Für alleinerziehende Eltern

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von angry.me  am 03.03.2011, 19:59 Uhr

Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Guten Abend,
und leider mal wieder ein Frustposting.
Ich muss es mir von der Seele schreiben...
Da ich ja eine Therapie mache wegen dieser krankhaften Beziehung, aus der ich gerade entflohen bin, bin ich gerade sehr erschrocken zu der Erkenntnis gekommen, dass der Kern allen Übels wie bei so vielen wohl in meinem Elternhaus liegt.
Und zwar: Ich habe mich devot einem Mann vollkommen unterworfen, um ENDLICH Liebe und Anerkennung zu bekommen.
Ich habe eine Mutter, die sehr besorgt um mich ist. Und ich weiss auch, sie würde ihr letztes Hemd geben um mir und meinen Kids notfalls aus der Patsche zu helfen. Aber: Das ist nur ein Aspekt der Mutter-Kind- Beziehung. Der des Urvertrauens, der uneingeschränkten Liebe zwischen Mutter und Kind die auf einer bedingungslosen Vertrauensbasis basiert, fehlt! Mein Urvertrauen ging mit dem Tod meiner emot. Mutter vor eineinhalb Wochen.
Wie ich zu dieser Erkenntnis komme?
Wenn ich sage: "Mama ich habe mein Latinum mit 2,0 bestanden" kommt: "na prima. Jetzt kannste das Studium eh an den Nagel hängen, das schaffst Du gar nicht mit Deinen Kindern!"
Die Reaktion auf mein Abi? "Prima. Kannst eh nicht studieren. Du hast ja ein Kind."
Mein erstes Staatsexamen? "Na und? brauchste eh nicht."
Mein Pflegeexamen damals? "Toll, jetzt biste Krankenschwester und kannst Hintern abwischen. Herzlichen Glückwunsch."
Als ich von einem pubertierenden Kind in meiner Umgebung berichtete über dessen Verhalten ich ehrlich erschüttert war, ihr Kommentar: "Was willste denn... DU hast ja seit Deinem ersten Tag an pubertiert und tust es heute noch. Ich hatte es NUR schwer mit Dir!"
Hey... ist es da noch ein Wunder, dass ich mich in die Arme eines Menschen gestürmt habe, der mich mal NICHT nur kritisiert, sondern mir einfach auch mal Wärme, Schutz und vor allem ANERKENNUNG gegeben hat?
Hach. Sorry ich musste es einfach mal schreiben. Ich könnte plötzlich vor Verzweiflung nur noch heulen obwohl es mir eigentlich zur Zeit doch gut geht...

 
28 Antworten:

Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von schulle1608 am 03.03.2011, 20:14 Uhr

oh man...und ich poste hier übers wegfliegen mit dem vater...das ist peanuts gegen deine so rührende geschichte.

mensch so ähnlich habe ich es auch aber wohl sicher andersherum...

meine therapeutin meinte auch es liegt bei den eltern. ich bin aufgewachsen mit mama und als ich drei jahre war heiratete sie stiefvater. einige zeit später fing ich wohl wieder an ins bett zu machen. da kam mein bruder zur welt. ja und alles drehte sich um meinen bruder. ich kann mich erinnern wenn weihnachten war, ich bekam jedes jahr so ne spielesammlung und mein bruder bekam das was er sich wünschte. meinen richtigen vater drufte ich nicht sehen meine mutter war dagegen, aber gezahlt hat er auch regelmäßig und geschenke vor die tür gestellt. aber gesehen habe ich ihn erst als ich 18 war. ein jahr später ist er gestorben. das wars nun. die so richtige vaterfigur habe ich nie kennengelernt. habe meine mutter erst vor kurzem an den kopf geknallt, weil sie sich so sehr reinmischt was den umgang mit meiner tochter und ihrem vater betrifft, dass ich unter tränen gesagt habe mit 33 jahren, mutti ich hätte es mir anders gewünscht und nun ist mein vater tod!

