss nicht wirklich unter die isarbrücke, aber wer es zu viert auf engstem raum nicht aushalten kann (glaub mir, ich habe bilder gesehen vom "zustand" !), dem bleibt nichts anderes übrig....


Caot

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

......bei solchen ständigen Gegenargumenten, was wäre wenn hätte. Wenn man so ran geht, dann sollte man es natürlich sein lassen. Klar kann einem etwas passieren und klar kann man arbeitslos werden und klar man kann auch krank werden. Aber es kann auch nichts von all dem eintreffen. Es mag unter den Menschen am untersten Tiefpunkt welche geben, denen das Schicksal sehr schlecht mitgespielt hat, aber die auch einen großen Eigenanteil daran haben, das es so weit kam. Strudelteigchen...wirf nicht alles in einen Topf. Nur weil ich Krebs habe, verliere ich meine Wohnung und lande auf der Straße? Das ist doch Käse und extrem verallgemeinert. Wenn man finanziell nicht auf die Füße kommt, sollte man schauen warum dem so ist. Was ist der Grund für das Problem? Ich sollte das angehen oder ich stecke den Kopf in den Boden. Natürlich treffe ich falsche Entscheidungen. Aber nie welche die meine Existenz gefährden und mich ruinieren. Da muss man schon vorher genau überlegen was man machen kann und ein Plan B ist durchaus hilfreich.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Caot

bei mir ist nichts hätte, sondern IST (bzw war). und doch, es kann sein, dass man krebs hat und dann seine Wohnung verliert. meine eu-freundin ist krank, deswegen ja eu-rente und kann ihre relativ günstige Wohnung nicht mehr lange bezahlen. ein umzug in eine kleinere Wohnung ist Schwachsinn, weil die mieten einfach zu hoch sind. hochmut kommt vor dem fall, meine liebe!


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Caot

Leider gibt es aber Menschen die eben genau diese Verantwortung für sich und ihr Leben nicht (komplett) tragen können oder irgendwann einfach überfordert sind mit den Umständen, egal ob sie diese nun selbst verschuldet haben oder nicht. Klar ehrt es dich dass du dir einen tollen Lebensstandard selbst erarbeitet hast - aber trotzdem hätte es sicher sein können dass Umstände eintreten die auch dich aus der Spur gebracht hätten. Eine Depression oder andere schwere Krankheit.... Es gibt einfach Menschen die schon von Anfang an andere Voraussetzungen an Belastbarkeit, Begabungen etc. haben. Obdachlos kann jedenfalls jeder werden, selbst wenn wir dich davon ausschließen dann bleiben noch zig Millionen Kandidaten übrig.


Mehtab

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Hallo, ich weiß nicht, was das mit sozialer Kälte zu tun haben soll. Vielleicht sollte sich ein Obdachloser doch das Vierbettzimmer antun, bevor er erfriert. Der Staat kann nicht für jeden, der vielleicht irgendwann einmal obdachlos werden könnte, mindestens ein Ein-Zimmer-Appartement frei halten. Wie stellt ihr euch denn das vor. Ein großer Teil des Gesamtbudgets der öffentlichen Hand ist bereits jetzt im Vorhinein für soziale Leistungen gebunden. Z. B. verursachten Ende 2014 allein die UVG-Leistungen für 454.757 Kinder Gesamtausgaben in Höhe von 880 Mio. €. Davon bezogen 395.626 Kinder parallel noch Leistungen nach dem SGB II. Nun kommen gerade wieder 350 Millionen Euro als Dauerbelastung jedes Jahr durch die Reform des UVG dazu. Dafür zahlt die arbeitende Bevölkerung einen immer mehr ansteigenden Betrag aus ihrem Einkommen als Steuern, d. h. das Einkommen, das jemand verdient hat, wird ihm weggenommen und umverteilt. Wie lange soll das denn noch so weitergehen? Der Staat kann nicht alles leisten, was früher die Familien aufgefangen haben. Heutzutage wird einfach alles, was Kosten verursacht, auf den Staat abgeschoben. Dafür müssen andere, die sich eigentlich selbst finanzieren könnten, so viel Steuern und Abgaben zahlen, dass sie irgendwann selbst zum Sozialfall werden. Der Staat kann nichts dafür, wenn die Mieten anziehen, aber wenn er dann die Mieter noch zusätzlich kräftig Steuern zahlen lässt, da kann der Staat schon etwas dafür. Jemand, der im Jahr 10.000 Euro Steuern zahlt, könnte schon einen schönen Teil der Miete damit bezahlen. Der Steuerzahler könnte sich auch eine schöne Altersvorsorge mit diesen Steuern ansparen, wenn ihm das Geld nicht weggenommen würde. Wenn der Staat die Renten auf alle möglichen Leute umverteilt, die nie etwas einbezahlt haben, und dann im Gegenzug Rentner, nachdem sie vierzig oder sogar fünfzig Jahre einbezahlt haben, mit Renten, die zum Teil noch unter dem Grundsicherungsniveau liegen, abspeist, dann kann er schon etwas dafür. Ja, das Umlageprinzip ist was ganz Nettes für alle, die nichts einbezahlt haben. Der Mittelstand wird aber so schon seit einiger Zeit systematisch kaputtgemacht. Der Staat kann keine Vollkaskoversicherung für alle Eventualfälle im Leben bieten. Das ist einfach nicht finanzierbar. Es gibt schon einen Grund, warum der Sozialismus gescheitert ist. Viele Grüße Mehtab


