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felizitas-vonwegen Folgekinder sind duemmer als di

Thema: felizitas-vonwegen Folgekinder sind duemmer als di

Felizitas, in Deinem Beitrag neulich hast Du gewissermassen geschrieben, dass Folgekinder duemmer oder weniger begabt als ihre aelteren Geschwister sein sollen ( hab den beitrag jetzt nicht nochmal angeschaut, deswegen ist das Zitat vielleicht etwas krumm). Da kann ich Dich beruhigen- fuer deinen oder meinen Einzelfall ist nicht davon auszugehen, dass unsere Folgekinder duemmer als ihre aelteren Geschwister sind. Das ist eine Halbwahrheit, die einem keine Prognose fuer das eigene Kind aufdrueckt. Die eine Feststellung, die immer angeboten wird, ist , dass die meisten Nobelpreistraeger aelteste Kinder oder Einzelkinder sind. Daraus darf man aber nicht schliessen, dass Folgekinder duemmer sind automatisch. Erstmal gibt es nichts mehr als erstgeborene. Logisch, ueberall , in allen Familien gibt es ein Erstgeborenes. Zweite Kinder schon weniger, dritte noch weniger, vierte noch weniger. Von daher- wenn es 100 Erstgeborene und vier Viertgeborene gibt, kannst Du davon ausgehen, dass man auf der Suche nach Nobelpreistraegern mehr Erstgeborene findet. Die gibt es einfach in absoluter Zahl mehr. Und dann- eines meiner Lieblingsthemen- muss man schauen, was denn Viertgeborene fuer Kinder sind. Wo kommen vier, fuenf, sechs, zehn Kinder zur Welt? Entweder im Prekariat- nenn eich mal so vornehm, also bei Familien, die selber nicht fuer sich sorgen koennen und deren Kinder dann auch nicht fuer sich sorgen koennen oder in der Oberschicht, den ganz reichen. Wie der Spiegel neulich bschrieb, wer zuviel geld zon zuhause aus hat, qualet sich auch nicht, der ist trage. Nobelpreistreager kommen fast immer aus der Mittelschicht-bildungsnahen ehrgeizigen Familien. Und genau diese schichten, die fuer sich selber sorgen koennen, wenig oder keine Hilfe vom Staat kriegen, haben wenige Kinder, weil sich gerade die Mittelschicjt im regelfall wenig Kinder leistet. Von daher, wenn Du Dir 100 Viertgeborene anschaust, hast Du vermutlich einen ziemlich grossen teil aus dem Prekariat, einen anderen teil aus der Oberschicht und die Mittelschicht deutlich unterrepraesentiert. Kurzum- wieder schelchte Chnacen fuer die Viertgeborenen, Nobelpreistraeger zu werden. ich hoffe, das war nicht zu verwirrend. Statistische Methodenlehre habe ich nie begriffen. Sagen will ich damit, dass auch wenn manm meint, dass Viertgeborene nicht so schlau wie Erstgeborene sind, das zwar statistisch stimmen mag, aber weder fuer deine noch meine Nummer vier eine konkrete prognose enthaelt, dass sie duemmer sind als ihre aelteren geschwister. So, Tippfehler kannst Du behalten Benedikte

