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Norchen- wegen 4 und Vollzeit

Thema: Norchen- wegen 4 und Vollzeit

Hallo Norchen, ich wollte Dir soch noch einmal ausfuehrlich auf deinen Beitrag antworten, wie ich das mit vier Kindern und einer Vollzeittaetigkeit mache. Entschuldige, dass ich Dich fuer einen Troll gehalten habe- aber als erstes posting hier zu schreiben, dass man vier Kinder habe, ein drei Monate altes Baby, das bald auch Vollzeit betreut werde und man seinen Beruf klasse finde- da koenntest Du in Kabul nackt auf der Hauptstrasse einkaufen gehen wollen- es passiert das gleiche wie hier: Die Talibane kommen sofort zur Aburteilung. Jedenfalls ist bei uns die Sachlage anders als bei Euch- zwar arbeite ich derzeit Vollzeit, aber mein Mann ist momentan- ich arbeite im aussereuropaeischen Ausland- in Elternzeit.In Deutschland habe ich fuer die beiden ersten Jungen vier Jahre Elternzeit gehabt und danach haben wir beide gearbeitet, aber immer einer nur Teilzeit. Wenn wir 2008 zurueckgehen, machen wir das auch so- einer geht Teilzeit, einer Vollzeit arbeiten.Uns wuerden sonst die ganz normalen Termine und Besorgungen umbringen- Arzttermine, Handwerkertermine, Sporttrainings, play overs.Unsere Kinder sind zwischen 2 und 10. Und- ich finde meinen Job auch super; aber mir waere eigentlich auch eine Teilzeittaetigkeit recht. Ich habe schon oefter das Gefuehl, dass ich etwas verpasse und wuerde mich gerne mehr um Familie, Haus und Garten kuemmern.Nicht nur die ueblichen Geranien und Petunien jedes Jahr in die Blumenkaesten hauen, sondern mal was ausgefallenes, nicht immer nur Kurzgebratenes, sondern auch Gerichte, die laenger Zeit brauchen, die Raeume schoener dekorieren, mehr mit den Kindern auch ueber die Woche machen. Wie gesagt, ich habe kein Problem mit der Vollzeitarbeit; gerade weil ich zuhaaue eingegangen bin wie eine Primel- so eine frustrierte FRau kann fuer kein Kind der Welt gut sein.Und- mit Teilzeit waeren alle Karriereausscihten beendet- und meine Hoffnungen will ich noch nicht begraben. Bei mir ist es bislang gut gelaufen- ich sehe noch Moeglichkeiten fuer mich. Und- Du bist promovierte Bauingenieurin, ich habe Jura studiert.Sprich, ich war auch ewig in der ausbildung und habe nichts fuer die Rente getan.Bei Euch laeuft das ja mit dem Dreisaeulenmodell ( so ist es doch, nicht, AHV, Betriebsrente und Eigenvorsorge) etwas anders als bei uns- bei uns sind die durch beitragszeiten erwirtschafteten Ansprueche das dominierende Element fuer die Altersvorsorge.Der deutsche Eckrentner kriegt bei 45 Jahren Durchschnittslohn, der irgendwo zwischen 2.200 und 2.700 Euro liegt, heute nach 45 Jahren eine Rente von 1200 Euro- das muessten so 1600 SFR sein.Wer keine 45 Jahre arbeitet oder weniger als diesen Durchschnittslohn erhaelt- kriegt entsprechend weniger. Kurzum- da ich erst mit knapp dreissig angefangen habe zu arbeiten- saehe es ohne Arbeit im Alter bitterboese fuer mich aus.Zumal die Erwerbsbiographie meines Mannes, der Lehrer ist, genau wie meine durch spaete Arbeitsaufnahme und Loecher fuer die Kinderbetreuung gekennzeichnet ist.Man kriegt zwar Ausfallzeiten fuer die Kindererziehung gutgeschreiben- aber die werden am Durchschnitt bemessen- wer wie wir wesentlich besser als der Durchschnitt verdient, kommt natuerlich schlecht weg. Von daher kann ich auch nicht verstehen, dass viele Frauen so lange zuhause bleiben. Dass man beschaeftigt ist, sehe ich- aber man steuert doch auf die Altersarmut zu- unweigerlich?!Ich meine, selbet wenn der Mann die volle Rente kriegt mit 45 Jahren ununterbrochnener Berufstaetigkeit ( das ist aber in D eher die Ausnahme)- von 1200 Euro kann man seine Frau ja nicht noch zusatzlich unterhalten. Und gerade, wenn nur einer mit