Elternforum Aktuell

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bezüglich "Deutschland den Deutschen?"... Hatte heute leider keine Zeit, reinzuschauen und aktiv mitzumachen, wollte aber nochmal kurz was dazu sagen. Was halten denn die Multikultibefürworter davon, dass der Mensch dann keine Identität, keine Wurzeln mehr hat? Seht ihr das völlig unproblematisch, oder könnte daraus nicht ein großes Konfliktpotenzial entstehen? Welche Sprache soll jemand sprechen, der 1/4 Italiener, 1/4 Türke, 1/4 Chinese und 1/4 Äthiopier ist? Kann derjenige es bewerkstelligen zu allen vier Ländern eine Beziehung aufzubauen? Sind nicht Wurzeln wichtig für uns? Geben sie nicht Geborgenheit? Zugehörigkeitsgefühl? Regeln sie nicht unser tägliches Leben? Was wäre, wenn wir keine Wurzeln mehr hätten und die ganze Welt unser zu Hause wäre? LG MT


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ich habe aus zeitgründen auch nicht mitgelsen, hoffe meine antwort passt aber in etwa dazu. ich denke, dass mensch irgendeine form der kulturellen wurzel braucht. sich für anderes, für fremdes öffnen zu können setzt ja auch erst einmal voraus, dass das eigene bekannt ist und die eigenen grenzen gesteckt. diese wurzel muss nicht unbedingt ein land sein. "ich bin europäer" eignet sich genauso gut, vielleicht auch "ich bin weltbewohner". letzteres wäre vielleicht eine sehr wünschenswerte einsicht, weil sie nahe legt, dass wir alle gemeinsam für diesen planeten verantwortlich sind und erst einmal diese lebensgrundlage gesichert sein muss, bevor andere themen dran sind. aber das ist ja ein anderes thema... fragen die ich mir stelle: was macht das spezifische einer gemeinschaft aus? wieviel fremdes kann sie aufnehmen, ohne den eigenen kern zu verändern? wieviel anpassung und integration an bzw. in einen staat sind nötig, ebenso wieviel anpassung eines staates an die mitglieder seiner gesellschaft? vg, MF


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...entspringt doch MOMENTAN allein der Tatsache, DASS sich so Viele SO SEHR mit ihrer Herkunft, ihrem Land, ihren Sitten, Religionen identifizieren(!!!!) statt sich vielmehr auf grundlegende und allgemeingültige menschliche Werte zu konzentrieren. Ich kann mich als Deutsche nicht ausschließlich durch mein Land, die Sitten meines Landes, die politischen Zustände, die Religion usw....identifizieren! Mir wäre das zu wenig..... Solche vermeintlichen "Anker" sollten genauer unter die Lupe genommen und auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden!!!! Schlicht HINTERFRAGT werden......... Sonst läuft es auf eine hirnlose und automatisierte Fermdbestimmung hinaus! Werte verschieben sich dann natürlich, aber das kann nur gut sein! In Offenheit, Toleranz und Akzeptanz muss man sich üben..... Melting pot wäre schade, schrieb heute jemand! Richtig! Das mein eich auch keineswegs und das wäre auch keineswegs das Ergebnis .....!! Da bin ich mir sicher! Eher ein friedliches und interessiertes Miteinander. Aber wie gesagt....von alledem sind wir Generationen entfernt. Aber weshalb sollten wir nicht für unsere Urururenkel die ersten Schritte in die richtige Richtung gehen? Und die ersten Schritte finden IMMER im Kopf statt. Und mit dem Zweifel an sich selbst und der eigenen (festgefahrenen) Einstellung! LG Flocke


