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Geschrieben von 3wildehühner am 15.09.2018, 22:21 Uhr

NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Nachdem ich unten über die NRW Regierung wegen des Braunkohletagebaus geschimpft habe, gibt es aber tatsächlich auch etwas Positives; es wird geplant, 70% der Ausbildungskosten für diverse Berufe im Gesundheitswesen zu übernehmen, die bisher privat bezahlt werden mussten.

https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-zahlt-ausbildung-von-krankengymnasten-logopaeden-und-masseuren_aid-32979859


Das finde ich gut; trotzdem frage ich mich, warum Logopädie und Physiotherapie nicht auch wie in den Niederlanden als Studiengang angeboten werden kann. Die niederländischen Physiotherapeuten haben VIEL mehr Ahnung und sind DEUTLICH besser!

 
15 Antworten:

Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von IngeA am 15.09.2018, 22:34 Uhr

Du kannst beide Fächer auch studieren. Bei uns an der LMU als Dualen Studium.

LG Inge

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von Korya am 16.09.2018, 4:05 Uhr

Das ist doch wirklich mal eine positive Meldung!
Wenn sich nun noch etwas an der Gehaltsstruktur ändert...

LG

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von golfer am 16.09.2018, 9:55 Uhr

normal müsste man was bekommen nich twas zahlen...was ist da jetzt positiv

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von Felica am 16.09.2018, 10:29 Uhr

Ich kann es auch nur begrüßen.

Hatte in jungen Jahren selbst überlegt mal in Richtung Logopädie zu lernen. Dann verworfen weil ich mir die Ausbildung einfach nicht leisten konnte. Eltern hätten nicht mal Unterhalt zahlen können, es wäre nur BAFÖG eine Option gewesen. Das hätte nicht gereicht. Nicht wenn auch noch Schulgeld bezahlt werden muss.

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von dhana am 16.09.2018, 15:10 Uhr

Hallo,

wenn ich ehrlich bin, versteh ich dann, warum es hier (Bayern) bei uns so einen starken Andrang auf die Ausbildung gibt und man nur mit ganz viel Glück überhaupt einen Ausbildungsplatz bekommt.
Kosten pro Schuljahr - 60 Euro Kopiergeld, Schulbücher werden gestellt, wenn man die Vorraussetzungen erfüllt gibt es auch Schülerbafög. Und in der Krankenhauskantine gibt es die Möglichkeit einer verbilligten Verpflegung.

Das größte Problem dabei ist, das es sehr sehr viele auswärtige Bewerber gibt und so die Schulplätze nicht unbedingt mit Einheimischen belegt werden - kaum einer bleibt auch nach der Ausbildung vor Ort. So gibt es hier halt trotz Schule und jedes Jahr eine Schulklasse fertiger Logopäden (oder auch Ergotherapeuten) nicht genügend, die dann auch hier arbeiten wollen.

Wird also höchste Zeit, das die Ausbildung in ganz Deutschland kostenfrei wird - und eigentlich müsste ja sogar ein Ausbildungsgehalt bezahlt werden - dann wäre die Chance viel höher, das auch jede Region ihren eigenen Bedarf auch ausbilden kann.

Gruß Dhana

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von Shanalou am 16.09.2018, 16:52 Uhr

Das Ganze ist ja schon vor zig Jahren versemmelt worden, zumindest bei den Physios. Ich habe meine Ausbildung noch zu den "alten" Konditionen gemacht. 2 Jahre Schule, ein Anerkennungsjahr mit Vergütung. Dies wurde in den 90 igern zu Gunsten einer 3 jährigen schulischen Ausbildung verändert. Schon damals ging es nur darum, möglichst viel Kohle von den Schülern zu kassieren. Nach und nach sind viele staatliche Schulen privatisiert worden (es gab aber auch schon immer teure Privatschulen, die nicht unbedingt besser waren). Wir Schüler von damals, haben daran massiv Kritik geübt, aber da der Beruf damals völlig überlaufen war (locker 1000 Bewerber auf 40 Plätze pro Jahr und Schule), konnte das damals durchgezogen werden.
Die Akademisierung steht eigentlich schon seit den 70iger Jahren im Raum. Aber wen interessiert schon ein Assistenzberuf.

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von shinead am 17.09.2018, 10:58 Uhr

M.E. gibt es in alle Bundesländern staatliche Schulen um Logopäden, Physiotherapeuten, etc. auszubilden. Da ist die Ausbildung grundsätzlich kostenfrei.

Jeder der einen entsprechenden Beruf erlernen will, wird sich aber an alle staatlichen Schulen bewerben und (falls möglich) auch ein paar private Schulen ins Augen fassen.

Sprich: In Marburg melden sich genauso viele "auswärtige" Schüler an, wie in Bayern.
Es gibt in ganz Deutschland halt nur 18 staatliche Schulen. Dagegen stehen mindestens xx mal so viele in privater Hand. Es muss also dringend MEHR staatliche Schulen geben. und zwar überall, denn die Ausbildung gibt es grundsätzlich schon überall kostenfrei. Die Plätze sind nur zu wenig.

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Re: NRW möchte 70% der Ausbildungskosten bestimmter Gesundheitsberufe übernehmen

Antwort von Shanalou am 17.09.2018, 11:45 Uhr

Es gab früher deutlich mehr staatliche Schulen. Das wurden dann aus Gründen der Gewinnoptimierung immer weniger.
Ein ganz anderes Problem kommt aber noch verschärfend hinzu: Immense Kosten, die meist vollständig aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, für die berufliche Fortbildung. Die Physios kommen aus der Schule und haben eigentlich nichts in der Hand. Lymphdrainage, Manuelle Therapie, Neurofortbildung, etc. sollten es schon sein, um adäquat einsetzbar zu sein und behandeln zu können. Da bist du dann nochmal mit allem bei rund 10000€, die Zeit, die dafür draufgeht, nicht eingerechnet. Bei einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von ca. 2100€ ganz schön happig. Dafür sind wirst du dann von allen Seiten gegängelt, mit 20 Minuten Behandlungstakt, Weisungsrecht der Ärzte, etc. Viele Jungen hören nach ein paar Jahren wieder auf. Es mussten übrigens auch schon einige Physioschulen schließen, wegen mangelnder Auslastung.