Durchschnittseinkommen arbeiten geht, kann man ja nicht parallel private Vorsorge treffen- damit meine ich ausreichende private Fuersorge, denn mal ben 1oo Euro im Monat beiseite legen hilft nicht viel.Wenn ich mal ganz mutig bin, dann stelle ich diese Frage mal ins Forum. Ich denke, das wird unsere Regierung nach dem Elterngeld als naechstes angehen- dass nicht jeder fuer jedees Kind gleiche Ausfallzeiten gutgeschreiben kriegt, sondern entsprechend der " prognostizierten Beitragsausfaelle". Da soll eine Hypothese aufgestellt werden, was eine FRau verdient haette anhand ihrer Taetigkeit und bisherigen Einzahlungen und dann entsprechend bei der Rente gut geschrieben werden. Ich habe mir auch gerade die wuetenden Aufschreie angesehen ueber das, was ich zum Thema Elterngeld und Eigenverantwortung geschrieben habe. Aber es ist wahr- und ich halte naechtse Woche an einer der hiesigen Unis einen Vortrag zum modernen Deutschland nach dem WW2 und habe dem Paradigmenwechsel beim Elterngeld- dem Wechsel von der bedarfsbezogenen Sozialleistung zur leistungsbezogenen Lohnersatzleistung ein grosses Kapitel gewidmet. Auch die offensiven im rechten Sumpf beheimateten Ausfaelle gegen " die Auslaender" haben mich eher betroffen gemacht.In deutschland wird derzeit ueberall fuer mehr Ganztagsschulen und Kindergartenpflichtjahre gesprochen- um allen Kindern recht auf Bildung und freie Entfaltung zu geben. Mein ehemaliger Chef hat in den Medien ganz offensiv vor no-go-Areas fuer Auslaender gewarnt- und auch wenn ich finde, dass er uebertreibt- gerade die Kommentare hier haben mir gezeigt, dass ein " mehr" an institutionalisierter Erziehung vielen Kindern nicht schaden kann.Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Frauen ihre Kommentare nur hier so aeussern- und Kinder, die von fruehester Jugend an mit solchen Parolen von ihren Eltern gefuettert werden , koennen sich kaum zu vorurteilsfreien Erwachsenen entwickeln. Wobei- so viel Geld fuer Familie wie in Deutschland gibt es nirgendwo.Du musst doch fuer deine vier Kinder in der Schweis hat an die 3500 Franken fuer die Ganztagsbetreuung zahlen oder? Ohne 1000 Franken als Kindergeld zu erhalten? Wuerde es sich fuer Euch nicht lohnen, eine eigene Kinderfrau anzustellen? Und- ist Dein Mann jetzt selbstaendig- oder auch den ganzen Tag fremdbestimmt unterwegs? Das ist ja fuer eine Kinderbetreuung entscheidend. Um auf unseren Alltag zurueckzukommen: Ich bin den ganzen Tag im Buero, ich gehe meist bevor die Kinder wach werden.Ich bin normalerweise gegen 17.00 oder 17.30 zurueck, habe aber im Schnitt ein bis zweimal die Woche Abendveranstaltungen- so wie den Vortrag, am Tag danach bin ich zu einem Empfang eines regionalen Bildungsministeriums eingeladen.Da brauchen wir Babysitter- mein Mann kommt mit zum Vortrag und am Empfangsband hat er eine Vorlesung und einer meiner Soehne Eishockeztraining. Dann wird es mir oft zuviel.Mein Mann ist abends entweder in der Uni ( er will auch was fuer den Intellekt machen) und sonst beim Training- bis auf unseren Kleinen machen die Kinder alle Vereinssport.Also, abends haben wir echt rush-hour. Tja, und am Wochenende erledigen wir, was liegenbleibt.Unsere Putzfrauen sollen eigentlcih " alles" machen- schaffen sie nie, machen sie nie-; es laeuft derzeit so, dass sie feucht wischen, Baeder und Kueche machen, Fenster, eben alles grobe und wir ueber die Woche Waesche ( ich jeden abend, waschen, trocknen, falten, einrauemen) udn wir eben aufrauemen und die Kueche einigermassen sauber halten. Aber pikobello sieht es bei uns nie aus. bis dann Du Schwester im Geiste. Lass mal wieder von Dir hoeren. Ich bin nicht taeglich im Forum und kann schon gar nicht taeglich schreiben- aber fast immer am Wochenende. Gruss, Benedikte

