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Democracy is done: The rise of corporate monarchy

Democracy is done: The rise of corporate monarchy

Silvia3

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Wer, wie ich, sprachlos auf die Entwicklung in den USA starrt und versucht, sie zu verstehen, hier ist ein sehr guter Artikel (in Englisch), in dem einige Hintergründe erläutert werden. Wenn das alles so stimmt, dann wäre das zumindest eine gute Erklärung für die Ereignisse:   https://shanealmgren.substack.com/p/democracy-is-done-the-rise-of-corporate?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR2pTLGGpARsaFB2BecNVSlUMQP8zWBjd67qDFKpfRoz-cfQK33E_h4rKuI_aem_zMhRwcHLqltycdHtTutwOw


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Danke für den interessanten Artikel - und ja natürlich klingt das alles, so in einem Rutsch aufgeschrieben, auf den ersten Blick nach "tin foil hat conspiracy". Aber wenn man dann den Blick nach Washington richtet und sich anschaut, was dort tagtäglich passiert, ergibt es absolut Sinn. Über Elon Musk brauchen wir nicht mehr zu reden, über Peter Thiel und dessen Theorie, dass Demokratie und Freiheit nicht vereinbar seien, hatte ich vor einigen Jahren, als Sebastian Kurz von ihm angeworben wurde, schon mal einen Wikipedia-Artikel hier eingestellt: https://www.rund-ums-baby.de/eltern-forum/aktuell/neuanfang-fuer-sebastian-kurz__1905939 Curtis Yarvin hatte ich nicht auf dem Schirm - der ist dann wohl der Spindoctor oder Ein-Mann-Thinktank, der das Ganze ideologisch zusammenhält, so eine Art Alexander Dugin der USA. Habe ihn gerade noch mal gegoogelt - die FAZ bezeichnet ihn als "Neofaschisten". Passt. Wer jetzt noch Politiker hierzulande gut findet, die diesem Klüngel aus Musk-Thiel-Vance-Yarvin und Co. hinterherrennen, dem ist nicht mehr zu helfen - neben Christian Lindner, der letzten Herbst noch versucht hatte, Elon Musk in den Allerwertesten zu kriechen, gehört dazu natürlich Alice Weidel, die JD Vance allen Ernstes als "sehr weisen Mann" bezeichnet (durchtrieben und ruchlos trifft es wohl eher), aber auch Jens Spahn, der enge Kontakte zu dieser Sippschaft pflegt, schon 2017 eine Fortbildung bei Steve Bannon gemacht hat (das war der ehemalige Spindoctor von Donald Trump) und den Positionen der Heritage Foundation, aus deren Feder Project 2025 stammt, sehr nahe steht. Könnte auch relevant werden, wenn Spahn (was er wahrscheinlich anstrebt) ein wichtiges Amt im Kabinett bekommt. Ich hoffe inständig, dass er nicht Wirtschafts-, Innen- oder Außenminister wird. Den Artikel sollten auch die hier in der Runde lesen, die kürzlich noch meinten, "Bürokratieabbau" (im Sinne von Abbau von Filz und verkrusteten Strukturen) sei doch erst mal eine gute Sache, und sich angucken, was in den USA gerade wirklich passiert. Nach der Entlassung oder der "Freistellung" mit finanziellen Vorteilen zahlreicher Behördenmitarbeiter arbeitet Trump ja auch fleißig an der Gleichschaltung des US-Militärs (wer da Parallelen zu Hitler-Deutschland sieht, liegt absolut richtig), und was die Bildung/Wissenschaft betrifft, die im Artikel auch zur Sprache kommt: In US-Regierungsbehörden wird mit Kreditkarten bezahlt, und Trump hat per Dekret das Limit für diese Kreditkarten auf $ 1 eingefroren. Ein Mitarbeiter einer Behörde für Nahrungsmittelsicherheit hat erzählt, ihnen würden inzwischen sogar die Reinigungsmittel für ihre Labore ausgehen. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass sich NIEMALS so viel Geld in den Händen einzelner Menschen konzentrieren sollte, wie das bei Mulitmilliardären wie Musk, Thiel und Yarvis der Fall ist. Diese Menschen besitzen Vermögen, die dem jährlichen BIP vieler kleiner Länder entspricht, das muss man sich mal vergegenwärtigen! Und was sie damit anrichten können, sieht man gerade in den USA - oder an Starlink, dessen Abschaltung Elon Musk immer mal wieder aus dem Ärmel zieht, um seine Macht über die militärischen Aufklärungsressourcen der Ukraine zu demonstrieren. Ich lese übrigens bei vielen im Netz die Frage, warum die amerikanische Opposition sich denn "nicht wehrt". Ich fürchte aber leider, dass es dafür schon zu spät sein könnte, was auch an der Geschwindigkeit liegt, mit der das Ganze vor sich geht und die Teil der Methode sein dürfte. Denn die Opposition muss sich ja erst mal formieren, ist sich anfangs nicht einig, ist teilweise anfangs in Schockstarre... Eins ist angesichts der in dem Artkel geschilderten Zusammenhänge aber auch klar: ein Tyrannenmord ist keine Lösung. Denn Trump ist eben nur der "Mango Mussolini", der genug Charisma hatte, um die Wählermassen hinter sich zu scharen. Die Vordenker dieses faschistischen Systems sind aber andere, und wie in jedem faschistischen System sind es die vielen kleinen bestechlichen oder durch Angst in Schach zu haltenden Rädchen, die das Ganze am Laufen halten. Schon 1933-45 hat man ja feststellen müssen, dass so ein System nicht von innen heraus zu stürzen ist. Nur fehlt uns diesmal leider auch die außenpolitische Macht, die so etwas bewerkstelligen könnte - bzw. ein Interesse daran hätte...


