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Deutscher Schulpreis

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Hallo, heute war der dt. Bundespräsident Köhler in einer Grundschule im Dortmunder Norden und hat den Dt. Schulpreis überreicht. Wer sich in Dortmund auskennt, weiß, das man das ganz sicher nicht erwarten konnte. Und wenn ich an den Spiegelbericht den Elisabeth gefunden hat denke, dann weiß ich jetzt, daß die Qualität einer Schule nicht vom hohen Ausländeranteil oder schlechtem Wohngebiet abhängig sein kann, sondern das es an was ganz anderem liegen muß. Meine Idee ist es, das eine schlechte Schule sich durch schlechte Lehrer oder Lehrermangel auszeichnet.


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in erster Linie (wie du schon gesagt hast) von der Qualität und auch der Quantität der Lehrer abhängig. Wenn ich mir hier allerdings so das Profil der Schulen ansehe, sehe ich dennoch immer wieder das gerade die Schulen, in die viele Kinder aus sozial schwachen Familien gehen und die einen hohen Ausländeranteil haben eben doch einen fragwürdigen Ruf haben. Wenn ich bei meiner Arbeit Kontakt mit diesen Kindern und deren Familien habe, wird mir dann manchmal auch der Grund ersichtlich: Wie soll man Kinder unterrichten, die der deutschen Sprache (die hier nunmal die Unterrichtssprache ist) kaum mächtig sind, wie soll man dann zusätzlich noch den respektlosen unerzogenen Kindern Herr werden? Denn erst dann beginnt normales unterrichten. Ich kenne Eltern, die haben ihren Wohnsitz umgemeldet, um ihr Kind nicht an eine solche "Brennpunktschule" schicken zu müssen, was ich prinzipiell nachvollziehen kann, allerdings natürlich sehr fragwürdig und bedauerlich finde das so etwas notwendig ist. Andere Eltern schulen ihr Kind auf einer solchen Schule ein um es nach einem halben Jahr - wegen Verletzungen nach Schlägereien oder kindlicher Ablehnung weiter dahinzugehen -von der Schule zu nehmen. Es muss noch viel passieren, damit ALLE KInder eine gute Ausbildung bekommen können. Lg Susi


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Zu dieser Dortmunder Grundschule hatte ich im Mai schon mal geschrieben. Das Unglaubliche ist, dass der Ausländeranteil an dieser Schule bei 83% liegt! Die Rektorin und ihr Lehrstab sind ungeheuer engagiert und nehmen auch die Eltern sehr intensiv in die Pflicht. Die Kinder werden bereits 9 Monate, wenn ich mich recht erinnere, vor der Einschulung gezielt gefördert. Links hierzu: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,453740,00.html http://www.stern.de/politik/deutschland/578259.html?nv=cb http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/9517.asp Feuerpferdchen, bis du auch aus Dortmund? Ich hatte kürzlich erst ein Gespräch mit einer Grundschulleherin, die auch dei Delfin4-Screenings durchführen musste, und sie hat leider meinen Eindruck bestätigt, dass auch deutsche Kinder sehr häufig über eine unterdurchschnittliche Sprachkompetenz verfügen. Das Problem beginnt im Elternhaus, nicht erst in der Schule. Nur die wenigsten Lehrer werden zu einem solchen Einsatz bereit sein wie die der Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund. Aber dieses Beispiel zeigt zumindest, was rein theoretisch machbar ist. Der Spiegel-Artikel von emfut gestern hat mich schockiert. Diese "Ersatzbildung" ist das Negativbeispiel, wie wir das Tempo der Abwärtsbewegung auf der Spirale des Bildungsniveaus beschleunigen können :o(. LG Marion


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...Denn dann gäbe es das Problem der schlechten Schulbildung nicht. Aber nicht immer sind Eltern so in die schulischen Belange integriert und einigen Eltgern ist das sicher nicht ganz Unrecht. Die Lehrer haben es dann schwer, Resignation ist unter Lehrern auch nicht selten vorzufinden. Die Spirale dreht sich immer weiter -ein Ende ist nicht zu sehen. Schade, dann sollte ich vielleicht doch über einen Umzug nach Dortmund nachdenken... ;-))) Lg Elchi


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nein, ich bin aus C-R. Ich habe das mit dem dt. Schulpreis erst gestern in RadioDortmund gehört. Ist schon klasse. Ich hoffe, mein Sohn ist auch an einer ähnlich guten Schule, die Schule hat einen sehr guten Ruf, der Ausländeranteil in der Klasse liegt bei 40% und die Lehrerin sagte in den ersten Tagen, so eine aufmerksame Schulklasse hatte sie noch nie: "die haben am 3. Tag 15min konzentriert alleine gearbeitet und man hörte kein Geräusch". Ich finde, das klingt nach einem guten Beginn. Mehr kann ich noch nicht sagen. Allerdings ist es in den Pausen heftig, Fußtritte in den Bauch habe ich schon mehrere gesehen, ich finde da wird vom Lehrpersonal zuviel weggeschaut, bzw. toleriert. Mir wurde gesagt, es ist halt kein Kindergarten mehr, daran müssen sich die Kinder gewöhnen.


