Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, ich weiß es ist ein heikles Thema! Und ich will keine Umfrage oder Diskussion auslösen! Aber für mich ist es gerade aktuell, nicht wegen mir, sondern wegen einem Bekannten. Kann mir jemand seine Erfahrungen sagen? Auch gerne über die E-Mail die oben hinterlegt ist! Lesen kann man im WWW viel, aber Erfahrungen sind schon was anderes! Danke schon mal!!! Liebe Grüße!
Um was gehts denn? ich bin selber Borderlinerin und hab zur Zeit ne recht akute Phase..vielleicht kann ich dir ja weiterhelfen? glg silvi
Hallo Silvi! Danke! Ich würde gerne wissen wie es so im Alltag aussieht. Ich kenne oder besser kannte niemanden der es hat. Jetzt habe ich jemanden kennengelernt und ich will so viel wie möglich darüber wissen. Ich hab schon alles quer gelesen. Aber wie es so alltäglich aussieht weiß ich halt nicht! Er ist ein ganz lieber Kerl! Und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Helfen die Medikamente die man nimmt. usw... Darf ich fragen was du mit akuter Phase meinst?! Wenn du magst kannst du mich auch gerne anmailen! Danke und vlg zurück!
Hmm was heisst im Alltag...bei mir sieht das so aus dass mir alle zuviel wird, ich mich in mich zurück ziehe oder neben mir stehe..ich krieg in akuten Phasen nix mehr geregelt..stolpere von einer Selbstverletzungstour in die nächste, mir ist alles egal ich fühle mich einfach nur leer, verzweifelt und alleine. Wenn ich meinen mann nicht hätte, der mir viel vom hals gehalten dann hätte ich wahrscheinlich einen zusammenbruch erster Klasse gehabt weil ich mit allem einfach nicht mehr klar kam. Ich komme mmit schnellen wechseln in der Tagesplanung nicht zurecht, brauche feste strukturen, abläufe. Nichts sollte sich dran ändern das kann ich schwer aushalten. Ich hab Phasen da reicht ein wort um meine Stimmung total zu kippen. Ich war jetzt zwei wochen stationär in der Psychatrie und wurde da gut auf Medikamente eingestellt. Damit kann ich den alltag ganz gut bewältigen ohne gehts allerdings gar nicht, das kippt dann wieder viel zu schnell... lg silvi
Danke Silvi!!! Ich weiß es zu schätzen das du mir das schreibst! Es ist bestimmt nicht einfach sich das einzugestehen, oder? Es freut mich das du einen Mann hast der dir hilft! Ich hoffe das dir die Medikamente helfen! Mein Bekannter hat mir auch erzählt das er sich die selbst verletzt und sich in Situationen hineinsteigert, die ihn gar nicht betreffen. Alleine von Erzählungen her, durchlebt er das alles auch! Und ist dann wie abwesend.
