Sorry, wenn ich Euch beim Schwelgen störe,

aber DAS finde ich wirklich ausserordentlich: Zivil-Courage oder reiner Wahnsinn, was meint Ihr? Ich muss sagen, das würde mir persönlich doch zu weit gehen:

Esslinger Panasonic-Mitarbeiter im Hungerstreik

Es ist ein drastisches Symbol für die Angst um den Arbeitsplatz: Neun Beschäftigte des Panasonic-Werks in Esslingen sind seit Dienstag in einem unbefristeten Hungerstreik, um gegen die Schließung des Bildröhrenherstellers zu protestieren.

Esslingen - "So einen Arbeitskampf hat es noch nie in Deutschland gegeben", sagt der Betriebsratsvorsitzende Murat Bozkurt. Die neun Mitarbeiter, die die Nahrungsaufnahme verweigern, fordern eine sozialverträgliche Abfindung oder eine Weiterbeschäftigung, wie der Arbeitnehmervertreter erklärt. Das Bildröhrenwerk, das den japanischen Konzernen Matsushita und Toshiba gehört, soll geschlossen werden.

Rund 20 weitere Mitarbeiter stünden schoh bereit, um ebenfalls in den Hungerstreik zu treten, sagt der Betriebsratsvorsitzende. Seit 100 Tagen hielten bereits rund 500 Mitarbeiter in Schichten rund um die Uhr eine Mahnwache vor dem Werk. Der Streik werde mindestens bis Donnerstag kommender Woche fortgesetzt - dann steht die nächste Verhandlungsrunde mit der Arbeitgeberseite an. Morgen fahre außerdem der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende nach Berlin, um mit Bundestagsabgeordneten zu sprechen.

"Sie riskieren ihr Leben"

Noch heute Nachmittag wird eine Ärztin die Streikenden untersuchen. "Sie sind aber fest entschlossen, nicht abzubrechen", sagt Bozkurt. "Sie riskieren ihr Leben."

Die Geschäftsführung des Werks hatte die Entscheidung für die Schließung mit dem Preisverfall bei Bildröhren begründet. Die Produktion sei bereits Ende Februar komplett eingestellt worden. Allen Mitarbeitern sei deshalb zum 31. Juli betriebsbedingt gekündigt worden, sagte Eberhard Büttner, Geschäftsführer der MT Picture Display Germany GmbH, der zuständigen Tochtergesellschaft der japanischen Werkeigentümer. "Eine alternative Produktion ist mit den Anlagen leider nicht möglich", sagte Büttner. In einer Standortstudie würden jedoch Nachnutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten geprüft.

ase/dpa




LG Ilona