MM
Hallo,
mir hat gerade meine Kollegin Folgendes erzählt, und ich fand das ziemlich unglaublich und erschütternd , und wüsste gern, was ihr dazu sagt?!
Also - eine in Israel lebende Familie (es sind alte Bekannte ihrer Eltern) hatte einen Sohn, der vor Jahren aus Israel nach München zog und seitdem dort lebte. (Nach seinem Wehrdienst in Israel hatte er psychische Probleme, wollte Abstand gewinnen, in ruhigerer Umgebung, mit weniger Konfliktpotential.). Er lebte und arbeitete also mehrere Jahre in München , wo sie auch Verwandte hatten.
Er hatte aber immer noch, oder erneut, Probleme. Es wurde wohl maniodepressive Störung diagnostiziert und irgendwie therapiert, aber wohl nicht wirklich effektiv (keine Ahnung???) Er sprach wiederholt davon, sich umbringen zu wollen.
Eines Tages ging er in München in eine psychiatrische Klinik und sagte dem Personal, dass er sich umbringen, vor die U-Bahn springen wolle. Die brachten ihn auf die offene Abteilung, nicht die geschlossene. Und redeten ihm eindringlich zu, er dürfe aber auf keinen Fall weggehen.
Was er aber letztendlich tat - und wirklich vor die U-Bahn sprang!
Nun beschäftigt meine Kollegin und mich, wie das sein kann, dass man jemanden mit Selbstmordabsicht, der dies klar äußert und extra deswegen die Psychiatrie aufgesucht hat, wieder gehen lässt. Der ist doch akut gefährdet??? Warum bringt man ihn nicht in der geschlossenen Abteilung unter?!
Ich meine, wenn jemand auf der Brücke steht und springen will, "sagt" er damit ja auch, dass er sich umbringen will. Und man lässt ihn nicht einfach, sondern versucht alles, um ihn daran zu hindern.
Warum also nicht im vorliegenden Fall? Wo der Mensch kam und es sogar expliziit gesagt hat - und man liess ihn einfach gehen...?
Das geht mir irgendwie nicht in den Kopf. Hätten sie ihn in die geschlossene gebracht, wäre er noch am Leben... Haben da also die Ärzte bzw. das Klinikpersonal versagt?
Die Frage stellt sich natürlich nun auch seine Familie...
Oder gibt es da irgendwelche Gesetze, Regeln, Vorgehensweisen..., aufgrund derer das so sein "muss"?!
Speziell in Deutschland, oder auch anderswo...?
(Dazu muss ich noch sagen, dass sich in der Familie wohl mehrere Menschen das Leben genommen haben, es schien also wohl auch eine genetische Veranlagung zu geben... aber trotzdem oder gerade deswegen - hätte man ihn nicht wirklich ganz handfest hindern müssen?)
Das ist natürlich sehr sehr traurig, unvorstellbar wie der Mann im Vorfeld gelitten haben muss. Tatsächlich ist es aber so, dass wenn jemand selbst und freiwillig in eine Klinik geht ,eine geschlossene Unterbringung nicht so einfach möglich ist. Dafür muss es Untersuchungen und letztlich einen richterlichen Beschluss geben. Und wenn der Mann voll zurechnungsfähig war ist das nicht möglich. Letztlich ist es niemanden verboten sich selbst zu töten- hört sich schlimm an, ist aber so. Und leider hätte der Mann so oder so eine Möglichkeit gefunden sich zu suizidieren, wer das " wirklich" vorhat schafft das auch. Deswegen ist es fraglich ob eine geschlossene Unterbringung wirklich was gebracht hätte, aber darüber kann man nur spekulieren... VG
... ob es nicht ziemlich widersinnig ist, jemandem zu sagen, er dürfe auf keinen Fall weggehen, ihn dabei aber auf der offenen Station zu lassen?
Also entweder darf er nicht weggehen - dann muss man ihn daran hindern. Oder er kann weggehen, dann macht es aber wenig Sinn, ihm zu sagen er dürfe nicht.... Oder???
Und dass es nicht verboten ist, sich selbst umzubringen... ist das wirklich so? Klar, das klingt jetzt blöd, weil so jemanden juckt es nicht, ob es verboten ist, und wenn er es wirklich tut, kann er ja eh nicht mehr "belangt werden"...