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Hmmm, ich denke, dass v.a. viel in den Familien liegt, inwieweit wir mit den verschiedenen nationalen Identitäten in unseren Adern klarkommen. Eine Freundin von mir (Polin) hat einen Türken geheiratet. Ihr Sohn spricht mit ihr und den Großeltern mütterlicherseits polnisch, mit dem Papa türkisch und zelebriert beide Kulturen. Im Kindergarten schaltet er dann sofort auf Deutsch und lernt dort kulturelle Gebräuche unserer Nation. Meines Erachtens verfügt er daher schon jetzt über ein hohes Maß an Flexibilität und Integrationsfähigkeit, was für die meisten von uns wünschenswert wäre. Und dies eben Dank des Engagements seiner Eltern, alle Sprachen und Kulturen gleichermaßen zu leben. Ich denke, unsere Wurzeln liegen und wachsen in unseren familiären Strukturen, unabhängig unserer Nationalität (-en). LG, Antonia


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...und ich unterschreibe voll und ganz....:-) Mein Mann ist auch Türke. Es werden bei uns zu Hause ebenfalls beide Kulturen zelebriert, beide Sprachen gesprochen..... Deswegen haben unsere Kinder sicher keine Identitätsprobleme. Zumindest DANN nicht, wenn wir als Eltern diese Parallelität selbstverständlich und harmonisch praktizieren. LG Flocke


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btw: Wie seid ihr mit dem Namen weitergekommen? Schon entschieden? LG, M


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Wenn ich Menschen betrachte, die viele Sprachen sprechen und sich mühelos auf internationalem Parkett bewegen können, werde ich manchmal sogar etwas neidisch. Ich denke da an Menschen wie bspw. Peter Ustinov... er war DIE perfekte Verkörperung der Expo in Hannover. Ein Mann mit vielen Talenten und noch mehr wunderbaren Lebensphilosophien... Ich kopiere einmal seine "Verwandtschaft" aus Wikipedia "Sir Peter Ustinov entstammte einer internationalen Familie und wuchs viersprachig auf. Seine Mutter (Nadjeschda Leontievna Benois) war eine französische Bühnenbildnerin und Kostümzeichnerin russischer Herkunft, sein Großvater mütterlicherseits der Architekt Louis Benois. Sein Vater Jonas Baron von Ustinov war deutscher Staatsbürger russischer Herkunft und Presseattaché der deutschen Botschaft in London sowie während des Zweiten Weltkrieges (nach dem Zerwürfnis mit Reichsaußenminister von Ribbentrop) britischer Spion. Zu seiner eigenen Herkunft sagte Peter Ustinov immer, er sei „in Sankt Petersburg gezeugt, in London geboren und in Schwäbisch Gmünd getauft“. Über seinen Vater war der Schauspieler überdies entfernt mit dem schwedischen Tenor Nicolai Gedda verwandt." Genau diese "Entwurzelung" hat diesen großen Mann zu dem gemacht, was er war. Mit Sicherheit werden natürlich nicht alle Sprößlinge von einem gemischten kulturellen Hintergrund so schillernde Zeitgenossen, aber dennoch haben sie ganz andere Chancen. Mehrsprachig auszuwachsen ist doch eine absolut postive Errungenschaft. Als es noch das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" gab - und das ist noch nicht ganz so lange her, wie jetzt so Mancher aus dem Geschichtsunterricht erinnern mag: es endete 1806 durch die Wirren von und mit Napoleon und nach dem Wiener Kongress 1815 gab es dann erst den deutschen Bund - hatten wir auch eine Völker- und Sprachenvielfalt OHNE Nationalstaatscharakter auf dem Gebiet, dass wir heute als urdeutsch ansehen. Und es hatte diverse Gründe, warum so lange KEIN Nationalstaat gegründet wurde - aber das möge jetzt bitte gerne selber jeder nachlesen (google hilft sicherlich). Es war völlig normal, das viele muttersprachlich deutsche Menschen wenigstens französisch, wenn nicht sogar auch italienisch sprachen. Auch slawische Länder waren ja unter dieser Bündelung vertreten. Die Erziehung durch das deutsche Kaiserreich ab 1871 und die Schergen um Hitler muss schon sehr nachhaltig gewesen sein, denn so sehr war das nationale Denken erst dann ausgerichtet... Von einer LANGEN Tradition des Deutschtums kann man eben im gegensatz zu Nationen wie Frankreich und Großbritanien nicht sprechen. Letztgenannte hatten/haben natürlich auch so ihre Problemchen mit der Gleichmacherei... Warum jetzt immer noch dieser aus eigentlich aus der imperialistischen und künstlich erzeugten "Identifikationsschmiede" einiger Protagonisten im Kaiserreich erzeugte Spruch "Deutschland den Deutschen" so hoch bewertet wird, verschließt sich mir... es war schlicht ein wirkungsvoller politischer Slogan... er sprach aber nicht nicht für die eigentlichen Grundsätze des Imperialismus, die da Expansion nach außen an Stelle von Emanizipierung im Inneren setze, WEIL eben die Mulitikulti-Lebensweise in dem 19.Jh. noch nachwirkte. Erst der verlorene 1. Weltkrieg erzeugte ein ansteigendes Nationanalbewusstsein... da konnte die demokratischste aller demokratischen Verfassungen zur Weimarer Republik nicht das geeignte Instrument sein... So viel zu meiner Sicht der Dinge... LG, W


