Mitglied inaktiv
Hallo, würde gern mal eure Meinungen hören: In einer Frage zur monatlichen Wahlprognose der ARD stand die Frage ob der Begriff Krieg für den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan richtig ist oder nicht. Beeinflußt dieser Einsatz der BW dort euer Wahlverhalten? Lg
Nein, beeinflusst mein Wahlverhalten nicht. Da ich eh eine Partei wähle, die momentan nicht an der Regierung ist (FDP) ich aber nächste LP. wieder in der Regierung wissen möchte. Und nein, ich bezeichne den A-Einsatz nicht als Krieg. Niemand muss hin und alle die hingehen gehen freiwillig. Sollten sie aber dort aussergewöhnliches leisten finde ich es auch gut wenn sie dementsprechend gewürdigt werden (siehe hier im Forum die Diskussion über Ehrenauszeichnungen). lG J
Wikipedia sagt: "Krieg ist ein unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung. Krieg schadet so auch der Infrastruktur und den Lebensgrundlagen der Kollektive." Doch, das ist für mich ein Krieg. Mein Wahlverhalten wird er aber vermutlich nicht beeinflussen (was mich gerade selber schockiert). Im Grunde weiß ich aber auch nicht, was denn überhaupt mein Wahlverhalten beeinflussen könnte, weil ich seit ich wählen darf immer die selbe Partei gewählt habe, mal mit mehr, mal mit weniger Bauchschmerzen, aber nie mit Überzeugung.
Ich habe immer sehr konservativ gewählt, bis die Sache im Irak anstand. Da hat eine Nein zum BW Einsatz mein Wahlverhalten geändert. Für mich hat sich dieser Einsatz auch zum Krieg entwickelt. Warum bezahlen wir so viel Geld für einen Einsatz, bei dem sich bereits Jahrzehnte andere die Zähne ausgebissen haben. Auch sehe ich den Sinn nicht mehr darin. Vielleicht kann ihn mir jemand erklären? Die Frage steht nun, dass die Partei, die Nein zu Irak sagte aber Ja zu Afghanistan sagt.
...irgendwie erschließt sich mir die Logik nicht, wieso ein militärischer Einsatz per se kein Krieg sein kann, nur weil alle Beteiligten dort freiwillig hingehen?!? Ich seh im Geiste schon Batallionen von Söldner anmarschieren, die ja auch alles Freiwillige sind - kann ja dann kein Krieg sein, mal ganz überspitzt gesagt... Zumal sich zum Thema "Gruppendynamik" / "Gruppenzwang" sicherlich auch noch das eine oder andere anmerken ließe, ebenso zum Thema "berufliche Nachteile", sollte man sich als Berufssoldat dazu entscheiden, mit seiner Kompanie NICHT mit nach Afghanistan zu gehen. Für mich ist der Afghanistan-Einsatz ein Krieg, und zwar einer, den - meiner Meinung nach - keine Seite gewinnen kann. Nein, wahlentscheidend ist das Thema für mich nicht - andererseits wäre für mich eine Partei, die einen solchen Einsatz generell und grundsätzlich schon befürworten würde, eh nicht wählbar.