Mitglied inaktiv
Das habe ich eben im Netz gefunden: Zitat: 30. Dezember 2004 18:46 Tsunami der Massenhysterie yossarian Da kommt man frisch aus dem Weihnachtsurlaub (kein Internet, kein TV, keine Zeitung) und dann sowas. Die Wasser-Welle in Südostasien war groß, aber nichts toppt den Massenhysterietsunami und die Hektoliter Krokodilstränen, die hier gerade in Strömen fließen und turmhohe Wellen schlagen. Eimerweise Bedauern, ich könnt grad wieder kotzen oder meinen Urlaub in der Blockhütte auf unbestimmte Zeit verlängern ("Mach doch, mach doch", werden jetzt wieder einige sagen, aber darauf ist gepfiffen): 1.) Selektive Wahrnehmung ist eine tolle Sache: Anstatt sich um das MENSCHENGEMACHTE Leid auf dieser Welt zu kümmern, starrt die Masse auf nun gerade das Leid, was tatsächlich derzeit ziemlich unabänderlich ist. Und alle Massenmedien bestärken die Masse in ihrem kanickelstarren Blick auf das Unabänderliche, anstatt sich um das zu kümmern, was tatsächlich zu verändern geht und was es zu verändern gilt: Krieg führen im Irak oder Menschen durch Antipersonenminen zu zerfetzen ist kein unabänderliches Schicksal und hat auch nichts mit Mutter Gaias Neuordnung der Kontinentalplatten zu tun. Wenn *JEDEN* Tag 20.000 Menschen verhungern, obwohl keiner von ihnen das müßte, dann ist das ein echtes Problem, nicht wenn irgendwo das Wasser hochschwappt und die Tektonik einmal in 100 Jahren das macht, was der Mensch jede Woche fertigbringt. Psychologisch sind diese Hysterien m.E. auch sehr einfach zu erklären: Das Stichwort heißt VERANTWORTUNG. Wir alle wissen, dass auf dieser Kugel ziemlich viel falsch läuft und dass wir selbst an 99% davon schuld sind. Insbesondere weil man nichts dagegen tut obwohl man es besser weiß. Das drückt latent aufs Gemüt. Wie schön ist es da doch, wenn dann irgendwas passiert, wofür man beim besten Willen nur den nichtexistenten Herrgott verantwortlich machen kann und man selbst als echtes Unschuldslamm darsteht. Balsam für die Seele, und so lieben die Menschen im Westen die Fluten in Asien: Es macht sie für den Moment vergessen, daß ihre billige Banane nur deswegen billig ist, weil man in Südamerika Bauernführer mordet, die für bessere Löhne streiten. Da setzt man sich gerne vor die Glotze und "geht Tsunami gucken" und sich ein bißchen gruseln, dazu vielleicht eine Blut-Banane essen. Man sieht das Blut ja nicht. Es gibt nichts Richtiges im Falschen und mit den kleinen Sachen fängt es an. Wie sagte eine gute Freundin von mir: Viele der jetzt abgesoffenen Touris in Thailand, sind wahrscheinlich zum Genuß der minderjährigen Landesschönheiten angereist: Ausnützen eines Währungsgefälles zur Begehung von Sexualverbrechen. Aber zu Hause "Rübe ab" für die bösen Kinderschänder fordern. Erst vor der Flut sind alle gleich. Bis auf Helmut Kohl in Sri Lanka. Der wurde ausgeflogen, wo man den Hubschrauber in dem er saß, vielleicht in der selben Zeit etwas nötiger gebraucht hätte, um Überlebende aufzusammeln. Und irgendwie ist auch Karl Nielson gleicher als so ein fremdländisches Thaikind. Karl Nilsson ist ein kleiner schwedischer Junge, er war gestern auf dem Titelblatt dieses bräunlichen Klopapiers namens FTD, er vermißt seine Eltern am Strand von Thailand. Ich kann mir jetzt gerade nicht helfen, aber einen kleinen Schweden als Symbol für eine Flutkatastrophe in Thailand abzubilden, grenzt irgendwo an Rassismus. Aber der kleine Karl ist blau- statt schlitzäugig und deswegen identifiziert man sich hier mit ihm besser: Das ist nämlich einer von "UNS" und nicht einer von den ungewaschenen Horden da irgendwo in Hinterindien. (Humor muß sein: Ungewaschen sind die Horden ja nun gerade nicht mehr...) Überall wo steht "60.000 Menschen tot, darunter 100 Deutsche" o.