Mitglied inaktiv
Ich stelle mir heute aufgrund einer Radioreportage folgende Frage: Im Koran steht doch, wie sich eine moslemische Frau zu kleiden hat. Lt. dem Glauben ist es doch sehr verpöhnt, wenn eine moslemisch Frau kein Kopftuch trägt, keinen langen Rock trägt - sprich Arme und Beine nicht verhüllt sind. Aber warum sind dann z. B. in Istanbul die wenigsten Frauen vermummt? Die sagen, die Frauen dort sind superchic gekleidet und haben auch Miniröcke an usw.. Versteh das nicht? Sind die dann alle nichtgläubig? Wie klappt dieses soziale Zusammenleben in einem Land, wo einerseits der Koran und seine Regeln Priorität im Leben eines Moslem haben, andererseits Teile der Türkei völlig anders leben? Würde mich über Euere Meinung dazu freuen! LG ANJA
Hallo! Eine Bekannte hat mir das mal so erklärt: Es gibt eben Leute, die den Koran sehr ernst nehmen und sich streng daran halten und andere halten sich nur an Grundlegendes. Sie MÜSSEN das Kopftuch nicht tragen, es ist eine Empfehlung. Sie selbst trägt es auch nicht, läuft im Rock rum (kein Minirock, das mag sie dann doch nicht) aber sie isst z. B. kein Schweinefleisch. Aber sie isst Gelatine, was andere auch nicht tun. Andere beten mehrmals am Tag - sie nicht. Bei uns gibt es auch Christen, die die Fastenwochen vor Ostern/Weihnachen einhalten (nicht so extrem wie z. B. manche den Ramadan) und jeden Tag beim Essen beten. Andere sind getauft und sonst nichts. Aber Christen sind sie auch. Und sie halten sich eben alle an den Koran. Der eine mehr, der andere weniger streng. LG, Celine
dann ist die Meinung der Kollateralschaden, oder so ähnlich... Wie kommt es nur, dass Menschen muslimischen Basisglaubens (ich erlaube mir einmal diesen Begriff, auch wenn viele Muslime sich derob beleidigt fühlen mögen) mit einem anderen Maß, sprich kritischer in ihren Lebensgewohnheiten be- und nicht selten verurteilt werden als Einwohner von Staaten, deren "Staatsreligion" das Christentum ist. Natürlich funktioniert es hervorragend, gleichzeitig Muslim zu sein, Alkohol zu trinken, sich freizügig zu kleiden etc. Die Zehn Gebote geheißen jeden Christen: Du sollst nicht Ehe brechen. Schon einmal einen oder zwei Blicke in PF geworfen? Anything goes und in der Türkei ist der Laizismus Staatsdoktrin. LG, AyLe
soweit ich weiß steht das überhaupt nicht im koran...es ist eher tradition. tja und die jugend von heute legt in allen ländern keinen wert auf traditionen ;-)
Der Koran, auch hier wiederum mit Sicherheit ein Aufreger für die sehr Gläubigen, ist interpretationswürdig und wird seit seiner Offenbarung interpretiert. Die Universität Kairo erlässt ihre Sicht des Korans und seiner Auslegung in Fatwas. Das sog. Verhüllungsgebot gehört zu den umstrittensten, weil in ihm der Unterschied zum Christentum optisch manifest wird. Allerdings ist die Lesart unterschiedlich. Von "verhüllen" im histor. Sinne von "mach dich unterscheidbar" bis hin zu "verschleiere dich" sind alle Meinungen vertreten. Es gibt weder DIE Meinung, noch DEN (gelebten) Islam. LG, AyLe