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Stichwort Akademisierung

Antwort von wolke76 am 17.09.2018, 12:42 Uhr

Was spräche denn für / gegen eine Akademisierung? Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht in Bezug auf Physio- bzw. Ergotherapeut*innen.

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Re: Stichwort Akademisierung

Antwort von shinead am 17.09.2018, 14:04 Uhr

Pro: Ausbildungsstandard in der EU vereinheitlicht.

Contra: Bleibt Abiturienten vorbehalten

Mein Cousin hat seinen Bachelor in Physiotherapie in Utrecht gemacht. So oder so sind es dann drei Jahre Ausbildung.
M.E. sollte die Ausbildung generell auch für Realschüler offen bleiben. Da ist der Job mehr Berufung als Beruf.

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Re: Stichwort Akademisierung

Antwort von wolke76 am 17.09.2018, 14:42 Uhr

Danke! Ich muss mich mit sowas echt mal beschäftigen; das war mir gar nicht bekannt / bewusst, dass das anderswo z.T. Studiengänge an HSn sind.

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Re: Stichwort Akademisierung

Antwort von Shanalou am 17.09.2018, 14:55 Uhr

Die meisten Physios haben Abitur. Diejenigen, die es nicht haben sind meist Nachqualifizierer von den Masseuren. Ohne Abitur tun sich die meisten sehr schwer mit der Ausbildung (zumindest war das früher so).
Durch die Akademisierung erhofft man sich eine höhere Anerkennung und das Durchsetzen von mehr Kompetenzen und natürlich auch eine bessere Bezahlung. Ebenso gibt es so gut wie keine Forschung im Bereich der Physio/Ergo/ Logo in Deutschland. Der Bachelor, im Moment, bringt nur sehr wenig. Für Lehrer ist er in der Zwischenzeit meist gefordert (ob notwendig ist die andere Frage). Für Leitungsstellen wird eher ein zusätzlicher Sozialwirt gern gesehen. Für eine normale Praxis ist er nicht erforderlich und bringt auch keine Vorteile.
Der Beruf ist im internationalen Vergleich irgendwann in seiner Entwicklung stehen geblieben ( nicht unbedingt von der Qualität für den Patienten). Er hat dadurch deutlich an Attraktivität verloren. Aber es ist natürlich auch ein sehr komplexes Thema.
Den einzigen Nachteil, den ich durch die Akademisierung sehe, ist der Verlust der Praxisbezogenheit. Ebenso sind die deutschen Physios in der Regel eher Generalisten und nicht nur auf einen bestimmten Bereich spezialisiert. Auch das hat Vor- und Nachteile. Ich empfinde das eher als Vorteil, da man immer über den Tellerrand hinaus blickt.

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Re: Stichwort Akademisierung

Antwort von wolke76 am 17.09.2018, 15:20 Uhr

Danke für die Erklärung!

Was mir beim Lesen grad so einfiel, ist, dass die Praxisbezogenheit bei einem BA-Studium nicht zwangsläufig wegfallen muss. Es gibt doch auch jetzt praxisbezogene Studiengänge (nicht Physio & Co, da kenne ich mich gar nicht aus), die entweder ein komplettes Praxissemester beinhalten oder aber von Anfang an mit regelmäßigen Praxisphasen (z.B. 2 Praxistage pro Woche während der Vorlesungszeit) einhergehen. Vielleicht wäre das bei der Physiotherapie auch möglich; ich könnte es mir zumindest ganz gut vorstellen.

Ob Anerkennung und Bezahlung zunehmen, "nur" weil man studiert hat, würde ich mal offen lassen. Wünschenswert ist es allemal. Aber wenn ich zum Beispiel in den Bereich der Sozialen Arbeit schaue, dann beschleicht mich das ungute Gefühl, dass dem nicht so ist. Da sind andere Länder in der Tat weiter.

Bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Danke für den Input :-)

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Re: Stichwort Akademisierung

Antwort von shinead am 17.09.2018, 16:46 Uhr

>>Ohne Abitur tun sich die meisten sehr schwer mit der Ausbildung

Trotzdem fände ich es schade, wenn man diesen Beruf für Realschüler "streichen" würde. Klar, die Theorie ist umfangreich, das ist sie aber für Krankenschwestern auch und die kriegen ihr Examen auch mit Realschulabschluss hin. Fachlich hat der Abiturient m.E. keinen Vorteil. Der hat höchstens besser lernen gelernt.

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Re: Stichwort Akademisierung

Antwort von wolke76 am 17.09.2018, 17:16 Uhr

Ich fänd es auch doof, wenn nur noch Abiturienten solche Berufe ausüben dürften. Letztlich kann man alles akademisieren, bloß wird das keinen weiterbringen. Und was die Bezahlung angeht - siehe oben. Es gibt wohl immer Vor- und Nachteile.

Dein Argument, dass Krankenschwestern auch ohne Abi "klarkommen", kann ich durchaus teilen. Und ob Abiturienten besser lernen können, wage ich zu bezweifeln... Wenn ich mir hier so manche Studierende anschaue, frage ich mich echt, wie die es soweit geschafft haben ;-)

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