Strudelteigteilchen

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Wenn die Deppen sich nicht so blöd angestellt HÄTTEN, dann wären sie jetzt nicht obdachlos. Doch man kann wegen Krankheit auf der Straße landen. Ist mir selber fast so gegangen. Ich hatte Glück (ja, VIEL GLÜCK) und supergeduldige Vermieter, sonst wäre es böse ausgegangen. Der häufigste Grund, warum man aus dem sozialen Netz fällt, ist mMn zu spätes agieren. Man denkt immer, daß es doch noch irgendwie geht - nächste Woche hat man DEN Auftrag oder DEN Job oder DIE OP - jedenfalls irgendwas, was alles richtet. Dann klappt es nicht, aber nächste Woche bestimmt.... Und irgendwann ist es zu spät und man sitzt ungläubig auf der Straße. Und wenn dann noch eine Krankheit dazukommt, die einen aus irgendwelchen Gründen ans Bett fesselt und/oder so "beschäftigt", daß keine Kraft, Energie und auch Zeit mehr übrig bleibt, um Ämter abzuklappern, dann hat man echt verschissen. Dann braucht man Glück und liebe Menschen, und beides kann man sich nicht selber basteln.


kevome*

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Ist Deine eigenen Ehe so schlecht oder warum hast Du einen derartigen Hass auf Alleinerziehende, dass Du das Thema des "ungerechten" Unterhaltsvorschusses immer und immer wieder anbringen musst? Ich zahle als AE deutlich mehr als das doppelte der genannten Summe an Steuern und gönne sozial Schwachen durchaus ihre Unterstützung. Das eigene Leben muss schon ganz schön traurig sein, wenn man derartig neidisch und biestig auf Menschen reagiert, denen es schlechter geht als einem selbst.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von kevome*

na die ae´s sind ja auch selbst schuld, denen ist ja der lag abhanden gekommen. dem einen das dach, dem anderen der finanzkräftige Partner. aber: selber t´schuld. (ich würde mir ein loch in den bauch freuen, wenn auch ich vom neuen uvg profitieren dürfte...)


Strudelteigteilchen

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Mehtabs verkniffenes "Das GÖNNE ich Euch nicht"-Gekeife ist, auf das neue UVG bezogen, sowieso absurd, denn das ist eh nur für den interessant, der keine Transferleistungen erhält. Tatsächlich werden vor allem die begünstigt, die aufgrund ihrer Steuerlast teilweise weniger haben als ein Hartz'ler. Aber wer nimmt Mehtab schon ernst?


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Wieso ernst nehmen, nur von meinen Steuern profitieren, das reicht schon!


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Die werden sich freuen, aber die Generation vor Ihnen hat ja schöne Sozialleistungen bekommen. Darfs vielleicht noch etwas mehr sein? Jetzt vor den Wahlen ist der Zeitpunkt gerade günstig. Vielleicht könnte man die Mütterrente noch einmal richtig aufstocken oder Rente mit sechzig wäre auch nett. Da wird sich schon noch was finden lassen, damit die Staatsschulden so richtig steigen, wenn doch die Zinsen gerade so niedrig sind.


