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Die Arm und Reich Schere- Entwicklungen seit 2020

Die Arm und Reich Schere- Entwicklungen seit 2020

Nasumi

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Trotz globaler Krisen, Kriege, der Inflation ist die Schere zwischen den Armen und Reichen eklatant größer geworden. Zugegebenermaßen ist das keine sehr überraschende Entwicklung, aber die Zahlen der neuen Oxfam Studie haben mich dennoch schockiert. Seit 2020 haben einige Milliardäre ihr Vermögen nahezu verdoppelt und es gibt immer noch zu viele Menschen, die von Woche zu Woche haushalten müssen. Es ist unbegreiflich, dass Arbeit immer noch viel mehr versteuert wird als Vermögen! Dass sich daran unbedingt etwas ändern sollte, sehen auch einige sehr (!) vermögenden Menschen so und unterstützen die Initiative „taxmenow“, die sich für mehr Steuergerechtigkeit einsetzt. Ob sich daran etwas ändert, bleibt abzuwarten. Habe da meine Zweifel, wenn ich die Liste der reichsten Menschen der Welt anschaue. Wie seht ihr das? Welche Möglichkeiten hat die Politik und wird sie ihrer Verantwortung überhaupt gerecht? Wer es nachlesen möchte: https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/oxfam-studie-die-superreichen-werden-immer-reicher-19447057.html https://www.taxmenow.eu/


tonib

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Antwort auf Beitrag von Nasumi

Ich finde die Entwicklung auch nicht gut. Fairerweise muss man hinzufügen, dass als Startpunkt der Vermögensbetrachtung in der Oxfam-Studie ausgerechnet der 18.3.20 gewählt wurde, also ein Zeitpunkt, der sehr nahe an den coronabedingten Tiefstkursen der Börsen liegt. Das ist ein bisschen verzerrt: illustriert an dax und dow jones heisst das konkret: 2.1.20: dax: 13.385, DJ: 28.868 18.3.20: dax: 8.441, DJ: 19.898 30.11.23: dax: 16.215, DJ: 35.950 so haben sich beide vom 18.3.20 bis zum 30.11.23 um «dramatische» 92% (dax), bzw. 81% (DJ) verbessert, während es ausgehend vom 1.1.20 lediglich 21% (dax), bzw. 24% (DJ) waren. Vermögensbesteuerung finde ich (über Grundsteuer hinaus) schwierig, denn der Vermögenserwerb wurde ja schon besteuert. Ist es fair, das dann noch einmal zu besteuern, weil man das Geld nicht für Urlaub und Champagner ausgegeben, sondern gespart oder investiert hat? Vermögenszuwächse werden ja besteuert. Problematisch ist auch die Möglichkeit für Hochvermögende, sich über Stiftungen oder Orphan-Vehikel in Steueroasen der Besteuerung zu entziehen. Das kann kein Land alleine schaffen. Arbeit sollte geringer besteuert werden! Ich bin für eine globale Unternehmensmindestbesteuerung und hätte auch kein Problem mit einer globalen Finanztransaktionssteuer. "Taxmenow" finde ich ein bisschen verlogen, jeder, der möchte, kann auf ein Konto des Bundes einzahlen oder sein Vermögen für einen guten Zweck spenden.


Nasumi

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Antwort auf Beitrag von tonib

Grundsätzlich gehen natürlich auch Spenden. Bei „taxmenow“ geht es auch um Transparenz und das Aufzeigen der Steuerungerechtigkeit. Es macht einen Unterschied ob Geld hinter verschlossenen Türen fließt oder ob es für alle Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar ist.