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Einerseits von Neuen Faschismus raunen, andererseits Grund bzw. Verfassungsrechtlich gewährte Rechte (nämlich das am Eigentum) in Frage stellen.  Kurz war im Übrigen der letzte Kanzler, der sich auch tatsächlich als Person der NR Wahl stellte, mit großer Mehrheit gewählt wurde und dann staatsstreichartig per Medienkampagne aus einem Nachbarland zu Fall gebracht wurde.  Ansonsten viel Verschwörungstheorie und ständig ein neuer Nick (Du bist doch Hase, oder nicht)? 


Shanalou

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Ich denke, dass du die Rolle Trumps unterschätzt. Seine Begabung, was Medienauftritte und seine Selbstdarstellung angeht, ist essenziell um Wähler an sich zu binden. Vance hat nicht mal einen Bruchteil des Charisma von Trump. Bei Putin ist das ähnlich. Würde es diese Gestalten nicht mehr geben, müssten andere erstmal diese Lücken füllen. Und davon gibt es, glücklicherweise, nicht so viele. Deshalb wäre ein Teil der Lösung sehr wohl der Tyrannenmord.  Stell dir vor, Hitler wäre einem Attentat zum Opfer gefallen. Wer wäre denn der Nachfolger gewesen? Das System hätte sich erstmal nur noch mit sich selbst beschäftigt und bei manch einem Anhänger hätten vielleicht auch wieder ein paar Gehirnzellen angefangen zu arbeiten. Wir haben hier am Ort einen Unternehmer, der in bestimmten Kreisen auch ziemlich angebetet wird, übrigens hauptsächlich von Männern. Was der sagt, wird unwidersprochen übernommen, von diesem Klientel. Das kann man jetzt im großen Stil auch auf Trump anwenden.  Personenkult ist unheimlich wichtig, bei dieser Art von Vorgehen.    Bei den Vermögen stimme ich dir voll und ganz zu. Das müsste massiv reguliert werden, ohne gleich sozialistisch zu werden. 