Nachdem ich mich vor einigen Jahren intensiv mit dem Islam und dem Koran auseinandergestzt habe (teiwleise aus eigenem Interesse, dann wegen vieler türkischen Freunde und dann zu guter Letzt auch noch als Geschichtsprüfungsthema - aber selbst gewählt), bin ihc zu dem Schluss gekommen: dass im Koran viel weniger über solche Dinge drinsteht/befohlen wird, als hierzulande und auch in den islamischen Ländern gerne glaubhaft gemacht wird. Es steht NICHTS über ein Kopftuchtragegebot drin, es steht NICHT drin, dass die Frau 2 Meter hinter dem Mann laufen muss. Und so stehen andere Dinge auch nicht drin. Das grpße Problem besteht darin, und da kann mir jeder beipflichten, der die Bibel in Latein gelesen hat und nun erklären möchte, was da drin steht, dass der Koran in einer Zeit verfasst wurde, in der man auch in den dortigen Gebieten eine andere Sprache gesprochen hat. Vielleicht nicht komplett anders, aber man hat sich dort auch anders ausgedrückt, als heutzutage. So, und nun, wer konnte denn damals lesen?.... ....Richtig!!! Die Männer. Und zwar nur die Männer (war aber bei uns keinen Deut anders) Und welche Männer? Klar, kluge und gebildete Männer. Und wer war damasl klug und gebildet? Richtig, die Männer des Glaubens/der Religion. So haben wir nun also einen Koran, der kompliziert geschrieben, auf vielerlei Arten interpretierbar darliegt. Und der wird nun von den gläubigen islamischen Männern übersetzt und interpretiert. Über Hunderte von jahren wird das so praktiziert. Meint Ihr, dass dabei so richtig frauenfreundliche Dinge dabei herauskommen? Wohl eher nicht. In der Bibel steht nach den Übersetzungen auch nicht wirklich was frauenfreundliches drin. Somit hat Kopftuch, verschleiert rumlaufen etc überhaupt ncihts mit der Religion des Islams zu tun. Nur, die Männer, die sich damals den Koran so richtig vorgenommen haben, die wollten das so verstehen. Und haben es so weitergegeben. das nennt man dann Tradition. Und die bröckelt nun in der im Aufbruch sich befindenden Türkei. That´s it. Lest am besten mal das Buch "Ich bin eine Frau aus Ägypten" von Jehan Sadat. Das ist die Frau des ermordeten Präsidenten Anwar Sadat. Es eröffnet Horizonte. Grüßle Silvia
Da hast Du völlig recht (bzgl. der Einhaltung versch. Gebote)! Aber bei uns wird man nicht dafür "an die Wand gestellt", wenn man fremdgeht, nicht jeden Sonntag zum Gottesdienst geht usw.. Aber die Muslime werden ja teilweise von der Familie ausgeschlossen, ja teilweise umgebracht (im schlechtesten Fall)! So kenn ich das. Und das finde ich, passt nicht zusammen. WUTZ
Vergiss nicht, auch wir Christen haben bigotte Gläubige dabei, die mitunter auch nicht zimperlich sind. Da hat kürlich auch ein Vater seinen Sohn umgebracht, weil der nicht mehr in sein religiöses Weltbild passte. Und in der Türkei, die das modernste und aufgeschlossenste islamische land ist, herrschen auch kaum noch solche Sitten. Das, was Du jetzt beschreibst, kommt eher im Iran oder bei der taliban vor. Und das sind extreme Fundamentalisten. Und wie gesagt, extreme Fundamentalisten sind IMMER gefährlich, egal in welcher Religion.
Aufklärung über meine Frage finde. Ich verurteile auch keineswegs den mosl. Glauben, im Gegenteil. Aber ich möchte einfach auf eine Antwort auf meine Fragen für mich finden, um mir ein besseres Bild machen zu können. Ich höre tagtgl. so viele Menschen darüber diskutieren, gerade hier bei uns auf dem Dorf ist es sehr schlimm. Die sehen einfach nicht über den Tellerrand. Die haben Ihre Meinung, schnappen irgendwo ein paar Brocken auf, und gut ist es.
