Mitglied inaktiv
Hallo, woher denkt ihr kommt es, dass gewisse Jobs in der Gesellschaft hohes Ansehen haben und über andere eher mild gelächelt wird, so nach dem Motto: "Naja, zu mehr hat`s wohl nicht gereicht". Ist es die Höhe des Gehalts? Der Titel (bei Dr.)? Die "Unnahbarkeit"? (Wer kann sich schon vorstellen was z. B. ein Diplom-Biologe genau macht...) oder der Respekt vor dem Studium? (Obwohl es auch Jobs mit Studium gibt, die in der Gesellschaft belächelt werden.). Also, was ist es? Was denkt ihr? LG, Cel (die sich hier nebenbei die Finger wund telefoniert und abärgert)
ist viel unwissen dahinter. der kumpel eines ex-freundes war z. b. schornsteinfeger. da denkt man sofort: boah, dreck, ruß, pfui... daß der junge aber umwelttechnisch auf einem hohen niveau sein muß, über abgaswerte von heizsystemen etc. zu 100 % fit sein muß etc., das wissen viele nicht (ich wußte es auch nicht...). die notwendigen voraussetzungen für die ausbildung sind oftmals ein kriterium, nach dem motto "dafür braucht man nur hauptschule". diese wertung fließt dann auch in die berufsbilder ein. leider. vor doktor-titeln habe schon lange nicht mehr so viel respekt wie früher. denn der titel sagt nix über den menschen aus, und da hab ich teilweise zeitgenossen kennengelernt, daß einem nur noch speiübel werden kann! claudi
Den "Schornsteinfeger" habe ich auch im Bekanntenkreis. Er lernt jeden Tag zu Hause noch 1-2 Stunden um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Gerade jetzt, da das Monopol fällt, hat er ziemlich Angst von der billigeren Konkurrenz verdrängt zu werden. Er ist auch superfit, was Umwelttechnik etc. angeht. Eine Bekannte hat mal in lustiger Runde am Tisch zu ihm gesagt, dass sie ihren Freund (Heizungs- und Lüftungsbauer o.s.ä.) nicht heiraten könnte, da er für sie nicht standesgemäß wäre, da er ja nur ein Handwerker ist. *kotz* Die Stimmung war natürlich dann etwas abgekühlt. Fazit: Nach einigen Jahren bekam sie doch keinen anderen mehr und hat ihn halt dann doch geheiratet. Und Paule ließ es mit sich machen... Es lebe die Liebe ;-) LG, Cel (die nun zum 20. Mal das tuuuuuut-tuuuuuuut-Zeichen hört)
Es ist ja noch lange nicht gesagt das derjenige der studiert hat heute auch am meißten verdient. Im Gegenteil, ich kenne viele Leute die studiert haben und Doctortitel besitzen und weniger als ich verdienen ( und ich verdiene als Krankenschwester nicht unbedingt viel) Auch kenne ich viele die mit über 30 immer noch studieren und nicht wissen was arbeiten heißt. Oder die nie eine Ausbildung hatten.....da ist mir ein Handwerker, Kellner, Müllfahrer usw wesenlich lieber....... die arbeiten wenigstens richtig. Ansehen heutzutage hat wohl nicht unbedingt viel mit den erlernten Beruf zu tun sondern mit dem was man aus seinem Leben macht. Ein ehemaliger Hauptschüler der jetzt eine Firma leitet....hat bei mir höheren Respekt verdient als ein ewiger Student. Claudia
hmm, leider ist es aber doch so, dass diese meinungen nur in der theorie existieren. im rl ist und bleibt man ein depp, wenn man "nur" einen simplen beruf hat.
Hat z. B. ein Pop-Star Ansehen oder wird er für seinen Erfolg bewundert? Was auch immer Erfolg ist (Presse, Events, VIP-Status, Kohle, Frauen...) Ich finde z. B. Bushido hat kein hohes Ansehen, er hat Fans, die ihn gut finden. Für z. B.Günther Jauch ist Fans das falsche Wort, zu ihm passt eher der Begriff "Ansehen". Wodurch kommt das, vermittelt er Intelligenz durch solche Shows wie "Wer wird Millionär?" Oder z. B. Thomas Gottschalk, als Lehrer wäre er einer von vielen, von vielen belächelt, als Moderator hat er Fans oder doch Ansehen? LG, Cel
Welche Berufe haben denn überhaupt noch ein hohes Ansehen? Mir fällt da spontan nicht viel ein. Ärzte wollen uns nur noch Igelleistungen verticken. Rechtsamwälte sind Rechtsverdreher. Lehrer bekommen den Pisamist nicht gebacken. Richter lassen dauernd die Kinderschänder davonkommen. Priester? Sind selber Kinderschänder oder schwul oder langweilig. Politiker? Hör mir damit auf. Eigentlich gibt es doch dieses Unantastbare gar nicht mehr.
