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Geschrieben von Joy1 am 06.02.2006, 10:15 Uhr

Streik im öffentlichen Dienst

Hallo!

Bei uns wird ab heute gestreikt. Ab morgen sind auch die Kindergärten betroffen. Neben der Frage – wohin mit den Kleinen – geht mir die ganze Zeit im Kopf herum, was ich davon halten soll!?
Die Wochenarbeitszeit soll von 38,5 auf 40 Stunden erhöht werden. Außerdem stehen wohl noch die Höhe des Urlaubs- und Weihnachtsgeld zur Frage.

Nun wünsche ich mir für unseren Kindergarten natürlich auch keinen Stellenabbau durch eine Arbeitszeiterhöhung. Und das Urlaubs- und Weihnachtgeld sei den städtischen Angestellten auch gegönnt. Die Bezahlung an sich ist ja auch nicht so super "üppig".

Andererseits ist es ja nicht gesagt, dass gerade in so sensitiven Bereichen wie der Kinderbetreuung Mitarbeiter eingespart werden.

Städtische Angestellte haben einen sicheren Arbeitsplatz. Sie sind nach einer bestimmten Anzahl von Berufsjahren außerdem so gut wie unkündbar (waren es 10 Jahre?).

Eine Erhöhung der Arbeitszeit um wöchentlich 1,5 Stunden ist meiner Meinung auch nicht unerträglich. Und ich denke, dass wir in der heutigen Zeit einfach nicht mehr so tun können, als lebten wir im wirtschaftlichen Schlaraffenland.

Ich für meine Person hatte immer schon eine Regelarbeitszeit von 40 Std/Woche, weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, und das einzige, was mir meinen Job garantiert, ist gute Leistung und die gute Marktposition meines Arbeitsgebers.
Und das geht auch...

Wie denkt Ihr darüber? Eure Sichtweisen würden mich sehr interessieren.

Gruß,
Joy

 
16 Antworten:

Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von tequila sunrise am 06.02.2006, 10:34 Uhr

Bei mir überwiegt auch die Meinung "ich glaub, denen gehts zu gut". Ich hatte auch noch nie was anderes als ne 40-Stunden-Woche (oder eben anteilig Teilzeit), immer nur Zeitverträge, schon sehr lange kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld mehr. Noch nie einen sicheren/unkündbaren Job.
Das Beamtentum und der öffentliche Dienst kosten den Staat eine Menge Geld. Ich gönne es jedem in Zeiten, wo der Staat es sich leisten kann. Aber in der freien Wirtschaft weht schon lange ein ganz anderer Wind.
Auch meine Meinung zu den Gewerkschaften hat sich gewandelt.
In diesen Zeiten müssten wir alle den Hintern mal ein bisschen zusammenkneifen (mal die Traumgehälter der Vorstände und das Lohndumping außen vor, das ist ein anderes Thema - nur damit ich nicht falsch verstanden werde).
Ich halte die momentanen Streiks für kein gutes Signal für die Restbevölkerung und die Stimmung im Land.
LG

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Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von Schwoba-Papa am 06.02.2006, 10:45 Uhr

Bsirske begründet den Streik damit das durch die Verlängerung der Arbeitszeit es zum Verlust von Arbeitsplätzen komme. Stellt sich die Frage wieviel zusätzliche Arbeitsplätze sich die Kommunen leisten können ?

Die Arbeit wird nicht weniger, mehr Personal ist nicht finanzierbar, also arbeitet man halt etwas mehr !

Grüßle

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Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von Claudia36 am 06.02.2006, 10:55 Uhr

Ich arbeite selber im öffendlchem Dienst, und sehe das es uns zum Otto-Normalverbraucher , schon gut geht.
Der Arbeitsplatz ist relativ sicher, wir haben geregelte Urlaubszeiten...
Wer bekommt schon sonst noch Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld.
Mein Mann hat da noch nie was bekommen!!!
Die Gewerkschaften stellen Forderungen ( nicht nur im Öff.D. sondern auch IG-Metall usw) die noch aus der Steinzeit sind.
Da sProblem bei uns ist, das Neu eingestellte Mitarbeiter nur noch befristete Verträge bekommen, mit weniger Grundgehalt, wenn sie nicht mehr als 10 tage im Jahr krank sind können sie sich eine Prämie verdienen.... und sie arbeiten 42 Stunden die Woche.
Und da schreien alle anderen nach der 38 Stunden Woche.
Ich fände es gerechter wenn es für alle gleich die 40 Stunden Woche gäbe.
Es wäre natürlich schön wenn dies mit Lohnausgleich erfolgen würde-)
Ich bin schon froh, das wir unsere Nacht und Wochenendzuschläge noch unversteuert bekommen. Wenn das erstmal wegfällt, will keiner mehr Nachtdienst machen.