Hey, Speedy, ein gutes Buch zum Thema Borderline: "Ich hasse Dich, verlass mich nicht". Schon sehr alt, kriegst Du sicher auch gebraucht. Liebe Grüße, Ulli
Hi, meine Schwägerin ist betroffen. Selbstverletzungen kommen häufig vor, sind aber nicht zwingend ein Symptom. Üblich sind folgende Punkte: - Der eigene Leidendruck setzt erst relativ spät ein (wesentlich später als bei Depressionen z.B.), d.h. bis dahin ist das Umfeld oft am Rande der Verzweiflung, noch nicht aber der Erkrankte (der sich ja gesund wähnt) - Der Betroffene ist schier unberechenbar, da aus einem Nichts jederzeit schlagartig ein Elefant konstruiert werden kann, leider aber der Moment und das Thema ständig wechseln können - Betroffene neigen auch dazu, Erlebnisse zu konstruieren, die nie stattgefunden haben, für ihn aber Realwert haben. Aberwitzigerweise gehört die ewige Story vom angeblichen sexuellen Mißbrauch mit dazu, der dann zu extremen Haß- und Racheattacken führt und der als Begründung für alles herhalten muß. Fällt sexueller Mißbrauch aus, dann ist irgendein anderes irreales Ereignis der gerne angeführte Grund für diese Vernichtungsfeldzüge. Beispiel: Die betroffene Tochter einer Bekannten von mir beschuldigte sämtliche männliche Verwandte, sie mißbraucht zu haben. Obwohl die Angaben nicht stimmen KONNTEN und bekannt war, dass die Gute unter Borderline litt, schaltete sich die Kripo ein und nur dank des hervorragenden Anwalts der Beschuldigten liess sich deren Unschuld beweisen. Meine Schwägerin wähnt sich für das ewig von ihren Eltern ungeliebte Kind, das nie etwas bekommen habe. Besonders schuld sei ihre Mutter, die berufstätig war. Tatsächlich haben ihre anderen drei Geschwister zeitweilig noch nicht einmal passende Schuhe gehabt, sie hingegen hat finanziell und emotional alles hinterhergeworfen bekommen, was möglich war. Ihre Vorwürfe sind absurd und haben auch mit der Realität nichts zu tun. Nachdem aber keiner weiß, was sie sich als nächstes aus den Fingern saugt und dann recht überzeugend darbringt, kann man selbst immer nur reagieren. Das aber macht einen selbst fertig und zermürbt. - Die selbstständige Organisation eines sinnvollen Tagesablaufs unter Kalkulation und Reaktion auf alle Unvorhersehbarkeiten ist fast unmöglich. Nachdem aber häufig - wie bereits ausgeführt - keine echte Krankheitseinsicht besteht, werden entsprechende medizinische Behandlungen gerne vollkommen abgelehnt bzw. die Medikamenteneinnahme nicht ernst genommen. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass sich im Umfeld immer jemand findet, der einem den Haushalt schafft und einen finanziell unterstützt. Wieso sollte man also eine nicht als massiven Leidensdruck empfundene bequeme Situation ändern für die sich Entschuldigungen finden lassen? Im Grunde also nicht anders als bei Alkoholikern, die ebenfalls von ihrem Umfeld unterstützt werden. Auch wenn Tränchen nun nachvollziehbarerweise anderer Meinung sein wird, ich aber das zweifelhafte Vergnügen hatte, zwölf Jahre lang unter zwei psychisch Kranken ohne die geringste Krankheitseinsicht zu leiden (es war - gelinde ausgedrückt - die Hölle) und kein echtes Ende in Sicht ist, kann ich Dir nur den Rat geben, so schnell wie möglich die Kurve zu kratzen. Ja, ich weiß, auch ich kann irgendwann an eine psychische Erkrankung erleiden, aber ich bin und bleibe bei der Ansicht, dass Erkranungen, ob physisch oder psychisch, behandelt gehören. LG Fiammetta