Hi Celine, ich fühle mich von diesem Thema sehr angesprochen, weil es gerade im letzten Jahr ein wichtiges Problem in unserer Partnerschaft war und für manches Zerwürfnis gesorgt hat. Hintergrund: Mein Mann ist Biologe, ich bin Übersetzerin, beide mit Hochschulstudium an "Eliteunis" in den jeweiligen Bereichen. Mein Mann hat promoviert und, weil es in seiner Szene (Neurobiologische Forschung an der Uni) als nächster Schritt anstand, habilitiert. Seit letztem Jahr hat er eine Professur hier vor Ort, um die wir lange bangen mussten, weil auch im Raum stand, dass er einen Ruf nach Israel bekommt (wohin ich ihm aus persönlichen Gründen nicht hätte folgen können). Ich habe nach meinem Studium auf die Promotion verzichtet, weil es für die Freiberuflichkeit, die ich letztendlich anstrebte, keinen Unterschied gemacht hätte. Einen Job an der Uni konnte ich mir in dem Bereich, in dem ich war, nicht vorstellen. Nun zu deiner Frage: Ich fand es letztes Jahr erschreckend und teilweise sehr bezeichnend, wie selbst vermeintlich gute Freunde auf diese Änderung in Ulis beruflichem Status reagiert haben. Der Kommentar einer Freundin mir gegenüber "Na, da hast du ja ausgesorgt!" gehörte da noch zu den harmloseren, ja fast witzigen Bemerkungen. Ich habe die Reaktionen der Leute als heftigen Schlag in die Magengrube empfunden; viele haben uns meines Erachtens plötzlich ganz anders bewertet - sowohl meine Rolle in der Partnerschaft als auch unseren gemeinsamen Status in der Öffentlichkeit und im Freundeskreis. Ich hatte das vorher ganz klar unterschätzt und habe lange gebraucht, um mich damit zu arrangieren, weil mir meine persönliche, berufliche und finanzielle Unabhängigkeit immer sehr wichtig war und ich plötzlich in den Augen der meisten einfach nur noch als "Frau Professor" dastand. Hinzu kommt bei uns vielleicht noch erschwerend, dass ich aus praktischen Gründen seit einigen Jahren zu Hause arbeite und somit ohne externes Büro nicht so "sichtbar" bin - für viele sieht es so aus, als ob ich nur ein bisschen "dazuverdiene". Inzwischen hat sich das etwas relativiert, unter anderem, weil ich offensiv gegen die Vorurteile in den Köpfen vorgehe. Meines Erachtens haben viele Leute in Zusammenhang mit dem Titel und dem mutmaßlichen Verdienst einer Person Schubladen im Kopf, die schlichtweg nicht der Realität entsprechen. LG Nicole
jetzt wisst ihr, warum ich meinen nick mit einem akademischen titel versehen habe. wenn ich im real live schon den versager-job habe... Allensbach - Das Institut für Demoskopie Allensbach hat heute seine Berufsprestige-Skala 2008 veröffentlicht. Grundlage ist eine repräsentative Befragung, die im Januar durchgeführt wurde. Am meisten Ansehen genießt demnach der Arztberuf - und zwar mit großem Abstand gegenüber anderen Berufen. 78 Prozent der Bevölkerung zählen ihn zu den Berufen, vor denen sie besondere Achtung haben. An zweiter Stelle steht der Beruf des Pfarrers (39 Prozent). Die Berufe des Hochschulprofessors (34 Prozent) und des Grundschullehrers (33 Prozent) rangieren an dritter und vierter Stelle der aktuellen Allensbacher Berufsprestige-Skala 2008. Beide Berufe haben seit 2003 deutlich an Prestige gewonnen, der Beruf des Hochschulprofessors um 4 Prozentpunkte, der Beruf des Grundschullehrers sogar um 6 Prozentpunkte. Auf Platz fünf folgt bereits der Unternehmer mit 31 Prozent. Zu den Prestigeverlierern gehören der Beruf des Rechtsanwaltes und der des Politikers. Das Ansehen der Rechtsanwälte lag bis Ende der 90er Jahre immerhin bei 37 Prozent, inzwischen zählen nur noch 27 Prozent diesen Beruf zu denjenigen, vor denen sie ganz besondere Achtung haben. Fortdauernder Prestigeverlust kennzeichnet den Beruf des Politikers. Das Ansehen der Politiker als Berufsgruppe ist in Deutschland niemals sehr groß gewesen. Einen Höhepunkt des allgemeinen Berufsansehens für Politiker gab es immerhin Anfang der 70er Jahre. Damals bekundeten 27 Prozent der Westdeutschen ihren besonderen Respekt vor dem Politikerberuf. Zur Zeit tun dies nur noch 6 Prozent in Westdeutschland und 7 Prozent in Ostdeutschland. Die Frage, die das Allensbach-Institut für Demoskopie seit 1966 in einem Mehrjahresrhythmus an die Bevölkerung richtet, lautet: "Hier sind einige Berufe aufgeschrieben. Könnten Sie bitte die fünf davon heraussuchen, die Sie am meisten schätzen, vor denen Sie am meisten Achtung haben?" Den Befragten wird dabei eine Liste mit siebzehn Berufen vom Arzt über den Pfarrer, den Rechtsanwalt, den Ingenieur, den Politiker, den Studienrat bis zum Gewerkschaftsführer vorgelegt. (26.02.2008)