Mitglied inaktiv - 21.02.2007, 00:40



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Das sind genau die Vorurteile die mir immer begegnen. Ich glaube viele Leute halten uns für doof oder minderbegabt weil wir es doch tatsächlich gewagt haben 4! Kinder in die Welt zu setzen. Im übrigen haben mein Mann und ich studiert und wir arbeiten auch und verdienen unser eigenes Geld. Trotzdem kommen immer wieder komische Kommentare wie: Könnt ihr nicht verhüten? Der Staat zahlt ja viel fürs Kind, gell? Soviel Kindergeld wie ihr möchte ich mal haben! usw. Das ist wahnsinnig verletzend. Und ich glaube nicht das wir zur sogenannten bildungsfernen Unterschicht gehören. Trotzdem, irgendwie werden wir, ich als Frau nochviel mehr, ein bißchen danach beurteilt wieviele , bzw. wieviel zuviele Kinder ich habe. Zwei Kinder sind ja O.K. Drei geht gerade so, aber ab vier Kinder ist man ja schon fast asozial. Ich selber habe auch schon Familien gesehen mit weiß Gott wieviel Kindern die nicht arbeiten, Alkohol trinken und die Kinder vewahrlosen lassen. Doch das passiert auch bei Ein-Kind-Familien. Die Tragödien von verhungerten und verwahrlosten Kindern die die letzten Monate in der Presse zu lesen waren, das waren meistens Familien mit ein oder zwei Kindern, und trotzdem sage ich nicht, daß Familien mit ein oder zwei Kindern der "Unterschicht" angehören. Ich bin mir relativ sicher, daß Du es gar nicht so böse gemeint hast. Aber leider sprichst Du das aus, was ganz arg viele leider denken. Und das ist wie gesagt sehr verletztend für eine Familie mit vier Kindern (vielleicht sogar in ein paar Jahren nochmal eins mehr, warum auch nicht), die versucht ihren Kindern nur das Beste zukommen zu lassen. Vielleicht sind ja bei uns nicht immer Markenklamotten drin, aber Wissenvermittlung und Bildung das sind die Werte die wir unseren Kindern ganz sicher mitgeben werden. Das erste Kind ist bei uns übrigens nicht klüger als die anderen. Es ist zwar klug aber ich glaube auch die anderen sind klug. Nur sein Verhalten ist halt geprägt durch die Geschwister. Ich merke schon, daß er in der Schule z.B. viel konzentrierter und folgsamer und ehrgeiziger ist, als ein "verwöhntes Einzelkind", welches nur Piep sagen muß und die Mama räumt ihm alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Darum denke ich schon daß die Erstgeborenen vielleicht etwas durchsetzungsstärker sind als die jüngeren. Die Jüngeren werden dann ja wieder von den größeren Kindern ein bißchen verwöhnt.

Mitglied inaktiv - 21.02.2007, 10:02



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Hallo lisah, entweder hast Du vielleicht Benedikte oder ich Dich kräftig missverstanden - Benedikte spricht nicht "aus, was leider ganz arg viele denken", und sie behauptet auch gar nicht, alle Leute mit mehr als drei Kindern kämen aus "bildungsfernen Schichten" (Benedikte und ihr Mann haben, glaube ich, auch beide studiert und vier Kinder). Darum geht es gar (soweit ich es verstanden habe?) hier gar nicht. Irgendjemand, offenbar felizitas, hatte hier letztens mal geschrieben, dass laut Statistik Folgekinder weniger intelligent seien als die älteren Geschwister - und Benedikte argumentiert einfach nur, dass so eine Statistik im Grunde gar nichts besagt, am allerwenigsten eine Prognose für irgendein konkretes dritt-, viert- etc. geborenes Kind, "dümmer" zu werden als seine Geschwister. Und ich muss sagen, so auf Anhieb überzeugt mich ihre Argumentation. Es gibt einfach am meisten Erstgeborene, also ist die Wahrscheinlichkeit, dass darunter sehr kluge Menschen sind, sehr hoch. Es gibt immer noch viele Zweitgeborene, also wahrscheinlich auch viele kluge Zweitgeborene... Drittgeborene sind schon seltener, Viertgeborene erst recht etc., von daher ist es zwangsläufig, dass z.B. unter den Nobelpreisträgern mehr Erst- und Zweitgeborene sind als z.B. Dritt- oder Viertgeborene. Außerdem - und das ist eine Tatsache, kein Vorwurf, gibt es im sog. "Prekariat" (grausames Wort!) viele Familien mit mehr als zwei oder drei Kindern. Leute aus der Obersicht haben teilweise auch viele Kinder (wie z.B. Frau von der Leyen). Allerdings gibt es weniger Ober- als Unterschicht, also mehr Dritt- und Viertgeborene aus der "Unterschicht" als aus der "Obersicht". Und der "Mittelstand" bekommt (laut Statistik) deutlich seltener mehr als zwei Kinder als Menschen aus der Ober- oder der Unterschicht. Also sind viele Dritt- und Viertgeborene etc. aus dem "Prekariat", immer noch einigermaßen viele aus der Oberschicht - und vergleichsweise wenige aus der Mittelschicht. Unter der Prämisse, dass Nobelpreisträger oft aus der Mittelschicht stammen, gibt es - rein stochastisch gesehen - einfach keine besonders hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Dritt- oder gar Viertgeborener aus der Mittelschicht Nobelpreisträger wird... nur kann man aus diesem ganzen Wust an Statistik eben NICHT ableiten, dass in irgendeiner Familie ein weiteres Kind "dümmer" würde als das vorherige. Finde ich zumindest überzeugend! :-)