da hat meine mutter angefangen mit heulen, aber wir haben nie wieder darüber geredet.

ich will meinen roman nicht weiter ausarbeiten aber bei mir liefs sicher andersherum als bei dir. kaum liebe, hat alles mein bruder bekommen. und heute meine beziehungen scheiterten, weil ich immer zu sehr geklammert habe, misstrauisch und eifersüchtig war, habe meine ganze liebe in jede beziehung gesteckt, immer auf die gleiche weise...

meine therapeutensitzungen habe ich abgebrochen aber ich finde die haben recht...alles kommt durchs elternhaus!!! das ist fakt, davon bin ich übrzeugt, die sind schuld! die großeltern mütterlicherseits denen ging es eben so...also meine mutter hat das gleiche schema durch und ich jetzt ebenso...

ich habe sicher zuviel geschrieben!! aber das ist es eben auch mit ich schreibe schreibe schreibe über solche dinge lieber, weil ich das reden über probleme zu hause nie gelernt bekommen habe das ist auch an den scheitern meiner beziehungen schuld...

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Nein Schulle, hast überhaupt nicht zuviel geschrieben!

Antwort von angry.me am 03.03.2011, 20:35 Uhr

Denn ich verstehe genau, was Du meinst. Mein Bruder ist zwar älter als ich, aber auch er bekam von meiner Mutter was er brauchte- nämlich Anerkennung. Er durfte -ganz im Gegensatz zu mir- an die Schule, an der sie selbst unterrichtete. Mir wäre es dort besser gegangen als an der, die ich besucht hätte. Natürlich scheiterte ich auch erstmal (Mein Abi hab ich auf dem 2. Bildungsweg gemacht.) Und ihre Reaktion damals als ich ohne Abschluss vor den Scherben meiner Schulkarriere stand? "nein, ich nehme Dich nicht an meine Schule. Dort war schon Dein Bruder und mit Dir möchte ich mich da nicht blamieren".
Es kam zur Scheidung meiner Eltern, als ich in der 6. Klasse war. Warum ich nicht zu meinem Vater gezogen bin? Es war keine Liebesentscheidung sondern ein notwendiges Übel. Und er starb ebenfalls, allerdings 5 Jahre später.

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Re: Nein Schulle, hast überhaupt nicht zuviel geschrieben!

Antwort von schulle1608 am 03.03.2011, 20:42 Uhr

mensch...aber bei deiner laufbahn, wär ich stolz auf dich als mutter! und das alles mit kind, wenn ich richtig gelesen habe, hattest du da schon ein kind?!? ! was ist mit dem vater deines kindes? ist das die gescheiterte beziehung von der du sprichst? was ist denn da passiert?

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hmm

Antwort von groschi am 03.03.2011, 20:48 Uhr

mir fiel die tage auf, dass ich zuviel altlasten mitschleppe. wußte ich zwar voher, aber ich bin die meisterin des schönredens und der verdrängung. was mein unterbewußtsein mitschleppt, äußert sich im gewicht. was ich mir wert bin, in meiner lebensweise. was ich von mir halte, in der umgebung....
manchmal MUSS man einen cut machen; bilanz ziehen und dann sich von dingen(und menschen) trennen, die einem nicht gut tun. und wenn man nur verbalisiert, was einen belastet...
ich sagte gestern meiner wirklich liebenden, wenn auch schwierigen mutter, dass ich schon ewig nicht gehört habe, dass jemand stolz auf mich sei. von ihr habe ich das in meinen 37 jahren noch nie gehört.....ich weiß,sie liebt mich und sie ist auch stolz. so wie deine mutter dich liebt und auf ihre art auch auf dich stolz sein wird. aber manchmal muss man es hören und spüren. ohne anerkennung der familie; ohne spürbare sorge,liebe und akzeptanz ist es ein schweres, unsicheres leben-finde ich

