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Zusammenhang zwischen schwerer Geburt und Verhalten

Thema: Zusammenhang zwischen schwerer Geburt und Verhalten

Hallo, ich habe mich schon öfters gefragt, ob es da einen Zusammenhang gibt und habe auch schon einiges gehört und gelesen. Als ich damals mit meinem drei Jährigen Sohn bei der Osteopathin war, erzählte sie, dass Kinder, die eine LANGE Austreibungsphase haben einen großen Druck verspüren unter der Geburt. Und das diese Kinder diesen Druck später in ihrer Umwelt suchen. Das heißt, dass sie viel stärker als andere Kinder die Grenzen austesten und gern gegen "Wände" rennen. Ich kann das für meinen Sohn nur bestätigen. Sobald ich die Zügel lockere, dreht er völlig am Rad und beruhigt sich erst wieder, sobald ich konsequenter und bestimmter werde. Bei meinem 2. Sohn war die Geburt deutlich leichter und da habe ich auch nicht so die Probleme. Außerdem entsteht auch ein Druck auf den Hirnstamm. Mit der Folge, dass es zu überschießenden vegetativen Reaktionen kommt. Wie z.B. viel Ohrenschmalz, starker Milchschorf u.s.w. Und mit der weiteren Entwicklung kommt es dann zu überschießenden Verhalten. Z.B. Starke Zornesausbrüche. Ich habe bei meinem Sohn auch den Eindruck, dass er bei allem es eine Spur übertreibt. Er ist auch sehr emotional sowohl positiv als auch negativ. Ja, jetzt bin ich gespannt, ob ihr das auch so bestätigen könnt? Vor allem da ihr ja auch mehrere Geburten hinter euch gebracht habt. Könnt ihr auch gut vergleichen. Liebe Grüße Claudia

von wassermann79 am 30.01.2012, 10:50



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Ehrlich gesagt halte ich gar nichts von solchen Sachen. Da müssten meine 4 KS-Kinder ja nie "den Druck in der Umwelt suchen". Wenn ich da unseren Jüngsten anschaue. Der testet hier aus als ob seine Austreibungsphase 7 Tage gedauert hätte. Dabei kam er ohne jede Wehe als FG auf die Welt.

von Bajuli am 30.01.2012, 11:03



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Nein das kann ich nicht bestätigen. Unser 2 geborner Sohn flutschte nur so raus. Und er braucht die grenzen trotzdem sehr zu spüren. Muss allerdings dazu sagen das er die Nabelschnur fest um den Hals hatte und die Herztöne in der Austreibungphase nicht der Hammer wahren. Er war auch ein Schreibaby. Ich vermute schon das es auch mit der Geburt zusammenhing. Den die Hebi meinte auch das für ihn nicht so ne schnelle einfache Geburt war wie für mich. Da er wegen der Nabelschnur schon gelitten hat :-( lg dési

von Dési+4mäuschen am 30.01.2012, 11:33



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Das könnte ich so pauschal auch nicht bestätigen - ja, meine Älteste hat 30 Stunden gebraucht, bis sie endlich auf der Welt war und braucht definitiv strikte Regeln und Grenzen. Meine Mittlere und die Jüngste aber genauso und deren Geburten waren schnell und problemlos. Auch vom Temperament her steckt die jüngste ihre älteste Schwester in die Tasche - ich denke, das ist immer eine Charakterfrage und man kann nicht alles von der Geburt abhängig machen. Lg Nini

Mitglied inaktiv - 30.01.2012, 11:50



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Halte ich für Blödsinn. Ich hatte zwei seeehr unterschiedliche Geburten und meine Mädels ähneln sich charakterlich so sehr, dass schon die Vermutung aufkam, wir hätten sie geklont ;-)

von Murmeltiermama am 30.01.2012, 11:56



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Das kann ich nur bestätigen. Meine Große kam spontan auf die Welt mit ewig langer Austreibungsphase und sie teilweise sehr schwierig. Sie akzeptiert Grenzen nur schwer, ist Mega bockig und ihre Wutausbrüche sind extrem.

von safie am 30.01.2012, 12:32



Antwort auf Beitrag von safie

bestätigt diese These, mein 2. widerlegt sie, mein 3. bestätigt sie wieder. LG CArmen

von CarWi am 30.01.2012, 13:38



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Hm, die Austreibungsphase des Kindes, das hier am meisten die Grenzen austestet, dauerte nur wenige Minuten...

