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Was kann ich den Kindern zumuten, bei der Erkrankung meiner Mutter?

Thema: Was kann ich den Kindern zumuten, bei der Erkrankung meiner Mutter?

Hallo, meine Mutter hat die Diagnose Lungenkrebs bekommen. So wie es aussieht hat sie noch ein halbes Jahr. Mir gehen so viele Dinge durch den Kopf. Ich hatte meine Mutter für ein paar Tage bei mir. Die Frage ist, wie viel kann ich den Kindern zumuten. Selbst der Grosse mit 13 hat seine Schwieirgkeiten. Aber was ist mit 8 und 5. Ich kann sie doch nicht hier sterben lassen unter den Augen den Kindern. Wer soll mit zur Beerdigung um sich von Oma zu verabschieden. Ich habe so viele Fragen und keine Antworten. Habt ihr welche? Lieben Dank. Cuma

von cuma am 25.03.2013, 09:51



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Liebe Cuma, es tut mir unendlich leid, dass deine Mutter erkrankt ist. Fühl dich ganz fest von mir umarmt. Es ist eine schwierige Situation. Ich kenne einen Fall, wo die Mutter an Lungenkrebs erkrankt war, ihre Kinder waren damals 12 und 17. Sie war bis zum Schluss zu Hause und wurde von der Familie gepflegt, ihre Kinder wurden mit integriert. Es hat ihnen geholfen, die Situation zu akzeptieren und Abschied zu nehmen. Nun ist ja jedes Kind anders. Ich weiß nicht, was für deine Kinder das Richtige ist, denke aber, dass sie meistens stärker sind, als man denkt. Und gerade die Kleineren nehmen solche Dinge manchmal eher als gegeben hin als Erwachsene. Sie jetzt schon auf das Unausweichliche vorzubereiten ist wahrscheinlich besser als der Schock, wenn die Situation eingetreten ist und sie ahnungslos wären. Oder gibt es eventuell doch Hoffnung? Dann würde ich noch zuwarten. Und denke bitte auch an dich. Es ist deine Mutter und wenn du das Bedürfnis hast, sie bei dir zu haben, finde ich das absolut in Ordnung. LG

Mitglied inaktiv - 25.03.2013, 10:07



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Meine Mutter hat meine Oma auch "bis zum Schluß" gepflegt..ich war zwar schon Anfang 20 und habe nicht mehr zu Hause gewohnt...sollte aber bei der Pflege helfen...ich konnte das nicht...meine heißgeliebte Oma füttern und aufs Klo bringen...Wochenlang lag sie da abgemagert im Bett, hatte nicht mal mehr Kraft zu sprechen...Meine Mutter konnte nicht verstehen warum ich mich dann geweigert habe sie zu besuchen. Es kommt sicher auf die Beziehung und den Zustand der zu pflegenden Person an..

von Muffin08 am 25.03.2013, 10:58



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Ich verstehe, dass Du Dir Gedanken machst, aber Kinder sind in der Regel unbefangener und viel stärker als wir das vermuten. Früher lebten und starben Großeltern oft in der Familie. Heute haben wir selbst zu viel Angst davor und sind unsicher- wollen es weit weg schieben. Ob Du die Pflege bei Dir zuhause auf Dich nehmen willst, musst Du entscheiden. Die Kinder tun sich sicher mit dem Gedanken schwer, dass Oma sterben wird, aber sie könnten Sie bis zuletzt begleiten. Sie würden daran wachsen- auch wenn es schwer ist. Ob es leichter ist, wenn die Oma in einem Pflegeheim stirbt, kann ich nicht beurteilen. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut, die richtige Entscheidung zu treffen. LG Muts