Nurmalsoeben

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Ja, ich bin Hase. Habe ich aber schon beantwortet. Der neue Nick ist der Tatsache geschuldet, dass ich zu bequem war, den alten, von mir abgemeldeten (Dots) bei der Redaktion wieder freischalten zu lassen (bzw. darauf zu warten, dass er freigeschaltet wird). Also nix Geheimnisvolles, nur persönliche Faulheit. Wo du die "Verschwörungstheorie" siehst, hätte ich gerne ausführlicher dargelegt, statt es einfach nur vor die Füße gekippt zu bekommen. Hast du den Ausgangsartikel gelesen? Von Neofaschismus sprechen übrigens einige Leute in Zusammenhang mit den Machenschaften in Washington, die Parallelen sind ja offenkundig. Ich bin aber bekanntlich keine Politikwissenschaftlerin und würde mir kein finales Urteil anmaßen - ich mache mir nur meine eigenen, teilweise auch noch unausgegorenen, Gedanken zu dem, was ich lese. Der heute von mir eingestellte Artikel sieht Trumps Regime eher als eine Form von Personifikation der Regierungsmacht, die deshalb auch so erratisch daherkommt (weil sie keine gefestigten Strukturen und externe Expertise einbezieht und nur nach persönlichem Gusto urteilt). Und damit einhergehend dann wiederum ein korrupter Selbstbedienungsladen für diejenigen, die zum erweiterten Freundeskreis des Machthabers gehören. Der Autor nennt das nach Max Weber "Patrimonialismus". Klingt für mich auch überzeugend - wie gesagt, für ein abschließendes Urteil fehlt mir die Expertise.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Was das Charisma angeht, gebe ich dir absolut recht - und die Tatsache, dass er eine so simple Sprache verwendet, dass ihm jeder folgen kann. Gut möglich, dass man (mich eingeschlossen) deshalb als größeren Einfaltspinsel sieht, als er es tatsächlich ist. Dass Vance die Massen ziehen könnte, glaube ich auch nicht, und mir fällt spontan auch niemand in Trumps Entourage ein, der ihn ersetzen könnte.


Nurmalsoeben

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Ach so: Dass ich das "Grundrecht auf Eigentum" in Frage stellen würde, ist eine groteske Falschbehauptung. Ich halte es aber - und ja, dazu stehe ich - für grundfalsch, dass Einzelpersonen Vermögen in einer Höhe anhäufen können, wie das bei Elon Musk der Fall ist (der sich im Übrigen für Tesla und SpaceX grozügigst aus öffentlichen Töpfen, also Steuergeldern bedient hat). Musks Privatvermögen entspricht ungefähr dem BIP von Griechenland, da fehlt für mich jede Verhältnismäßigkeit. Was Sebastian Kurz angeht: den hatte ich nur erwähnt, weil er nach seinem Ausscheiden aus der Politik als Investor von Peter Thiel angeworben wurde. Im übrigen erinnere ich mich dunkeln, dass er wegen einer Falschaussage verurteilt wurde und deshalb seinen Hut genommen hat? Hab's aber nicht mehr genau auf dem Schirm.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Das Projekt 2025 besteht aus über 900 Seiten wie ich einer Diskussionsrunde rund um Fr Dr Rohrer (Die Presse) entnehmen konnte. Niemand hier hat die gelesen und es gibt etliche Verschwörungstheorien zu dem Thema, die ich selbstverständlich nicht erörtern werde, weil sie Quatsch sind. Und der überschwängliche Gebrauch diverser Begriffe hier im Forum ebenso, während Du erfolgreichen Menschen ihre Eigentumsrechte absprechen willst. 


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Was Du als verhältnismäßig empfindest ist nicht von Belang. Es steht jedem frei ebenso in Kommunikationsinfrastruktur etc zu investieren, ebenso großzügigst EU gefördert. Da ist aber nichts vergleichbares am Markt und das liegt keineswegs nur (aber auch) an der EU Regulierungswut. 


Shanalou

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Findest du diese Art von Neo- Feudalismus wirklich erstrebenswert, den die Tech- Milliardäre anstreben? Keine Regulation mehr, der Feudalherr kann machen, was er will? Thiel will ja Freedom cities gründen.  Diese Art von Eigentum ist nie gerechtfertigt.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Die sind Milliardäre weil sie geschafft haben, was hier in der EU anscheinend nicht möglich ist. Ganz einfach. Endweder ich fördere & entwickele Vergleichbares oder lasse es eben bleiben und forciere völlig Sinnbefreites wie das Festtackern von Getränkedeckeln.  Und gerade nach diesem Wochenende inflationär "Faschismus" zu gebrauchen, während die EU außenpolitisch mit Ahmed al-Scharaa dermaßen ins Klo greift, mir fehlt da mittlerweile völlig das Verständnis wer da als Euer Feindbild durchgeht.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Nicht, dass ich es anders erwartet hätte, aber schon bemerkenswert, wie du immer wieder auf Allgemeinplätze oder Whataboutismen ausweichst oder dich hinter der Aussage einer anderen Person mit klangvollem Namen oder Titel versteckst, statt mal so etwas wie einen eigenen Gedanken zu formulieren. Es hat einfach keinen Sinn, mit dir auch nur irgendetwas zu diskutieren.


