Mitglied inaktiv
Nur Bauchguert ist überhaupt nicht mehr erlaubt wegen der Strangulationsgefahr! Ansonsten gilt, so viel wie nötig und so wenig wie möglich und so führen wir das auch durch.
Aaaalso, erst mal die Betonspritze ((Haldol)gibt es nur bei mehrmaliger Aufforderung im absolut akut psychotischem Stadium das H in oraler Form zu nehmen. Tut der Pat das nicht wird er Zwangsmediziert und zwar bevor wir von ihm eins auf die Mütze bekommen. Nur Bauchgurt geht nicht, aus rechtlichen Gründen, es wird dann meist 3.Punkt fixiert, also Bauch, eine Hand und ein Fuß diagonal. Somit hat der Pat. bewegungsfreiheit. In der Geronto wird bei uns fast nicht mehr fixiert, wir haben seit neuesten Betten die man bis auf den Boden fahren kann, somit stürzen die Leute nachts nicht mehr aus dem Bett ABER dafür krabbeln sie auf der Fallmatte rum, ziehen sich an der Heizung hoch und fallen auch gegen selbige... Eunerpan ist kein hochpotentes Mittel, manche Leute brauchen auch eine kleine Sedierung um wieder einen Tag-Nachtrhythmus zu finden. Wir schießen Pat. nie ab um Ruhe zu haben, wäre auch kontraproduktiv bei dem Suchtpotential mancher Patienten! Eher ist es so, dass wir förmlich um Medis angebettelt werden. DAs mit dem Kaffetrinken ist so eine Sache, ist gerade auf der Krisenintervention so ne Sache. Manchmal sind wir zu zweit (eigentlich immer tagsüber) und haben einen Pat., da fliesst schon mal der Kaffee in *g* und manchmal haben wir 6 Zugänge und 5 Verlegungen in einer Schicht, sowie diverse Notfälle. Dann möchte ich noch darauf hinweisen, dass unsere Klinikleitung vor einem Jahr beschlossen hat den 2. Nachtdienst auf der Krise abzusetzen um Kosten zu sparen. So, wisst ihr wie man sich fühlt wenn 5 Polizeibeamte einen Pat. in Hand und Fußfesseln bringen, diese Lösen und ihre Wege gehen, während man als Frau dann alleine des nachts mit dem Pat. dasteht, bis der Dr. zur Aufnahme erscheint? Nicht schön, alleine aus dem traurigen Grund wird auf solchen Stationen öfter fixiert als vor paar Jahren noch. Ähm, mein Chef hat neue Zähne, mein Kollege eine Bisswunde und mein andere Kollege hatte eine Unterschenkelfraktur:)))Sind zwar ausbaufhige Dienstunfälle, aber zeugt davon dass Fixierungen nicht ganz so entwürdigend sind. Mir ist übrigens noch nie was passiert, ich geniese Welpenschutz:))
Wie steht man das denn mehr als 3 Monate durch? Meinen Respekt! LG Marion
... dass diese Maßnahme nötig ist, weil Personal eingespart wird... Das ist menschenunwürdig und nicht nötig... Wenn irgendwelche Kriegsgefangenen nicht vernünftig behandelt werden, dann wenden sie sich an den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte... aber Kranke und Alte, die sich nicht wehren können und keine Lobby haben, werden dann eben gefesselt und sediert, damit sie sich nicht selbst verletzen... oder was auch der tatsächliche Grund sein mag... Erst letzte Woche habe ich mich mit einem Judo-Trainer, der auf Bundesebene tätig ist, über die Stärken von Judoka im Bodenkampf unterhalten... *ggg* Einvernehmliche Meinung: die Besten im Bodenkampf sind Leute mit Platzangst! Wie viele Menschen, die ja zum "Selbstschutz" fixiert werden, müssten dieses garnicht, wenn sie vernünftig behandelt würden? Wie ich unten schon erwähnt habe: ich bin mir absolut sicher, dass ich bei Bemerken einer Fixierung bei mir selbst auch Toben und Brüllen würde!!! Wer von euch