Dots

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"Arbeit sollte geringer besteuert werden!" Es gäbe (außer dem bedingungslosen Grundeinkommen für alle und der Zahlung von aufstockendem Bürgergeld oder auch anderen Transferleistungen, je nachdem, wie man das gestaltet) auch die Möglichkeit einer negativen Einkommenssteuer für Haushalte mit geringen Einkommen. Unser System, das zwischen Steuern und Sozialabgaben an den Staat und umgekehrt Steuervergünstigungen und Sozialleistungen unterscheidet, ist auch nicht in Stein gemeißelt. Das könnte im Prinzip zusammenlaufen, und man könnte Kranken- und Rentenversicherung komplett staatlich organisieren. Das würde auch für eine viel größere Transparenz dahingehend sorgen, welche Haushalte "bedürftig" sind. Und würde mit einigen teuren und intransparenten Bürokratiemonstern wie dem Kranken- und Rentenversicherungswesen aufräumen, es bräuchte dann auch keine gesonderten Bürgergeld-, Wohngeld-, Kindergeld- und sonstige Stellen mehr. Und es würde auch das Steuersystem vereinfachen. Das klingt radikaler und sozialistischer als es ist, man könnte ja per politischer Willensbildung entscheiden, wie weit man da gehen möchte. Im Moment haben wir aber ein sehr umständliches, schlecht miteinander verdrahtetes und bürokratieüberfrachtetes Stückwerk, das jeden Versuch einer Transformation zu mehr sozialer Gerechtigkeit, Transparenz und Schnelligkeit im Keim erstickt. Bei "Taxmenow" bin ich auch gespalten: Marlene Engelhorn ist natürlich eine Hoffnungsträgerin für viele junge Linke, sie ist sympathisch und volksnah, und 25 Millionen, die über ein Bürgerkollektiv verteilt werden, haben auch einen hohen Symbolgehalt. Die Summe ist aber erstens nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und zweitens fände ich es auch extrem viel wichtiger, Steuerflucht zu begrenzen und eine Finanztransaktionssteuer zu erheben. Ich wäre übrigens auch dafür, den Steuersatz stärker zu untergliedern und den Höchststeuersatz erstens erst bei deutlich höheren Einkommen zu erheben, als es jetzt der Fall ist und ihn zweitens zu erhöhen. Unternehmen könnte man außerdem auch anders besteuern als nur über die Gewerbesteuer. Wenn ansonsten die Rahmenbedingungen passen würden (günstige Energiequellen, genügend Mitarbeiter vor Ort und Bürokratieabbau, vor allem bei der Stellung von Anträgen) würde das auch nicht zu einer Abwanderung der Firmen ins Ausland führen. Vor allem viele Traditions- und Familienunternehmen haben auch eine starke Bindung an ihre Region. Interessant finde ich übrigens auch das Konzept, das sich die deutsche Modefirma Marc Cain überlegt hat: Da geht der Eigentümer und CEO jetzt in den Ruhestand, lässt aber das Firmenvermögen komplett in der Firma, und seine Mitarbeiter übernehmen jetzt die Firma und führen sie weiter, statt dass sie an einen Investoren verkauft wird.


kirshinka

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„extrem viel wichtiger, Steuerflucht zu begrenzen und eine Finanztransaktionssteuer zu erheben.“ Absolut - nur leider fürchte ich - nicht wirklich umsetzbar, weil es immer welche geben wird, die Steueroasen offerieren, weil es für sie besser ist. Ein gesellschaftlich Ächtung von Steuerflucht derer, die wirklich reich sind, fände ich auch gut. Leider wird eher bei den unteren höheren Vermögen/Einkommen durchgegriffen, als bei den wirklich hohen. „Ich wäre übrigens auch dafür, den Steuersatz stärker zu untergliedern und den Höchststeuersatz erstens erst bei deutlich höheren Einkommen zu erheben, als es jetzt der Fall ist und ihn zweitens zu erhöhen.“ Absolut! Was wir aber auch brauchen, ist eine Besteuerung der durch Maschinen erwirtschafteten Einkommen. Dieser Anteil wird in Zukunft wesentlich höher werden! ABER bedingsloses Grundeinkommen - NIEMALS NIEMALS NIEMALS. Komplett unfinanzierbar. So eine dermaßen Schnapsidee - nicht auszumalen, welchen Mist das nach sich ziehen wird (bspw. Sogwirkung). Und es ist ungerecht - warum soll ich mir dann noch den A… aufreißen, dass der Nachbar sich nen Lauen macht? NIEMALS!