ich werde das ausdrucken und meiner schwiemu vor den latz knallen! seit jahren macht sie uns nieder, weil wir beide keine akademische laufbahn haben. dass wir aber trotzdem zumindest ansatzweise gebildet sind und etwas intelligenz besitzen, mitten im leben stehen und auch ein hohes maß an verantwortung beruflich zu tragen haben, interessiert nicht. ich selbst stelle an mich beruflich einen sehr hohen anspruch, muß man nicht immer, will ich aber. gerade in dem beruf kann man beides tun, sich wunderbar abseilen, aber auch wirklich RICHTIG arbeiten. ich bin von haus aus noch nie karrieregeil gewesen, manchmal bereue ich das auch. aber sicher nicht wegen meinem ansehen.
LG
meiner Frau gehts ähnlich ! Obwohl sie beruflich und ausbildungstechnisch höher als ich angesiedelt ist (sie hat Abi und ist Steuerfachwirtin, ich nur einfacher Industriekaufmann mit mittlerer Reife bzw. BA) ist sie als Gattin eines mittelst. Kleinunternehmers gebrandmarkt. Das ist auch der Grund warum sie wohl ab Januar EXTERN arbeiten geht ! Geh ich als Selbstständiger mit meinen Kindern nachmittags eine Stunde zum Kinderturnen muß ich damit rechnen das die Gerüchteküche dies entweder als "der geht bald in die Insolvenz" oder "Der muß viel Geld verdienen" verbucht ! Als Selbstständiger hat man tunlichst sämtliche Zeit in der Firma zu verbringen ! Grüßle
Hallo! Und das hat zumindest bei mir garnichts mit der Ausbildung oder dem Gehalt zu tun. Es gibt Akademiker, die vom echten Leben keine Ahnung haben und auf andere Leute, die schon mehr im Leben geleistet haben, als diese jemals leisten werden, herabsehen. Solchen Leuten schenke ich keine Beachtung, denn sie haben sie nicht verdient. Dann gibt es die normalen Jobs, mit miesen Gehältern, aber mit Mitarbeiter, vor denen ich wirklich Achtung habe, weil sie was leisten und es verdienen, mit Respekt behandelt zu werden. z.B. Pflegeberufe, Leute, die sich für andere Menschen aufopfern und z.B. alte Leute liebevoll und respektvoll behandeln. Diese Leute leisten doch viel mehr, als irgendwelche Büromenschen mit einem Titel die das 5fache verdienen - ungerecht wenn man darüber nachdenkt. Auch normale Putzfrauen verdienen Respekt, einfach, weil sie die Tätigkeit machen, vor denen sich die meisten scheuen und das noch dazu für wenig Geld. Oder Verkäufer, die bis 20 Uhr im Laden stehen, damit wir einkaufen können. Ich kenne auch Menschen, die es super finden, wenn jemand eine hohe Stellung hat und gleich einen anderen Zugang zu denjenigen haben. Damit kann ich nicht wirklich viel anfangen, denn selbst wenn derjenige viel verdient, aber dafür z.B. seine Familie im Stich läßt (so einen Fall hatten wir), wird er mir nie so sympatisch sein, da kann er noch so bekannt oder gefragt sein. LG Traude
Ja, sehe ich auch so, aber wie reagiert man, wenn das eigene Kind den Traumberuf Bäckereifachverkäuferin etc. haben will und "nur" auf die Hauptschule gehen will? Ist man dann auch noch so liberal und tolerant, oder wünscht man sich für sein Kind nicht doch was "besseres"? Viele Mütter erzählen, es ist ihnen egal, was ihr Kind mal lernt, Hauptsache, es ist glücklich in seinem Job. Und sie gehen zur Tür raus und fahren zum Nachhilfelehrer, weil der Bengel sonst den Übertritt in der 4. Klasse Grundschule nicht schafft. Ist das jetzt die "ich-hol-alles-raus-was-möglich-ist-Technik" oder steckt doch dahinter "er soll doch nicht auf die Hauptschule gehen und z. B. Käsefachverkäufer werden" LG, Cel (die hier keinen Beruf abwerten will und selbst Freunde hat, die Bäckereifachverkäuferin, Reinigungskraft oder Regaleinräumer sind)
dieses problem liegt aber daran, dass auch eine käsefachverkäuferin heute ein abi für diesen beruf zu haben hat! meine schwiegermutter meinte neulich zu mir "aus dir hätte wirklich mal was werden können" schade dass aus ihr nie ein mensch wurde.