Liebe Grüße
Claudia

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Verständnisproblem ...

Antwort von tequila sunrise am 06.02.2006, 12:01 Uhr

Wieso führt eine Verlängerung der Arbeitszeit zu einem Verlust von Arbeitsplätzen ?
LG

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40 Stunden sind nicht zuviel verlangt..

Antwort von andrea70 am 06.02.2006, 12:01 Uhr

ist doch sonst schon fast überall üblich. Deswegen zu streiken ist wirklich lächerlich.

LG Andrea

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Re: Verständnisproblem ...

Antwort von Joy1 am 06.02.2006, 12:19 Uhr

Hallo tequila sunrise,

Verdi rechnet so, dass bei gleichem Arbeitsvolumen eine verlängerte Arbeitszeit Arbeitsplätze einspart. So würde in einem Betrieb, in dem 26 Vollzeitmitarbeiter pro Woche 1,5 Stunden mehr arbeiten als bisher, ca. einen Arbeitnehmer eingespart – weil die 26 Mitarbeiter die Arbeit eines Kollegen mit ihrer Mehrleistung übernehmen würden (26 x 1,5 Sunden = 39 Stunden).

Fraglich ist nur, ob tatsächlich (in allen öffentl. Dienstbereichen) Arbeitskräfte eingespart werden.

In Bereichen, in denen es um das Abarbeiten von Vorgängen / Tätigkeiten geht, fände ich das legitim. Auch die öffentliche Hand muss sparen.
In Betreuungsbereichen, also dort wo es um die parallele Präsenz der Mitarbeiter geht (Krankenhaus, Kindergarten), finde ich Personalreduktion nicht vertretbar. Hier sollte die Mehrleistung doch eher der Arbeitsqualität zugute kommen.

Gruß,
Joy

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Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von Moneypenny77* am 06.02.2006, 12:41 Uhr

Wenn ich diesen Bsirske und die Engelen-Käfer schon sehe, wird mir ganz anders, diese Dummschwätzer.

Verdi hat in den eigenen Reihen in den vergangenen Jahren mehr Arbeitsplätze abgebaut, als so manches Großunternehmen, aber das nur mal am Rande.

Mit Streiks habe ich ein grundsätzliches Problem, da ich Arbeitsniederlegungen für Erpressung halte. Dazu fällt mir eigentlich immer nur ein: "Dann laßt es doch sein, bei 5 Millionen Arbeitslosen gibt es sicher genug, die froh wären, Euren Job unter diesen Bedingungen machen zu dürfen!" Aber man kann den Leuten ja schon fast gar keinen Vorwurf machen, die von den Gewerschaftsfuzzis aufgewiegelt werden, die von "Ausbeutung" faseln.

Dabei ist es mir auch total egal, WER streikt, ob nun Beamte, Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, Ärzte, Banker oder Hallenhalmaspieler: diese Sorgen hätten andere gern!

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Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von Lynns Mama am 06.02.2006, 13:08 Uhr

Es geht ja dabei auch nur um die Angestellten im öffentlichen Dienst, da möchte ich dann doch noch mal drauf hinweisen. Beamte sind nicht betroffen. Zum einen dürfen Beamte ja nicht streiken und zum anderen haben Beamte (bin auch Beamtin) schon lange längere Arbeitszeiten (bin Kommunalbeamtin und arbeite 41 Stunden/pro Woche), Urlaubsgeld haben Beamte auch keines mehr und Weihnachtsgeld wurde ebenfalls schon vor längerer Zeit gekürzt.

LG

Katja

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Re: Verständnisproblem ...