Silvia3

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Schönes Beispiel dafür, wie leicht man sich Zahlen zu Nutze machen kann, ohne direkt zu lügen. Die globale Unternehmensmindestbesteuerung soll ja 2024 eingeführt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die einzelnen Staaten das auch wirklich durchziehen oder aufweichen, um eigenen Unternehmen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Und was privaten Reichtum angeht: Wenn eine Sache auf dieser Welt sind in Stein gemeißelt ist, dann die Tatsache, dass es immer Menschen geben, die viel, viel reicher sind als andere. Denn die, die an den Schaltstellen der wirtschaftlichen und politischen Macht sitzen, werden einen Teufel tun, ihren eigenen Reichtum und den damit verbundenen Einfluss in irgendeiner Weise zu schmälern. Ein paar Philandrophen tun ein bisschen mehr Gutes als andere, aber die meisten (deren Namen wir oft gar nicht kennen, weil sie die Öffentlichkeit scheuen), haben nur ein Ziel: Ihren Reichtum und ihre Macht zumindest zu erhalten, am besten noch zu mehren.


Lauch1

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Hat in Haiti und Tschad wiederholt gegen ethische Standards verstoßen. Im derzeitigen Bericht ist bewusst 2020 als Vergleichsjahr gewählt, damit die Vermögenssteigerung höher wirkt. Die Zahl der Menschen in extremer Armut ist weltweit 2023 gesunken ! hier nimmt Oxfam auf einmal eine völlig andere Bezugsgröße, nämlich "die 5 Milliarden Ärmsten". https://kurier.at/amp/chronik/weltchronik/oxfam-maenner-forderten-sex-als-gegenleistung-fuer-hilfe/310.764.763 „Oxfam schreibt hier die Entwicklung der letzten paar Jahre fort. Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaftsleistung in vielen Ländern geschmälert. Die extreme Armut hat deshalb vorübergehend wieder zugenommen. Die Pandemie illustriert damit, was passiert, wenn der Welthandel zum Erliegen kommt und Lieferketten gestört sind. Autarkie schadet gerade auch den Armen. Die Entwicklung bis zur Corona-Pandemie war dagegen eine ganz andere, die im Bericht keine Erwähnung findet. Im Jahr 1990 gab es auf der Welt 2 Milliarden Menschen, die in extremer Armut lebten, was die Weltbank gleichsetzt mit weniger als 2.15 Dollar pro Tag. Bis 2019 nahm diese Zahl auf 700 Millionen ab – bei gleichzeitig stark wachsender Weltbevölkerung. Man kann deshalb auch eine andere, hoffnungsvollere Rechnung machen: Setzte wieder die Entwicklung ein, wie sie die zehn Jahre vor der Pandemie zu beobachten war, wäre die extreme Armut 2035 praktisch verschwunden – und also keineswegs erst in 229 Jahren, wie Oxfam voraussagt. Der beeindruckende Rückgang der globalen Armut ging bis 2019 übrigens einher mit steigendem Reichtum für Unternehmer wie Bezos, Gates und andere. Den Armen geht es nicht besser, wenn es keine «superreichen» Unternehmer gibt. Laut Weltbank sind es fragile, von Konflikten und Gewalt betroffene Länder, die nicht besser dastehen als 2019. In Staaten mit stabilen Institutionen, die sich dem Weltmarkt öffnen, haben die Bürger dagegen beste Chancen, der Armut zu entfliehen.„ https://www.nzz.ch/wirtschaft/gierige-aktionaere-und-koloniales-gebaren-oxfam-teilt-vor-dem-wef-gegen-milliardaere-und-multis-aus-was-ist-von-den-vorwuerfen-zu-halten-ld.1773945

