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Brauche Rat, Tipps und Gleichgesinnte

Thema: Brauche Rat, Tipps und Gleichgesinnte

Hallo! Ich bin hier schon etwas länger stille Leserin und habe lange mit mir gerungen, ob ich auch mal schreiben soll, jetzt tu ich es einfach. Gleich vorweg: Ich WEISS, dass es keine eindeutige Antwort von euch für mich geben kann, ich suche auch nur Denkanstöße und vielleicht einen Rat von Mamas, die etwas ähnliches hinter sich oder vor sich haben. Kurz zu mir: Ich bin 35 und habe (nur oder erst) 2 Kinder. Meine Große wird nächsten Monat 8 und mein Sohn ist 5,5 Jahre alt. Seit 3 Jahren überlege ich, ob wir ein drittes Kind bekommen sollen. Der Wunsch war unterschwellig immer da, mal mehr mal weniger. Ich hatte aber auch Monate, da war er ganz weg. Jetzt ist er allerdings wieder da und zwar fast schon übermächtig. Mich quält das richtig. Geplant waren immer nur zwei. Und alles läuft gut. Sie sind jetzt aus dem Gröbsten raus, sind sehr selbstständig, der Kleine kommt nächstes Jahr schon in die Schule. Ich habe wieder mehr Zeit für mich. Wir haben nur zwei Kinderzimmer. Mein Mann will EIGENTLICH nicht mehr, steht aber immer hinter mir und würde es auch nochmal mit mir wagen. Aber ich will ihn auch nicht überreden. Dazu kommt, der Altersabstand zu den anderen beiden wäre schon recht hoch. Ist es nicht egoistisch von mir, noch ein Kind kriegen zu wollen? Würde es ein Einzelkind werden? Wie wird es für die beiden "Großen"? Wie mache ich das mit dem Zimmer? Und - will ich wirklich noch mal ganz von vorne anfangen? Ich habe gerade angefangen wieder Teilzeit zu arbeiten und es macht sooo viel Spaß. Aber: Ich kann auch nicht mehr so lange mit der Entscheidung warten, ich werde 36. Und: Ein Kind ist immer eine Bereicherung und ein großes Geschenk! Ich habe tolle Kinder, es kann nur ein tolles Baby werden. Ich stelle es mir total schön vor, nochmal so ein Mäuslein zu haben. Dabei weiß ich noch, wie anstrengend es manchmal war. Aber auch immer sooo schön. ...... Jeden Tag kreisen meine Gedanken um dieses Thema. Was mache ich bloß? Ich habe große Angst, dass ich es eines Tagen bereue, es nicht versucht zu haben, Angst, dass immer einer fehlt. Ich habe aber auch Angst, dass ich mich überschätze. Drei Kinder sind eine Hausnummer. Die Arbeit will ich auch nicht wieder für 3 Jahre aufgeben. Und ich will meinen Ansprüchen an mich selbst auch noch gerecht werden. Bei den ersten beiden musste ich gar nicht überlegen, da war alles so klar. Und jetzt??? Warum ist es jetzt nicht auch so klar? Ja oder Nein? Kennt das wer? Wie habt ihr entschieden? Und wie lebt ihr mit der Entscheidung? Vielen Dank an alle, die bis hierher durchgehalten haben und nicht genervt die Augen verdreht haben. Landmama