Lauch1

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Ja ist schon Recht und ich halte Deinen Verfassungsblog/"Faschismus" und diesen für mich nicht nachvollziehbaren Hass auf Musk und Kurz für absoluten Quatsch.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich "hasse" Musk nicht, ich finde es nur gefährlich, wenn sich so viel Reichtum bei Menschen ansammelt, die demokratiefeindliche Prinzipien vertreten. Das gilt für die beiden anderen Spezis aus dem Artikel genauso. Und Sebastian Kurz ist mir sowieso egal, er hat halt ein paar Fehler zu viel gemacht und ist jetzt politisch verbrannt. In dem Bereich, in dem er jetzt unterwegs ist, spielt er für mich keine Rolle mehr.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich habe das nicht als Faschismus bezeichnet, sondern als Neo- Feudalismus. Die sind Milliardäre, weil sie häufig schon Geld wie Dreck vorher hatten (Musk, Trump, etc.) und weil die Staaten solche Anhäufungen von Geld zulassen. Es wird, gerade auch von Superreichen, immer wieder eine andere Besteuerung gefordert. Dieses Geld wird grundsätzlich immer mit irgendeiner Form von Ausbeutung verdient.  Die Bestrebungen dieser Menschen, wieder eine Art Feudalsystem einzurichten, in dem sie in keiner Weise mehr reguliert werden und sich über Gesetze stellen können, ist verachtenswert. Und nochmal die Frage an dich: findest du dieses Bestreben, ein neo- feudales System zu etablieren, wirklich gut?


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Staaten lassen gar nix zu, sondern das sind kreative Köpfe die nun einmal Sensationelles (z Bsp Starlink) entwickelt haben. Ist jedem unbenommen es ihnen gleich zu tun anstatt neidig herumzujammern. Und Deine Unterstellungen kannst Du gerne behalten.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Was speziell an Elon Musk - die beiden anderen kenne ich nicht gut genug - so beneidenswert sein soll, wüsste ich gern. Der Mann hinterlässt in seinen privaten Beziehungen eine Schneise der Verwüstung, ist Ketamin-abhängig und hat ganz offensichtlich noch einige weitere gravierende psychologische Defizite. Dass für ihn Empathie eine Schwäche ist, liegt vermutlich daran, dass er selbst keine hat. DU bist diejenige, die ihn bewundert, ich finde ihn zwar gefährlich, aber er ist für mich auch ein bedauernswerter Freak.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Ach was, dachte es hätte keinen Sinn zu diskutieren. Hat auch nicht lange gehalten. Und auch Du brauchst mir nichts zu unterstellen, seine Entwicklungen sind OBJEKTIV gesehen wesentlich besser, weder Eutelsat noch Isis kommen da auch nur ansatzweise mit.   


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun. Bill Gates hat auch Sensationelles entwickelt und hat nicht mal ansatzweise diese Bestrebungen.  Bis zu einem bestimmten Punkt war Elon Musk auch noch tragbar. Jetzt ist er es nicht mehr. Tesla hat massiv an Wert verloren ( was unterm Strich nicht wirklich was ausmacht, zumindest noch nicht). Wie X da steht, weiß ich nicht. Er hat gute Ideen, wie Starlink, aber das heißt doch nicht, dass er machen kann, was er will.  Im Moment stürzen Trump und Musk die USA in Richtung Rezession. Sie sparen damit sehr viel Geld ein, die Frage ist, was passiert damit?


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Hast du eigentlich den Ausgangsartikel, den ich eingestellt habe, gelesen und verstanden? Es geht doch hier nicht darum, Milliardäre grundsätzlich zu verdammen (wobei ich schon meine Zweifel habe, dass es sinnvoll ist, einzelne Menschen mit Mengen an Geld auszustatten, die größer sind als die Staatshaushalte mittelgroßer Staaten), sondern darum, was sie mit ihrem Reichtum machen. Und in den USA schaffen sie gerade die Demokratie ab. Statt mit ihren Milliarden Gutes zu tun (wie es z. B. Bill Gates immerhin in Ansätzen tut), hat Musk sich mal eben die Regierung der USA gekauft. Und die anderen Herren, die in dem Artikel erwähnt sind, haben auch nichts weiter im Sinn, als ihren Reichtum und ihre Macht weiter auszubauen. Im Moment ist im Gespräch, dass sie in den USA sog. "startup nations" errichten wollen, das sind kleine Freistaaten, in denen die US-Regierung nichts zu sagen hat, sondern die wie ein Unternehmen geführt werden, und in denen die Eigentümer die Gesetze machen. Also komplette Rechtlosigkeit: https://www.wired.com/story/startup-nations-donald-trump-legislation/ Gnade uns Gott, wenn so etwas zur Regel wird. Dann haben wir wieder Arbeitssklaven und die, die nicht zum arbeiten benötigt werden, werden zu Versuchskaninchen für die Forschung. Wer auf LinkedIn ist, sollte sich auch mal den Beitrag von Prof. Makau Mutua mit dem Titel: Elon Musk, the prodigy of apartheid anschauen. Den Artikel findet man auch auf Mutuas Blog, man muss sich aber registrieren, um ihn zu lesen. Wenn man weiß, wo dieser Musk herkommt, kann man erahnen, wo es hinführt, wenn man ihm zu viel Macht überlässt. Und dabei ist noch unberücksichtigt, dass er anscheinend ein Psychopath ist.  