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Vielleicht waere es an der Zeit den Begriff "Multikulti" zu definieren. Mir scheint jeder versteht darunter was anderes. Was ist es denn nun: ein vermischen verschiedener Kulturen zu einer Einheitskultur, oder das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen innerhalb eines Territoriums? Peter Ustinov empfinde ich, trotz seinen verschiedenen ethnischen Wurzeln, als sehr britisch. Es gibt einige aehnliche Beispiele von (meist juedischen) Immigranten ode rImmigrantenkindern mit aehnlichem Hintergrund die Saeulen britischer Kultur und Politik wurden, Sir Clement und Lucian Freud (Siegmunds Enkel), Stephen Fry, Trevor McDonald, Natasha Kaplinski... Aber es gibt heute auch einen sehr grossen Teil von Immigranten der sich nicht integriert und nicht mischt. Es gibt in britischen Staedten Stadtteile die fast ausschliesslich von Bangladeshis oder Pakistanis bewohnt werden und wo eine Ehe zwischen verschiedenen Kulturen fast undenkbar ist. Wo Ehepartner fuer die Kinder in den Heimatlaendern gesucht werden und wo vor allem Frauen oft kein Wort Englisch sprechen. Da vermischen sich keine Kulturen, da leben sie nebeneinander her und nicht besonders gut. VG, D


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nicht in meinem Heimatland. Wenn wir woanders hin auswandern würden, wäre auch meine Familie der Anlaufpunkt, wenn ich meine Wurzeln suche, wenn ich geerdet werden muss. Das mach ich nicht an der nationalität fest. Und wenn du so weit zurück denkst, dann sind wir irgendwann auch wieder weg vom herkömmlichen Staatenbild, dann sind wir wieder bei Völkchen und Stämmen. Die Weiterentwicklung und den Zusammenschluss der Menschen verschiedener Herkünfte gab es schon immer, dass ist ein Prozess den niemand je aufgehalten hat und niemand aufhalten wird und es ist ja auch irgendwie gut so. LG, alex (immer noch traurig)


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ich seh das genauso das meine Wurzeln in meiner Familie sind und nicht das Land in dem ich lebe. Es nur von Vorteil wenn Kinder mehrere Sprachen sprechen und verschiedene Kulturen kennen und nicht eine als DIE RICHTIGE verkauft wird. Die Welt wächst immer mehr zusammen und von daher find ich es wichtig das man eben mehrere Sprachen spricht und Vorurteilsfrei mit anderen Bräuchen und Sitten umgehen kann. Ich glaub absolut nicht das meine Kinder ihr Leben nur in Deutschland verbringen, womöglich nichtmal ihre gesamte Schulzeit. lg BM