von Landmama am 20.10.2012, 10:39



Antwort auf Beitrag von Landmama

Ich habe hier in den letzten Monaten auch immer mal mitgelesen, weiles bei meinem Mann und mir seit ca. 1 Jahr genau dieselbe Diskussion gibt wie bei Euch. Ich bin 36 und wir haben zwei Söhne 5 und 2 Jahre alt. Unsere Familienplanung war abgeschlossen. Ich hatte allerdings recht bald nach der Geburt unseres 2. das Gefühl, dass einer noch fehlt. Mann Mann wollte erst gar nicht, inzwischen ist er gar nicht mehr so abgeneigt. Allerdings habe ich lange mit mir selbst gekämpft. Zum einen ist der Wunsch nach einem weiteren Kind da, zum anderen habe ich aber auch extreme Ängste. Meine erste Schwangerschaft war sehr schwierig, unser Großer Frühchen, wir wussten langen nicht, ob er gesund ist. Dazu kommt, dass wir vor 2 Jahren ein Haus gekauft haben, dass wir locker finanzieren können, wenn ich 1-2 Tage/Woche arbeiten gehe. Mit dem Vollzeitjob meines Mannes allein geht es, es würde aber extremst eng. Da müssten wir uns schon sehr einschränken. Ich stell mir halt die Frage, ist es möglich, mit 3 Kindern arbeeiten zu gehen. Unser Großer ist oft krank und bei drei Kindern hat ja immer einer was. Wir haben Oma und Opa, bei denen nur Oma noch ausreichend fit ist, aber auch schon auf die 70 zugeht. Auf der anderen Seite sind wir beide Beamte, haben also einen sichern Job, unser Haus ist groß genug und wir haben uns gerade ein neues 7-Sitzer-Auto gekauft. Wenn ich jetzt noch junge Großeltern hätte oder andere Vertrauenspersonen, die flexibel sind und im Krankheitsfall der Kindern mal einspringen könnten, würde ich keine Minute zögern. wir haben uns aber auch so dafür entschieden, es zu probieren. Allerdings haben wir uns ein Limit von etwa einem halben Jahr gesetzt. Wenn bis dahin nix passiert ist, hats nicht sollen sein. Wie es für die Großen wird, kann dir keiner sagen, dass kommt auf die Kinder an. aber es gibt auch Geschwister mit geringem Abstand, die nicht miteinander auskommen. Und für dich ist es sicher leichter, weil die Großen ja schon selbstständiger sind. Was deine Wohnsituation und die Arbeit angeht, gibts doch auch Alternativen! Umziehen? Umbauen? Elternzeit teilen (werden wir so machen!)? Tagesmutter? Krippe? Da gibt es doch durchaus Möglichkeiten. Ich kenne deine persönliche Situation zu wenig, um zu sagen entscheide dich dafür. Ich wünsch dir aber eine schnelle und richtige Entscheidung! LG Sanne

von Sume76 am 20.10.2012, 12:43



Antwort auf Beitrag von Landmama

Hallo, ich kann dir natürlich keinen Rat geben, aber ich war in einer ähnlichen Situation. Wir hatten auch 2 Kinder und waren eigentlich durch mit dem Thema. Hin und wieder kam der Wunsch nach einem 3., aber erst hatte ich genug mit dem ständigen Kranksein von Kind 2 zu tun, dann habe ich etwas Karriere gemacht, dann wollte mein Mann nicht mehr. Ende 2010 (da war ich 36 und die beiden Kinder 9 und 6) kam der Wunsch dann wieder hoch. Ich bin dann auch schwanger geworden (mehr durch einen Verhütungsfehler als geplant), habe das Kind aber im März 2011 verloren. Das "Gute" daran, wir wussten nun, dass wir noch ein Kind wollen. Leider gab es dann noch 2 FG, aber im Oktober 2011 hat es dann doch noch geklappt und jetzt habe ich einen kleinen 3,5 Monate alten Nachzügler im Arm. Zwischendurch habe ich auch mal gedacht: oje, was tust du dir an, die Großen sind doch schon so selbständig. Aber wir genießen den Kleinen in vollen Zügen. Natürlich war es egoistisch, noch ein Kind zu bekommen und auch wenn die Großen ihren kleinen Bruder derzeit vergöttern (wobei sie jetzt auch meinten, 3 sind super, aber jetzt sollen wir doch keins mehr machen) ist uns klar, dass er aufgrund des Altersunterschiedes wie ein Einzelkind aufwachsen könnte aber a) haben wir unsere Kinder für uns bekommen und nicht für die Geschwister und b) können auch Einzelkinder ohne bleibende Schäden groß werden :-) Räumlich ist es hier kein Problem, wir müssen zwar umbauen, aber Platz ist da und das erste Jahr schläft das Baby eh bei uns. Und Arbeit ist auch kein Problem, ich habe vorher mit 2 Kindern Vollzeit gearbeitet und werde nach 1 Jahr Elternzeit mit 30 h/Woche wieder einsteigen (davon ein Teil Homeoffice, mein AG kommt mir da sehr entgegen). Mein Mann war ja lange gegen ein 3. und wenn es nicht ziemlich spontan passiert wäre weiß ich nicht, ob er zugestimmt hätte. Ich habe ihm auch immer gesagt, ich werde ihm keins unterjubeln, aber ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll, es doch nicht mehr versucht zu haben. Und jetzt ist er so ein stolzer Vater und wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass er ja 3 hat. Euch alles Gute für die Entscheidungsfindung. LG U,