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Am politischen Verständnis scheitert es ja wohl eher bei Dir. 


Nurmalsoeben

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Soweit mir bekannt ist, hat X durch die Verknüpfung mit der Person Musk  auch massiven finanziellen Schaden genommen und ist stark im Wert gesunken - allein schon dadurch, dass viele (auch politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich einflussreiche) Accounts von dort abgewandert sind. Außerdem ist X seit ein paar Tagen, soweit ich weiß, fast vollständig down, ohne dass man genau wüsste, was dahinter steckt - Musk spricht von einem Cyber-Angriff, aber nichts Genaues weiß man nicht. Ich bin nicht mehr auf X, seit Musk den Laden gekauft hat, deshalb kann ich das nicht direkt verfolgen. Und bei Tesla wirkt der weltweite Boykott inzwischen so gut (Einbrüche um 40-75 Prozent), dass Trump wohl inzwischen im Weißen Haus eine Werbekampagne für Tesla gestartet hat (es klingt wie ein schlechter Witz, ist aber so). Die Situation in den USA ist aber nicht nur für die USA kritisch, sondern für die gesamte Weltwirtschaft (ausgenommen vielleicht China, das sich seit der Erfahrung mit dem Handelskrieg in der ersten Amtszeit von Donald Trump vorbereitet und Gegenmaßnahmen ergriffen hat). Man kann das an der Börse ganz gut beobachten, die Welt-Indizes sind ziemlich abgestürzt (stärker als zur Corona-Zeit oder zu Beginn des Ukraine-Kriegs). Und wenn Wertpapiere und Indices abstürzen, gibt es teilweise auch Panikverkäufe, das zieht die Werte noch mal zusätzlich runter. Abgesehen davon, dass größere Player ihre Depots auch zugunsten von China und Indien umschichten. Die Verwerfungen, die das alles mit sich bringen wird, sind, denke ich, kaum abzusehen - außer, dass es für alle Beteiligten fatal sein wird. Die USA sind globalwirtschaftlich viel stärker eingebunden als jedes andere Land der Welt, und die ganzen Zollerhebungen (ich glaube, seit heute sind die Zölle auf EU-Produkte in Kraft) tun ja noch mal ein Übriges. Aus wirtschaftlicher Sicht kann man eigentlich nur hoffen, dass Trump möglichst bald weg vom Fenster ist.  


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Was bei der ganzen Schimpferei auf Regulierungen und "Bürokratie" immer gerne unter den Tisch fällt, ist dass Regelwerke und Vorschriften ja  grundsätzlich dazu dienen, möglichst viele Interessen unter einen Hut zu bringen. Sie verteidigen damit oft ganz automatisch die Interessen der Allgemeinheit gegen Partikularinteressen, und damit auch der Schwächsten innerhalb dieser Allgemeinheit. Dass Akteure, die im Zweifelsfall die Kohle haben, sich alles von medizinischer Versorgung über soziale Absicherung bis zu Nahrungsmittelsicherheit privat zu kaufen, das "überflüssig" und im Zweifelsfall sogar als Hemmschuh betrachten, ist vielleicht weniger verwunderlich, als wenn ganz normale Menschen aus der finanziellen "Mitte der Gesellschaft" deren Narrativ übernehmen. Natürlich müssen Regularien immer wieder auf den Prüfstand, um zu sehen, ob sie noch zeitgemäß und sinnvoll sind, aber Aspekte wie Umweltauflagen oder Gesundheitsstandards sind hoffentlich unstrittig. Und genau das wollen die Freedom Cities ja z. B. auch umgehen. Da werden auch Projekte in Bereichen wie Nukleartechnologie und Gentechnik laufen - es kann doch keiner ernsthaft wollen, dass so etwas abseits von Umwelt- oder Gesundheitsprüfungen stattfindet?