ABER ist es nicht eigentlich so, v.a. auch vom Christentum her (auf dem das Rechtssystem in Europa aufbaut?), dass man niemanden, auch nicht sich selbst umbringen darf?
Dass es untersagt ist, egal wem (auch sicht selbst) das Leben zu nehmen, weil dieses "heilig" ist und man kein Recht hat, es zu beenden...?
Wie gesagt, wenn jemand auf der Brücke steht, versucht man ihn doch davon abzubringen??? MIt Feuerwehr, Polizeipsychologen,,, und allem Drum und Dran....? Man sagt doch auch nicht "Es ist nicht verboten, dann spring doch!" ???
https://www.bundesgerichtshof.de/DE/Bibliothek/GesMat/WP18/S/Selbsttoetung.html "Das deutsche Rechtssystem verzichtet darauf, die eigenverantwortliche Selbsttötung unter Strafe zu stellen, da sie sich nicht gegen einen anderen Menschen richtet und der freiheitliche Rechtsstaat keine allgemeine, erzwingbare Rechtspflicht zum Leben kennt. Dementsprechend sind auch der Suizidversuch oder die Teilnahme an einem Suizid(-versuch) straffrei." Und dann hier, Stichwort "Garantenpflicht" und "Unterlassene Hilfeleistung" bei Wikipedia: "Wer aufgrund einer Garantenpflicht verpflichtet ist (z. B. Angehörige, Ärzte etc.), eine Selbsttötung zu verhindern, kann wegen Totschlags (oder ggf. Mordes) durch Unterlassen bestraft werden, wenn er die gebotene Rettungshandlung unterlässt. Der Gehilfe, aber auch jeder zufällige Zeuge des Geschehens kann ferner, wenn er keine Hilfe leistet, nachdem der Suizident die Tatherrschaft verloren hat (z. B. weil er bewusstlos ist), wegen unterlassener Hilfeleistung nach § 323c StGB bestraft werden." Und hier noch aus einem BGH-Urteil vom 13.10.2013: "Ein Suizid während des Aufenthalts in einem psychiatrischen Krankenhaus kann niemals mit absoluter Sicherheit vermieden werden, gleich, ob die Behandlung auf einer offenen oder einer geschlossenen Station durchgeführt wird. Eine lückenlose Sicherung, die jede noch so fernliegende Gefahrenquelle ausschalten könnte, erscheint nicht denkbar. Zudem sind stets die Erfordernisse der Medizin zu beachten, die nach moderner Auffassung gerade bei psychisch Kranken eine vertrauensvolle Beziehung und Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt sowie Krankenhauspersonal auch aus therapeutischen Gründen als angezeigt erscheinen lassen. Entwürdigende Überwachungs- und Sicherungsmaßnahmen, soweit sie überhaupt zulässig sind, können eine Erfolg versprechende Therapie gefährden. Das Sicherheitsgebot ist abzuwägen gegen Gesichtspunkte der Therapiegefährdung durch allzu strikte Verwahrung." Mein Beileid an die Familie.
... für alle Zitate und Informationen.
Jede Klinik hat Hausregeln und ich weiß aus einer Klinik in der Nähe, dass da auf der "normalen" Station auch nicht jeder einfach so rein- und rausspazieren darf. Die ersten Woche kann es sein, dass man gar nicht raus darf und dann nur in Dreier-Gruppen. ich kann mir vorstellen, dass der junge Mann da was falsch verstanden hat und die Betreuungsperson ihm einfach nur die Hausregeln erklärt hat. Aber wir waren nicht dabei.