Mitglied inaktiv - 20.10.2012, 13:15



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Danke, Ihr beiden! Das hilft mir schon sehr. Umbauen geht bei uns nicht, die Kapazitäten sind schon sehr ausgeschöpft. Wir würden wohl das Schlafzimmer teilen (das hat zur Zeit ca. 21 qm) das heißt, eine Wand dadurch ziehen. Es wäre ein Kompromiss und nicht ganz einfach, aber es wäre eine Möglichkeit. Das Kinderzimmer hätte dann leider nur ca. 9 qm. Aber besser als nichts, finde ich. Mein Mann findet ja auch, dass die Kinder sich ein Zimmer teilen könnten. Ich wünsche es mir anders, aber zur Not ginge sicher auch das. Wir wohnen auf 120 qm, mehr wäre immer schön, aber ich finde, Platz ist genug. Außerdem haben wir viel Garten. Omas und Opas haben wir auch alle in der Nähe. Sie sind alle nicht mehr topfit, aber alle lieben ihre Enkel heiß und innig und helfen auch immer mal gerne. Wir sind also nicht alleine. Die Voraussetzungen sind also wirklich gut. Viele haben es viel schlechter. Tagesmütter haben wir hier einige in der Nähe, nach einem Jahr würde ich wohl auch wieder arbeiten gehen wollen und eine Tagesmutter nehmen. Und da meldet sich schon das Gewissen - bei den anderen beiden war ich zu Hause, bis sie in den Kindergarten kamen. Hätte das nächste nicht das gleiche Recht. Ist es dann nicht "benachteiligt"? Und auch für mich: Ist das überhaupt schaffbar? Drei Kinder und jeden Tag arbeiten? Machen andere ja auch, oder? LG, Landmama

von Landmama am 20.10.2012, 16:00



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Ich wollte immer 3Kinder haben, mein Mann meinte nach der 2.Geburt, ihm würde es reichen. Aber da ich die meiste Zeit die Kinder habe, ist es ihm egal, ob wir noch ein drittes bekommen. Unser drittes kommt jetzt im Jan. auf die Welt, da ich, wenn ich alt bin, es nicht bereuen will, es nicht versucht zu haben. Ich will nicht das Gefühl haben, etwas versäumt zu haben, "nur" weil eigentlich 2Kinder reichen, weil ich damit weniger Arbeit habe, weil ich wieder schneller arbeiten gehen kann usw. Aber ich will mein Leben leben und wenns gesundheitlich, finanziell irgendwie machbar ist, warum denn nicht. Das mit den Zimmer findet sich auch ne Lösung. Unser Büro kommt dann auch ins Wohnzimmer, damit wir noch ein Zimmer haben. Lg

von Mädl81 am 20.10.2012, 16:04



Antwort auf Beitrag von Mädl81

Hallo! Da kann dir keiner so wirklich sagen ob es richtig oder falsch ist ein drittes Kind zu bekommen! Es ist immer ein Abwägen zwischen Herz und Verstand. Bei uns hat damals das Herz "gewonnen" und wir sind relativ unbekümmert an Nr. 3 gegangen als die beiden Jungs fast 2 und 3 waren (wir fanden kurze Abstände immer toll). Zu Nr. 3 gesellte sich dann allerdings auch Nr. 4 und das hat vor allem mich erstmal ZIEMLICH aus der Bahn geworfen! Also bitte auch immer das Unmögliche in Betracht ziehen "lach"! Heute (anfangs war das nicht immer so mit 4 unter 4 :o)!!) kann ich aber sagen das es wirklich toll ist mit unserer kleinen Großfamilie und ich es mir nicht mehr vorstellen kann weniger als 4 Kids zu haben. Es war für uns genau das Richtige! Viel Glück wünsch ich euch, egal wie ihr euch entscheidet! LG von Heike mit ihren zwei Jungs (7 und 8) und den Zwilli-mädels (5).