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Dots

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

"Der beeindruckende Rückgang der globalen Armut ging bis 2019 übrigens einher mit steigendem Reichtum für Unternehmer wie Bezos, Gates und andere. Den Armen geht es nicht besser, wenn es keine «superreichen» Unternehmer gibt. Laut Weltbank sind es fragile, von Konflikten und Gewalt betroffene Länder, die nicht besser dastehen als 2019. In Staaten mit stabilen Institutionen, die sich dem Weltmarkt öffnen, haben die Bürger dagegen beste Chancen, der Armut zu entfliehen." Was die NZZ aber nicht verrät, ist dass im Gegensatz zu Bezos und Gates, die sich auch als Großspender betätigen, Elon Musk, der im Artikel auch erwähnt wird, rechtspopulistisch und -extremistisch politisch aktiv ist, über X zum Beispiel für die Thesen von Anthony Lee bewirbt und nicht der "Self Made Billionaire" ist, als der er sich ausgibt. Ohne staatliche Subventionen für Tesla oder Space X hätte Musk auch kein Vermögen gemacht. Und auch bei seiner Giga-Factory hier lässt er sich ja mit üppigen Subventionen das Näschen pudern, sträubt sich aber umgekehrt gegen gesetzliche Auflagen. Es gibt inzwischen renommierte Autoren, die das neoliberale Wachstum der 1990er und 2000er Jahre als eine weitere Übergangsphase in der Fortschrittsentwicklung sehen und der Ansicht sind, dass es massiv zu dieser postdemokratischen und postliberalen Entwicklung beigetragen hat, die wir gerade überall beobachten (nicht nur in den USA und in Staaten, wo die Menschen wirklich verelenden, sondern auch in Europa mit dem Erstarken von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen). Unten hatte ich tonib einen Artikel verlinkt: https://www.zeit.de/kultur/2024-01/andreas-reckwitz-soziologie-verlustparadox-liberale-demokratie Aber es gibt auch Bücher zum Thema, zum Beispiel das hier: https://www.fischerverlage.de/buch/michael-j-sandel-das-unbehagen-in-der-demokratie-9783103974980


Lauch1

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Und was hat das jetzt mit der Oxfam Aussage zu tun? Musk bekommt u A Subventionionen weil er E Autos herstellt, was wiederum von EU, Nationalstaaten gefördert wird