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von kevome*

Kannst du eigentlich auch rechnen? Was meinst du, wer die Staatsschulden, die gerade angehäuft werden, zurückzahlen soll?


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Ich schließe Dich heute Abend in mein Nachtgebet ein, Mehtab. Ich glaube, Du hast es nötig. Du weißt schon, daß die Staatsverschuldung seit 2013 rückläufig ist, oder? Und ein paar poplige Millionen UVG machen den Kohl nicht fett. Die Beträge, die wirklich einen Unterschied machen, gehen ganz woanders hin. Und, übrigens: Die Mütterrente fand ich auch eine dumme Idee. Die Sache ist halt die, daß es die Aufgabe eines Staates ist, Steuern einzutreiben und Geld auszugeben. Wenn er das nicht täte, dann bräuchten wir ihn nicht. Man kann sicher darüber diskutieren, ob eine konkrete Maßnahme sinnvoll ist oder nicht, aber Dein pauschales "Iiiiiihhhh, der Staat gibt Geld aus!"-Gekreische ist einfach bescheuert und nicht sehr qualifiziert. Ach, und nochwas: Ich sehe vom neuen UVG wahrscheinlich keinen müden Cent. Ich muß mich weiterhin darauf beschränken, Dich nicht ernst zu nehmen.


kevome*

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Darf ich Dich zitieren: "Jemand, der im Jahr 10.000 Euro Steuern zahlt, könnte ......"


tonib

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Gerade heute in der FAZ gelesen: es werden jährlich 888 Mrd. Sozialleistungen verteilt, das sind noch 100 Mrd. mehr als vor drei Jahren oder 30 Cent von jedem erwirtschafteten Euro. Persönliche Angriffe finde ich unangebracht. Zum UHV habe ich keine abgeschlossene Meinung. Ich finde es aber unangebracht, Menschen bzw. Steuerzahlern, die gegen eine stetige Ausweitung der Sozialleistungen sind, Kleinlichkeit und Geiz vorzuwerfen. Von anderer Leute Geld kann man natürlich allen alles gönnen. Das Problem ist unter anderem, dass diese Leistungsfestlegungen für viele Jahre verbindlich sind, und zwar auch dann, wenn die Steuerquellen mal nicht mehr so sprudeln (was leider auch immer Zeitpunkt ist, in dem viel mehr Menschen Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen). Es ist ja jetzt schon absehbar, wie Steuerzuzahlungen für die Rentenkassen erforderlich sein werden - unendlich Spielraum ist da nicht, und wer gegen weitere Ausgaben ist, muss nicht kleinlich sein; vielleicht will er einfach nur seinen Kindern (und meinen und deinen) nicht den letzten Gestaltungsspielraum nehmen.


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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

nein, man kann sie nicht ernst nehmen und wenn sie sich in die ecke gedrängt fühlt, dann wird sie ausfallend. lustig finde ich, daß die die am meisten über die hohen steuern jammern in stkl 3 arbeiten und sich eigentlich beim ehemann beschweren müssten. aber: man muß ja froh sein, daß man einen hat, sonst müsste ja noch selbst (mehr) arbeiten um nicht auf sozialleistungen angewiesen zu sein. die mütter unter uns frauen haben es doch eh gut, sie haben wenigstens eine entschuldigung, um NICHT (oder nur teilzeitchen) arbeiten zu müssen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

da sollte man aber woanders ansetzen und nicht bei den schwächsten gliedern in der kette. immerhin haben die ae's ja auch mal zum bsp beigetragen und/oder werden es vll tun. bei dem rentendilemma mit dem osten bin ich bei mehtab. woher kommen denn die höheren sozialleistungen, wenn doch so viele menschen in lohn und brot stehen wie selten?