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 14:45



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Hallo Benedikte, schön von Dir zu hören. Ich war nicht so sicher, ob ich besser zu baby und Job oder 3+ gehöre. Ich finde es echt schade, das aus einer Lebensweise hier immer gleich eine Ideologie gemacht wird. Jeder, der es anders macht, ist eine "Rabenmutter". Das Wort gibt es übrigens nur im Deutschen. Ich fühle mich überhaupt nicht als Rabenmutter und unserer Familie geht es gut. Mein Mann ist selbständig und kann sich seine Zeit frei einteilen, was unheimlich hilft. Normalerweise teilt er es sich aber auch von 8-17 Uhr ein, damit wir abends zusammen für die Kinder da sind. Babysitter hatten wir noch nie, wollten wir nicht so richtig, ist mit 4 Kindern wohl auch ziemlich anstrengend, zumal unsere nicht um 20.00 artig im Bett sind. Wir hatten mal ne Tagesmutter für den Grossen, aber gerade im Winter finde ich das nicht so super. Und irgendwie bleibt für mich immer die Sorge, was gerade bei Kleinkindern da so hinter geschlossener Tür passiert. Wie leicht man an die nervliche Grenze gerät, weiss man ja aus eigener Erfahrung. Ich bin also ein echter Fan unserer Kita, die zwar teuer ist aber qualitativ super. Was die da so alles spielen, ich würde nicht mal auf die Ideen kommen. Kinderfrau werden wir später vielleicht mal nehmen, wenn die Kinder mehr Nachmittagsaktivitäten haben. Im Moment reichen den Kindern unsere WE-Ausflüge und die Kita. Wir machen halt auch vieles am WE, oder es bleibt liegen. Im Moment bin ich ja noch mit Baby 4 zu Hause, da sieht es schon aufgeäumter aus. Wird sich aber bald ändern, wenn es wieder losgeht. Ich wollte nie von meinem Mann finanziell abhängig sein. Jetzt werden natürlich alle auf mich einhacken, dass es bei ihnen die grosse Liebe ist, die ewig hält.... - Bei mir auch, aber ohne finanzielle Abhängigkeit. Für mich ist das Freiheit, die Wahl haben. Da bin ich ne echte Emanze. Mit der ganzen Elterngeld-geschichte in DE kenne ich mih nicht so aus. Hier gibt es seit letzten Sommer eine Mutterschaftsversicherung, die 80% vom gehalt während 98 Tagen (14 Wochen)nach Geburt zahlt. Vorher gabs nur 8 Wochen frei. Und vor Geburt geht man arbeiten bis zum Schluss, es sei denn, man ist krank. Kindergeld gibt es 170 Franken (ca. 110 Euro?) pro Kind, hängt aber vom Kanton ab. Was mich übrigens wundert, wie überzeugt alle Vollzeit-Mamas sind, dass ihre Heimbetreuung wirklich das Beste ist und das es für sie der beste Beruf ist. OK, bei 3+ hat man echt Erfahrung und Organisationstalent und die Kinder haben auch viel Kontakt zu anderen Kindern, da kann man wahrscheinlich von Qualität ausgehen. Ich habe bei den 3+ gepostet um zu hören, ob es auch arbeitende 3+ Mamas gibt, die sich nicht nur übr die Kindererziehung definieren und wie es bei ihnen so läuft. Ich fühl mich nämlich manchmal als seltenes Pflänzchen, ich will Kinder und ne intelektuell anspruchsvolle Tätigkeit (wie fast jeder Mann auch). Also mein Grosser -6 Jahre fordert mich jetzt schon intelektuell, aber Baby bis 3 Jahre, da geht mein Gehirn echt ein, und das hat nix damit zutun, dass ich meine Kinder nicht liebe sondern mit ihrem Entwicklungsstand. Gruss, Nochen