Antwort von tequila sunrise am 06.02.2006, 13:22 Uhr

Ja, das klingt logisch. Überzeugt mich aber dennoch nicht dahingehend, dass ich den Streik gutheißen könnte ;-)
Bei uns wird zum Glück nicht gestreikt. Ich hoffe sehr, dass morgen die Müllabfuhr kommt *örgs*
LG

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Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von witha am 06.02.2006, 13:38 Uhr

Hi,
ich erhoffe mir von dem Streik, daß die sich auf eine best. Stundenzahl einigen, meinetwegen auch 40 Stunden und meine Arbeitszeit angepasst wird. Bei uns ist es so, daß die Beamten 41 Stunden arbeiten und die Angestellten 38,5 Stunden. Wäre gerechter, alle arbeiten 40 oder vielleicht nur 39 Stunden.

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Re: Streik im öffentlichen Dienst

Antwort von JoVi66 am 06.02.2006, 16:38 Uhr

Jeder, der heutzutage Arbeitb hat, sollte froh sein und die Zeit zum Arbeiten statt zum Streiken benutzen.
Jovi

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Ja Johanna

Antwort von Schwoba-Papa am 06.02.2006, 16:51 Uhr

seien wir froh das der öffentliche Dienst seine Arbeitsplätze nicht auch noch ins Ausland verlagert. :-)

Wir können ja wieder zu den Anfängen der Industriealisierung zurück, da arbeitet jeder so lange wie es der Chef gern hätte.

Gewerkschaften ansich machen schon Sinn, nur ist die Macht der AG in der Not stärker. Welche Lobby außer dem Arbeitsamt hat den der gemeine Arbeitnehmer ?

Übrigens die Streiks entstanden aus einer Urabstimmung und nicht aufgrund eines Tagtraumes von Bsirske !

Grüßle

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Re: Ach Schwoba, du kennst doch ....

Antwort von JoVi66 am 06.02.2006, 17:14 Uhr

.....meine völlig vorurteilsreie Meinung über Gewerkschaften:
"Typisch Gewerkschaft, alles kaputt machen!"

Die Gewerkschaften werden Deutschlands Henker. Aus purem eigeninteresse, werden die Mitarbeiter aufgewiegelt, Gewerkschaftsbosse sorgten ja schon genug für Schlagzeilen, genau wie andere ´Politiker´ haben sie doch nur ihre eigenen Interessen im Visier.
Und wie du schon sagts: Der AG sitz letztendlich am längeren Hebel und es wandern noch mehr Firmen ab und es gibt noch mehr AL. Darunter sind dann wahrscheinlich die, die sich zuletzt über die 40 Std Woche aufgeregt haben.
Man, ich kann mich an keine Zeit erinnern, wo ich pro Woche nur 40 Std. arbeiten musste. Das wären wahrlich herrliche Zustände gewesen. Jetzt als Selbstständige mit zwei Firmen im Nacken bin ich froh wenn ich mit 80 h / Woche durchkomme.
Lächerlich.
Gott, dann schinden sie wieder 1,003% mehr Lohn raus, was ist die Folge: die Lebenshaltungskosten steigen um 1,8% oder noch mehr.
Der Blair hat´s schon richtig gemacht.
Gruß Johanna

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Angesichts der diversen Nullrunden...

Antwort von Ralph am 06.02.2006, 17:59 Uhr

... die ich in den letzten 12 Jahren gefahren habe, angesichts der katastrophalen Arbeitssituation, die ich hier vorfinde, ist ein Streik schon verständlich.

Ja, ich habe einen sicheren Arbeitsplatz, und ich weiß sehr wohl, was ich damit habe. Aber erstens hätten die, die das jetzt anprangern, auch in den öffentlichen Dienst gehen können, und zweitens muß ich mir deshalb nicht alles, aber auch wirklich alles gefallen lassen. Mich k..tzen diese Sprüche wie "ihr habt es ja lau auf eurem sicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst..." echt an. Die meisten haben doch noch das Bild des ÖD aus den 70ern im Auge. Daß aber seit 15 Jahren Stellen immer mehr eingespart wurden, daß immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt worden ist, das will keiner sehen. Warum geht den die Krankenstandsrate immer wieter nach oben? Könnte inzwischen auch daran liegen, daß die Leute dauerhaft überarbeitet sind?