Befürwortern wäre bitte da in der Lage ad hoc geistige Verwirrtheit und schiere Panik voneinander zu unterscheiden? - Da doch eh keine Zeit für die Patienten ist, nimmt man dann eher in Kauf, dass sie Randalieren oder wie? Und außerdem muss ja sowieso gewartet werden, bis der nächste Arzt Zeit hat... Na ja... gut... als Alternative gibt's ja noch die Medies... Was tun Menschen sich eigentlich gegenseitig an, wenn sie helfen wollen/müssen... das erinnert mich irgendwie an den Sketch von "Herrn Holm", dem übereifrigen Polizisten, der mit Gewalt eine altes, klappriges in mehreren Anläufen auf die andere Straßenseite eine viel befahrenen Piste bugsiert, wobei sie sich immer wie verrückt wehrt, sich heraus windet und wieder zurück rennt. Letztendlich schafft sie es wieder sich los zu reißen, weil sie den heran nahenden Linienbus, welchen sie erreichen will, sieht... und wird *schwubs* überfahren... LG, W
Wir sind eine Psychiatrie!!! Da werden Menschen mit einer aktuten Psych. Erkrankung eingewiesen und wir sind dafür zuständig dass ihnen auch geholfen wird. Kein Mensch mit einem "normalen" Verhalten wird bei uns einfach mal eben fixiert. Du kannst dir sicher sein, dass wir immer zuerst die Deeskalation versuchen und auch meist mit Erfolg. Zum Selbstschutz, nicht nur wir müssen geschützt werden, auch unfixierte Mitpatienten. Gebrüllt und geschlagen wird ja schon vorher, nicht erst bei der Fixierung. Ein Pat. der grad hochmanisch ist, jedoch seine Manie in Form von Brüllen äußert, wird auch nicht fixiert. Fixierungen laufen bei uns meist nicht mal über 24 Stunden (außer beim Entzugsdelir, da ist es für den Pat. überlebenswichtig geschützt zu sein). Fixierungen gehen uns generell auf den Nerv, weil sie einfach Mehrarbeit für uns bedeuten. Bei mehr als 2 Fixierungen, oder einer Vollfixierung (mit Oberschenkel und Schultergurten) dürfen wir einen 2. Nachtdienst anfordern (mit viieeell) Glück bekommen wir auch einen! Da wird nämlich dann Sitzwache verordnet und das ist kein Spaß! Das ist tödlich, nachts neben 2 Fixierten zu hocken, bei Dämmerlicht! Wer es da schafft nicht einzuschlafen ist der Held *g*! Wir sind verpflichtet Pat. in Fixierungen 15minütlich zu überwachen. In einem Entzugsdelir, welches immer tödlich enden kann, ist die Monitorüberwachung notwendig. Das geht in dem Zustand nicht ohne Fixierung. Zudem braucht so ein Pat. noch zahlreiche Medis und Elektroden halten bekanntlich auch nicht bei schwitzenden Entzugspatienten die unruhig sind. Also, Fixierungen sind nicht nur Menschenunwürdig, sondern auch lebensrettend. Im Fall von Jana muß ich allerdings sagen, dass man in dem Fall den Opa ruhig tagsüber rumlaufen lassen kann, so fern er nicht intensivmed. behandelt wird. Wenn es sich um eine demenzerfahrene Station handelt, sollte diese Station eben gechlossen sein. Eine Fixierung nur weil der Opa gerne abhauen würde, ist keine Indikation. Wenn er laufen kann, nicht sturzgefährdet ist und lediglich gerne seine Sachen packen möchte, kann man die Fixierung wirklich sein lassen. Man muß einen Mann in so einem Alter nicht absichtlich zu Pflegefall machen. Das passiert nämlich wenn man alte Leute zum Liegen zwingt.
Ich geh doch Teilzeit und wechsel die Stationen ständig, weil ich Springer bin! Das geht schon. Frag mal bei denen die da seit 13 Jahren Vollzeit arbeiten müssen, die haben alle mit der Zeit selbst einen Hau weg!