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 15:53



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Hallo Norchen, ich habe keine vier Kinder, sondern nur drei, und ich arbeite nicht vollzeit, sondern bringe gerade mein zweites Studium zu Ende (habe aber schon gearbeitet). Meine beiden Großen (7 und 8) sind bis 16 Uhr in der offenen Ganztagschule, meine Kleine (anderthalb) hole ich zwischen 15:30 und 15:45 Uhr aus der Kita ab. Auch mir gefällt Kita sehr gut, die beiden Großen waren auch in einer, und ich wäre sehr traurig, müsste ich meiner Jüngsten diese tolle Erfahrung vorenthalten. Auch ich weiß nicht, ob Mütter Erziehung wirklich immer besser hinbekommen als ausgebildete Erzieherinnen. Wobei es natürlich auf die Qualität der Kita ankommt. Und ich deswegen nicht die Bedeutung der Elternliebe und wertvollen Zeit mit den Eltern herunterspielen will. Einmal die Woche gönnen wir uns eine Babysitterin, damit wir auch mal einen Abend ohne Kinder haben - die schlafen nämlich selten vor 21 Uhr. Unser Fernziel wäre, das wir beide Teilzeit arbeiten, aber das ist ja immer nicht so einfach zu verwirklichen. Da gibt es in der Arbeitswelt noch irgendwelche psychologischen Barrieren, die deutlich über vernünftige Gründe gegen Teilzeit hinaus gehen... Ich bin vom Typ her wohl eher wie viele Männer, mir "fällt zuhause die Decke auf den Kopf". Ich habe sogar meinen Erstberuf (Lehrerin für verhaltensauffällige Kinder) an den Nagel gehängt, weil es mir zusammen mit Zuhause zu einseitig Richtung Erziehung wurde. Ich bin gerne Mutter, kümmere mich um die Kinder usw. aber nicht rund um die Uhr. Ich bin da allerdings auch überhaupt nicht missionarisch veranlagt - es gibt einfach Elternteile, die anders drauf sind, und für die es gut und richtig ist, mit den Kindern viele Jahre zuhause zu verbringen. LG sun