als ich vor 20 Jahren mit Beginn meiner Selbst und Ständigkeit meinen besten Freund besuchte, fragte dessen Mutter (Steuerberaterfrau) auch im Bezug auf meinen Job "Kann man davon leben" ? "Zumindest kann ich meinen Steuerberater noch bezahlen" und "Wenn ich mal was Warmes zum Essen brauche komme ich vorbei" antwortete ich nachdem ich die Fassung wieder erlangte. Grüßle
Hallo! Ich z.B. möchte auch, dass mein Sohn einen guten Beruf erlernt, aber das möchte ich nicht, weil ich die Berufe wie Verkäufer, etc. minderwärtig ansehe, sondern weil ich möchte, dass es ihm in seinem Leben finanziell gut geht. Und das ist nunmal in vielen Berufsspaten heutzutage einfach nichtmehr möglich. Deshalb möche ich eine gute Ausbildung für meinen Sohn und achte darauf, dass er gut lernt. Aber ich vermittle ihm schon immer, dass bei einem Menschen nicht das Aussehen oder der Besitz Bedeutung hat, sondern wie ein Mensch in seinem Herzen ist. Deshalb würde mein Sohn auch niemals ein anderes Kind ausspotten oder auslachen, im Gegensatz zu anderen Kindern, die ev. andere Werte vermittelt bekommen. Wir haben Freunde mit Geld und Häusern, aber auch welche die finanziell ärmer sind und ich mag beide gleich gerne, unabhängig, was wer von Beruf ist. Es gibt herzliche Menschen und weniger herzliche Menschen und welche auf die man sich 100% verlassen kann, dass sind die Dinge die wirklich zählen und die haben wenig mit Ausbildung und Gesellschaftsschicht zu tun. LG Traude
Durch gute Freunde haben wir einen Zugang zu einem "Freundeskreis" ehemaliger Studenten und die antworten auf die Frage nach ihrem Beruf immer : "Ich arbeite bei Siemens" "Ich arbeite beim Bosch" "Ich arbeite beim Daimler" ... Einer davon (Dipl-Ing.) ist für die Ersatzteilbeschaffung eines größeren Kunden zuständig und reist (wenn die was brauchen) dorthin und gibt dann den Bedarf an seine "Assistentin" durch ! Dafür hat der Mann studiert ! Grüßle
das liegt nicht an den menschen, sondern an den firmen. jedes größere unternehmen erwartet heutzutage für pipfax-jobs ein studium. ich sehe es in meiner direkten umgebung... claudi
...naja, mein Mann antwortet auf die Frage nach seinem Beruf eigentlich auch nur, er arbeitet bei der Firma XY. Das Problem ist halt, dass es für ihn - mehr oder weniger - keine Berufsbezeichnung gibt, und erst recht keine, unter der sich ein normaler Mensch etwas vorstellen kann.
Er hat Mathe und Informatik studiert, theoretisch könnte man seinen Beruf unter "Software-Architekt" oder "-ingenieur" verbuchen, theoretisch könnte man auch "Informatiker" sagen (was ja nun aber auch wieder keine wirkliche Aussagekraft hat), und faktisch entwickelt er hauptsächlich spezielle Software für regeneratives Bremsen bei Hybridfahrzeugen - tja, auch nichts, worunter man sich wirklich etwas vorstellen könnte...