Dots

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Erstens: Mit deiner Betreffzeile kritisierst du Oxfam nicht, du diskreditierst es als Organisation. Das ist eine ziemlich durchsichtige Strategie. Der zweite Teil meines Postings befasst sich mit dem Thema des von dir verlinkten Artikels in der NZZ und konterkariert die darin enthaltene Behauptung, dass ein anhaltender (neoliberaler, nicht liberaler, von wegen "Faktencheck aus liberaler Sicht") Fortschritt und Wirtschaftswachstum auch in der Zukunft Garanten dafür seien, dass es global ärmeren Bevölkerungsschichten gut und auch immer besser ginge. Dem widersprechen die von mir genannten Autoren. Das ist auch handwerklich von der Argumentation her schlampig gemacht, weil da ein Zusammenhang hergestellt wird, der nicht unbedingt einer ist: die Reichtumsentwicklung der Milliardäre wird hier zeitlich mit der Wohlstandsentwicklung in ärmeren Ländern korreliert. Erstens kann man das nicht so monokausal miteinander verknüpfen, und zweitens funktioniert dieses Modell nur, so lange eine Ungleichheitssituation in der Form besteht, dass sich Menschen ausbeuten lassen, damit "konkurrenzfähig" Waren verkauft werden können. Mit wachsendem Wohlstand wachsen aber auch die Preise in den jeweiligen Regionen mit, weil die Kaufkraft steigt. Prinzipiell müssten jetzt dann auch die Löhne steigen, das geht aber nur bis zu einem gewissen Punkt gut: Irgendwann wird das Produktionsmodell, das mit hohen Margen aufgrund billiger Erzeugerpreise kalkuliert, hinfällig, und man muss in ein anderes Billigproduktionsland weiterziehen. Zurück bleibt dann nicht selten gar nichts, weil die Billigproduktion an einem Standort alle Arbeitskräfte gebunden hat und die Menschen vor dem Aus stehen, wenn der große Arbeitgeber weiterzieht. Gleichzeitig hat die lokale Gewinnmaximierung für geringe Verkaufspreise auch andere Mitbewerber vom Markt verdrängt, und es braucht Zeit und Geld (von beidem ist nicht genug vorhanden, weil sich von Billiglöhnen keine Rücklagen bilden lassen), bis man da wieder andere Strukturen aufbauen kann. Die Lücke schließen nicht selten staatliche Förderprogramme, auch aus reichen Industrieländern. Das ist dann wieder das Prinzip "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren). Der erste Teil meines Postings bezieht sich auf die lobende Erwähnung von Elon Musk als einer der erfolgreichen Milliardäre in dieser Liste. Anders als z. B. Bill Gates, der wirklich ganz klein angefangen und sich mit seinen Ideen langsam hochgearbeitet hat (teilweise auch von Steve Jobs geklaut hat, aber das ist wieder eine andere Geschichte), hat Musk für seine genialen Ideen, die du ja so gerne lobst, in großem Umfang Geld z. B. von der NASA, von US-Bundesstaaten oder direkt vom Bund erhalten. Nicht nur von der EU für die Tesla-Produktion hier, das sind im Vergleich Peanuts.


Lauch1

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Weil ich „diskreditiere“ hat es Rücktritte gegeben? Eine völlig unverfängliche NGO also? Die Armut sinkt weltweit kontinuierlich, Ausnahme 2020 wegen Corona.


Shanalou

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Verhungern tun aber mehr Menschen. Die Superreichen sind auch für einen nicht unwesentlichen Anteil am CO2 Ausstoß verantwortlich. Würden die ihren Lebensstil normalisieren, und damit meine ich „normal“ europäisch, wäre schon unglaublich viel CO2 eingespart.


Lauch1

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„Verhungern tun aber mehr Menschen“ Wie meinst Du das? Was ist Deine Bezugsgröße? Und worum geht es jetzt? Um mehr Armut (die es eben nicht gibt, denn Oxfam wählt die Zahlen so, dass sie zu der These passen) oder um CO 2 Ausstoß? Marktwirtschaft hat in den letzten 200 Jahren den Lebensstandard der Menschheit verbessert, den Wohlstand & Lebenserwartung erhöht.