tonib

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Leider war das nicht weiter aufgeschlüsselt - ich vermute, eine Gesamtzahl aus höheren Zuzahlungen an die Sozialversicherungen z.B. für die ganzen 63er Rentner und die Mütterrente, an die Krankenkassen, mehr Hartz IV Aufstockung, Kindergeld (die Idee, dass das europaweit ausgezahlt wird für Kinder im Ausland, war früher noch nicht so verbreitet), Elterngeld Plus, Flüchtlinge, Kinderpakete, etc. Würde mich aber auch interessieren, Wie gesagt, ich habe gar keine feste Meinung zu UHV, aber sind da wirklich nur finanzschwache AEs betroffen? Würde das nicht für mich genau so gelten, obwohl wirtschaftlich völlig unabhängig? Und bei Hartz IV wieder gegengerechnet? Ich muss zugeben, dass sich mir die Logik der Zeitbeschränkung des UHV nie erschlossen hat - wenn man überhaupt der Meinung ist, dass das eine gute Sache ist. Schön ware ja, wenn der Staat da so unnachgiebig wäre wie beim Steuereintreiben. Insgesamt bin ich nicht ein Freund davon, Verantwortung und Nutzen zu trennen, daher - hmmm.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

nein, es sind nicht nur finanzschwache elternteile betroffen, es ist das kind, das einen anspruch auf unterhalt hat. dabei ist es völlig unerheblich, wieviel der elter verdient. es wird halt beim erhalt von h4 und/oder aufstocken angerechnet. hab das auch noch nie begriffen, warum mit 12 schluss sein soll, da fängt es doch erst an....


tonib

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Aber wenn es nicht Finanzschwache betrifft, warum sollen das dann evtl. viel Ärmere mit ihren Steuern bezahlen?


kevome*

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Antwort auf Beitrag von tonib

Warum soll ich das Ehegattensplitting mit meinen Steuern zahlen. Das betrifft doch auch nicht nur Finanzschwache?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

ich finde ja, das ein Kind per se extrem finanzschwach ist. du nicht? ein alleinerziehender kann nur selten soviel verdienen, wie zweierziehende. schon mal darüber sinniert? dieser Futterneid ist furchtbar. da ist wirklich fremdschämen angesagt.


tonib

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Antwort auf Beitrag von kevome*

Guter Punkt. Ehegattensplitting ist mir auch ein ewiger Dorn im Auge.


tonib

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Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Du mich damit meinst. Ich wollte eigentlich gar nicht so tief in die Diskussion einsteigen, weil ich mich nicht wirklich damit beschäftigt habe und das eher anhand allgemeiner Prinzipien beurteile. - Umverteilung von Steuergeldern von unten nach oben finde ich grundsätzlich falsch; daher würde ich wohl als Maßstab eher Bedürftigkeit ansehen (gilt genauso für Ehegattensplitting, allerdings hatte das BVerfG sich dazu schon geäußert). Wäre es nicht sinnvoller, das Geld für ordentliche Kinderbetreuung und Ganztagsschulen auszugeben, um auf diese Weise die Chancengleichheit zu stärken? Als abgebrochener Hauptschüler kann man auch selten soviel verdienen wie als promovierter Ingenieur, ich weiß nicht, ob das der richtige Vergleichsmaßstab ist. Selbst zwei abgebrochene Hauptschüler verdienen im Zweifel weniger als eine Ingenieurin, dafür gibt es auch keinen Ausgleich. Gibt es eben nicht für alles im Leben, das finde ich auch richtig.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von tonib

ich habe deine beiträge auch immer gern gelesen und war meist mit dir einer Meinung. jetzt bin ich auch etwas verwundert gewesen, weil du m.e. leicht ins mehtab-horn tutest. den zusammenhang zwischen ae-sein und durch kinderbetreuung die Chancengleichheit stärken, verstehe ich nicht. auch bei den Ganztagsschulen gibt es ja diverse Kritiker (die nurhausfrau und rückenfreihalterin müsste ja dann wieder arbeiten, wenn das Kind im ganztag ist!) ich wollte nichts vergleichen, es ist 1 immer noch weniger als 1+1, egal welche Ausbildung....natürlich gibt es dafür keinen ausgleich. knapp 300€ sind ja bei einem halbwüchsigen Kind, eigtl nur ein tropfen auf dem heissen stein....und da bin ich wieder bei den hohen mieten....


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von kevome*

"Nun kommen gerade wieder 350 Millionen Euro als Dauerbelastung jedes Jahr durch die Reform des UVG dazu."