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So einen guten Schulbeginn hatte mein Sohn auch, nur wurde mir erst sehr viel später klar, wie viel Glück wir damit hatten. Auf die Faktoren, die dafür eine Rolle spielen, haben Eltern nun mal herzlich wenig Einfluß. Dann drück ich dir mal die Daumen, dass es bei dieser guten Konstellation bleibt. In unserer Straße, ca. 100m entfernt, sind zwei Grundschulen. Nachdem mein jüngster Patensohn am 7.8. eingeschult wurde, habe ich eine seltsame Feststellung gemacht. Vor ca. 10 Tagen wurden Fotos von allen Dortmunder Schulen am 1. Schultag in unserer Tageszeitung veröffentlicht. In der kathoischen Grundschulem die sogar ich schon besucht habe *ggg*, und die jetzt auch mein Patensohn besucht, sind es 70 Schulanfänger. Ich habe gerade nachgezählt, weil ich das Bild aufbewahrt habe. Von diesen 70 sind ganze 2 dem Aussehen nach ausländischer Herkunft. Die andere - städtische - Grundschule, die einen wunderschönen Neubau vorzuweisen hat, hat nur eine sehr viel kleinere Anzahl neuer Schüler. Ich habe das Bild leider nicht mehr, schätze aber, dass es ca. 18-20 waren. Bis auf 1 oder 2 waren es alles dunkelhaarige- und häutige Schüler/innen. Ich hatte das Gefühl, da wird ja regelrecht gesiebt: Die "Guten" ins Töpfchen, die "Schlechten" ins Kröpfchen oder so.... Wenn da schon mit 6 Jahren eine solche "Auswahl" erfolgt, wenn auf praktisch demselben Schulhof, nur durch einen Metallzaun getrennt, in "hell" und "dunkel" unterschieden wird, mit welchen Vorurteilen auf der einen und Frustration auf der anderen Seite wachsen die Kinder auf? Und dann beschäftigt man sich mit den Ansätzen dieser "besten Grundschule Deutschlands" mit einem Ausländeranteil von 83% und sieht, was möglich wäre, wenn... Ich habe mal wieder festgestellt, dass ich anscheinend ziemlich naiv durch Leben gehe :o(. LG Marion


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Der allerbeste Freund meines Sohnes heißt Yunus. Mich interessiert es nicht wieviel Ausländer in seiner Schulklasse sind, mich interessiert wie gut sie deutsch können. Im Interesse meines Kindes möchte ich guten Unterricht haben. Nicht mehr und nicht weniger. Und das packt die Schule im Dortmunder Norden hervorragend. Wie gesagt, wer das Viertel kennt, kann es nicht glauben. Mir darf keiner mehr kommen mit "es liegt am hohen Ausländeranteil". Ich habe gerade gelesen, diese Schule macht einen Vertrag mit den Eltern, das gibt es auch bei uns. Wir werden in die Pflicht genommen, Querschießer müssen antanzen, es gibt Abmahnungen für Eltern und Schüler. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt. Eltern, egal welcher Nationalität und wie arm oder reich müssen sich einbringen. Lehrer müssen Einsatz zeigen, dann gelingt alles. Ich hätte meinen Sohn auch auf einer kath. Schule anmelden können, aber die waren mir zu unfreundlich. Es war die von der Stadt empfohlene Alternativschule. Ich habe da angerufen und mir wurde gesagt "wie Sie sind nicht kath.? Sie müssen uns unterschreiben, daß Ihr Kind im kath. Sinne erzogen wird". Das ist für mich eine Farce.Die wollten sieben, aber irgendwie haben sie es nicht geschafft.Ich habe auf den von Dir genannten Einschulungsbildern viele Kinder türk. Herkunft gesehen. Werden jetzt kleine Moslems im kath. Sinne erzogen? Das meinen die doch nicht wirklich ernst? Übrigens hat diese kath. Schule in der Eingangsstufe 29 Kinder pro Klasse, wir haben 24 Kinder. Das ist nicht wenig, aber weniger und besser für die Lehrerin und die Schüler.


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Genau das meine ich ja! Es ist immer so einfach, alles auf die Ausländer zu schieben. Da übersieht man gern, dass auch deutsche Kinder manchmal sprachlich kaum über Teletubbie-Nieveau liegen :o(. Hier war vor einiger Zeit auch mal kurz eine ARD-Reportage zu diesem Thema im Gespräch: "Was Hänschen nicht lernt...." Eine bedrückende Dokumentation. Ein Vater machte die Bemerkung, man könne doch nicht die ganze Erziehung auf die Eltern abwälzen, denen bliebe doch neben der Arbeit gar keine Zeit dazu, man wolle ja auch mal Feierabend haben. Und außerdem seien die Lehrer ja dazu wohl da! Wenn du als Lehrer auf solche Eltern triffst, nutzt dir dann wohl dein ganzes Engagement nichts mehr... Es freut mich aber ungemein, dass es deiner Schilderung nach tatsächlich noch andere Schulen gibt, die ein ähnliches Prinzip wie die ausgezeichnete Dortmunder Grundschule. Noch schöner wäre, wenn das Konzept und seine Erfolge viel präsenter wäre und auf allgemeines Interesse stieße. Ein guter Ansatz, aber noch sehr unqualifiziert umgesetzt, ist sicher der Delfin4-Test. Kinder, die eingeschult werden, müssen die Landessprache sprechen, anders geht es einfach nicht. Du hast großes Glück mit der Grundschule deines Sohnes ;o). Ich mag noch nicht daran denken, dass meine Enkel in 2 und 3 Jahren auch eingeschult werden... LG Marion