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 20:44



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Hallo Norchen, das kann ich weitestgehend unterschreiben. Allerdings sehe ich das nicht als finanzielle Abhaengigkeit, wenn ein Elternteil zuhause bleibt und der andere Geld verdient.Bei uns ist ganz klar, dass es sich um gleichwertige Taetigkeiten handelt- udn ich mein Geld nur verdienen kann weil mein Mann mir den Ruecken freihaelt. Von daher ist mein Einkommen "unseres"- zumal ich dank Mann auch eine Steuerklasse habe, in der ich kam Steuern zahlen muss. Ich schaue hier in mehrere Foren, Job und Beruf, die Schulforen, frueher oft das aktuell.bei Baby und job geht es natuerlich im Regelfall am konstruktivsten zu- dort sammeln sich Frauen zwar aller Schichten, aber alle mit Kind und der Aufgabenstellung, Beruf und Familie zu vereinbaren. Die Lebensentwuerfe gleichen sich eher, viele Erfahrungen auch, von daher untesrtuetzt man sich im Regelfall. Ab und zu will mal jemand aufmischen ( " wieso kriegt Ihr ueberhaupt Knder wenn Ihr arbeiten wollt"- aber das legt sich schnell). Hier stehen voellig unterschiedliche Lebensentwuerfe gegeneinander- bei uns beiden - und einigen anderen hier-die Vereinbarung von beidem, der taegliche Kampf und Stolz auf das , was wir leisten aus eigener Kraft, bei anderen die Entscheidung gegen Berufstaetigkeit mit allen Konsequenzen. Und unser Lebenstil ist derzeit ja der, den die regeirung propagiert und foerdert. Vorher hast Du nur, wenn Du unter einer Einkommensgrenze lagst, also beduertig warst, Erziehungsgeld grkreigt. Jetzt kriegst Du 67% Deines letzten Einkommens, bis zu 1800 Euro netto ausgezahlt.Ich meine, da ist auch viel augenwischerei bei- die ersten zwei Monate kriegt man Lohnfortzahlung und man muss das ganze versteuern- aus einem Jahr 67 % mal 1800 Euro werden dann 10 Monate 900 Euro nach Steuern- aber es hat absolute Signalwirkung.Nicht die sozial beduertfige Frau- die es ja wirklich noetig hat- wird jetzt gefoerdert, sondern die, die eh alleine gut zurechtkommt und gutes Geld verdient. Diese aussage ist so klar, dass ich schon verstehen kann, dass Hausfrauen nicht immer einverstanden sind. Auch andere klare Aussagen wie dass wir mehr Krippenplaetze und Ganztagsschulen brauchen greifen den Lebensentwurf der Nurhausfrau an.Wenn berufstaetige Muetter die Regel sind, wirst Du als Hausfrau bald so angeschaut wie in Frankreich, wenn Du als Mutter nicht arbeitest.Oder in Schweden. Und da muss man ja quasi auf Angriff gehen und behaupten, dass Betreuung durch die Mutter die beste ist.Ich selber habe ja meine beiden letzten seit Geburt vom Vater betreuen lassen- und da kann ich auch keine Probleme erkennen.an den Muttermythos glaube ich also nicht.Intuitiv glaube ich schon, dass es ganz am anfang schon das beste ist, wenn die Kinder eine feste Bezugsperson haben, die immer da ist- aber das muss nicht die Mutter sein.Meine Tochter war heute bei einer brasilianschen Freundin eingeladen, die seit Geburt hauptsaechlich von einer Nanny betreut wird. Wenn meine Tochter da spielt- die Nanny passt auf. auf dem geburtstag meiner Tochter- die Nanny war die ganze Zeit da. Die Eltern sind viel unterwegs- und ich wuesste nicht, ob ich es gern hatte , dass eine von mir bezahlte FRau im Leben meiner Kinder eine so grosse Rolle spielt- aber das Maedchen ist auch ganz normal und hat eben eine weitere enge Bezugsperson.Meine Kinder sidn mit 3 ( da haben wir noch in Bonn gewohnt und ich habe keinen Platz gefunden), anderthalb, anderthalb und zwei in die betreuung gekommen.Wir waren weitestgehend zufrieden- nur in der gruppe meines aeltesten Sohnes gab es mehrere verhaltensauffaellige Kinder, die haben ihm und uns die Kita verleidet. bei den anderen war es gut. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Diskussionen ueber das Kindergartenpflichtjahr fuer Vollhausfrauen verletzend sind. Alle Untersuchungen, Sprachstandserhebungen,Motorik und so zeigen, dass Kitakinder im Schnitt weniger Probleme haben.Und gerade viele der zu Hause betreuten Kinder haben- und eben nicht nur die mit Migrationshintergrund- massive Gedeihstoerungen und benoetigen Ergotheraoie, Logotherapie, Krankengymnastik, Sprachunterricht.Und das wird auch mit der fehlenden Kita erklaert- klar, inder Kita machst Du regelmaessig Sport und Stuhlkreis, schaust nie TV- da kann man schon viel erreichen. Wie gesagt, das ist der Durchschnitt. Ich glaube, dass man immer nur im Einzelfall festlegen kann, welche Betreuung die bessere ist, zuahsue oder institutionell.Aber im Durchschnitt ist es die institutionelle weswegen jetzt die Ganztagsschul- und Kindergartenpflichtjahrdiskussionen aufkommen.Bei mir war es auch so, dass ich viele Dinge mit den Kindern nicht unternommen habe, die wichtig und im KiGa selbstversatendlich sind. Ich habe nie, aber absoult nie, gesungen oder gebastelt.Ich habe Kloetze gebaut ( legos, mache ich schon seit Jahrzehnten gerne), Enten gefuttert, auf dem Spielplatz gehockt und mit anderen Muettern geredet, mit den Kindern gekocht und vor allem gebacken, besuch erhalten und gemacht- aber oft habe ich mich auch nicht weiter um die Kinder gekuemmert weil ich ja putzen oder aufraumen musste.Und bin da auch immer misstrauisch, wenn Frauen, die einen grossen Haushalt ohne Hilfe versorgen muessen, meinen, dass die Kinder zuhause besser betreut werden als woanders. aber wie gesagt, ich denke, man kann immer nur im Einzelfall sagen, was besser ist. Was man aber auch im Auge haben muss mit der Arbeiterei ist, dass nicht jede einen gutbezahlten Job hat, der Spass macht.Hier kommen oefter Umfragen, wer wie viel Geld zur Verfuegung im Monat hat und in vielen Familien ist der verdient des Alleinverdiener in guter Steuerklasse ungefaehr das, was bei uns so durch die Finger rinnt ohne dass wir am Monatsende wissen, wo es geblieben ist. Und wenn man sieht, dass manche Frauen mit einem ganzen Monat Arbeit und Stress unterm Strich nur wenige hundert Euro verdient haben durch betruungskosten etc.- dann bin sogar ich mit meinem Latein am Ende. Und das halte ich fuer die traurigste Sache an der ganzen geschichte- es gibt Faelle, wo arbeiten sich aus fianziellen gruenden nicht lohnt, weil die mit der arbeit entshenden Kosten- Opportunitaetskosten sagt Ruerup- manchmal hoeher als der Verdienst ist- das gilt insbesondere fuer die neuen Bundeslaender und fuer leichtlohngruppen. Schoen, dass Du jetzt auch hier bist, ich bin mir doch oft wie ein weisser Rabe vorgekommen. Es gibt aber schon mehr arbeitende Frauen hier als man glaubt,viele schreiben nicht hier- aber wenn Du deine email mal einstellst, dann medlen sie sich bei Dir. Gruezi in die Schweiz Benedikte