Hallo! Das ist doch auch öfters so auch so. Man hat einen Titel und bekommt A Gehalt (im öffent. D), auch wenn die Arbeit nicht unbedingt besondere Fähigkeiten verlangt. Genauso gibt es Menschen die ein mageres D Gehalt bekommen und B Arbeit leisten. Da aber kein B-Posten frei ist, muß man sich mit dem mageren Gehältern jahrelang zufrieden geben. Bei uns ist das jedenfalls so. Und Verantwortung möchte auch nicht jeder machen, wieso auch, wenn man ein fixes Gehaltsschema hat. So ähnlich ist es doch auch bei so großen Firmen wie Siemens etc., wieso Verantwortung übernehmen, wenn man das gleiche verdient bei Ersatzteilbestellungen. Da fragt man sich halt, wieso eine Krankenschwester nur so ein geringes Gehalt hat - mit der Verantwortung, die sie nämlich hat. Es gibt auch die bequemen Mensch, die sich schnell zufrieden geben, wenn es im Börserl stimmt. LG
LG
und daher ist es auch deren Sache. Aber dieses "Ich bin beim Daimler" als ausreichende Berufsbeschreibung und bei Nachfrage "als Ingenieur" kotzt mich an ! Grüßle
warum nicht als Antwort : "Ich bin Softwareingenieur und entwickele spezielle Software für regenerative Bremsen bei Hybridfahrzeugen" oder nur "ich entwickle Software" (das ist ja auch kein Verbrechen) ! Aber Software entwickelt ja auch ein Hobyyinformatiker und daher ... Das Problem ist halt die Phantasie des Gegenüber zu beflügeln, da sind konkrete Aussagen nicht dienlich ! Grüßle
Hallo! Das gibt es sicher auch. Da sind wir wieder bei dem Thema minderwärtige Berufe. Deshalb sollte uns allen genügen, wenn jemand ungefähr sagt, falls es zur Sprache kommt, wo er arbeitet, weil man den Menschen sowieso nicht nach seinen Job/Ausbildung beurteilen sollte. LG Traude
Ich les mir einfach nie den Beitrag durch - werde mich bessern :-)
warum antwortest du nicht, "das ist der Fließbandarbeiter auch" Manche glaube, "ich bin bei Daimler" sei gleichbedeutend mit "Ich bin Daimler"
BEI daimler laß ich noch durchgehen. obwohl das sowieso die falsche firma ist *gg* claudi
... der Erfahrung nach würde ich sagen, das Ganze ist kein Problem mit der Phantasie des Gegenübers, die man vielleicht beflügen möchte, sondern eher eine Art Frustration, die mit der Zeit aufkommt. Sagt man "Ingenieur", dann wissen anscheinend 75% der Leute, die nach dem Beruf fragen, nicht, dass "Ingenieur" nicht nur "Bauingenieur" bedeutet. Unter "Softwareentwicklung" können sich gerade manche älteren Leute, die ihren Computer nur als eine Art bessere Schreibmaschine benutzen, überhaupt nichts vorstellen. Und unter "spezieller Software für regeneratives Bremsen bei Hybridfahrzeugen" können sich erst recht die wenigstens Leute etwas vorstellen. Da kommen dann i.d.R. entweder verständnislose Gesichter oder die Leute merken sich die Antwort nicht, und beide fragen meist bei jedem Treffen neu... und man will ja auch nicht bei jedem Small Talk gleich unbedingt in epischer Breite über seinen Beruf reden, so sehr interessiert das die Fragenden ja dann doch meistens nicht. Da ist es - zugegebenermaßen - einfach einerfacher und bequemer, nur den Namen der - relativ bekannten - Firma zu nennen, von der Firma hat so ziemlich jeder eine vage Vorstellung, und dann merken sich die Leute, ach, der macht irgendwas im Automobilbereich und gut ist. So als eine Art "übergeordnete Schublade" quasi, in der man dann "abgelegt" werden kann. Wobei ich übrigens auch zugeben muss, wenn ich im Real Life nach meinem Beruf gefragt werde (wobei sich 90% der Leute anscheinend erst mal gar nicht vorstellen können, dass Frau bei drei relativen kleinen Kindern NICHT ausschließlich Hausfrau ist *grummel*), sage ich i.d.R. auch nur "Beamte". Antworte ich wahrheitsgemäß "Finanzbeamte", kommt doch nur fast jeder mit irgendeiner Frage zu seiner letzten Steuererklärung an, und antworte ich (ebenfalls wahrheitsgemäß), dass ich hauptsächlich die Betreuung von Einspruchs- und Klageverfahren bei Verlustzuweisungsgesellschaften mache, können sich darunter selbst die wenigstens Finanzbeamten etwas vorstellen, weil es eben doch ein relativ "spezieller" Bereich ist. Aber das ist doch eigentlich heute ein generelles Problem - die Tätigkeitsfelder, in denen z.B. Ingenieure, Infirmatiker, Finanzbeamte, Verkäufer etc. heute tätig werden, decken doch meistens nicht mehr die komplette Bandbreite der berufstypischen Tätigkeiten ab, sondern so ziemlich jeder ist auf irgendetwas spezialisiert - und wie genau soll man nun, auf die Frage nach dem Beruf, antworten? Wenn dann jemand sagt, er ist "Dipl.Ing." ist die Antwort - im Grunde genommen - doch auch nicht aussagekräftiger als die Antwort, er arbeitet bei Siemens/Daimler etc. Wobei es andererseits auch für viele Tätigkeiten herrliche Berufsbezeichnungen gibt, unter denen sich kaum ein Normalsterblicher etwas vorstellen kann. Eine Freundin von mir ist z.B. "Junior Art Director" - klingt herrlich, ist aber - im Prinzip - nur ein ziemlich schlecht bezahlter Graphiker-Job. Und wenn sie "Graphiker" sagt, kommt meistens auch nur ein "Ach, du malst Werbeplakate?" Nein, eben nicht. Aber wenn sie erklärt, sie arbeitet in einer Werbeagentur, dann können sich viele schon eine - wie auch immer geartete - Vorstellung von ihrem Beruf machen und sind mit der Antwort zufrieden.