Hallo, unsere Gesetze sind da leider eindeutig - es ist nicht erlaubt jemanden einer Zwangsmaßnahme zu unterziehen, erstmal sogar egal, ob derjenige voll geschäftsfähig ist oder nicht. Um jemanden festzuhalten, einzusperren, im Bett zu fixieren braucht es eine richterliche Anordnung, dazu muss sogar der Richter vor Ort kommen und sich von der konkreten Situation ein Bild zu machen. Jemand der voll geschäftsfähig ist, kann nicht einfach eingesperrt oder festgehalten werden - ich kenn da jetzt nicht jede einzelne Durchführungsverordnung. Aber da ist einiges zu beachten. Im Rettungsdienst, wenn jemand egal wie schlimm verletzt oder erkrankt, wenn derjenige verweigert, dann muss entweder der Notarzt die Polizei dazuholen, die dann eine Einweisung anordnen können, oder derjenige muss sich nicht behandeln lassen. Aber Rettungsdienstpersonal oder Notarzt haben nicht das Recht Gewalt (festhalten) auszuüben. Nachdem keiner dabei war, kann man nur mutmaßen was bei dem beschriebenen Fall war: Aber er kam aus freiem Willen in die Klinik und wollte Hilfe, er war wohl auch soweit einsichtig das er diese Hilfe braucht, er hat vermutlich auch verstanden, das er nicht weggehen soll, sondern die Hilfe anläuft. Mit welcher Begründung soll oder darf man dann jemand einsperren/festhalten? Kann man nicht mit Festhalten auf der Brücke vergleichen (runterquatschen ist keine Zwangsmaßnahme, und für das Festhalten gibt es dann sozusagen den gerechtfertigten Notstand oder auch die mutmaßliche Einwilligung bei Personen die augenscheinlich nicht mehr geschäftsfähig sind (geht man z.B. auch bei Kindern die einen Unfall haben davon aus, wenn die Erziehungsberechtigten nicht schnell genug erreichbar sind) Bzw hat die Polizei ein Gewaltmonopol. Sprich die Polizei darf jemanden auch gegen seinen Willen einer Zwangsmaßnahme unterziehen, die dann aber innerhalb eines festgelegten Zeitraums von einem Richter bestätigt werden muss. Und nein, sich selber umbringen ist nicht "verboten" - sonst müsste man ja auch jeden Versuch bestrafen oder? Nicht verboten ist auch was anderes wie erlaubt. Gruß Dhana
"Letztlich ist es niemanden verboten sich selbst zu töten- hört sich schlimm an, ist aber so. Und leider hätte der Mann so oder so eine Möglichkeit gefunden sich zu suizidieren, wer das " wirklich" vorhat schafft das auch." Selbst wenn sie ihn geschützt hätten, wer sagt, ob er es dann 3 Monate später nicht getan hätte....
Wie lange war er denn dort? Ich vermute, "eingeschlossen" kann man nur mit einer Art Beschluss werden oder eben in der absoluten Akutsituation. Vielleicht wirkte er noch nicht "akut" genug? Das schätzt ja halt immer jemand ein und das kann eben auch falsch sein. Es können wohl leider nicht alle psychisch Kranken immer adäquat betreut werden. Und andererseits schreien viele nach weniger Bevormundung durch den Staat - schwierig, bei manchen zu viel, bei anderen zu wenig und einige fallen dann leider durchs Raster.
Ein Nachbar, war auf der Geschlossenen, galt dann bei der Entlassung als stabil...einen Tag später, war er nicht mehr unter uns. Ein ganz schwieriges Feld. LG maxikid
... dass sie ihn nicht als "akut genug" eingeschätzt haben. Er war wohl nur ein paar Tage dort, soweit sie weiss...
...man weiss nicht, ob es sonst auch passiert wäre, wie im Fall deines Nachbarn... Schlimm.
Gerade Menschen, die den festen Entschluss gefasst haben, nicht mehr leben zu wollen, wirken sehr klar und ruhig. Also überhaupt nicht so, wie man sich einen "Lebensmüden" Menschen vorstellen würde. Der Mann einer Freundin gehörte auch in diese Kategorie. Therapie etc alles super gelaufen. Er wirkte gefestigt, nahm am Familienleben ganz normal seit geraumer Zeit wieder teil. Hobbies, Freunde. Also wirklich "ein Erfolg". Um dann noch mal zur Tanke für was auch immer fahren zu müssen und nicht mehr wieder zu kommen.