Kann dir nur Recht geben Einstein Mama, bei uns wurde das auch so gehandhabt und ich lass mich auch ungerne prügeln, treten, anspucken in die Ecke drängen oder sonstwas... auch wenn der jenige Patient unter Medikamenteneinfluss steht. Ich bin mir als Mensch selber schon noch was wert als dass ich mich so dermassen in Gefahr begebe. Ich habe auch kurzzeitig in der Psychiatrie gearbeitet und dort kam es mehr als einmal vor das Krankenschwestern massiv angegriffen wurden und eine wäre beinahe wirklich selber die Treppe runtergeschubst worden weil sie auch versucht hat den Patienten zu berughigen, zu verstehen, etc... Auch auf den Nicht psychiatrischen Stationen gibt es viele Fälle die total ausrasten und dann eben auch versuchen Fenster zu öffnen, auf Treppen zuzustürmen etc... da weiss ich echt nicht was besser ist, sie einfach laufen , stürzen, im schlimmsten Fall sterben lassen weil sie sich lebenswichtige Infusionen rausreissen, oder doch kurzfristig die Fixierung befürworten. Und ich kenne die Fälle die sich nach einem überstandenen Durchgangssyndrom mehrfach bedankt haben dass man sie fixiert hat weil sie das irgendwie im Unterbewusstsein schon mitbekommen haben wie sie neben der Spur standen und randalieren wollten. Was genau im Fall von Janas Opa vorliegt kann von weiter Ferne sowieso nicht beurteilt werden, vielleicht hängt er an Infusionen die er sich ständig gezogen hat oder vielleicht ist er doch mehr sturzgefährdet als Jana das beurteilen kann. Von daher denke ich nicht dass hier einfach ein alter Mann ans Bett gefesselt wird weil er nur dortsteht und die Koffer packt und vielleicht damit im Zimmer umher läuft. Da ist bei uns wirklich niemand fixiert worden . Aber das Geschrei wäre von den Angehörigen riesen gross wenn der Opa Nachts dann doch die Biege macht und irgendwo im Haus stürzt oder sonstiges passiert, dann würde es wieder heissen " Wieso hat man den Opa nicht daran gehindert". Das aber wirklich in fast jeder Klinik nur noch eine Nachtschwester für meist 30-40 Patienten auf Station ist sieht keiner und da können wir als Krankenschwestern auch nichts dafür.
Das Problem liegt häufig auch an den versch. Krankheitsbildern. Eine Frau die grad 2 Stunden vorher in ihrem Geschäft mit einer Waffe bedroht wurde und von daher völlig traumatisiert und amnestisch bei uns aufgenommen wird, muß z.B. vor Pat. die grad in ihrer Aggression jeden niederbüglen, der im Weg steht, geschützt werden. Wir hatten auch schon den Fall, dass des nachts wegen Personalmangel bei einem aggressiven Pat. auf eine Fixierung verzichtet wurde (wie beschr. bei mehreren Fixierungen braucht es mher Personal). Die Nachtschwester saß im Stützpunkt und besagter Pat. fiel sie von hinten mit einem Stuhl an. Sie war nicht mehr in der Lage den Alarmknopf zu drücken, nur das Krachen dass man auf der anderen Station hören konnte hat sie damals gerettet. Auch Suizidale müssen manchmal fixiert werden, es gibt für jemanden ders ernst meint auch auf einer KI 264512745 Möglichkeiten sich umzubringen. Das widerrum find ich oft traurig, denn wer so daruf ist, hat eh einen Grund keinen Spaß mehr am Leben zu haben und wird dann noch zusätzlich bestraft. Eins stimmt auch, fast alle Pat. sind nach der kurzen Zwangsbehandlung heilfroh darüber. Die meisten kennen ihr KH-Bild selbst seit Jahren und wissen dass es im Akutfall eben notwendig ist. Daher entschuldigen sich auch viele über ihr Verhalten bei uns.
ich habe beruflich auch klienten in verschiedenen psychiatrien - vorrangig geschlossene abteilungen - besucht und da auch einiges mitbekommen. dass personal fehlt, ist die eine sache, aber es ist gesetzlich ganz genau festgelegt, wann jemand fixiert werden darf und ich habe nicht EINMAL die erfahrung gemacht, dass dies missachtet wurde. und mit dem personal auf den einzelnen stationen wollte ich weiß gott nicht tauschen, hatte zwar das gleiche klientel, aber nicht in akutphasen. dass es da auch mal zu verletzungen kommt, kann ich mir zu gut vorstellen. ich habe es so erlebt, dass immer sehr große und kräftige männer auf die unterschiedlichen schichten verteilt wurden, so dass möglichst immer jemand da war. aber so einfach ist das eben auch nicht, wenn das personal immer weniger wird. und was ist nun die lösung? mehr personal, klare sache. und wie soll das finanziert werden? da ist die sache eben nicht mehr so klar. und da ich mich nun doch zu dem thema habe hinreißen lassen: wenn jemand einen vormund braucht, wird allein aus kostengründen, aber auch aus rücksicht auf die betroffenen erst in der familie geschaut, ob jemand diese aufgabe übernimmt. nur wenn im umkreis des betroffenen niemand diese verantwortung übernehmen will oder kann, wird jemand von außen herangezogen. meine oma ist bei ihrem letzten krankenhausaufenthalt auch einmal fixiert worden. sie hatte alzheimer und war schon aus dem bett gefallen - da ist die fixierung immernoch das kleinere übel zu knochenbrüche, die bei ihr wohl ewig gebraucht hätten, bis sie verheilt gewesen wären. sicher ist die fixierung ein heftiger einschnitt, und ich habe die erfahrung gemacht, dass dieses mittel gerade deshalb nur sehr bewusst eingesetzt wird! lg petra
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