Keinen Bock meinen Job zu beschreiben und die meisten der Gegenüber kapieren es eh nicht, also sag ich nur die Firma !
Also wenn ich jemanden frage was er beruflich macht, interessiert es mich schon ! Und als Antwort "Bin bei Siemens" beleidigt meine Intelligenz und zukünftig werde ich nachfragen "als Pförtner?"
Kürzlich überreichte mir ein Bekannter seine Visitenkarte. Da stand "Member of Board" und ich fragte wie man Mitglied vom Brett wird ? Ja, ich treib da so langsam meine Spielchen !
Ich würde ja von deinem Gatten nicht verlangen mir nun den Quell-Code der Bremssystemprogrammierung zu erklären und bei dir als Finanzbeamtin nicht was der tatsächlich spezielle Bereich im Detail beeinhaltet, denn ich frag meinen Schwager (Stukkateur) ja auch nicht wie sich sein Putz zusammensetzt ! Ich hätte gern ein Zwischending aus "Firma XY" und " "spezieller Software für regeneratives Bremsen bei Hybridfahrzeugen", mehr nicht !
Gerade weil sich Berufsbilder etwas geändert haben macht doch eine konkrete Angabe Sinn. Ich kann doch als Dipl.Ing. antworten : Ich bin Dipl.Ing. und bei Siemens für die Ersatzteilbeschaffung eines Großkunden zuständig" ! Und nicht "ich bin bei Siemens"
Übrigens meine Frau ist Steuerfachwirtin und auch jede spricht sie an ob sie die nächste EkSt-Erklärung machen kann ! Und ein Automechaniker wird gebeten nach dem Summgeräusch zu schauen, das ist doch normal und ich finde es pille-palle deswegen seinen Job unterm Deckel zu halten.
Und die Freundin wird sicher weiter "Junior Art Director" rausschreien, weil das einfach mehr suggeriert und daran ist man interessiert. Ich bin eigentlich auch "CEO", "Member of Board" aber reel "Butt on duty"
Grüßle
"Ich führe ein sehr erfolgreiches, kleines Familienunternehmen" Das ist auch ne halbwegs genaue Berufsbezeichnung ;-) LG
man kann sich unter Hausfrau/Mutter doch geläufig was vorstellen, aber in der Wertigkeit ist das "kleine Familienunternehmen" doch besser ! Grüßle
...vielleicht liegt da ja ein charakteristischer Unterschied zwischen freier Wirtschaft und Staatsbediensteten, eventuell? Mich fragt jedenfalls nie jemand, ob ich ihm die nächste ESt-Erklärung machen kann - bei mir klagen sich nur immer alle, dass "dieser blöde und fiese Finanzbeamte" ihnen doch wieder nur 100 Euro Erstattung bewilligt hat, dabei wollten sie doch viel, viel mehr Geld zurück, was mein Kollege denn da falsch gemacht hätte?!? Also bin ich für alle meine Kollegen "verantwortlich", im Zweifelsfall auch nur für die Steuergesetze (für die ich ja nun wirklich nichts kann!), und für alle schönen Beamten-Vorurteile im Zweifelsfall auch noch, und inhaltlich kann ich ja meistens eh nichts sagen, weil die Leute selber nicht wissen, woran die geringe Erstattung liegen könnte. *grrrr*
Andererseits - vielleicht reagieren "Freiberufler" tendenziell freudiger auf entsprechende Fragen, weil sie damit - in gewisser Weise - letztlich ihr Geld verdienen, während ich als Beamte finde, irgendwann habe ich mal Feierabend und sowieso keine Lust, mich für alle eventuellen Fehler irgendwelcher Kollegen und die tollen Steuergesetze in diesem unserem Lande verantwortlich zu zeigen...?