Ja, Menschen die es ernst meinen, wirken nicht so, als wenn es ihnen schlecht gehen würden, eher im Gegenteil. LG maxikid
Es ist nicht ganz richtig, dass man bei einer Selbsteinweisung auch jederzeit wieder gehen kann. Nämlich dann nicht, wenn eine akute Selbst- oder Fremdgefährdung abzusehen ist bei Abbruch der stationären Behandlung/Beobachtung. Dann kann der Arzt aus der freiwilligen Einweisung (wenn der gefährdete Patient wieder gehen will) sehr wohl eine Zwangsmaßnahme machen. Das kann aber durchaus je nach BL unterschiedlich geregelt sein - das weiß ich nicht genau. Aber: auch hier kann der Patient natürlich so agieren, dass eine Zwangseinweisung nicht aufrecht erhalten werden kann/könnte. Es ist ja nicht so, als wenn jemand mit Suizidgedanken automatisch total verwirrt wirkt/agiert. Der Arzt muss die Zwangsmaßnahme richterlich genehmigen lassen und daher schon schauen, ob er im Zweifel tatsächlich genügend nachweisbare Gründe liefern könnte.
Ja, das hätte ich jetzt auch gedacht - dass der Arzt, wenn er es als Akutgefährdung einschätzt, durchaus Zwangsmaßmahmem treffen kann - aber diese auch später rechtfertigen bzw. gut begründen können muss...
Wahrscheinlich ist das echt schwer, in der Realität...
... dass paradoxerweise "zu normales", kultiviertes Verhalten dazu führen kann, dass weniger getan wird...
Wenn er nicht brav geklingelt und ruhig sein "Anliegen" vorgetragen hätte, sondern dort zB in einer abenteuerlichen Kletterpartie aufs Dach geklettert wäre mit der (offensichtlichen oder sogar geäusserten) Absicht zu springen, hätten sie wohl andere Maßnahmen getroffen. ihn dran gehindert, runtergeholt/-gelockt und in Sicherheit gebracht, wahrscheinlich dann doch gleich in die geschlossene Abteilung, und man hätte den erforderlichen richterlichen Beschluss sofort eingeholt... In die U-Bahn hätte er es nicht geschafft....
Irgendwie absurd...
Aber andererseits, wie hier jemand schrieb, gibt es auch Menschen, die es direkt nach "erfolgreicher Therapie" gleich nach Entlassung aus der Geschlossenen tun... oder wenn sie schon länger wieder zu Hause sind und den Anschein erwecken, alles ist wieder OK...
...ein Arzt kann nur für ganz kurze Zeit den Patienten gegen den Willen in der Klinik halten- nach einem Tag muss ein richterlicher Beschluss vorliegen. Und es ist -zum Glück- nicht mehr so einfach jemanden zu " entmündigen " (hieß früher so ).
Owt
Bin kein Experte, das mal vorheweg, aber ich glaube, es braucht einen richterlichen Beschluss, jemanden in die geschlossene Abteilung zu stecken. Dieser Beschluss kann uU sehr schnell ausgesprochen werden, wenn zB. jemand von der Polizei abgeliefert wird usw. Aber wenn man freiwillig in eine Klinik geht, ist das leider nicht so einfach. Hier gab es auch schon Fälle, da hatten die Patienten ihr "Zuhause-Wochenende" und brachten sich dann während des Wochenendes um :-(
es gibt dinge im leben von menschen , da kommt kein anderer dagegen an , egal wer es und /oder was er tut und verstehen muss es auch niemand was einen anderen antreibt. wäre er nicht an diesem tag gesprungen, dann am nächsten , übernächsten oder im nächsten jahr. fr dich scheint es ein weggewrfenes leben zu sein, für ihn war es vieleicht das einzige erfüllende am ende. ich glaube das wichtigste ist zu verstehen , dass wir als individuum nicht das alleinige wisen über ein perfektes ausgefülltes daseins haben. schuld hat in deinem genannten fall keiner
... es hat mich halt beschäftigt - dieser konkrete Fall und damit verbundene grundsätzlichere Gedankengänge... Danke an alle!!!