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von susafi am 03.03.2011, 20:52 Uhr

Ja... ich kann dir das sowas von nachempfinden... bei mir ist das auch nicht anders... hab ja nicht mal Kontakt zu meiner "Familie"... lege aber auch kein Wert darauf... das ich nie geliebt wurde, sondern nur geduldet, habe ich Jahrelang gemerkt... das brauche ich nicht... vor über 10 Jahren bin ich von zuhause ausgezogen und es tut immer noch so sehr weh... sie haben mein Leben versaut... weil sich der ganze Schmerz und das fehlende Urvertrauen sich tagtäglich in meinem Leben wiederspiegelt...

Wahrscheinlich ist das der Grund warum ich mich nie richtig auf einen Mann einlassen konnte

Tja Angry... da siehst du... es geht erstaunlich vielen so... ich hoffe einfach nur das ich es anders mache und meine Mädels nie so schlecht an ihre Kindheit denken müssen wie ich...

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von Mrs. Chocolate am 03.03.2011, 20:55 Uhr

Ich habe ebenfalls sehr wenig Kontakt zur Ursprungsfamilie, aus verschiedenen Gründen. Nur, mache ich mich und mein Wohlbefinden davon nicht abhängig. Meine Eltern sind fehlerhaft..So wie ich es auch bin. Ich suche mittlerweile nicht mehr die Bestätigung bei ihnen, sondern habe mich davon frei gemacht, was auch lange gedauert hat. - Jeder ist seines Glückes Schmied und für sich selber verantwortlich! Die eigene Macht der Entscheidung, den Eltern in die Schuhe zu schieben, ist ne ganz faule und selbstgerechte Nummer (ok, ausgeschlossen gewisse Umstände, usw) Ich bete mir jeden Tag den Satz herunter: Schön so frei zu sein; je weniger ich erwarte, destoweniger kann ich enttäuscht werden...und es hilft...

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*grübel*

Antwort von angry.me am 03.03.2011, 21:02 Uhr

Uta, ich glaube Du verstehst genau was ich meine
Ja- wenn man niemals für das, was man leistet gelobt oder einfach mal in den Arm genommen wird, tut das sehr weh. Man erwartet doch einfach von den Menschen, die man selbst liebt, dass sie einem zusprechen und zeigen, was Du ihnen Wert bist...!?
Diese Altlasten loszuwerden ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Wurzeln für eine Beziehung, die Bestand haben kann. Denn kein Partner dieser Welt kann eine Last stemmen, unter der man selbst zusammenbricht. Ich bin davon überzeugt, dass mein Ex und ich a) zu viel aus der Vergangenheit stemmen mussten und somit unser Zusammenleben von vorneherein zum Scheitern verurteilt war und b) ein Mensch, dessen Ego krankt, leichter dazu neigt, sich einen ebenso krankenden Menschen zu suchen und somit in einen Teufelskreis gerät. In meinem Fall war es eben so, dass ich einfach jemanden gesucht habe, dem ich es recht machen wollte um geliebt zu werden. Er wiederum hat sich jemanden gesucht, dessen Liebeshunger zu einer gewissen Unterwürfigkeit führt, und *zack* haben wir eine krankhafte Beziehung *seufz*
Schulle: Ich habe drei Kinder. Und mein Ex war krankhaft eifersüchtig.

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Re: *grübel*

Antwort von groschi am 03.03.2011, 21:11 Uhr

bei uns war es so, dass mein vater mich abgöttisch liebte: egal, was ich wollte, er besorgte es (auch für die anderen). egal, was ich für träume hatte, er bestärkte mich darin. egal, wovor ich angst hatte, er nahm es mir ab...meine schwester ist die königin der kritik: sie betritt den raum und los geht es. von anderen erfahre ich, dass sie stolz auf mich (abitur, examen, mein leben) ist. meine mutter war abwesend (mußte viel arbeiten und wenn sie da war, war sie müde...selber zuviel altlasten)
das klingt alles halb so wild und ist es sicher auch,aber aus mir hat es ein unsicheren menschen gemacht, der jedes kompliment hinterfragt; mit 20 jahren nirgendwo anrufen konnte (hat mein vater ja immer getan)....