Wäre vielleicht auf einmal eine Überlegung wert, diesen Gedanken mal durchzudenken. *kopfkratz*
Ansonsten hat Maleja aber sehr treffend das ausgedrückt, was ich nicht geschafft habe - i.d.R. wird die Frage nach dem Beruf während eines Small Talks gestellt, und ich habe auch in 99% der Fälle NICHT das Gefühl, dass das Interesse "so dermaßen groß ist, dass die Antwort 30 Sekunden überschreiten dürfte". Wenn mir jemand einem auf die schlichte Frage, was er denn beruflich macht, einen 3-Minuten-Vortrag hielte, würde ich wahrscheinlich auch denken, huch, da fühlt sich aber jemand wichtig.
Nein, ganz im Ernst, als "Kurzantwort" finde ich "bei Siemens" etc. völlig ausreichend, und wenn dann jemand ernstlich Interesse hat, kann er gerne nachfragen.
Optimal fände ich dann allerdings die neutrale Frage, als was man denn bei Siemens beschäftigt ist, statt absichtlich provozierend "als Pförtner" nachzufragen.
In vielen Fällen liegt es aber auch an den Leuten selbst. Was ich jetzt schreibe ist nicht allgemein gültig. In den meisten Fällen werden Leute im Verlauf ihres Studiums immer selbstsicherer. Sie sind rethorisch gewandter und geistig flexibler. Das ganze potenziert sich dann auch noch mit dem Grad des Titels. Handwerker müssen im Laufe ihrer Ausbildung auch Erniedrigungen einstecken lernen. Aber auch da ist es so, dass je weiter man sich entwickelt desto mehr Respekt wird einem entgegengebracht. Am interessantesten finde ich wieviel Selbstsicherheit Geld mit sich bringt. So ändern sich Verhalten schnell, und der arbeitslose Professor ist dem Bäcker mit Fillialen eindeutig unterlegen. Uns wird das in deren Verhalten und deren Selbstsicherheit demonstriert, und wir reagieren drauf. Dabei muss man auch differenzieren, den Respekt dem Beruf oder den Respekt dem Menschen gegenüber. Das Spektrum ist vom hochgebildeten dauerreferierenden, niezuhörenden Akademiker bis zum weltoffenen, interessierten, informierten Hilfsarbeiter, fließend. Aber ich glaube ich habe jetzt das Thema verfehlt.
Mich wundert ja, dass der Grundschul-Lehrer ein so hohes Ansehen in der Gesellschaft hat. Das kann ich aus dem Bekanntenkreis nicht bestätigen, hier ist die Meinung eher gespalten:
Viele haben Respekt, weil er ne Arbeit macht, die ehrlich gesagt, kaum einer mehr machen möchte, weil es zu stressig ist (zumindest am Vormittag - haha), aber Ansehen in dem Sinn, hat der nicht.
Die anderen gehen Meinungsmäßig eher in die Richtung pädagogischer Kuschler, GS-Lehrer sind eh alle schwul, genauso wie Kindergärtner/Erzieher an Kitas, etc.
Und was macht der schon den ganzen Tag, er hat um 13 Uhr aus und liegt dann im Schwimmbad und die vielen Ferien erst...
Bei dem Job denken viele, sie können mitreden, weil man ja selbst viele Lehrer hatte und "weiß" was der den ganzen Tag macht.
Wir hatten neulich Klassentreffen und der, der am meisten bewundert wurde, war der Arzt, der mittlerweile mit 31 promoviert hatte.
"Ohhh, du bist ein Herr Doktor?" Nächste Frage: "Hast du ne Freundin? Oh, du bist frisch verheiratet....hmm, schade...ich find dich nämlich echt super süß und nett! *flirt flirt* "
Ein paar andere Mädels haben sich nur angesehen mit einem Blick "Nee, ist jetzt nicht wahr, oder?" Superpeinlich sowas.
LG, Cel
Wenn ich nach meinem Job, bzw Beruf (das ist ja zweierlei) gefragt werde, hab ich echt ein Problem.
Ok, zur Zeit Hausfrau ("was schaffst Du?" - " Wie moinsch jetzt, was i schaff oder für was i geld krieg?")
