Mitglied inaktiv
...Botaniker etc. Hi alba, sag mal ( blöde Frage) gibt es eigentlich eine biologische Nutzung mancher Pflanzen zur Bodenreinigung von gewissen Giftstoffen, Pestiziden, DDT, Lindan, Dioxin etc. Weißt du da was? Gruß Johanna
Da gibts eine ganze Menge. Allerdings werden Pflanzen haupsaechlich fuer die Beseitigung von Schwermetallen verwendet. Fuer komplexe organische Verbindungen wie die von Dir angefuehrten, brauchst Du Mikroorganismen, am besten ein ganzes Konsortium, nicht nur eine Spezies. Es gibt nichts, dass eine Konsortium von PNSBs (purple non-sulfur bacteria, nicht oxygene photosynthetische mikroorganismen) nicht kleine bekommen wuerden. Zu bio remediation gibt es jede Menge Literatur. VG, D
Dann muss ich mich da mal schlau machen, denn ich habe gerade einen Artikel über den Henna-Strauch gelesen ( animiert von einer Forumsfrage :-)) und erfahren, dass dieser Hennastrauch den Boden von DDT, Lindan sogar Dioxin reinigt in denm eres aufnimmt. Dann hab ich mich an den Seveso Giftskandal mitte der dreissiger erinnert, war das nicht Dioxin, ich denke schon . So bin ich auf meine Frage gekommen, aber den vollständigen Abbau schaffen wohl auch nur die von dir genannten Mikroorganismen. Danke. Jetzt weiß ich in welcher Richtung ich blank bin und mich etwas belesen sollte :-). liebe grüße johanna
Das Problem mit phyto remediation und organischen Verbindungen ist, dass Pflanzen diese Verbindungen ja nicht als Kohlenstoffquelle aufnehmen und dann metabolisieren (dafuer fixieren sie ja CO2) sondern mehr oder weniger zufaellig mit dem Wasser aufnehmen und sich diese Sustanzen dann in der Pflanze ansammeln. Die Pflanzen muessen dann geerntet und verbrannt werden. Mikroorganismen hingegen nutzen solche Substanzen als Kohlenstoffquelle, dh sie verstoffwechseln sie und hinterher ist die giftige Substanz komplett in Zellbestandteile und die ueblichen Abfallprodukte (CO2, CO, acetate, lactate, oder was auch immer der entsprechende Organismus macht) zerlegt. Bei den PNSBs ist es noch ein bisschen anders. Nachdem die Photosynthese betreiben, haben die unter guten Bedingungen viel Energie um CO2 zu fixieren, oder alternativ koennen sie organische Kohlenstoffquellen benutzten. Und weil Energie kein Problem ist koennen PNSBs oft eigentlich sehr energieaufwaendige Reaktionen katalysieren, die fuer nichtphotosynthetische Organismen sich nicht lohnen taeten. Ich weiss, eine lange und ausschweifende Erklaerung, aber Du hast gefragt und mir ist gerade langweilig. Vielleicht packe ich jetzt zusammmen und gehe nach Hause. VG, D
Nein, ichj find ´s ja wirklich interessant, denn auf dem Gebiet bin ich echt lau. Hb mir gerade ein paar Seiten runtergeladen über PNSB´s und die zieh ich mir heut rein. Heut Abend lauert nämlich nicht ganz so viel Arbeit auf mich dann kann ich mal so ein bisschen "unnütze" Privat-Fortbildung betreiben und nix medizinisches. Dieses Gebiet find ich nämlich hochinteressant fast so toll wie astrophysikaisches (fast*g*). liebe grüße Johanna
Hallo Johanna, mit fiel etwas ein wie Du zum Beispiel Deiner Tochter die Mikrobiologie etwas naeher bringen kannst. Du koenntest eine Winogradsky column machen. Ich kopiere hier mal eine Erklaerung die ich ergoogled habe: n einer Winogradsky-Säule entwickeln sich unterschiedliche Schwefel - und Sauerstoffgradienten. Die im Schlamm und Wasser vorhandenen Mikroorganismen siedeln sich entsprechend ihrer Ansprüche an ihre ökologische Nische in Etagen an und vermehren sich im Verlauf der folgenden Wochen derart stark, dass sie als farbige Banden sichtbar werden. Mit Hilfe einfacher Identifizierungsmöglichkeiten können diese Banden bekannten Mikroorganismen zugeordnet werden. Die Kenntnis ihrer Stoffwechselleistungen und Lebensansprüche ermöglicht die Deutung der zeitlichen Abfolge bei der Bandenbildung und die Zuordnung wichtiger Vorgänge zu wesentlichen Teilprozessen des Kohlenstoff-, Schwefel- und Stickstoffkreislaufes. Die Beobachtung über mehrere Wochen ermöglicht die Unterscheidung von Sukzession und Klimaxstadium und lässt so das Prozesshafte ökologischer Vorgänge erkennen. Jetzt ist sie wahrscheinlich noch etwas jung aber in ein paar Jahren faende sie das bestimmt interessant. Hier ist eine Anleitung wie man eine macht: http://www.sumanasinc.com/webcontent/anisamples/microbiology/winogradsky.html Ich habe eine am laborfenster stehen, die sit bestimmt 4 Jahre alt und noch immer aktiv. VG, D
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