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

Interessanterweise profitiert Europa auch. Normalerweise ist es ja so, dass die Kurse auch hierzulande sinken, wenn der Dow Jones nachgibt. Dieses Mal ist das Gegenteil der Fall. Anscheinend investieren viele in Europa und auch verstärkt in Deutschland. Trump und sein Hofstaat treibt ein sehr riskantes Spiel. Man darf auch nicht vergessen, dass in den USA sehr viele Menschen ihre Altersvorsorge in Aktien anlegen. Verlieren die weiter an Wert, kann sich die Stimmung, auch im republikanischen Lager ganz schnell drehen. Es bleibt spannend.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

In Deutschland und Europa reagiert die Börse sicher auch auf die Lockerung der Schuldenbremse. Wenn auf längere Sicht große Investitionen in Aussicht gestellt werden, belebt das die Wirtschaftsaussichten natürlich.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Vielleicht ergänzend noch dieser Artikel vom Verfassungsblog, der die Parallelen zum Faschismus erklärt - und die Gefahren darin, dass es ausgerechnet Tech-Milliardäre sind, die diesen Staatsstreich leiten: https://verfassungsblog.de/trump-und-der-neue-faschismus/


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich habe mir gestern noch mal Gedanken über einen Widerspruch gemacht, den ich selbst in die Welt gesetzt habe - Trumps und Musks Bürokratieabbau und die Denkmodelle von Thiel und Yarvin gemacht - so richtig passt das ja nicht zu der Sache mit dem von mir insinuierten "Räderwerk", das ohne straffe Organisation nicht funktioniert, und "kleine Rädchen" gibt es ja in dem US-Modell nicht, nur einzelne Profiteure. Außerdem ist Trumps Vorgehen weniger strategisch als erratisch, das wiederum spricht gegen einen ausgeklügelten Plan im Sinne einer Strategie. Und dann bin ich gestern zufällig auf diesen Artikel beim Atlantic gestoßen, der Trumps Regierungsmodell als "Patrimonialismus", das entspricht, wie er im Text ausführt, auch den Regierungsmodellen Russlands, Ungarns, Indiens oder der Türkei. Fand ich jedenfalls auch lesenswert: https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2025/02/corruption-trump-administration/681794/


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich kann Dir gerne die Entwicklung in den USA vor der Wahl ins Gedächtnis rufen, ganz ohne "wenn das alles so stimmt, dann wäre ..." Gequatsche: Biden war für jeden erkennbar als Kandidat zu alt, trotzdem hat man auf ihn bestanden und jeden der Gegenteiliges behauptet hat (auch hier im Forum) als Nazi beflegelt. Und dann hat man auf die schon als Vize völlig ungeeignete Harris bestanden (Obama hatte Gretchen Whitmer im Sinn, nur eben viel zu spät). Und Harris wurde ohne jede Not hochgeschrieben. Und DESWEGEN ist jetzt Trump Präsident und hat eben die Berater, die er hat. Ganz ohne Verschwörung oder Projekt.   Bitte, gerne geschehen.


Nurmalsoeben

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Nur dass diese Berater, die Trump "eben hat" ganz ohne angebliches Verschwörungsgeraune eine demokratiefeindliche Agenda verfolgen, weil sie maximale Freiheit für die Partikularinteressen ihrer eigenen, sehr kleinen Gruppe von Tech-Milliardären fordern. Das ganze Netz ist voll mit Artikeln zum Thema, auch von seriösen Medien, die der Verschwörungsgläubigkeit wohl kaum verdächtig sind. Darum geht's in diesem Strang - was du auch wüsstest, wenn du dir die Mühe gemacht hättest, den Ausgangsartikel zu lesen. Zur Not auch mit DeepL, falls die Englischkenntnisse nicht reichen. Aber es ist ja einfacher, die Diskussion zu blockieren, indem man die anderen Diskutantinnen als verschwörungsgläubig, neidisch oder politisch ahnungslos "beflegelt", um mal in deiner Wortwahl zu bleiben.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Nurmalsoeben

"SpaceX-Kapsel für Rückhol-Mission an ISS angedockt", da geht es nicht um "Partikularinteressen", sondern einer liefert, was weder NASA noch ESA schaffen. QED