ä. da muß ich immer schlucken: Warum schlüsselt man das überhaupt auf? Man schreibt ja auch nicht: "60.000 Menschen tot, darunter 5 Saarländer" denn sowas tendiert schon leicht in Richtung Absurdistan. Es sind halt viele getötet worden und sie sind doch alle gleich. Oder etwa doch nicht? 2.) Frühwarnsystem hin oder her, Mit einer Vorwarnerzeit von max. 4 Stunden kann niemand auch nur eine kleinere Küstenstadt von 200.000 Einwohnern evakuieren. Diese Verkehrslast können die Straßen nicht mal unter Optimalbedingungen verkraften. Damit muß man leben, auch wenn man natürlich immer versuchen muß, soviele Menschen wie möglich zu retten. Menschen siedeln nun mal an Küsten, denn Küsten bedeuten Häfen und damit Freiheit und Wohlstand. Aber an Küsten gibt es nunmal Fluten, Deiche und Frühwarnsystme hin oder her. Wenns Wasser steigt, ist Land Unter. 3.) Ein kleines Wort zur "Hilfe" für die Opfer. Ich kenne einige Menschen, die sehr gerne helfen würden. Geht aber nicht. Dafür gibt es nämlich keine Freistellung und auch keinen Urlaub. Schon damals, beim Oderhochwasser haben viele vom THW massive Probleme bekommen, als sie spontan hingefahren sind, um Sandsäcke zu schleppen. Man kann diesen paramilitärischen Uniformfetischsten vom THW viel vorwerfen, aber nicht, daß sie nicht kommen würden, wenn man sie ruft. Wie ernst meint man es also tatsächlich mit der Hilfe, die auch tatsächlich helfen würde? Und wieviele obdachlose Flutflüchtlingskinder aus Sri Lanka gedenkt Deutschland unbefristet aufzunehmen? Was kostet ein Eurofighter und wieviel Soforthilfe leistet der Westen? Wie hoch ist der Anteil des Militärhaushalts an den indonesichen Staatsausgaben und könnte man da nicht vielleicht in Zukunft was umschichten? Vielleicht drei Groschen für ein Frühwarnsystem? Tschechien und Österreich haben schließlich auch damals ihre Kriegswaffenprogramme zusammengestrichen, um die Flutschäden zu bezahlen. Und warum gibt es überhaupt lauter so dumme Fragen? 4.) Zerstörungen sind schlecht für die Opfer, aber gut für die Wirtschaft. Die brummt dannach wie ein Schwarm Hornissen, denn es muß alles wieder neu aufgebaut werden: Viele, neue, schönere, größere Tauchschulen deutscher Investoren an Thailands Stränden. Noch billigere Nutten, denn im Elend tut der Mensch alles um zu überleben. Neue Infrastruktur vom öffentlichen Mülleimer bis zu neuen Straßen: Da freut sich der Stadtplaner und der Architekt kriegt viele Aufträge. Das alte Telefonnetz ist hin? Kein Problem, Siemens oder Ericsson legen ein neues. Haben beide schon in Kabul gezeigt, was man alles in kurzer Zeit aus einer zerstörten Stadt machen kann, wenn der Rubel rollt. Daß der Rubel meist aus Knebelkrediten besteht, die die betroffenen Länder in jahrzehntelange Zinsknechtschaft der Banken führt: Who cares? Phuket, wir kommen. Das ist die "Hilfe" westlichen Stils. mfG, yossarian (Wem meine Einstellung nicht paßt, den kann ich gut verstehen: Ich hätte auch gern eine andere. Aber die Lage gibts nicht her.) Quelle: http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read...&forum_id=71384 Was haltet Ihr davon?