ich will ne zeitmaschine

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groschi

Antwort von schulle1608 am 03.03.2011, 21:22 Uhr

das lief wieder genau anders als bei mir...ich habe zeitig gelernt für mich alleine zu sorgen...a) meine mutter war arbeiten ich habe mich mit 8 jahren alleine für die schule fertig machen müssen...b) meine mutter und der rest der familie die unter anderem riesig ist, sind alle was behörden und ämterkram angeht und dem verstehen der briefe der behörden, sie sind recht unwissend...ich habe immer für alle, alles geklärt, die kastanien aus dem feuer geholt und so weiter, meine sachen habe ich dann hinten angestellt...bis heute wehe wenn ich mal keine zeit hatte, dann war ich gleich das dumme schaf...auch mein 85 jähriger opa der mir gegenüber wohnt, meint mich mit dem kauf eines autos (nach der trennung hatte ich nichts mehr)...mich an sich zu binden und ihn von a nach b zu fahren...ständig irgendwo hinkutschen....mach ich es nicht, redet er mich schlecht und erzählt seinen rentnern ich mache sein geld alle...

nur um mich mal auszuschreiben...was alles so in mir schlummert, über was ich mir hier so sehr den kopf zerbreche

ich lebe ständig mit schuldgefühlen auch was die trennung vom vater meiner tochter angeht...die schuldgefühle fressen mich auf

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von Erzangie am 03.03.2011, 21:37 Uhr

Zum Erwachsensein gehört für mich entscheident dazu, sich von seinen eigenen Eltern endlich zu emanzipieren. Ich habe keine traumatische Kindheit hinter mir, aber meine Eltern sind auch nur ganz normale Menschen, die Fehler gemacht haben, genau wie ich Fehler im Miteinander mit meinen eigenen Kinder mache.
Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man für sich selbst eintreten muss. Zu sagen, die Eltern sind alles schuld, was im eigenen Leben schief läuft, ist feige und erbärmlich. Erwachsene Menchen haben es SELBST in der Hand, wie du schon sagtes, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Darauf zu beharren, dass Bestätgung und Anerkennung durch die Eltern kommen muss, ist ein kindliches Verhalten. Nicht, dass man es nicht trotzdem gerne hört, auch wenn man 42 ist :-))
Aber manchmal ist es einfacher, anderen Menschen die "Schuld" zu geben, wenn man den eigenen Hintern nicht hoch bekommt.

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Re: Aber ich glaube nicht, dass

Antwort von Anjaunddavid am 03.03.2011, 21:43 Uhr

angry, susafi und groschi es so gemeint hatten, dass die Eltern "Schuld" daran sind, zu welchen Menschen sie jetzt geworden sind.
Ich finde den Gedanken ganz furchtbar, wenn man solche Art Erinnerungen hat und ganz bestimmt ist man dadurch erstmal geprägt.
Was man dann daraus macht (machen kann), ist die andere Seite.

Ich kenne auch einen Menschen, der eine besch.....Kindheit hatte , im Heim war, jetzt in einer WG lebt usw., dem ich immer wieder anbiete, uns mal zu besuchen, dass ich ihm ein bisschen FAMILIE gebe, ein bisschen Wärme-aber er will nicht.......

Ich habe das große Glück, eine wunderschöne Kindheit gehabt zu haben und die besten Eltern der Welt zu haben (winke Suka);-))).
Aber trotzdem bin ich, was Beziehungen angeht, völlig verkorkst und ich weiß manchmal nicht, ob da noch was zu retten ist.
Auf jeden Fall liegt es NICHT an meinen Eltern:-)

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@anja

Antwort von Erzangie am 03.03.2011, 21:51 Uhr

Ich bezog mich auf ein Zitat weiter oben, da schrieb sie "ja die Eltern sind schuld". Nicht angry, susafi oder groschi, sondern verdammich, wie war der Nick??