Also ich widerspreche Fiametta da echt..ich bin sehr wohl in der Lage einen sinnvollen und strukturierten Tagesablauf auf die Beine zu stellen und einzuhalten. ich komm nur nicth damit klar wenn dieser normale Ablauf sich urplötzlich ändert. Ich plane alles im vorraus um nicht "aus der Bahn" geschmissen zu werden. Was den sexuellen missbrauch angeht: ich wollt ich könnte sagen ich hab das alles nur erfunden....ist aber leider nicht so, also keine vage einbildung. Lügen gehören übrigens nicth unbedingt zum ständigen Krankheitsbild. Mein Therapeut sagt man muss sehr genau differenzieren. Borderliner sind von Bordi zu Bordi so unterschiedlich wie jeder mensch zu einem anderen unterschiedlich ist..es gibt gewisse parallelen und doch grosse Unterscheidungen..das sollte man beachten. Ich kann vielleicht nur für mich sprechen aber mich kotzt es an ein "opfer" dieser Krankheit zu sein..deswegen hab ich ihr wieder einmal den Kampf angesagt. Den letzten hab ich gewonnen und vier super jahre gehabt dadurch da will ich wieder hin. ich brauch im Moment zwar hilfe aber dafür schäme ich mich nicht, denn ich nehme sie an damit ich endlich wieder das Leben führen kann das ich noch vor einem jahr hatte..ein eigenständiges schönes Leben mit meinem Mann und meinen Kindern.. Ich bin jemand schon seit meinem 12 Lebensjahr Borderliner und ich glaube ich weiss mittlerweile gut über alle bösen und auch guten Facetten der Krankheit bescheid.. "Die selbstständige Organisation eines sinnvollen Tagesablaufs unter Kalkulation und Reaktion auf alle Unvorhersehbarkeiten ist fast unmöglich. Nachdem aber häufig - wie bereits ausgeführt - keine echte Krankheitseinsicht besteht, werden entsprechende medizinische Behandlungen gerne vollkommen abgelehnt bzw. die Medikamenteneinnahme nicht ernst genommen. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass sich im Umfeld immer jemand findet, der einem den Haushalt schafft und einen finanziell unterstützt. Wieso sollte man also eine nicht als massiven Leidensdruck empfundene bequeme Situation ändern für die sich Entschuldigungen finden lassen? Im Grunde also nicht anders als bei Alkoholikern, die ebenfalls von ihrem Umfeld unterstützt werden." Das find ich verdammt vermessen...ganz ehrlich... lg silvi
Hallo! Danke für eure Antworten. Ich wollte aber jetzt wirklich keinen Streit oder sonstwas auslösen, deshalb hatte ich ja meine E-Mail angegeben. Ich weiß es ist ein sensibles Thema, und ich weiß auch nicht wirklich wie ich mit ihm umgehen soll. Wenn wir schreiben, dann ist es ein Himmelweiter unterschied wie wenn wir uns treffen. Da reden wir nicht wirklich viel. Ich hatte vorhin so eine Situation wo ich nicht wusste was ich sagen oder wie ich reagieren sollte. Mir ist jetzt durchaus bewusst das ein geregelter Ablauf da sein sollte. Er ist ein richtig lieber Mensch, einen den man einfach nur drücken kann/muss! Und als Mensch würde ich ihn gerne kennenlernen. Nur hab ich halt angst davor irgendwas falsches zu sagen was vielleicht auch falsch ankommt. Ich weiß, das ich ein wenig komisch ausgedrückt, aber beschreiben kann ich es leider nicht. Er steht zu seiner "Krankheit" und tut auch was dafür oder besser gesagt dagegen. Er nimmt Medikamente! Ob es einen "Auslöser" gibt? Ich weiß es nicht... noch nicht! Aber ich danke euch schon mal! Vielleicht schreibt ihr mir ne Mail, damit hier kein Streit ausbricht... Liebe Grüße!