Shanalou

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Mit der Marktwirtschaft hast du sicher recht. Im Moment geht die Schere zwischen Arm und Reich aber weiter auseinander. Das ist z.B. in Deutschland so und in den USA sowieso. Die Lebenserwartung in den USA ist relativ niedrig im Vergleich mit ähnlichen Ländern. Einer der Hauptfaktoren ist Armut https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/usa-lebenserwartung-junger-amerikaner-niedriger-als-in-deutschland-a-876726.html#. Das führt unterm Strich auch zu mehr Kriminalität. Das mit dem CO2 sollte nur eine Randbemerkung werden, zeigt aber, dass die Superreichen einen nicht kleinen Anteil am Klimawandel haben, unter dem auch wiederum die Armen deutlich mehr leiden. Ein bisschen mehr Sozialismus würde gerade nicht schaden, um die Schere nicht noch weiter aufgehen zu lassen. Denn das würde niemandem etwas bringen, außer man möchte wieder ein feudales System etablieren.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Das mit dem Sozialismus funktioniert aber nicht: Wo leben denn Menschen lieber und besser? DDR oder BRD, Nord- oder Südkorea?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich fände es ja ganz interessant, wenn du mal inhaltlich auf mein langes Antwortposting eingehen würdest, in dem ich dargestellt habe, wie sich die langfristige Entwicklung von Großkapitalinvestition an armen Standorten mit billigen Arbeitskräften in der Regel gestaltet. Statt zu argumentieren, haust du Standardphrasen heraus. In den "Lebensstandard der Menschheit" sind auch extreme Lebensstandardzuwächse bei Superreichen hineingerechnet. Oxfam geht es doch auch nicht darum, industriellen Fortschritt an sich zu kritisieren, das ist immer so grob argumentiert. Aber industrieller Fortschritt, der mit Riesenmargen arbeitet, bei denen die einen gerade mal so über die Runden kommen und die anderen 20 Villen auf verschiedenen Kontinenten, eigene Yacht-, Hubschrauber- und Autoflotten haben sowie unzählige Angestellte, sind schon auch ein Thema von Verteilungsgerechtigkeit, findest du nicht? Übrigens, in deinem NZZ-Artikel ist ganz am Ende davon die Rede, dass "nur" 2 Prozent des Unternehmensgewinns den Eigentümern selbst zugute kämen. Amazon hatte zum Beispiel im Dezember 2023 einen Börsenwert (den Unternehmensgewinn finde ich gerade nicht, ich weiß aber, dass das nicht gleich dem Börsenwert ist) von 1,5 Billionen (nicht falsch übersetzte Milliarden) US-Dollar. 2 Prozent davon wären 30 Milliarden US-Dollar, das sind 27,5 Milliarden Euro! Ich weiß nicht, wie hoch das aktuelle Vermögen von Jeff Bezos tatsächlich ist, aber findest du da die Aussage "nur 2 Prozent landen bei den Eigentümern" nicht auch ein wenig Irreführung des Lesers dieser Zeilen? Wer stellt sich denn bei einem Verhältnis von 98 zu 2 Prozent solche Zahlen vor?


Lauch1

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Ich teile Deine Meinung wonach die Armen nur wegen der Reichen (Musk oder wer auch immer) reich sind nun einmal nicht. Und Oxfam untermauert seine These mit ungeeigneten Zahlen , weil sich schlechte Nachrichten (die Schere geht immer weiter auf ) nun einmal besser verkaufen als gute und sie massiv auf Spenden angewiesen sind. Außerdem darf ich Dich darauf aufmerksam machen, dass ich Deinen Stil unangemessen finde: Weder „diskreditiere“ ich, noch bist Du auf Dein verfälschtes Zitat von vor ein paar Tagen eingegangen.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich sagte ein bisschen. Kein Mensch bei Verstand, will in einem sozialistischen Staat leben. Das ist nichts anderes als eine Art Feudalismus, siehe Nordkorea. Aber man muss den Kapitalismus immer mal wieder einbremsen und regulieren. Und das nicht nur über den Markt, sondern durch Gesetze.


Petra28

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Das Vermögen von Bezos - zumindest, was seine Beteiligung an Amazon betrifft - hängt ausschließlich am Börsenwert. Die Aussage mit den 2% ist falsch (wobei ich den Kontext nicht kenne, ich kann auf den Artikel nicht zugreifen). Der Wert eines Unternehmens ergibt sich, von kurzfristigen Schwankungen abgesehen, aus den erzielten Gewinnen. Steigen die Gewinne, steigt die Bewertung, das Vermögen der Anteilseigner steigt.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich weiß nicht, von welchem verfälschten Zitat du sprichst, das muss ich überlesen haben, sorry. Du diskreditierst Oxfam nicht öffentlich, aber meinungsmacherisch hier im Forum. Du stellst es (untermauert durch deinen NZZ-Artikel) so dar, als sei Oxfam eine Organisation, die generell manipulativ und mit Falschdarstellungen arbeite und daher prinzipiell keiner inhaltlichen Auseinandersetzung bedürfe. Das erlaube ich mir anzuzweifeln, vor allem, wenn du das argumentativ mit den Artikeln untermauerst, die du hier eingestellt hast. Ich stelle die NZZ auch nicht pauschal an den Pranger und sage, dass das generell eine dubiose und nicht ernstzunehmende Zeitung ist, nur weil der von dir verlinkte Artikel inhaltlich grobe handwerkliche Fehler und Fehlschlüsse beinhaltet.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Dots

