Mitglied inaktiv
Hi, ein äußerst zutreffender Artikel zum Thema Demenz, den ich deshalb empfehle, weil früher oder später die meisten mit Alter und Krankheit ihrer Eltern konfrontiert werden. http://www.welt.de/politik/article2227793/Wie_die_Politik_das_Demenzdrama_verharmlost.html Vielleicht habe ich heute Abend mehr Zeit, um zu antworten. Ansonsten kennt Ihr ja meine Meinung. LG Fiammetta
...ich erlaube mir trotzdem zu antworten, da wir das Problem bereits hautnah hatten, als meine Oma erkrankte und da sie bei körperlich relativ guter Gesundheit war, auch ziemlich lange den Zustang geistigen Verfalls miterlebt hatten: Meine Eltern und ich hauptsächlich. Es war u a. auch einer der Mitgründe, warum ich extrem lange (nach dem Studium- schon während der Arbeit zu Hause wohnte, bzw. meine Mama mit Oma bei mir waren, wenn ich gar zu schlecht weg fahren konnte, da ich zB Rufdienst hatte und max. 15min von der Klinik wegwohnen konnte.Meine Oma war ein 24h Dauerjob und für eine Person untragbar. In den anfänglichen Jahren ging es noch mit meiner Mam und mir allein und am WE mit Hilfe meines Vaters, aber nach 3 Jahren mussten wir drei Pflegerinnen rund um die Uhr beschäftigen, da meine Mutter ein Bandscheibenproblem bekam und ich max. 8h aufpassen konnte. Als konnte meine Mutter eigentlich nur noch die Betreuung überwachen. Es ging natürlich ins Geld, denn obwohl meine Großmutter eine sehr teure Kranken und auch schon private Pflegeversicherung hatte sprengten die Kosten sämtl. Rahmen. Ich sag mal unter einem gewissen finziellen Rahmen, wäre eine Pflege unmöglich gewesen, und sie war einmal für 5 Tage - weil es nicht anders ging ( ich war im Urlaub und meine Mama musste operiert werden und ich konnte erst nach 5 Tagen wieder zu Hause sein)- auf einer normalen Pflegstation eines Altenheimes, da ihr Hausarzt der Depp sie nicht ins Krankenhaus einwies, sondern aufgrund ihres körperlichen Fitseins in ein Seniorenheim. Sie war nach 5 Tagen als ich sie abholte dermaßen verwarlost und ungepflegt, aber den Pflegekräften konnte man dies kaum anlassten (es war Urlaubszeit und eine Vollschwester und eine Schülerin mussten sich um 40 !!!!!! alte Menschen kümmern (dh. pro Schicht war nur eine Vollpflegekraft jeweils anwesend (das war dammlals1995) die letzten weiteren 5 Jahre ihres Lebens war sie rund um die Uhr daheim betreut von wie oben gesagt drei sich abwechselnden Pflegerinnen. Sie starb am 8. Feb. 2000. lG Johanna
Leider kann ich den Artikel auch nicht öffnen, aber schon nach dem Lesen von Johannas Beitrag ist mir zum Heulen zumute. Meine Mum (74) hat Demenz. Betreuen tut sie mein Dad (76) und ich mehr oder weniger. Leider ist mein Dad so eingestellt, das er fremde Hilfe nicht annehmen will. Zumindestens bis jetzt schafft er alles allein und denkt aber nicht dran, das er selber älter wird. Ach Leute, das Kapitel ist einfach zum Heulen...
...den wie oben geschrieben, war meine Oma ein sehr lieber und sehr gesunder und vertrauensseeliger Mensch und je dementer sie wurde um so aktiver wurde sie. Sie ging mehr oder weniger ab 5.00h morgens weg hatte das Nachthemd an und ging einmal 5 km Landstrasse. Meine M;ama war bis 9.00h so verzweifelt, weil sie die ganze Umgebung schon abgesucht hatte, meine Oma blieb unauffindbar. Zum Glück hat sie ein Bekannter dann aufgelesen, der wusste wo sie wohnt und zurückgebracht, die Polizei ist natürlich nach 2h als meine Mama das erstemal anrief nicht tätig geworden. Dann hat meine Mutter die Haustür verrammelt und meine Oma ging über den Keller stiften. Als der auch zugeschlossen war hat sie mal ein Fenster im Erdgeschoss eingeschlagen, sie war der Meinung sie werde gefangen gehalten, lauter solche Dinge passierten da fröhlich. Meine Mutter war am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Ich beneide deinen Vater nicht- und es wird ehrlich mal eine Frage wieviel kann er leisten? liebe Grüße Johanna
Das Schlimme ist, er macht es wie der Vogel Strauss. Kopf in den Sand und lieber nicht wissen wollen, was noch kommt. Er ahnt nicht, das sich seine Frau erst im Anfangsstadium der Krankheit befindet. Zum Glück wohnen sie in einer Mietwohnung, so reicht es (noch), das er die Wohnungstür abschließt. Er dachte immer, sie würde ausreißen, weil sie böse ist. Ich habe ihn dann drüber aufgeklärt, das es zum Krankheitsbild gehört und das es auch echten Ärger geben kann, wegen der abgeschlossenen Tür. Genauso glaubte er an eine Blasenentzündung, als es mit der Bettnässerei losging...war ganz entsetzt, als ich ihnen den Matratzenschutz vorbei brachte. Das wirklich üble für mich, ist die Tatsache, das ich nicht wirklich richtig helfen kann. Ich nehme ihm schon viel ab, so wie ich es einrichten kann aber die ganze "Pflege" vom Aufstehen, waschen, Zähne putzen bleibt bei ihm hängen. Leider erkennt sie außer ihm kaum noch jemanden. Und so darf sie eine "Fremde" auch nicht anfassen. "Zum Glück" entfällt das mit dem Wandern bei ihr, da sie kaputte Knie hat und kaum noch läuft. Wenn er den Stress auch noch hätte...