Das ruhige Eierschaukeln im ÖD ist seit langem vorbei. Und klar werden der 40-Stunden-Woche weitere Arbeitsplätze anheim fallen, wer das negiert, ist naiv.
Im alten Sozialamt waren, als ich anfing, 50-60 Leute tätig, zuletzt, vor Hartz 4, waren wir noch ca. 30-35. Die Fallzahlen sind aber in den letzten 12 Jahren gestiegen, und der Computer richtet leider nicht alles, und das bei immer agrressiveren Publikum. Tolle Motivation bei gleichzeitig sinkendem Reallohn.

Im Übrigen habe ich als Beamter seinerzeit meine 38,5-Stunden-Woche durch Lohnzuwachsverzicht bezahlt, deshalb war die einseitige Einführung der 40-Stunden-Woche für Beamte durch den Hamburger Senat 2002 eindeutig ein Griff in mein Portemonaie, Straßenräuberei auf offener Straße nenne ich soetwas!

Meine Ex hat, als sie im Erziehungsurlaub mit ihrem dritten Kind war, mir keinen Unterhalt für unsere Kinder gezahlt. Allein die Tatsache, daß ich eine alte Gurke als Auto fahre und in der alten Wohnung geblieben bin, hat uns in dieser Zeit weit unter den Sozialhilfesatz sinken und leben lassen.
Daran dürft ihr ermessen, wie reich man im gehobenen Verwaltungsdienst sich verdient!

Urlaubsgeld? Seit vielen Jahren gestrichen! Weihnachtsgeld? 60% des Standes von 1993, jedenfalls bei den Beamten. Tut doch nichts so, als ob hier noch das große Füllhorn ausgeschüttet wird.

Wer als Bürger eine anständige Verwaltungsarbeit haben möchte, soll diese Leute auch verdammt noch mal anständig bezahlen und nicht via Volksvertreter z.T. mit einem Lohn am unterem Ende der Lohnskala abspeisen. Und wenn doch, ja, dann muß man sich nicht wundern, wenn der Kessel irgendwann hochgeht.

Leider darf ich nicht streiken, bin ja leider zu Loyalität gegenüber dem Dienstherren verpflichtet. Aber in der Gewerkschaft bin ich dennoch. Disqualifiziert mich das jetzt? :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy, der heute sich ansonsten mit Posten zurückhalten muß... :-)

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Mehrarbeit und Stellenabbau:

Antwort von Ulimama am 06.02.2006, 19:44 Uhr

im öffentlichen dienst (krankenhaus) sieht das im land brandenburg z.b. so aus:
alle vollzeitmitarbeiter mit festen verträgen wurden "zwangsweise" per tarifvertrag auf weniger stunden gesetzt - mit weniger gehalt. weil aber eben die parallele anwesenheit notwendig ist, und trotzdem von 8 bis 16.30 uhr jemand da sein muß in den meisten bereichen - können die leute (bzw. müssen) weiter 40 std. arbeiten, haben aber anrecht auf die gesammelten tage zusatzfreistellung pro jahr, können also diese stunden tageweise "abbummeln".
eingestellt wurde nicht eine einzige person zusätzlich, als diese arbeitszeitverkürzung eingeführt wrude.
auch an den angesammelten abbummeltagen kommt niemand zusätzlich arbeiten, sondern die die noch da sind machen die arbeit mit. zusätzlich werden freiwerdende stellen nicht oder nur sehr schleppend neu besetzt, daß immer monate entstehen, wo leute fehlen.

ich habe jetzt 6 wochen lang 1,75 stellen versorgt (bis auf notfälle am späten nachmittag, wenn ich denn trotzdem pünktlich feierabend gemacht habe). papierkram ist liegengeblieben, den darf ich jetzt aufarbeiten, wo die volle stelle wieder besetzt wurde.
die absolute basis-patientenversorgung ist natürlich gelaufen, es ist auch niemand zu schaden gekommen. aber angehörige, wünsche nach zuwendung, extra-gespräche - alles so etwas ist nur sehr selten gelaufen, weil dafür keine zeit war.
meine chefin hat mich sehr unterstützt, sonst wäre das gar nicht gegangen.

das nennt man dann arbeitszeitverdichtung.
und so ähnlich - daß nämlich zwar keiner entlassen, aber zeitverträge nicht verlängert und freiwerdende stellen nicht oder nur verzögert besetzt werden - so wird das auch im öffentlichen dienst in den bestreikten bereichen laufen.

in unserer öffentlichen kita am ort wird schon immer der betreuerschlüssel nach der betreuungszeit der kinder von einem halben jahr zuvor berechnet. wenn da halt die kita mal ein paar wochen halb leer war - gibts ein halbes jahr später knapp erzieherinnen, auch wenn inzwischen ausgelastet ist...

nachdenkliche grüße
uli

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Re: Eigentlich kann dich gar nichts disqualifizieren, ....