Natürlich prägt die Kindheit! Umso schöner, wenn es eine glückliche ist, die wir hoffentlich alle auch unseren Kindern bieten können. Das gibt ihnen starke Wurzeln.

Ich denke, Schuldzuweisungen blockieren nur. Man verharrt im Status quo, anstatt etwas zu ändern.

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Re: Aber ich glaube nicht, dass

Antwort von schulle1608 am 03.03.2011, 21:51 Uhr

man kann hier nach gründen und ursachen und was weiß ich suchen...und es ist richtig jeder ist seines glückes schmied! jeder ist für sich selbst verantwortlich im erwachsenenalter, aber was die kindheit angeht...wem sollte man denn da sonst die schuld geben, wenn nicht den eltern. sie haben es doch vorgelebt und schon vorgelebt bekommen von ihren eltern und irgendwann in irgendeiner generation ist sicher auch jemand dabei der es geschafft hat sein leben zu meistern. aus dem was geworden ist und der seine wege geht.

aber der eine ist so der schafft es alleine und der andere ist eben labil und versinktin selbstmitleidund schuldgefühle in depressionen die heut zu tage langsam zur volkskrankheit wird.

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von susafi am 03.03.2011, 21:54 Uhr

Sorry.... aber ihr habt null Ahnung *ggrrr*

Wenn man dermaßen geprägt wurde in der Kindheit, kann man das nicht mal eben so einfach ablegen... und ich möchte behaupten das ich eher Erwachsen geworden bin, wie manch anderer... Es geht nicht um ein paar Fehler, die gemacht wurden, sondern es wurde grundlegend was falsch gemacht... und doch... ich gebe meinen Eltern die Schuld daran... trotzdem versuche ich das beste aus meinem Leben zu machen... das gelingt mir mal mehr, mal weniger gut...

Macht sowas erstmal durch und dann reden wir weiter...

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Re: Aber ich glaube nicht, dass

Antwort von Erzangie am 03.03.2011, 21:56 Uhr

."wem sollte man denn da sonst die schuld geben, wenn nicht den eltern"

Na, niemandem! Indem du in Schuldkategorien denkst, guckst du nur zurück, anstatt nach vorne. Das nutzt nix! Damit kommst du aus dem Teufelskreis nicht raus.

Wenn du allerdings eine Depression hast, dann nutzt auch das Schreiben nicht viel, dann brauchst du professionelle Hilfe, um da wieder raus zu kommen. Wieso hast du deine Therapie abgebrochen?

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erzangie

Antwort von groschi am 03.03.2011, 22:04 Uhr

(geiler nick,by the way)

meine fehler sind MEINE fehler. die behebung der fehler ist MEINE verantwortung. weder mein vater noch meine mutter haben schuld an meiner situation. das habe ich ganz alleine...
die frage ist aber doch, warum ich sie gemacht habe. warum bin ich der mensch, der ich bin und inwieweit hat mich meine an sich sehr glückliche kindheit zu dem gemacht, was ich bin.
so kann man die kette ewig weiterziehen: ich weiß wenig von der kindheit/ jugend meiner mutter und das was ich weiß, ist grausam und bedrückend. sie hat mit dieser hypothek das beste gemacht, was sie konnte. und doch trage ich auch die folgen der erziehung längst verstorbener vorfahren....
natürlich denke ich auch, dass man irgendwann die zöpfe der vergangenheit abschließen sollte und die rolle des kindes verlassen muß. aber da schlummern halt narben und kleinere seelenpäcken, die man ewig mit sich rumträgt