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 22:56



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Huhu benedikte! Jetzt kann ich meine Finger doch nicht mehr stillhalten, so wie Du bezweifelst, daß Kinder in großen Haushalten gut gefördert werden können. Ich habe vier Kinder und habe auch studiert und promoviert. Ich muß sagen, daß ich von der KiTa hier alles andere als begeistert bin. Ja, gebastelt wird da viel, aber es ist hinterher immer so perfekt, daß die Kinder das gar nicht alleine gemacht haben können. Ob das gut ist für Selbstbewußtsein und Feinmotorik, wenn die Erzieherinnen immer mit- und nachhelfen? Ich bezweifle es! Sicher, ich bin auch viel mit Haushalt, Kochen, Aufräumen, Putzen, ... (Du kennst da selber alles) beschäftigt. Aber da sind meine Kinder mit dabei. Und wenn ich Zutaten schnipsle, haben sie auch ein Messer in der Hand (so bald sie es vernünftig halten können) und schnipseln auch. Wenn ich staubsauge, dürfen sie auch versuchen, damit in die Ecken zukommen, .... Ist das keine Förderung der Feinmotorik? Fernseher haben wir gar nicht, also werden die Kinder auch nicht dort geparkt. Statt dessen sehen sie mich jedenMorgen die Zeitung lesen. Die beiden Großen (5. und 3. Klasse) lesen sie mittlerweile auch (wir frühstücken zum Glück hintereinander, sonst bräuchten wir schon eine zweite Zeitung), die Dritte ist Vorschulkind und bringt sich gerade das Lesen selber bei. Wenn sie da Hilfe braucht, kommt sie zu mir - in der KiTa ist es verpönt, den Kindern vor der Schule beim Lesenlernen zu helfen. Regelmäßiger, wenn gar sogar täglicher Sprot in der KiTa? - Fehlanzeige! Einmal in der Woche gehen sie dort mit den Kindern nachmittags in die Schulturnhalle - aber nur wenn grade keine Ferien, Feiern oder sonstiges sind (also max. in 50% aller Wochen). Meine Kinder dagegen sind bis auf den Jüngsten alle im Sportverein und werden nachmittags von mir dorthin gefahren. Derzeit habe ich 10,5 (der halbe Termin ist nur alle zwei Wochen) Nachmittagstermine zu koordinieren. Ich wüßte nicht, wie ich das mit einer Berufstätigkeit schaffen sollte. Ich gebe Dir Recht, daß Kinder aus "bildungsfernen Schichten" im Kindergarten besser gefördert werden können als es die ELtern zu Hause tun. Aber der Kindergarten nivelliert: Kinder, deren Eltern sich zu Hause wirklich Gedanken um die Förderung ihrer Kinder machen, werden im der KiTa schlechter gefördert. Meine beiden großen Buben sind sehr ungerne in den Kindergarten gegangen, weil sie sich dort nur gelangweilt haben. Nr.2 mußte ich sogar drei Monate vor der Einschulung rausnehmen, weil er sich dort so furchtbar gelangweilt hat. Martina A.