von Spock1 am 30.01.2012, 13:53



Antwort auf Beitrag von Spock1

Bei uns ist eher das Gegenteil der Fall

von josefinchen am 30.01.2012, 14:01



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Teil teils würde ich sagen. Beim ersten war es so, dass er als BEL spontan mit den Füßen voran zur Welt kam und sehr früh auf diesen stehen wollte- motorisch wie selbständig sein wollend. Meine Tochter wollte nicht gleich schreien nach der Geburt und ist auch heute noch grundsätzlich ein ruhiges unauffälliges Kind, hat aber auch eine zweite Seite- Sternzeichen Zwilling passt da wirklich. Beim dritten war ich schon vor der Geburt völlig k.o. Die ganze Schwangerschaft hatte mich geschlaucht und auch so war vieles passiert, was mich mitgenommen hatte. Und der Sohn war dann auch ein ziemliches Schreikind, grenzentester ohne Ende und jede Phase wurde doppelt und dreifach ausgelebt. Er braucht seine feste Ordnung und Grenzen. Beim vierten jetzt war ich recht fit in der SS und habe mit ihm im Bauch alles mitgemacht und jetzt ausserhalb macht er auch immer noch alles gut mit. Allerdings hab ich ihn regelrecht rausgeschmissen, da er sich erst unter den Presswehen ins Becken einstellte und er hat dann minutenlang gebraucht um echt auf der Welt anzukommen. Gleich war bei allen, dass sie erst nach ET kamen und die drei letzten sind alles Wassergeburten, meine Tochter im Geburtshaus, die beiden kleinen zuhause. Es gibt sicher Sachen, die ich schon in den Zusammenhang mit der Schwangerschaft und Geburt bringen kann, aber genausoviel ist einfach Charakter. Sie sind alle verschieden, obwohl optisch der erste und dritte Zwillinge sein könnten und auch sonst deutlich ist, dass alle aus derselben Familie stammen.

von japangirl am 30.01.2012, 14:47



Antwort auf Beitrag von wassermann79

So wie die Kinder (von Anfang an im Bauch der Mama) sind, so läuft auch die Geburt und so ist halt ihr Charakter. Beispiel: Sohn: Vollkommen unspektakuläre, komplikationslose Schwangerschaft, supereinfache Entbindung und das bravste Baby, trotzfreiste Kleinkind und leichtlernendste und verträglichste Schulkind, das ich kenne. Er IST einfach so. Tochter: Schwangerschaft war eine Katastrophe, so ziemlich jeden Mist mitgenommen. Gipfelte in einer Geburt, die wir beide fast nicht gepackt hätten (Not-KS unter Vollnarkose). Meine Tochter tut sich immer erstmal schwer. Alles ist erstmal kompliziert und ein Grund zu kreischen. Sie ist mit anderen Kindern zwar total verträglich, aber nimmt sich alles endlos zu Herzen und knabbert TAGELANG an jedem Minikonflikt im KiGa. Sie ist superintelligent, aber steht sich selbst im Weg, macht es sich selbst schwer, weil sie nichts einfach mal akzeptieren kann. Ich habe noch zwei weitere Kinder und bei beiden passt es auch. Insofern: Geburt ist Charaktersache, wie die Schwangerschaft und das spätere Leben. Leider ist es in unseren Breitengraden dazu gekommen, dass frau meint, eine "Traumgeburt" planen und vorbereiten zu können. Das ist meiner Meinung nach Mumpitz. Man kann günstige Bedingungen schaffen und hoffen und beten, dass es dann auch so läuft, aber das letztendliche Resultat ist Schicksal. Dieses ewige: "Die Mutter muss dies oder jenes tun, dann wird das Kind auch..." wird meiner Meinung nach überbewertet. Man kann ein Kind nicht in dem Sinn "formen" (wäre ja auch schlimm!) man kann es begleiten und ihm helfen, aus seinem Wesen das Beste zu machen, aber ändern kann man grundlegend daran nix. Weder als Mutter noch als Vater, Erzieherin, Psychologin oder Lehrerin. Dafür sind es nämlich Menschen mit kleinen Persönlichkeiten und keine dressierten Äffchen. VlG Annette

von momworking am 30.01.2012, 16:50



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Hmmm, also ich hab 2 sicher getestete ADHS bzw. ADS Kids, aber ich hab bei allen 3 Kids nur max. 2 Std. im Kreissaal verbracht und am schlimmsten war die kleine als Sterngucker rauszubekommen mit 5 Presswehen, die Jungs waren nach 2 Presswehen da. Ich persönlich kann da also keinen zusammenhang sehen.