Aber ansonsten? So als Wirt.Ing. kann man keine genaue Berufsbezeichnung abgeben, ohne gleich einen Roman dazu zu erzählen. Ist einfach so. Denn das Berufsfeld eines Ing. oder eines Wirt.Ing. geht von daaaaa bis dooooort. Da ist es schon einfacher, man nennt einfach den Arbeitgeber. Damit ist doch zumindest bei uns im Schwabaländle eh alles gsagt, oder?
Grüßle Silvia
Oder tut ein Wirt.ing. den ganzen Tag wirtingen und keiner weiß hgenau was wirtingen ist ? Wenn ich z.B. Ing. für Versorgungstechnik wäre, sind viele meiner Kollegen, dann würde ich trotzdem Abgasanlagen planen ! Das kann ich auch so angeben ! Ich plane und baue Abgasanlagen ! Basta ! Und wenn nun einer wissenwill was Abgasanlagen sind, erkläre ich es ! Basta ! Und das schaffe ich auch in 3 Minuten ohne Roman ! Grüßle
und wenn es jemanden echt und wirklich interessiert, was ich so studiert habe (denn für Geld arbeiten tu ich ja z.Z. nicht) und wo ich alles arbeiten könnte (also Arbeitsfelder, nicht Arbeitgeber), ok, dann erkläre ich es auch. aber meistens wird die Frage ja während eines Small-Talks gestellt und ich hab nicht das Gefühl, dass das Interesse so dermaßen groß ist, dass die Antwort 30 Sekunden überschreiten dürfte. Grüßle Silvia, Dipl. Wirt.Ing (FH) Fachrichtung Werbung/Druck/Marketing etc - an der Hochschule der Medien in Stuttgart studiert
zu sagen, "die haben es ja auch zu nichts gebracht" Selbst ich, di eja "nur" Fachhochschulreife udn kein Abitur habe. Aber dafür genau das gleiche Studium wie mein Mann (der ein Einser-Abi hat) absolviert habe, zählt bei ihr nichts. Ich: "ist doch nicht so wichtig, ob man Abitur hat. Ich hab ja auch nur Mittlere Reife und dann weitergemacht" Sie: "ja, und siehst, Du hast es ja auch zu nichts gebracht" Buff. So was sitzt erst einmal. Und so urteilt sie auch über meine Handwerker (und die sind mir heilig!!!). Die haben es ja auch zu nichts gebracht. Ach?! Die haben mir mein ganzes Haus umgebaut. Die schaffen was. Aber zu was gebracht haben sie es nicht? Ich kann solche Arroganz auf den Tod nicht ausstehen. Mir ist es so was von völlig schnuppe, welchen Schulabschluss oder Beruf jemand hat. Grüßle Silvia
und was wird nun aus dem schichtendenken werden, wenn künftig ein einfacher hauptschüler nach lehre und entsprechender berufserfahrung studieren kann? das ist ja nun ganz blöd und bringt vieles durcheinander. die anderen haben sich vielleicht hart zum abi geplagt. aber irgendwie werden sich die schichten wieder neu formieren. wir leben nun mal in einer klassengesellschaft und es spornt an, alphatierchen zu werden, bzw. im rudel ziemlich hoch zu stehen...
Ich bin Tierärztin und mein Mann ist Lehrer. Und ganz oft ist es mir schon passiert, dass man in der Krabbelgruppe, im Kindergarten, beim Richtfest in der neuen Straße oder sonst wo, wenn alle so erzählen, was sie beruflich machen, ich es hasse, wenn man mich fragt, was ich für einen Beruf habe. Denn ganz viele schätzen einen dann plötzlich anders ein; es scheint so, als sehen sie einen plötzlich ganz anders und werden irgendwie zurückhaltender. Einige zumindest. Und das mag ich gar nicht. Deswegen sag ich schon manchmal "eigentlich bin ich Tierärztin, aber im Moment arbeite ich noch nicht wieder" oder ich sage ich hab Tiermed studiert um einfach das Wort "Tierärztin" zu vermeiden.... Ich weiss, das ist blöd, aber ich hab ein besseres Gefühl, wenn sie mich erstmal so kennenlernen und dann später mal den Beruf erfahren, das macht es echt manchmal einfacher. Und so viel Ansehen ist auch übertrieben, bei Tierärzten ist es ja auch eher wie ein Handwerksberuf... Unser Nachbar ist Zimmermann. Er hat wirklich was drauf, was der alles kann ist unglaublich. Der geniesst z.B. hier unser Ansehen. LG, Nina
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