Mitglied inaktiv - 11.02.2007, 11:41



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Martina, ich gebe Dir Recht und wuerde nie bezweifeln, dass es moeglich ist, dass Kinder auch in grossen Familien zuhause richtig gefoerdert werden.Hintergrund dieser derzeitigen Sitiation ist ja auch, dass viele Kinder eben keine Geschwister mehr haben, mit denen sie vieles " ueben" koennen. Meine beiden grossen Soehne sind auch 3.und 5. Klasse und haben gleiche Interessen, tauschen ihre Buecher aus und sind auch im Urlaub immer beschaeftigt meinander, sie reden und machen ( ich muss immer grinsen, wenn meine Kolleginnen mit Einzelkindern oder zwei Kindern mit grossem Abstand ueberlegen, welches Kind sie fuer den Sommerurlaub einladen sollen, damit ihres jemand zum spielen hat).Aber das ist eben in vielen Familien nicht so. Und - was in Eurer Kita abgeht, das finde ich dann eher suboptimal.Vielleicht will UvdL deshalb auch die Ausbildung der Erzieherinnen auf Bachelorniveau anheben. In unserer Kita gab es eine kleine Sporthalle- und die Kinder hatten regelmaessig Sport.Und sie hatten ein aussengelaende mit Spielplatz, Rutsche etc. und sind jeden Tag, ausser bei Minustemperaturen und regen, da gewesen. Und im Sommer konnte man zusatzlich Fussbacll buchen, da sind die Kinder einmal die Woche abgeholt worden zum Fussballplatz oder schwimmen gehen. Und einmal die Woche war in einer nahegelegenen Musikschule Musikunterricht. Gelangweilt haben meine sich nie.Ich- wie gesagt, ich kenne Eure Kita ja nicht- bin auch immer vorsichtig, wenn sich Kinder in der Kita langweilsen sollen. Meiner Ansicht nach bedeutet das in vielen Faellen nur, dass die Betreuungsqualitaet dort schlecht ist. Mein aeltester Junge wollte nicht mehr in die Kita gehen weil er in einer schweirigen gruppe war. 8 Kinder, drei normale Maedchen, die nur miteinander spielten und 5 Jungen.Einer sprachentwicklungsverzoegert, einer hyperaktiv, einer " normal", aber die alleinerziehende Mutter hatte ihn mit 18 gekriegt, er war ueber ein jahr im Krankenhaus, sie hatte weitere Kinder mit anderen Vaetern, war vom Jugendamt abgemehnt, weil sie ihre Kinder abends alleine liess, der Junge lief schon mit vier bis abends alleine in Berlin rum- aber er war noch der normalste. Und die groesste Katastrophe war ein mehrfachgeschaedigtes Kind mit dem namen Enrico. Rico hatte eigentlich eine Stuetzerzieherin, sprich, eine erzieherin ganz fuer ihn alleine, die aufpassen sollte, dass er sich halbwegs benahm. Leider wurde die Stuetzerzieherin immer abgezogen wenn woanders jemand fehlte- man sollte ja auch mit einer Erziherin acht Vorschulkinder betruuen koennen. weit gefehlt- Rico schlug alles zusammen, Dinge plus seine Kameraden, spuckte, liess die Kinder, vor allem die Jungen, nicht in Ruhe.Da war meinem Grossen die Kita zuwider- wir haben ihn dann vorzeitig rausgeholt da. derzeit sind wir beim Pisagewinner in Kanada.Meine 5 jaehrige lernt hier in der Vorschule lesen ( deshalb wenn Dir jemand erzaehlt, dass Kanadier soviel mehr in der Schule lernen, hab im Hinterkopf, dass die einfach frueher anfangen).Und sie hat eine Erziehrin quasi fuer sich. Es gibt drei in ihrer Gruppe von gut 15 Kindern und sie als auslaenderin wird besonders gefoerdert. Das heisst, ausserhalb der Freispielphasen liest staendig jemand mit ihr, baut, bastelt. Ende des Exkurses- ich bleibe dabei, dass man immer nur im Einzelfall entscheiden kann, welche Betreuung die bessere ist. Die Koordinierung Deiner Nachmittagstermine hoert sich schwierig an.Wir sind ja gerade im ausnahmezustand im Ausland, aber wenn wir in D zurueck sind, wird es so sein, dass der Grosse zweimal Fussball hat und einmal Spiel. Dann ist er 12 und soll alleine mit dem Fahrrad zum Training- wir haben ihn im Sortverein um die Ecke angemeldet, kurze Wege, auch wenn man da nicht Bundesliga spielen kann. der zweite spielt Eishockey und ist 10, wenn er zurueckkommt.gerade mit dem ganzen gedoens, was er anziehen muss und weil die Eissporthallte weiter weg ist, muss er gebracht und abgeholt werden.Die beiden Kleinen haben vermutlich nur einmal die Woche Training, muessen gebracht werden und abgeholt.aber bei uns in der Ecke. Und sie muessen zum Religionsunterricht- wir sind katholisch, das ist schwer, den Unterricht in der Schule zu kriegen. aber da koennen die Grossen gemeinsam hingehen nachmittags und der Kleine wird ja noch in der Kita sein. Wir wollen das auch durch unsere Haushilfen miterledigen lassen- ich will zwei 400 Euro-Jobberinnen einstellen, wenn ich zurueck bin. aber klar, wenn bei Euch in der Kita kein Sport ist, muss man das anderswo organisieren. Und dass gute Heimbetreuung besser ist als schlechte Kitabetruung- das wuerde ich nie bezweifeln. Was mich interessieren wuerde: Bist Du in Elternzeit und hast einen festen Job, den Du nur gerade nicht ausuebst wegen Deiner Kinder? Gruss, Benedikte