Mitglied inaktiv - 21.02.2007, 15:56



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Hallöchen, oje, schon wieder hohe Wellen, was ich so gar nicht mag... Ich war einfach nur (ganz am Rande) erfeut, von Benedikte zu hören, wie pfiffig ihr jüngester Sohn ist. Das Ganze mit der Statistik war eh mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Übrigens wird der oben geschriebene Umstand so erklärt, dass Eltern für das Erstgeborene die meiste "Exklusivzeit" hatten, und des Weiteren die Erstgeborenen die Gelegenheit haben, ihren jüngeren Geschwistern das eigene Wissen weiterzuvermitteln. Also lernen durch lehren. Daher sind zumindest laut dieser Statistik Erstgeborene mit jüngeren Geschistern intelligenter als Einzelkinder!!! Ich mochte Statistik auch nicht!!! War zum Glück nur ein Semster bei uns Sozialfuzzis. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 21.02.2007, 16:33



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Menschen in irgendwelchen Schichten aufzuteilen :-( Es gibt Leute mit mehr und welche mit weniger Geld. Es gibt Leute die sehr intelligent sind und welche die es weniger sind bis hin zur geistigen Behinderung. Es gibt Kinderreiche und Kinderarme bis hin zur Kinderlosigkeit. Und alles ist irgendwie bunt gemischt.Aber diese Leute in Schichten zu Teilen :-( nur mal so zum Nachdenken. viele Grüße Petra mit Räuberbande

Mitglied inaktiv - 21.02.2007, 16:50



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Hallöchen nochmal, ja, deine Argumentation leuchtet vollkommen ein, jedoch verstehe ich die besagte Statistik so, dass hier eben NICHT vierte Kinder von Prekariats-Familien mit den ersten Kindern von Oberschichtsfamilien verglichen wurden, sondern jeweils die Kinder aus ein und derselben Famlilie. Ach nee, sehe gerade, dass erwähnte Studie von 1976 ist. ( R.B. Zajonc: "Familiy configuration and intelligence" Science 192) NOchmals liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 21.02.2007, 17:13



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Hallo, ich glaube hier habt ihr was verdreht. (Logische)Intelligenz ist in erster Linie angeboren, daher sollte es da keine Unterschiede in der Geschwisterstellung geben. Soziale Intelligent wird hauptsächlich durch das Umfeld strukturiert. Hier spielt also die Geschwisterfolge eine wesentliche Rolle. Man lese dazu das Buch "Erstgeborene" von Irina Prekop. Ob sich die Intelligenz eines Menschen im Leben durch Erfolg äußerlich zeigt, hängt an solchen Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Fleiß, Zielstrebigkeit usw. Es gibt eben auch hochintelligente Menschen mit großen sozialen Defiziten. Ich glaube auch daß Erstgeborene im Durchschnitt zum Beispiel bessere Zensuren in der Schule bekommen (was ihnen natürlich hilft später erfolgreich zu sein). Nicht weil sie intelligenter oder begabter sind als ihre Geschwister, sondern weil sie in Ihrer Rolle als große Schwester/großer Bruder besser zu unserem Schulsystem passen. Erstgeborene bekommen im allgemeinen automatisch mehr Zuwendung in der frühen Kindheit (da die Eltern mehr Zeit haben) und sind durch die nachfolgenden Geschwister meist reifer uns selbstständiger. Und sie haben auch häufig das Bedürfnis, ihren Eltern durch Leistung zu Gefallen, da sie hier ihren jüngeren Geschwistern überlegen sind. Alles in allem haben Studien ergeben, daß Erstgeborene die besten sozialen Potentiale haben, da sie die Vorteile des Einzelkindes (auf Zeit) und des Geschwisterkindes in sich vereinigen können. Das hat aber nichts mit Begabung oder Intelligenz zu tun. Gruß Hans P.S. Die drei größten Genies aller Zeiten, Albert Einsten, Wolfgang Amadeus Mozart und William Shakespeare waren übrigens NICHT Erstegborene. Nur als Trost -:)