von Luni2701 am 30.01.2012, 16:57



Antwort auf Beitrag von Luni2701

Kind 1: Geburt ging sehr schnell, Kind war immer viel am Schreien, testet immer wieder seine Grenzen aus. Kind 2: Geburt zog sich in die Länge, ewig lange Austreibungsphase. Total liebes und ruhiges Kind, sehr sensibel und kennt seine Grenzen. Kind 3: Sehr schnelle Geburt, sehr ruhiges Kind, kein Trotz und einfach nur brav. Kind 4: Auch sehr schnelle Geburt, viel Geschrei in den ersten 1 1/2 Lebensjahren. Er testet seine Grenzen extrem. Ich sehe also da nicht viel Zusammenhang von Verhalten und Geburt . Aber wie schon geschrieben wurde: Jede Schwangerschaft, jede Geburt und jeder Mensch ist einzigartig! Und ich kann mir nicht vorstellen dass alles Verhalten nur von der Geburt kommt. LG

von Taika am 30.01.2012, 21:01



Antwort auf Beitrag von Taika

Denke schon das da ein gewisser Zusammenhang besteht. Sowohl was die Schwangerschaft als auch die Geburt anbelangt. Aber ich gebe dir auch zu bedenken, dass Jungs einfach "anders" sind. So jedenfalls meine persönliche Feststellung. Die Geburt meines Sohnes war im Endspurt kein Zuckerschlecken, weil er die Nabelschnur um den Hals hatte rutschte er immer wieder zurück und nach kräftezehrenden Wehen hatte ich 14 Stunden später keine Kraft mehr und der Arzt musste ordentlich kristellern bis er rauskam. Er ist heute schnell wütend, extrem anhänglich, testet enorm seine Grenzen aus und zeigt mit 6 Jahren vorpupertäres Verhalten. Meine Tochter kam sehr sanft auf die Welt und war nach 3 Presswehen da ohne irgendwelche Komplikationen. Sie ist extrem unkompliziert, ihre Trotzanfälle halten sich in normalen Grenzen und sie schläft vor allem normal, was mein Sohn nicht tut. In der ersten Schwangerschaft hatte ich auch deutlich mehr Stress, auch körperlich als in der zweiten. Ich würde nicht alles nur auf Geburt oder Schwangerschaft zurückführen, aber ich denke schon das vieles mit reinspielt. LG

von jomar am 30.01.2012, 21:33



Antwort auf Beitrag von jomar

Ich fand es sehr interessant, was hier so geschrieben wurde. Wäre ja auch unglaublich gewesen, wenn alle es bestätigen könnten. Ich habe auch schon selbst im Verwandten- und Bekanntenkreis durchaus auch Bestätigung gefunden, bestes Beispiel wäre mein Mann, da lag die Mutter 2 Tage in Wehen. Verhalten lässt sich sicher nicht nur auf die Geburt zurückführen, da spielen noch viele andere Sachen hinein, wie z.B. Vererbung. Also vielen dank nochmal:)

von wassermann79 am 31.01.2012, 11:01



Antwort auf Beitrag von wassermann79

Also so richtig kann ich da jetzt noch nicht mitreden, mit meinem Sohn, der etwas mehr als sieben Monate alt ist. Seine Geburt war anfangs total unkompliziert, später hinaus wars dann doch etwas härter, da er sich im Muttermund verklemmt hatte und ich, obwohl ich Presswehen hatte, nicht pressen durfte und mir meine Hebamme den Muttermund zurückgeschoben hatte. Danach, wie ich dann hätte pressen dürfen, hatte ich keine Presswehen mehr, sondern hab unter "Wehen" so gepresst, was nicht wirklich was gebracht hatte. Schlussendlich wurde er mit der Saugglocke geholt. Insgesamt lag ich sieben Stunden in den Wehen (wenn man die drei Stunden Zuhause mitrechnet zehn), war zum Zeitpunkt seiner Geburt 24h wach und demnach entsprechend kaputt. Er war auch sehr groß, für ein Neugeborenes (58 cm, 4910g). Die Schwangerschaft war unkompliziert und traumhaft. Hatte nocht nicht mal Übelkeit. Jetzt ist er ein extrem anhängliches Mutterkind, stillt noch sehr sehr viel, isst aber normal wie ein Scheunendrescher. Seine Entwicklung ist teilweise um Monate vorraus (im Vergleich zu einem Mädchen, dass vier Tage älter ist als er und unkompliziert in fünf Std. auf die Welt kam[allerdings nach langer langer Einleitungsphase, so ca. drei Wochen]), braucht harte Grenzen, die er regelmäßig mit viel Geschrei austestet. Aber ein Schreikind ist er trotzdem nicht. Hmm... weiß jetzt nicht, ob das so dazugehören kann, zu der ursprünglichen Frage. Liebe Grüße, Serenade

von Serenade am 08.02.2012, 11:05