Mitglied inaktiv - 11.02.2007, 15:57



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Ob du hier noch mal reinschaust? Na, ich antworte trotzdem. Leider habe ich keien Stelle, auf die ich zurückkehren könnte. Nach meinem Studium bin ich mit meinem Mann als Post-doc ins Ausland. Und als wir zurückkamen, waren in meinem Beruf keine sTellen zu bekommen. Mein Mann hat mit gaaaaanz viel Glückeiine ergattert, aber ich bekam bei Vorstellungsgesprächen zu hören "Ihr Mann hat doch eine gute Stelle. Bleiben sie zu Hause und machen sich ein schönes Leben!" Das einzige, was ich überhaupt bekommen konnte, war eine Stelle als studentische Hilfskraft mit Zeitvertrag. Dann kam Nr. 1, der Zeitvertrag lief aus, und das war es dann, denn mittlerweile binich 11 Jahre draußen aus dem Beruf. Dabei habe ich mich mittlerweilein Organisation sehr geübt, eine kleine Spedition könnte ich gut nebenher betreiben ... Noch eine kleine Randbemerkung zur Sprachförderung in KiGas: In unserem KiGa sprechen von den acht Erzeiherinnen vier Deutsch mit einen mehr oder minder harten slawischen Akzent (bei zweien ist das wirklich heftig), zwei Erzieherinnen sprechen den lokalen Dialekt mit all seinen grammatikalischen Fehlern, und nur zwei sprechen wirklich Hochdeutsch. Meine Kinder lernen, so bald sie in den KiGa gehen, schlechteres Deutsch, als sie es bei mir gehört haben! Martina

Mitglied inaktiv - 18.02.2007, 10:25



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Frau van der Leyen und ihre Krippenplätze kommen da nicht so gut an.. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 18:31



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Was meinst Du mit Erziehungsforum? Frau Schuster oder Dr. Posth. Erstere gibt super Tipps, bei Dr. Posth frage ich mich, ob er selbst überhaupt Kinder hat. Gruss norchen

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 18:46



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oT

Mitglied inaktiv - 10.02.2007, 18:48



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Wir haben ja auch vier Kinder im Alter zwischen 3 und 11 jahren. ich war und Bin als Lehrerin, bis mal auf vier Jahre mit etwas reduzierten Stunden) immer Vollzeit arbeiten gegangen. mein mann genauso- die letzten drei jahre war er sogar fast nur am wochenende zuhause. meinen kindern hat das nie geschadte- sie wurden von großeltermoder aupairs betreut oder waren in der krippe. Als ich jetzt 2 Monate krank geschrieben war, fanden sie das gar nicht gut. Sie fanden es als norml, dass beide eltern arbeiten gehen. Meine eine Tochter hat sogar den frühdienst im Kindergarten vermisst, und ich hatte gedacht, ich täte ihr etwas gutes sie kurz vor knapp hinzubringen. meine kinder wachsen damit auf, dass alle zum gelinge des familienlebens beitragen müssen. das find ich okay. was wir in den letzten jahren etwas reduziert haben sind die außentermine, ich muss nicht auf jede feier, jede veranstaltung gehen und meine kinder auch nicht. klar ich wünshc emir auch mal mehr zeit für mich zu haben, und ich merke wie froh ich bin, wenn unser jüngster aus dem gröbsten raus kommt. ich hätte gerne mehr zeit für mich udn meinen mann, mal auch für jedes einzelne kind. aber jedesmal wenn ferien sind, dann merke ich auch: so komplett anders gestaltet man den alltag dann doch nicht, bloß weil man zuhause ist. und wir brauchen klar auch das geld- jetzt für einen gewissen lebensanspruch und später erst recht. und zuhause wäre es mir irgendwann langweilig. ich denke das perfekte modell gibt es nicht. gruß bille

Mitglied inaktiv - 11.02.2007, 16:03



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Hallo ihr alle, hallo Benedikte! Na, dann bin ich wohl auch einer der weißen Raben. Kennt eine von euch das Kinderbilderbuch "Als die Raben noch bunt waren"? Es erinnert mich ein bisschen an die Diskussion hier. Ich wollte mich eigentlich nur kurz melden: Ich habe ebenfalls drei Kinder, bin vollzeit berufstätig und arbeite hart dafür, damit ich beides kombinieren kann. Ich finde es schön, dass hier im 3+ auch berufstätige Mamas zu Wort kommen, denn auch wir haben ähnliche Probleme wie die stay@home-Mütter. Ich finde es immer gut, wenn Probleme aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und diskutiert werden können. Davon ab muss ich ehrlich zugeben, das nunmal Krabbelgruppen &Co. für berufstätige Mütter mit dem Job oft nicht vereinbar sind (rein zeitlich gesehen!) und da genieße ich es ganz einfach, zumindest virtuell mal über dieses und jenes bezüglich der Kinder zu klönen. LG Annette

Mitglied inaktiv - 11.02.2007, 17:46