Mitglied inaktiv - 22.02.2007, 09:40



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Hallo, habe Euren Disput interessiert verfolgt, denke aber aber auch daß da zwei Ebenen verquickt wurden, die man tunlichst auseinander halten sollte. Die Intelligenz des einzelnen Geschwisterkindes ist völlig unabhängig davon zu sehen, an welcher Stelle der Geschwisterfolge es zur Welt gekommen ist. Allerdings macht der Stand in derselben sehr wohl einen Unterschied in der Ausprägung, die die Intelligenz des Einzelnen erfährt. Die zumeist angepaßteren Erstgeborenen, die den Eltern gefallen wollen, mögen in einer Vielzahl der Fälle auch die besseren Schüler sein; zusätzlich haben sie in ihrer frühsten Kindheit die meiste Zuwendung erfahren, was sich oft in einem größeren kindlichen Wortschatz oder Ausdrucksvermögen zeigt. Ich glaube zwar, daß die Geschwisterfolge ein wichtiger Faktor ist, es sich aber letztlich an der Persönlichkeit des Individuums festmacht, wie die sich die Intelligenz des Einzelnen manifestiert. Viele Grüße, Tessa

Mitglied inaktiv - 22.02.2007, 09:55



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wisst ihr was? Ich wollte eigentlich nur wissen, welche Mami hier auch die Kombination JJMJ hat...und wie das so ist mit drei mal dem gleichen Geschlecht und einem/einer Einzelkämpfer/in....Bums aus! Als Benedikte dann von ihrem schlauen Bürschlein erzählte, war ich in dem Moment einfach nur erfreut!!!! Ich hatte gerade kurz zuvor in dem Buch von Lise Eliot ("was geht da drinnen vor?"), ihres Zeichens Neurobiologin, von dieser Studie gelesen. Natürlich habe ich mir auch selber dabei gedacht, dass unser Jüngster nur wegen so einer Studie nicht zwangsläufig weniger intelligent wird, als unsere ersten drei Kinder. Leute, Leute, jetzt artet das hier noch in eine Anlage-Umwelt Disskussion aus, darum geht es doch gar nicht. Nochmal zu Mitschreiben: Ich habe mich einfach über Benediktes schlaues Bürschlein gefreut und mir so im Stillen gedacht: "Prima, unser Kleinster wird auch pfiffig, sch... auf die blöde Statistik" Vielleicht hätte ich im ersten Antwortposting das gleich so schreiben sollen.... Auwei, bald hab ich gar keine Lust mehr überhaubt was zu schreiben, weil sich immer jemand findet, der einzelne Aussagen komplett überbewertet, ohne vorher mal kurz zu fragen, WIE die Schreiberin das eigentlich gemeint hat. Klar, man liest nur die Worte hier und interpretiert diese dann vor dem Hintergrund eigener Erfahrngen und Denkweisen. Aber dabei schaukelt sich unnötig was auf, wie jetzt hier. NIchts für ungut, liebe Grüße an alle

Mitglied inaktiv - 22.02.2007, 14:11



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nichts für ungut aber als oberlehrerhaft-veranlagter Mann :-)kann ich nun mal nichts stehen lassen was meiner Meinung nach nicht ganz richtig ist. Und ich finde bei solchen Themen sollte man schon etwas genauer sein da sich dahinter viele Emotionen verbergen. Man denke nur an Diskussionen wie "Einzelkinder-Geschwisterkinder" oder "Erstgeborene - Sandwichkinder". Aber wie gesagt ich wollte niemanden belehren oder gar zu Nahe treten ... Einen Lieben Gruß Hans

Mitglied inaktiv - 23.02.2007, 11:27