verständlich dass es dich beschäftigt, schn allein weil man dann auch sein eigenes leben mit ins spiel bringt und fragen darüber stellt....eben weil wir menschen sind und keine maschienen die nur funktionieren
maschine natürlich ...srry fürs drauflostippen:)
Es tut mir leid, daß in Deinem Umfeld so eine Tragödie passiert ist. Ein selbstmord ist auch für die Angehörigen und Freunde immer schwer zu ertragen und mit eigenen Schuldgefühlen und Zweifeln verbunden. Auch wir sind dem Thema leider nahegekommen, daher weiß ich, daß der Entschluß auch sehr kurzfristig und überraschend gekommen sein kann. Gerade noch Zukunftsperspektiven und Zukunftspläne geschmiedet und voller Zuversicht verabschiedet nach einem guten Zusammensein…klick… nichts deutet darauf hin, selbst für Menschen mit mehr Erfahrungen auf diesem Gebiet oder im Umgang mit labilen Personen. Ich habe einmal den klugen Satz gehört, daß die meisten selbstmörder nicht das Leben als solches, sondern ihr Leben, wie es sich für sue gerade darstellt, verlassen müssen. Sie haben also „nur“ die Aussichtslosigkeit ihrer eigenen Situation vor Augen, die sie nicht mehr ertragen, die zuviel wird, und wenn da keine (rechtzeitige) Hilfe kommt, … Aber wie oben beschrieben, können sogar Zukunftsperspektiven, auf die der Betroffene sich freut, manchmal nicht stark genug für einen kurzschlußmoment sein. Zur Rechtslage kann ich nichts sagen. Es klingt verkehrt, einen Menschen , der sogar aktiv sich selbst in Gefahr sieht und um Hilfe bittet, sich so selbst zu überlassen, aber was anderes Handeln geändert hätte, ist ja auch nie zu bestimmen. Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft , mit dem Verlust fertigzuwerden!
Das Wort Selbstmord solltest Du entweder durch Suizid oder Selbsttötung ersetzen. Mord ist ja nur die Tat an einem anderen. Ist bestimmt schon seit zehn Jahren nicht mehr gebräuchlich.
https://hpd.de/artikel/darf-begriff-selbstmord-noch-verwendet-werden-16956
Ich glaube das entscheiden andere dann doch selber ....wie nervig
Bei dir ist es mir sogar egal, ob du dich blamierst. Bei Ursel nicht.
Meine Güte! Das Ergebnis ist doch unterm Strich dasselbe, und immer gleich traurig. Aber du findest sicher gleich wieder ein tolles Bildchen dazu. Der „Selbstgetötete“ hat sicher die geringsten Probleme damit, wie sein Ende betitelt wird. Töten kann ich übrigens auch eine Fliege, von Mord wird da wohl kaum wer sprechen. Und Suizid ist lediglich das Fremdwort für Selbstmord https://www.duden.de/rechtschreibung/Suizid
... hat aber Recht. Ich habe 2008 meine Diplomarbeit über Suizid und suizidale Handlungen geschrieben und schon vor 15 Jahren war in der gesamten Fachliteratur die Rede davon, dass es nicht Selbstmord o.ä., sondern Suizid heißt. Man kann auch einfach mal sagen, wusste ich nicht, danke für den Hinweis.
Ich hatte jahrelang beruflich leider öfter Begegnungen damit.
Aber die Damen mögen mich aus Gründen nicht, mir schnuppe. Mir war es wichtig, dass Ursel als im Ausland lebende Deutsche es weiß.
Was interessiert mich die Meinung vom Ossi und Ösi...
Eine Fliege ist ja auch eine Sache, die kann man daher nicht ermorden.
Vielleicht wäre es günstig bei sensiblen Themen die political corretness und das persönliche bashing mal hinten anzustellen....muss man nicht, klar, kann man aber mal machen
Nett gesagt und danke.
Ich hatte ehrlich gesagt schon beim Schreiben gezögert, aber nichts Genaues weiß man oft nicht und nur vom Gefühl her… So ließ ich es stehen.
Ich merke es mir
Persönliches Bashing sehe ich nicht. Und political correctness, dafür trete ich auch ein, letztendlich betrifft das immer ein sensibles Thema, weil falsche Begriffe die Betroffenen verletzen . Ich empfinde es z.B.auch schon als grenzwertig, wie inflationär der Begriff depression inzwischen verwendet wird. Das ust eine todbringende Krankheit,die diagnostiziert und behandelt werden muß wie Krebs, Herzerkrankungen oder zu hoher Blutdruck.und zwar von einem Facharzt und nicht vom Patienten selbst ebenso wie bei Krebs, Herzerkrankungen oder zu hohem Blutdruck . Also, alles gut, ich lerne gern dazu.