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von schulle1608 am 03.03.2011, 22:06 Uhr

ja ich gebe auch meiner mutter die schuld und nehme mir vor nicht so zu werden...und meiner tochter ein vorbild zu sein und sie behutsam aufzuziehen. und siehe da, ich laufe etwas in die richtugn wie es meine mutter getan hat. ich bin alleinerziehend! das ist das was ich immer vermeiden wollte und fest davon überzeugt war, das passiert mir nicht meine tochter wächst zusammen mit vater und mutter auf. aber die kehrseite ist doch die, im moment lastet alles auf meinen beiden schultern...ich bin die mutter und der vater, obwohl sie einen vater hat und sie ihn aller 14 tage sieht...aber ich habe sie den größten teil ihres noch bevorstehenden lebens. auch wenn er ein fürsorglicher vater ist, weiß er trotzdem nicht so genau wie ich wie sie tickt.

was so erlebnisse aus der kindheit bewirken, meine ich, sind auch die albträume die ich hin und wieder habe aus meiner kindheit...schlimme sachen wie die mutter wird vom stiefvater verprügelt...beide, mutter und stiefvater, sitzen jeden abend da und trinken...ich habe mcih zeitig aus dem haus gemacht und meinen bruder da zurückgelassen...mein bruder der ist heute drogenabhängig! all so sachen was nicht hätte passieren dürfen, wenn die eltern es anders vorgelebt bzw. anders gemacht hätten! die haben doch uns nur so nebenher leben lassen. also meine familie ist sicher ein extremfall, aber ich habe mir vorgenommen es anders zu machen...ich mache einiges anders, zum beispiel trinke ich nicht, meine tochter hat mich ncoh betrunken gesehen oder ich habe sie noch nie geschlagen, auch das habe ich erlebt in meiner kindheit, ich habe die schläge für meinen bruder quasi mit ab bekommen....

als so sachen...die passiert sind und ide ich gar nicht alle aufschreiben kann denn dann sitze ich morgen noch, all das ist nie verarbeitet wurden und durch meine trennungsgeschichte noch mehr zum vorschein gekommen...und so weiter

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Re: Aber ich glaube nicht, dass

Antwort von schulle1608 am 03.03.2011, 22:08 Uhr

weil ich wieder arbeiten gegangen bin, keine zeit mehr und mich bei meiner therapeutin nie wieder gemeldet habe. was ich heute zu tiefst bereue, aber auch immer dachte ich schaffs alleine! mit büchern oder so! aber ich muss zugeben ich schaffs nicht alleine, ich würde mich noch mehr darin verirren und den ausgang gar nicht mehr finden!

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von Erzangie am 03.03.2011, 22:09 Uhr

Ach, stimmt ja, da war ja noch was von wegen Unwissenheit.
Bin ja schon still.

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von kikipt am 03.03.2011, 22:09 Uhr

anne... ich hatte mit vielem in meinem leben (familie) auch kein glueck... aber es hat mich nicht gehindert im 2ten anlauf mein glueck zu finden. ich hoffe es zumindestens.
schau dass du das ganze verarbeiten kannst und geniesse die zeit mit deinen kindern
wer weiss... irgendwo liegt auch dein "deckel zum topfe" fuehle dich umarmt

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von susafi am 03.03.2011, 22:11 Uhr

Wie soll man sowas auch verarbeiten... es ist nicht mal eben so nen Streit mit einer Freundin... es ist etwas viel viel tieferes... Kindheit-Urvertrauen... die Wurzeln fehlen und die braucht man ein Leben lang...

wer das schafft hat meinen Respekt... darf mir gerne sagen wie das geht... wer sowas nicht kennt, sollte den Mund einfach nicht aufmachen, denn der hat keine Ahnung...

und man bleibt immer das Kind seiner Eltern... ein Lebenlang... das heißt noch lange nicht das ich mich in einer kindlichen Rolle befinde oder nicht erwachsen bin... manchmal sollte man überlegen was man schreibt

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von susafi am 03.03.2011, 22:12 Uhr

Kannst mal sehen... die scheint sich bei dir extrem durchs Leben zu ziehen... sehr auffällig...