von Muts am 25.03.2013, 11:09



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Meine Uroma starb früher auch bei uns bzw. wir lebten alle unter einem Dach (was keine gute Sache war, aber das aus anderen Gründen). Dass sie gefüttert und gepflegt werden musste und irgendwann starb, war für mich im Kindergartenalter ganz "normal". Nicht verstörend. Als ich fast 7 war, starb meine Schwester - ich war nicht mit auf der Beerdigung, das fehlt mir bis heute.... Durfte mich aber von ihr verabschieden, das war mir in dem Moment und auch heute noch nach all den Jahren sehr wichtig. Auf der Beerdigung meiner Oma waren meine Kinder mit, das war sehr bewegend. Offener Umgang. Offen auch über Gefühle reden. Auch mal "Tür zu". Pflege kann für einen 13jährigen bestimmt verstörend sein .... das ist so ein "Zwischenalter"...... Alles Liebe euch***

von jori am 25.03.2013, 13:44



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Hallo, Erstmal möchte ich dir sagen das es mir sehr leid tut um deine Mutter. Egal wie ihr euch entscheidet, es wird eine schwere zeit werden, und ich wünsche euch viel kraft. Ich kann dir selbst keinen Tipp geben. Mein Sohn war 3 J und 5 J als jeweils 1 Ur Großeltern Teil starb. Wir haben ihn nicht mit zur Beerdigung genommen. Es hängt aber bestimmt sehr, vom Typ Kind ab. Und bei Großeltern wo ein enger Bezug ist, ist es auch nochmal anders als bei den Urgroßeltern, die man eher selten sieht. Als Tipp wollte ich dir aber gerne sagen, das es hier bei RuB ein Engel Forum gibt. Das findest du im kleine Engel Forum auf der linken Seite. Da findet ein Austausch statt, über die Trauer von großen Engeln. Da hat bestimmt jemand Rat, wie sie mit den eigenen Kindern umgegangen sind, beim Verlust von Angehörigen. Lg und alles gute Schnuf06

von Schnuf06 am 25.03.2013, 14:27



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Ich würde mir eher die Frage stellen, was du dir zumuten kannst. Kannst und möchtest du deine Mutter bei euch aufnehmen? Dann tu es. Es ist natürlich immer typabhängig, aber wir haben mit den Kindern von Anfang an sehr offen über das Thema Tod gesprochen, so dass es für sie nicht mehr etwas so schreckliches ist. Ich denke, wenn ihr offen und normal (soweit normal in solch einer Situation möglich ist) mit dem Ganzen umgeht, werden auch die Kinder damit klar kommen. Als meine 3 und 5 waren, starb ihre Uroma, zu der sie eigen sehr engen Bezug hatten. Sie waren zum Schluss ganz häufig mit im KH, auch auf der Intensivstation (auch wenn ich beim KH-Personal darum kämpfen musste). Natürlich gab es zu Beginn viele Fragen (wozu sind die Schläuche, was sind das für Monitore etc.), aber wenn man ihnen das erklärt hat, war es ok und sie tauten immer mehr auf, malten Bilder und erzählten der Uroma was. Zur Beerdigung hatte ich den Kleinen (die Große war gerade im Urlaub) mit, habe ihm schon vorher die Stelle gezeigt, wo die Uroma begraben wird, ihm erklärt, wie das Ganze ablaufen wird, etc. Jetzt im Februar haben die Kinder ihren Opa verloren. Da er weiter weg wohnte udn schon lange krank war, war der Kontakt nicht ganz so eng, aber die Kinder haben seinen Verfall schon miterlebt. Zur Beerdigung waren alle 3 (11 und 9 Jahre, sowie der Kleinste 8 Monate) mit und sind auch dort sehr gut mit der Situation umgegangen. Ganz viel Kraft für euch! LG U.

Mitglied inaktiv - 25.03.2013, 17:30



Antwort auf Beitrag von cuma

Der Tod gehört einfach zum Leben und Kinder finden durchaus ihren Weg, wenn sie den Prozess erleben und mitleben. Sicher ist das keine Erfahrung zum Lachen aber eine zum Leben. Ich habe viel mit dem Thema zu tun und meine Kinder waren auch dabei, es war durchaus eine Bereicherung für sie, sie haben auch Zeit zum Trauern bekommen und gebraucht...aber für sie ist der Tod ein Ereignis das absolut mit dem Leben verbunden ist. Ich finde das wichtig und letztlcih auch natürlich.

von ohmami am 27.03.2013, 16:02