Luther, der einsame einmalige Kämpfer gegen den katholischen Religiösenwahn und gegen den korrupten Papst. Ein kirchlicher Revoluzer? Ein Mensch, der etwas Wahrheit in die Bibel seiner Zeit dem 16,Jahrh bringen wollte. Aber wie maleja sagte-wer waren die Gebildeten-auch die christl. gebildeten zu dieser Zeit? Männer, Männer mit viel religiösem Background,, und so revolotionör er auf der Ebene, "Was will die Bibel uns sagen" auch war, kapiert hat der gute auch nicht, dasss er nicht zufällig von zwei gleichen Spezies mit diferentem Geschlecht spricht. Nein, Auch für diesen Revolutionär dr Kirche, waren Frauen Abschaum. Ic muss mich immer wiecer nur wundern, wie es die lutheranische Kirche doch immerhin geschafft hat, heute eine so freidenkende zu sein, und den Papst neben sich gaaanz schön alt aussehen lässt. I´m sure, that this was not Lutherian intention. Aber was solls,irendwelche metaphysischen Drähte haben sich woll etwas verwirrt und es existiert eine christliche Kirche, die der Frau nicht alles mögliche Abspricht- sicherein "saudummer Fehler" ! Luther hätte besser aufpassen sollen, so wie die Mullahs, dann wär im so ein fataler Fehler nicht pasiert. Pech aber auch. jovi
gibt es aber nur bei den Protestanten/Evangelen. Jetzt bin ich nicht wirklcih firm, was die ganzen Konfessionen angeht. Sind die Protestanten/Evangelen nicht das Gleiche wie die Lutherianer? Oder gibt es nun noch 100 Untergruppen? da lob ich mir die gute alte katholische Kirche. Die ist klar strukturiert, hat einen Oberhäuptling, mit dem man sich auseinandersetzen kann, der lebt und wir haben noch Chancen, dass sich was ändert. Bigotterie gibt es bei den katholiken nicht. Die können auch viel schöner feiern. Sind bunter und lauter und ehrlcih egsagt, wiisen die das Leben viel mehr zu genießen, als die päpen (oje, schwäbisches Wort für..hm..eng? zusammengedrückt?) Evangelen. Meine Meinung. Auch wenn die katholische Kirche an Frauenfeindlichkeit kaum zu überbieten ist, sie in viele Kreuzzüge involviert war, sie die Hexenverbrennung initiiert hat undundund. Mit dieser heuchlerischen Bigotterie werd ich mich nie anfreunden können. Grüßle Silvia
... ist aber auch der kulturelle knotenpunkt zwischen morgen- und abendland. hört sich furchtbar plakativ an, aber es ist einfach so, daß in dieser stadt 2 kulturen so richtig aufeinanderprallen. guckt doch mal bei uns: die landbevölkerung ist nach wie vor wesentlich christlicher eingestellt, geht regelmäßiger in die kirche als die stadtbevölkerung. in der türkei ist das nicht anders. die türken, die z. b. in deutschland leben und speziell die frauen, die mit kopftuch, mantel etc. vor die tür gehen, sind meist türkische landbevölkerung. ist doch klar, daß sie ihren bisherigen lebensstil weiterführen. istanbul dagegen ist eine metropole, eben auch mit westlicher kultur (sofern man das überhaupt sagen kann). claudi
Hallo, das finde ich nicht so erstaunlich. meine bescheidenen Kenntnisse dazu : Atatürk hatte bereits das Tragen rein religiöser Trachten verboten und bis heute gilt in der Türkei jedenfalls in öffentlichen Einrichtungen ein Kopftuchverbot. Ob das auf dem Land so durchgezogen bin, weiß ich nicht. Gerade Istanbul ist aber sehr westlich orientiert und viele dort betonen sehr, dass jedenfall sie Europäer seien. Vor etwa 25 Jahren haben wir in Istanbul häufig Klagen über die in Deutschland lebenden rückständigen Türken gehört (so von unseren Bekannten formuliert, nicht von uns !). Gruß Anna
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