Es gibt ein paar Sachen die ich zustimme. Aber der Grossteil geht an der Realität vorbei. z. B. Deutschland würde nichts gegen die Kinderschänder machen. Falsch. Einer der nach Thailand fliegt um seine Pädophilen Neigungen nachzugehen kann auch in Deutschland vor Gericht gebracht werden. Thailand hat auch sein Image vom Sextourismus in Familientourismus gewandelt. Klar gibt es viele Menschengemachte Katastrophen, aber irgendwie muss man doch auch froh sein, dass die viele Nationen so schnell und problemlos helfen. Der Verfasser ist ein absoluter Pessimist
ja, so ähnlich empfinde ich auch...selbst wenn er Recht hat und die Menschen durch Kriege, Korruption und S..tourismus selber viel Leid verursachen, ändert das doch nichts daran, den jetzt Betroffenen helfen zu wollen und zu müssen, denke ich! LG Murmeline
zum Teil stimme ich ihm zu! Die jetztige Spendenbereitschaft finde ich mittlerweile wirklich etwas übertrieben. Ob Deutschland auch soviel von anderen Ländern bekommen würde????????
Bin da auch gespaltener Meinung. Wie war das denn 2002 bei der Elbeflut?? Kamen da finanzielle Mittel aus dem Ausland??? Trini
Sind wir wirklich auf das Ausland angewiesen ? Muß ein Millionär betteln ?
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???? Deutschland ist immer noch einer der reichsten Länder der Welt!
Deutschland zählt nicht mehr zu den reichsten Ländern!!!!!!!!!
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Darf ich mal fragen, welche Bilanz du dich beziehst? und in welcher Partei?
ja, da kam zum Bsp. Hilfe aus den USA! Leider haben die Entwicklihgsländer nichts gespendet, aber das sei ihnen hoffentlich verziehen! Tina
wußte gar nicht das die Rechten Frauen mit ins Boot nehmen ? Wer stellte die Bilanz auf ? Dr. Frey ?
Nur weil Deutschland zu den s.g Wohlstandsländern gehört, bedeutet das lange noch nicht das hier jeder im Wohlstand lebt... es gibt Mütter, die sich keine Fahrten zu den Therapien von ihren Kindern leisten können, Menschen die noch nicht mal die 10€ Praxisgebühr über haben usw... wir haben Kinder im Herzzentrum gesehen, deren Eltern sie nicht besuchen konnten, weil das Fahrgeld nicht über ist, oder die Kosten für die Unterkunft nicht bezahlt werden konnten, und die Kasse sich geweigert hat das mit zu finanzieren Wer Geld über hat sollte gutes damit tun, den Flutopfern oder hungernden Kindern in Afrika helfen. Ebenso sollte man akzeptieren das es einige gibt, die nichts zum spenden über haben... und diese bitte nicht noch an den Pranger stellen, schaut doch mal über euren Tellerrand hinaus...
Das macht doch hier keiner. Hier geht es doch um die 500 Mio. Spende vom Staat! Und vom dreckig gehen, brauchst du mir nichts erzählen. Ich war 3 Jahr arbeitslos. Davon hab ich 2 Jahre genützt und das Abi nachgeholt! Ich habe keine Stütze erhalten. Die Bafög Stelle sagte mir, ich brauch erst gar nicht beantragen, da ich eh keine Chance hätte. 2 Jahren ohne Einkommen! Ohne meine Mutter hätte ich es nie und nimmer geschafft!