Antwort von JoVi66 am 06.02.2006, 21:38 Uhr

....da du nicht streiken darfst :-).
Irgendwie wird ja dein Posten wegen steigender Al- Zahlen immer sicherer ( ich weiß,. Blödkommentar)!
Aber mal ganz ehrlich, ich habe in die Gewerkschaften nicht das geringste Vertrauen. Natürlich waren sie einmal wahnsinnig wichtig , in Zeiten, in denen der Arbeiter regelrecht ausgebeutet wurde, doch heutzutage pfeift doch jeder ( bis auf wenige Ausnahmen und wenige Branchen) aus dem letzten Loch!
Seit ich dir ( Ralph) zulese, weiß ich, dass es den Beamten auch nicht besser geht ( kenne sonst keine, bei uns sind alle Freiberufler oder haben wie meine Eltern eine kl. Firma ( schwankend 6-10 Mitarbeiter)).
Wir alle hatten in den 60ern, 70ern, z.T auch noch 80ern gute Erträge erwirtschaftet, doch seit den 90ern geht es Jahr für Jahr, wo ich auch hinsehe, permanent bergab. Es muss bei allen gespart werden ( sie nicht zuletzt Rentner, Familienzuschüsse, Beamte, durch die vielen Al sinkende Verkaufszahlen bei meinen Eltern z.B.

Das einzige das zeitweise boomt, aber nur wenn du ne geile Idee hast, die sofort auf den Markt bringst dann hat die IT noch Aussichten auf Wachstum.
Ganz ehrlich, mich hat es sogar genervt, als die Ärzte auf die Strasse gingen, denn ich hatte immer noch im Hinterkopf den Gedanken, "Ihr Deppen, heut streikt ihr, morgen dürft ihr dann die Arbeit von heute auch noch mitmachen". Ich glaube zu meinen aktiven Zeiten, ich wäre nicht mitgegangen.
Es wird sich doch nix ändern: Wo nix ist kann man nix holen, der Staat ist doch eh schon pleite und die letzten Großsteuerzahler vertreiben wir noch mit Forderungen die zwar schön und gut wären aber einfach im Zuge der Globalisierung unrealisierbar sind.
Ich erinnere an malejas posting mit den TCM Produkten. Man kann (fast) alles ins Ausland verlagern.
An alle: Wisst iohr nicht wie einfach es ist, alles zum Beispiel in Asien produzieren zu lassen? Ein Arbeiter eine Stunde ein Dollar!!!!!!! Um Netzteile zu löten zum Beispiel um unsere ( rede nun von unserer eigenen Firma) Platinen herzustellen und zu bestücken.Billiger als in China geht´s doch gar nicht. Hier ( in Dtl.) bekomme ich ein Bauteil ( nehme einen hochspezialisierten Mikroprozessor z.B. ) um den zehn bis dreissigfachen Preis weil die Lohnnebenkosten nicht mehr bezahlbar sind, Fazit: Man wandert ab!!!!!! In spätestens fünf Jahren wandern wir nach Südafrika aus, die Firma produziert in China, und Dtl. hat das große Nachsehen, denn der dt. Markt ist auch nicht mehr der Renner, denn keiner kann mehr was kaufen, außer unsere Billigprodukte.
Was glaubt ihr, warum wir, ich und mein Mann uns zu Tode schuften? Wir sparen dadurch mind. drei Programmierere, zwei Sekretärin und drei Dienstleistungstechniker ( für Wartungen). Die Sozialabgaben würden nämlich unser Produkt so verteuern, dass wir nicht mehr die billigsten am Markt wären und die Konkurenz nicht ausboten könnten. So ist es machbar!
Wir sind mit unserer Software dadurch etliche €uronen unter dem nächst billigen Anbieter!
Aber wir bringen zusammen locker 150 Arbeitsstunden/Woche zusammen
Und das ist nur eine Story im gaaaanz kleinen! Glaubt ihr die anderen , größeren machen es anders?
Gruß Johanna

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