Hi, habe ich geschrieben, Borderliner würden lügen? Nein, habe ich nicht. Ich habe geschrieben, dass sie sich Situationen konstruieren, die aber nicht stattgefunden haben, für sie aber Realwert haben. Das ist etwas anderes, da Lügen bewußt und zielgerichtet geschehen. Das Tragische dabei ist aber, das daraus Aggressionen entstehen und wehe dem, der der Zielpunkt ist. Borderline steht zwischen Neurosen und Psychosen. Es handelt sich um Persönlichkeitsstörungen, die durch tiefgreifende Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen und den Affekten geprägt ist (wie - habe ich beschrieben) und im Selbstbild (ist ebenso schwankend). Dazu kommt extreme Impulsivität (habe ich auch beschrieben, wenn nicht so benant). Jede Krankheit hat verschiedene Gesichter, klar. Oft sogar schon eine lausige Erkältung. Ich habe Dir nicht Deinen Mißbrauch abgesprochen, aber bei den mir bekannten Fällen ist es immer dasselbe Muster. Als Angehöriger von psychisch Erkranken kannst Du Hilfestellungen anbieten, ihnen alles Mögliche abnehmen, aber essentiell ist die Krankheitseinsicht. Die kommt in den meisten Fällen aber nur recht spät, wenn überhaupt (klar, jeder will "normal" sein, krank sind nur die anderen). Und - tut mir leid, aber natürlich ist Deine Warte eine andere - das Begreifen dessen, dass man selbst an einer Krankheit leidet, die eben behandelt gehört (nein, das ist kein Vorwurf), wird eben dadurch verlangsamt, dass das Umfeld einen oft lange genug mitträgt, das aber nicht unbegrenzt aushält. Der Erkrankte kann somit nicht verstehen, dass er krank ist (er selbst empfindet ja zumeist eher sein Umfeld als krank) und andere mit und unter ihm leiden (ich weiß sehr genau, wovon ich spreche), denn er läuft ja nicht auf. Bei Alkoholikern erfolgt ist Einsicht zumeist auch erst dann, wenn sich ihr Umfeld distanziert und das bisherige Netz nicht mehr aufhält. Das, nichts anderes, was damit gemeint. Was daran vermessen ist, weiß ich nicht, aber - das mußt Du auch sehen - es gibt immer eine Diskrepanz zwischen der Sicht des Erkrankten und der Sicht des Umfelds. Aber reines Dauermitleid ist auch nicht zielführend, zumal man ja etwas gegen die Erkrankung und somit für sich selbst tun kann. LG Fiammetta
Hi Du schreibst: "Nur hab ich halt angst davor irgendwas falsches zu sagen was vielleicht auch falsch ankommt." Viel Vergnügen, das kenne ich von meiner Schwägerin zur Genüge. Auf Dauer bist Du nur noch damit beschäftigt, jede auch noch so geringe Änderung in Gestik und Mimik zu interpretieren, um ja keinen Streit oder Beschuldigungen zu provozieren. Du selbst verlierst immer mehr die Kontrolle über Deine eigene Art der Gesprächsführung, weil Du Dich permanent unterordnest und ständig in der Angst vor neuen Attacken lebst, bei denen Du aber nie weißt, wodurch oder wann die wieder ausgelöst werden. Oft reicht Pillepalle. Das was gestern noch lustig war, kann heute zum völligen Kippen der Situation führen. Das hält man aber nicht ewig aus, weil Du in einer ewigen Verteidungshaltung nur noch reagieren, selbst aber nicht mehr agieren kannst. Der Witz ist, meine Schwägerin war nett, sie fütterte einen bis zum Erbrechen ab, war in Kleinigkeiten großzügig und irgendwann machte es wieder Peng! Wenn man jemanden nur ab und zu sieht, kann man das wegstecken, gehört man zur Familie, zermürbt es einen irgendwann immens, zumal dann auch die Beschuldigungen immer persönlicher werden. Meine Schwägerin nimmt keine Medikamente (sie ist ja nicht krank), die Tochter meiner Bekannten stellt die Einnahme immer wieder ein, sobald es ihr besser geht und was dann wieder einen gewaltigen Absturz zur Folge hat (bei vier Kindern besonders gut). Mein Mann kennt auch einige Fälle. Das heißt aber nicht, dass es bei Deinem Bekannten nicht doch klappt. LG Fiammetta
Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung. Da gibt es keine Medikamente (nur für die "Begleiterscheinung einer Borderline-Störung, z. B. Depressionen).
Hi, Benzodiazepine werden häufig verordnet, machen aber sehr schnell abhängig. Viele werden sogar recht stark sediert, was aber auch nicht Sinn der Sache sein sollte. Richtig ist, das nicht die Krankheit an sich, sondern Symptome medikamentiert werden können. Zusätzlich (wichtig!) muß auch eine Psychotherapie stattfinden. LG Fiammetta
nur so viel: ab in die psychotherapie! sonst keine chance auf glück und zufriedenheit von langer dauer.
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