Abhängig von Produkt und Branche sind billige Arbeitskräfte nur ein Faktor; daneben spielen auch die Energiekosten, das Rechtssystem, die Transportinfrastruktur, die Ausbildung der Arbeitnehmer, die Arbeitskultur, die Unternehmensfreundlichkeit der Behörden usw. eine wichtige Rolle.


tonib

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Es gibt wohl keine Vereinigung, der man nicht irgendwelche Vorwürfe für Verfehlungen ihrer Mitarbeiter machen kann, von den UN über Kirchen bis zur AWO. Die Frage ist doch: ist es ein strukturelles Problem, das nicht angegangen wird, oder sind es Fehltritte einzelner?


Dots

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Antwort auf Beitrag von tonib

Ja, genau diese Frage würde ich mir auch stellen. Der Tenor in dem NZZ-Artikel klang mir aber nach: Ach ja, Oxfam mal wieder, haben ihren großen Auftritt beim WEF, indem sie mit manipulierten Zahlen arbeiten, aber eigentlich muss man die sowieso nicht ernst nehmen.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Dots

Man würde sie ernster nehmen, wären die Vergleichs-Zeiträume anders gewählt. Das war mir sofort negativ aufgefallen. Ich würde zudem gern so manche Berechnung nachvollziehen können, zum Beispiel bei den 96 von 200 Unternehmen, deren Ausschüttungssumme man berechnet hat. Zahlen 96 von den 200 höchst bewerteten Unternehmen Dividende? Oder hatte man nur von diesen 96 Unternehmen die vollständigen Daten, so wie ich das aus dem Zusatzdokument herauslese?


Dots

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Das hatte tonib ja schon angemerkt. Mehr Transparenz, wie die Zahlen zustandekommen, wäre bei solchen Berechnungen generell gut. Ich hatte mich bloß über diese undifferenzierte Kritik von Lauch und den von ihr eingestellten Artikel geärgert.


Lauch1

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Eine NGO hat diesbezüglich untadelig zu sein und das ist Oxfam bei weitem nicht.


Dots

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Was meinst du mit "diesbezüglich"? In Bezug auf ihre Zahlen? Oder in Bezug auf die sexuellen Übergriffe im Tschad und in Haiti? Ich könnte jetzt, mal so als Whataboutism, die katholische Kirche ins Spiel bringen, von deren geistlichen Vertretern man ja wohl erst recht erwarten Untadeligkeit erwarten darf und davon ausgehen würde, dass sie die ihnen unterstellten Ordenssschwestern in Drittweltstaaten nicht sexuell nötigen oder sie schwängern. Das heißt nicht, dass ich sexuelle Übergriffe kleinreden möchte, und dass die Zahlen intransparent oder möglicherweise manipulativ ausgewählt sind, haben hier andere auch schon angemerkt. Mich stört aber, dass man mit so vergleichsweise billigen und oberflächlichen Argumenten die ganze Organisation als unseriös hinzustellen versucht. Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich kenne die Arbeit von Oxfam allerdings auch nicht, muss ich gestehen.


Himbeere2008

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Antwort auf Beitrag von Nasumi

Ganz ehrlich, andere Menschen sind mir vollkommen egal. Hauptsache mir und meiner Familie geht es gut.