Dann geht es aber doch eher um Begrifflichkeiten als um eine Sache die jeder versteht, ach wenn sie nicht woke like ausgedrückt wurde....was ich dann schon sehr bedenkenswert finde. Aber gut, jeder je nach eigenem Empathieempfinden und einer Angepasstheit nur um der Angepasstheit Willen....meinetwegen
Aber Decaf hat natürlich recht. Ich reagiere mittlerweile allergisch auf ihre hingerotzten Bildchen mit irgendwelchen Pseudoweisheiten ohne wirkliche Aussgae, außer, dass sie gerne im I-net nach Stickern stöbert (dies aber nur am Rande). Aber ihre pauschale Abneigung gegen Ossis und Ösis spricht auch eine eigene Sprache, wenn doch alle Ethnien dieser Welt geliebt werden müssen. Und wenn darauf hingewiesen wird, im Sinne von man „blamiert“ sich. Dann hätte ich auch gerne gewusst, warum man sich „blamiert“, wenn man außerhalb der Fachliteratur den Terminus Selbstmord verwendet. Einfach nur zu sagen man „blamiert“ sich, als versteckten Hinweis darauf, dass man etwas besser weiß, reicht mir nicht. Dann will ich auch wissen, wo die Blamage zu finden ist. Dann kann ich es auch nachvollziehen. Dann würde ich mich ggf. sogar entschuldigen.
Danke für die Erklärung. Die Vorgeschichte zwischen euch kenne ich natürlich nicht. Ich hatte den Hinweis völlig neutral aufgefasst.
"Aber ihre pauschale Abneigung gegen Ossis und Ösis...." Falsch. Ich spreche vom Ossi und Ösi. Singular. Kannst ja mal drüber nachdenken, wer gemeint sein könnte.
Hab ich auch
Wieso das (feministische) Zeichen auch erscheint, es ließ sich offenbar nicht weglösvhen. Naja, könnte schlimmer sein
Dazu sag ich nur: Wer „Selbstmord“ sagt blamiert sich? Wer die Termini „Ossi“ und „Ösi“ verwendet, nicht? Wieder mal klassischer Fall von Doppelstandard à la Decaf.
haken dran;) wieder mal ein wort das nichtbetroffene, empörte in rage bringt, wo betroffene kein problem darin sehen. daher nutze ich weiter meine wörter wie ich sie kenne, ohne auch nur einen hauch des gefühls einer blamage
"Dazu sag ich nur: Wer „Selbstmord“ sagt blamiert sich? Wer die Termini „Ossi“ und „Ösi“ verwendet, nicht? Wieder mal klassischer Fall von Doppelstandard à la Decaf."
Musste mal gesagt werden!
Danke Zwergenalarm!
Diese nur bei manchen Usern angewandte (oft freche) Klugschei...... geht irgendwie auf den Senkel
und lenkt letztendlich leider vom Thema ab!
Selbstmord ist in der Bevölkerung ein immer noch gängiger Begriff
Ob richtig oder falsch- sei mal dahingestellt
Wir wissen doch nun mal alle was gemeint ist!
Das daraus eine Diskussion entsteht...
Ich kann mir nur vorstellen, dass es gerade in muc keinen platz gab. Hab das mit ner freundin erlebt.