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Re: erzangie

Antwort von Erzangie am 03.03.2011, 22:20 Uhr

Danke :-)

Die Frage nach dem Warum ist nützlich, wenn die Erkenntnis daraus dir weiter hilft. Natürlich musst du dich selbst erkennen, um dann weiter machen zu können, WARUM ist auch eine ganz andere Herangehensweise als WER HAT SCHULD.

By the way: sobald ich bei meinen Eltern bin, fühle ich mich wieder wie ein Kind. Ich lasse es dann z.B. zu, dass meine Mutter mir wieder nur ein halbes Glas Cola eingießt, anstatt auf einem vollen zu bestehen *lach* Ich glaube, das wird immer so bleiben :) Ansonsten trage ich auch jede Menge Päckchen und Narben, aber ich habe meinen Eltern "verziehen".

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von Erzangie am 03.03.2011, 22:28 Uhr

Hihihihihi ... ich könnte jetzt sagen, du hast ja keine Ahnung...aber ich lasse mich von dir nicht provozieren.

Ich wünsche dir alle Gute, dass du vor allem die massiven Schwierigkeiten, mit denen du dich so rumschlagen musst, gut in den Griff bekommst, Das meine ich nicht sarkastisch, das meine ich ehrlich!

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von angry.me am 03.03.2011, 23:32 Uhr

Ohjeee.
Ich wollte keine Grundsatzdiskussion lostreten.
Ich werfe meiner Ma eigentlich gar nicht vor, der zu sein der ich bin. Ich bin gerne ich. Aber ich versuche einfach, rauszufinden, warum ich welche Fehler gemacht habe (eben besonders in vergangenen Beziehungen da ich mich gerne neu verlieben können würde) und es für die Zukunft besser machen zu können. Und ich finde es nicht abnormal, sich Gedanken darüber zu machen, warum man gerade in solche Strukturen verfällt, wie es mir widerfahren ist. Ich zeige nicht mit dem moralischen Zeigefinger auf meine Ma.

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Passt ein bisschen zum Thema

Antwort von yola am 04.03.2011, 8:48 Uhr

Hallo Angry,

eigentlich wollte ich hiermit einen neuen Thread aufmachen, weil es der erste Lacher (wenn auch etwas ironisch) des Morgens war, aber passt auch zu Deinem Thema - nämlich wie wirkt sich ständige Kritik/mangelnde Anerkennung auf Beziehung (bzw. das Seelenleben) aus.

Hierzu zitiere ich jetzt aus einer supertollen Minibrochüre des Familljenzenter in Luxemburg "Boost your relationship" (Autoren Georg Christ und Caroline Pull):
"Wissenschaftler haben herausgefunden dass man mit einer Analyse von nur wenigen Minuten Interaktion eines Paares mit hoher Treffsiherheit voraussagen kann, ob das Paar langfristig zusammen bleiben wird. Das Kriterium dabei ist: positive zu negativen Interaktionen (Worte, Blicke, Gesten) müssen im Verhältnis von mindestens 5:1 vorkommen. Kurz gesat braucht man fünfmal Loben um einmal Meckern auszugleihen. Sonst kippt irgendwann die Stimmung."

Nachdem ich aufgehört hatte zu lachen als ich das gelesen hatte (Mein Ex hatte den Wahlspruch: "Nicht geschimpft ist schon gelobt") habe ich noch ein bisschen darüber nachgedacht, weil ich denke dass diese Regel sich auch auf andere Beziehungen übertragen lässt.