von Heiki am 20.10.2012, 18:11



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Hallo! Ich kann dir leider überhaupt keinen Rat geben, denn ich bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du und kann dich TOTAL verstehen. Bei mir kreisen die Gedanken auch jeden Tag um dieses Thema und auch mein Mann sieht es ähnlich wie deiner! Altersabstand, Alter etc. alles ziemlich ähnlich... Ich kann dich SO gut verstehen...aber weiß leider auch keinen Rat! Viele Grüße Fafa

von Fafa am 20.10.2012, 19:56



Antwort auf Beitrag von Fafa

Aber es tut gut zu wissen, dass es auch anderen so geht! Gerade hab ich mich dabei "erwischt", wie ich mein Wohnzimmer betrachtet habe und überlegte, wie ich am besten einen Laufstall stelle... Ich habe übrigens NICHTS mehr von meinen beiden Kindern. Ich habe alles verkauft. Kinderwagen, Laufstall, Baby-Safe, Bettchen, Wickeltisch.....

von Landmama am 20.10.2012, 20:42



Antwort auf Beitrag von Landmama

Ich habe auch alles verkauft...bis auf ein paar Klamotten

von Fafa am 20.10.2012, 20:56



Antwort auf Beitrag von Landmama

Ganz kurz und knapp... Die gleichen Gedanken hatte ich auch immer, aber wir haben es gewagt und uns für ein 3. entschieden. Und man will es nicht mehr missen. Ich kenne niemanden, der wenns Baby da ist, sagt, hätten wir es mal nicht bekommen. Alle Begleitumstände lassen sich regeln, wenn man will. Meine Nr. 3 ist jetzt fast 8 Monate und wird schon bald großer Bruder.

von miayan am 20.10.2012, 21:44



Antwort auf Beitrag von Landmama

Hallo! Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und du hast mir echt aus dem Herz gesprochen. Bei mir stellt sich die ganze Situation auch so dar. Das einzige Problem ist noch dazu, dass mein Mann noch nicht so ganz überzeugt für ein drittes Kind ist. Ich möchte ihn auch nicht dazu drängen oder gar eins unterjubeln. Außerdem befinden wir uns gerade im Umbau, damit die Kinder endlich jeder sein eigenes Zimmer haben und dann würden wir wieder von vorne anfangen.... Auch das Finanzielle macht mir Sorgen, da mein Verdienst ja dann wegfällt. Aber ich würde auch wieder nach einem oder zwei Jahren arbeiten gehen. Ich hoffe, du hälst uns über deine Entscheidung auf dem Laufenden. Übrigens: Das hier ist auch mein erster Beitrag, normalerweise lese ich nur still mit. Meine Jungs sind übrigens 7 (im Jan. dann 8) und vier (im Febr. 5). Lg, Tina

von Putzelchen am 22.10.2012, 09:05



Antwort auf Beitrag von Landmama

Hallo, ich würde sagen probier es einfach, sonst wirst Du Dich noch Jahre mit dieser Frage quälen. Wir lassen es seit 2 Monaten darauf ankommen, weil ich auch seit einem Jahr noch ein drittes Kind möchte. Mein Mann ist zufrieden so wie es ist. Vom Verstand her überlegen brachte mich überhaupt nicht weiter, ich hatte das Gefühl mich nur im Kreis zu drehen. Ich habe auch solche Bedenken, weil ich weiß wie anstrengend das wieder wird, und ich möchte jetzt sogar einen komplett neuen Job annehmen. Aber ich weiß auch, daß es spätestens in drei Jahren wieder "normal" läuft. Und bis dahin wäre ich auch bereit mir Unterstützung von außen zu holen, was ich bei den ersten beiden nicht tat. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, weil ich jetzt weiß wie wichtig es ist das ich auch noch Luft habe. Liebe Grüße

von Sony12 am 23.10.2012, 11:29



Antwort auf Beitrag von Sony12

Es ist schön zu wissen, dass es auch anderen so geht. Ich glaube auch, dass ich es drauf ankommen lassen muss, sonst werde ich mich ewig fragen, was gewesen wäre, wenn.... Und wenn es dann nicht klappt, dann sollte es halt nicht sein. Wir werden aber noch 6 Monate warten. Mein Mann hat innerhalb der Firma die Position gewechselt und will da erst richtig "drin" sein. Das kann ich gut verstehen und auch respektieren. Und ich will auch erst noch länger arbeiten. Ich will schließlich da auch gerne wieder kommen dürfen. Und du hast recht, Sony, ohne Hilfe geht es wohl nicht. Ich frage auch nicht gerne danach, aber manchmal muss es halt sein, dann muss man es auch annehmen. LG

von Landmama am 23.10.2012, 15:29