Da kann ich dir zustimmen - habe das selbst im Näheren Bekanntenkreis erlebt. Plätze sind ja nicht leer... Wenn etwas akut ist, kommt man bestenfalls mal 1-2 Nächte in die geschlossene Psychiatrie (meist akut kein Platz) und wartet auf einen festen "geschlossenen" Platz - dann müsste man aber einen anderen meist vorzeitig entlassen... Meist geht das aber nicht. Es ist schlimm, was passiert ist - aber es ist tatsächlich so - wiill sich jemand umbringen, so macht er das! Weder Therapeuten Klinik, Familie,Geld oder sonst was halten die Person davon ab! Bei Kindern können immerhin die Eltern entscheiden, ob jemand "festgehalten" werden muss - bei Erwachsenen geht das nicht so einfach - selbst bei Jugendlichen ab 16 ist das schon so. Wir hatten mal einen Patienten (Schmerzklinik), der von uns eine weiterführende Therapie wegen seiner Depressionen empfohlen bekommen hatte. Er versicherte, er würde das in Angriff nehmen, sein Leben wäre ihm wichtig - er würde sich nie umbringen. Er hatte eine glückliche Beziehung und war auch mit den Enkeln sehr involviert und glücklich... 2 Wochen später sprang er vor den Zug... Das hat uns als Team sehr belastet - die Polizei kam zu uns in die Klinik und nachgefragt. Die Psychologen mussten aussagen, etc. . Letztendlich aber auch belastend für uns, da wir den Mann ja 5 Wochen täglich als empathischen, leicht depressiven Menschen kennengelernt hatten, mit beginnender antidepressiver Medikation (die aber schon vor unserer Therapie begann)... Hier sind ja die ersten 2-4 Wochen eher kritisch... Wir kennen die Umstände nicht - es ist immer schlimm, wenn ein nahe stehender Mensch stirbt (vor allem durch Suizid). Für den Tod selbst sollte sich keiner verantwortlich fühlen -der Mensch ist freiwillig gegangen. Helfen kann man leider nicht immer. Alles Gute, Leonessa
Das ist ja ganz schrecklich... Wir erleben auch seit einiger Zeit immer wieder echt fragwürdige Geschichten was psychiatrische Behandlungen angeht, durch die Freundin meines Vaters. Sie war im Herbst nach einem Suizidversich eine Woche in einer geschlossenen Abteilung, und wurde dann trotz weiter bestehender suizidgefahr entlassen, da die Klinik "nicht im Einzugsgebiet" lag. Wir haben sie dann darauf hin innerhalb der Familie mit pseudoaufgaben beschäftigt, um zu vermeiden das sie alleine zuhause ist. In mehreren Kliniken, in denen sie stationär war wurde ihr immer gesagt sie sei dort wegen der Komplexität ihrer diagnosen falsch, es gäbe nur eine Klinik wo sie hin könnte. Da sie aber unter anderem panische Angst hat unter fremden Menschen zu sein und dort nur mehrbett Zimmer angeboten werden, geht sie dort nicht hin. Einbettzimmer kosten 200 pro Nacht, da die Aufenthalte üblicherweise immer so 3 Monate dauerten, also über dem bugdet (Aufpreis für Einzelzimmer kennt man ja, allerdings sind 200 Euro die Nacht schon ordentlich, und ich wundere mich, ob denn da unter den psychisch kranken Angst vor fremder Gesellschaft so selten ist, dass da keine realistischen Lösungen angeboten werden..) Ich habe das Gefühl, auch wenn das nicht immer so kommuniziert wird, dass die Kliniken vielleicht auch einfach aufgrund von überlastung (und vielleicht auch irrer Bürokratie, die einfachen schnellen Lösungen manchmal im Weg steht) kranke nicht mehr alle behandeln können, wie sie es gerne würden...
In Deutschland muss selbst das Hochstellen eines Bettgitters und das Anklicken eines Therapietisches richterlich angeordnet werden. Und so traurig es ist: Selbstmord ist nicht strafbar.
Wieso ist das traurig? Traurig wäre es, wenn man eine Person, die einen Suizidversuch unternommen hat, auch nich strafrechtlich belangen würde. Stirbt der Mensch, ist eine Strafbarkeit ja eh sinnlos.
Die Aussage bezog sich auf die Situation der Familie, nicht auf die Strafverfolgung.