Und wenn man da so an seine eigenen Interaktionen Eltern-Kind denkt, dann kann es einem wohl etwas schwummerig werden sowohl was Ursprungsfamilie angeht (liebe Angry kann Dich voll verstehen - meine Mutter kuckt heute noch in die entgegengesetzte Richtung - also dreht den Kopf von mir weg - wenn ich das Wort an sie richte, aber mittlerweile kann ich das meist recht locker nehmen und ich kann mich in meinen gesammelten 47 Jahren nur an ein einziges Lob von ihr erinnern "Du kannst aber gut einparken" - da war ich auch so verblüfft, dass mir die Luft wegblieb) als auch was meine Interaktion mit meinen eigenen Kindern angeht.

Aber ich denke doch dass mein positiv:negativ Verhältnis mit meinen eigenen Kindern deutlich besser ist.

Aber klar, so etwas hinterlässt Spuren und es ist mühsam, das wieder einigermassen grade zu biegen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht

Yola

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Re: Passt ein bisschen zum Thema - meins auch :-/

Antwort von shortie am 04.03.2011, 9:29 Uhr

Habe auch eine extrem zwiespältige Beziehung zu meiner Mutter. Sie war extrem toll, alle anderen nur schlecht, charakterlich und von der Leistung her, wobei Leistung aber über Charakter steht!
Sie war ein Arbeitspferd, hat aber kein Weltunternehmen geführt, sondern mit dem Mann ein Zweimannunternehmen.
Keine Leistung war jemals gut genug, um ihr zu genügen, wenn man überdurchschnittliche Leistungen brachte, fand sie etwas anderes daran, womit man die Leistung und die Freude drüber schmälern konnte. Schrecklich.
(Wenn du als sportlicher Niedersachsenmeister zur DM darfst als Kind, alles ganz alleine organisiert bis dato, dann erlaubte sie es nicht, weil "das eine zu weite Fahrt ist, da geht soviel Zeit verloren! Und wir bringen dich garantiert nicht dahin!")
Na danke!

Damit rückte mein Selbstverständnis und mein Selbstbewusstsein auch in sehr komische Ecken. -> Du kannst nur alles falsch machen! Egal, wie gut du wirklich bist, es wird immer falsch sein.

Und die Person muss ich jetzt pflegen.

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Re: Keinen Bock mehr auf das Getue meiner "Ursprungsfamilie"... kennt ihr das?

Antwort von Mamamia72 am 04.03.2011, 12:09 Uhr

Hallo Du,

ich habe den Verdacht, daß es in den 70ern / 80ern (und auch davor) auf irgend eine Weise verpönt war, seine Kinder zu loben. Lob könnte ja zu Überheblichkeit führen? Oder ein maßlos arrogantes Kind erzeugen?
Ich glaube, so etwas ähnliches Mal in meiner Kindheit rausgehört zu haben während sich Muttern mit meiner Oma unterhielt - bzw. in einer Diskussion waren.

Meine Oma tat sich mit Lob überhaupt nicht schwer - im Gegenteil, sie zeigte ihren Stolz auf vollbrachte Stationen (gutes Zeugnis, ein schön gemaltes Bild, Abi, ein selbst gemachtes Dekostück als Geschenk) geradezu mit Überschwang, aber sehr aus dem Herzen heraus.

Deswegen Angry verstehe ich, was Du mit emotionaler Mutter meinst.
Im fortgeschrittener Kindheit habe ich erkannt, daß es meine Oma ist, die mich bedingungslos annimmt und liebt...und der ich somit vieles anvertraut habel, wovon meine Mutter absolut KEINE Ahnung hatte.

Ich habe noch in Erinnerung, wie schmerzhaft es war, als dort, wo eigentlich Lob seitens meiner Mutter folgen sollte nichts kam, als kühle Gleichgültigkeit, Herabstufung des Geleisteten, Schwarzseherei....
Ich glaube, dies längst überwunden zu haben durch meine "Ersatzmutter" Oma und gleichzeitig eine große innere Distanz, die ich bewußt zu meiner Mutter geschaffen habe. War vor allem die Folge war auf die Reaktion meiner Mutter, als ich ihr die Trennung vom meinem nun Ex angekündigt habe.

Wünsche Dir alles Gute!

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