Ja, die Situation der Familie ist sehr traurig. Wenn es so gemeint war, ist Dein Satz aber ziemluch missverständlich... (Dritte können im übrigen unter gewissen Umständen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden, auch wenn der Suizid an sich natürlich nicht strafbar ist, s.o. Leenas Beitrag)
Letztendlich istes aber gut, daß nicht willkürlich auf die Aussage Dritter hin jemand in der geschlossenen Psychiatrie oder sonstwie mal eben landet, sondern DA ein (neutraler) Richter das anordnen muß. Menschen auf verdacht, auf Beschuldigungen Dritter wegsperren…wäre doch Willkür. Warum ein Mensch ,der so um Hilfe fleht wie im AP erzählt, nicht ernst genug genommen wird …nun ja. Vielleicht fehlt in der erzählten Information doch ein Detail oder es war Personalmangel, Hektik, ein Fehler … Schlimm, daß dies bei Menschen eben oft sehr gravierende Auswirkungen hat, die nicht gutzumachen sind. Wie schon geschrieben,wünsche ich allen betroffenen, daß sie mit dem Ereignis umgehen lernen.
... für eure Gedanken, Erfahrungen und Informationen!
"Und so traurig es ist: Selbstmord ist nicht strafbar."
Dein Ernst?
Würdest Du die Leute nach einem "missglückten" Suizidversuches noch bestrafen wollen?
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil Ich habe weiter oben bereits erläutert, wie die Aussage gemeint war, aber dem Faden zu folgen ist für dich wohl zu anspruchsvoll
Nee, sorry das ist mir teilweise zu dumm....
Sei mir nicht böse, aber ich glaube, es macht nicht so viel Sinn, aus der Ferne über einen völlig fremden Mann, den du nie gesehen hast, irgendetwas sagen zu wollen. Du weißt nicht, was sich wirklich zugetragen hat oder was den Ärzten wirklich gesagt worden ist und was nicht. Eine Kollegin hat dir etwas erzählt, die selbst auch nicht dabei war, sondern etwas über zwei Ecken von ihren alten Bekannten erfahren hat. Und zwar von Bekannten, die natürlich jetzt verzweifelt sind und eventuell auch Dinge unterstellen, die gar nicht so waren. Vielleicht hat ihr Sohn ihnen nur gesagt, er habe den Ärzten von seinen Selbstmordabsichten erzählt, weil er es versprochen hatte. Vielleicht stimmte das gar nicht, weil er sie nur beruhigen wollte. All das weißt du nicht. Sich mit solchen Geschichten so zu identifizieren, finde ich sehr müßig und irgendwie, wie soll ich sagen, auch selbstschädigend. Du kannst dir jetzt noch Hunderte von schlimmen Schicksalen reinziehen von lauter Menschen, die du nicht kennst und über deren Umstände du überhaupt nichts weißt. Ich selbst grenze mich bei so etwas lieber ab, weil man sich selbst damit nur unnötigen Schmerz zufügt, ohne dass man helfen kann, ohne dass man betroffen wäre und ohne, dass man mehr weiß als das Gerücht einem erzählt. Grenz dich ein bissl besser ab, das wäre mein Kommentar dazu. LG
Manisch-Depressive haben in der Regel immer wiederkehrende Episoden, müssen lernen, erste Warnsignale zu erkennen und sich rechtzeitig externe Hilfe zu holen. Das ist eine heimtückische Krankheit, die die Betroffenen immer wieder überraschen kann. Also durchaus möglich, dass er damals sehr wohl gut therapiert wurde - aber wie gesagt, das reicht bei dieser Form selten. Wieso er "nur" auf die offene und nicht auf die geschlossene kam, können wir nicht wissen. Wir kennen die Umstände nicht, wir wissen nicht wie er sich genau vor den Ärzten geäußert hat. Die Ärzte gehen standardisierte Fragebögen durch, mit denen sie die Suizidalität abklären. Vielleicht hatte er zugestimmt, dass die offene Abteilung reicht. Vielleicht haben es die Ärzte falsch eingeschätzt. Alles ist möglich. Genauso, dass er für eine Nacht in der Geschlossenen blieb und dann auf die offene zur Stabilisierung wechseln durfte. Alles rein spekulativ, wäre aber kein ungewöhnlicher Vorgang, wenn die Person nicht mehr als absolut akut suizidal eingestuft wurde. So oder so nutzt es dir aber nichts. Der Fall wird sicher intern aufgearbeitet. Letzten Endes passierten auch in Psychiatrien Fehler (falls das der Fall war), nur in Büros geht es meist nur um Geld, dort aber leider um Menschenleben. Und ja, du hast Recht - die Neigung zu gewissen psychischen Erkrankungen kann auch weiter vererbt werden.
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