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Geschrieben von Frau Maus am 19.08.2008, 19:28 Uhr

Mutter schreit ständig Tochter an, schon Fall für Jugendamt?

Hallo,

die Patenoma unseres Sohnes flippt wegen ihrer neuen Nachbarin schier aus. Mutter, ca. 23, 24, Tochter 4 Jahre alt. 2-Zimmerwohnung im 5. Stock, kein Aufzug, Wohngegend ganz nett, Wände sehr dünn.

Tatsache ist, dass die Kleine den ganzen Tag mit ihrer Mutter in der Wohnung verbringen muss, weil sie so gut wie nie zusammen raus gehen. Ständig schreit die Mutter die Tochter an, weil sie irgendwas angestellt hat, oder auch einfach nur einen Wunsch äußert. Es ist wirklich so schlimm, dass die Mutter, wenn sie mit dem Kind spricht, eigentlich immer schreit.

Zwei Mal hat unsre Omi dort geklingelt und gefragt, was los ist. Beim ersten Mal bekam sie als Antwort, sie hätten bisher zusammen mit den Großeltern gewohnt, die die Kleine total verwöhnt hätten, was jetzt zu einem Problem geworden wäre. Beim zweiten Mal fragte Omi wieder, was denn los sei, und die Nachbarin meinte, wenn die Kleine an den Herdknöpfen rumspiele, müsse sie ihr was auf die Finger geben, das ginge nicht anders. Als Omi dann meinte, das könne sie ja noch verstehen, aber es sei ja viel mehr, nämlich das ständige fürchterliche Geschrei, das sie nicht mehr ertrage und sie doch bitte endlich mal mit dem Kind rausgehen solle. (Es gibt dort unten in den Wohnanlagen wirklich kindgerechte Bewegungsmöglichkeiten.) Die Mutter schloss kommentarlos die Türe. Hätte ich an ihrer Stelle wahrscheinlich auch, da es erst mal so rüberkommt, als ob wir uns vom Acker machen sollten, weil wir so laut seien. Dass die Oma meint, es würde die Mutter-Kind-Beziehung entspannen, wenn sie mit dem Kind täglich raus ginge, damit es dort seinen Bewegungs- und Entdeckerdrang ausleben kann, hat sie vielleicht gar nicht mitbekommen.

Besagte Patenoma ist sehr empfindlich, wenn sie Kinder in Not sieht. Sie ist nicht neugierig, bekommt aber als direkte Nachbarin zwangsweise alles mit. Zeit, sich des Kindes anzunehmen, indem sie der Mutter anbieten würde, ab und zu mit ihm rauszugehen, hat sie eigentlich nicht (und wäre ja auch Aufgabe der Mutter).

Das Mädchen wird nicht körperlich misshandelt, und auch, wenn die Mutter so gut wie nie was kocht (die Wände dort sind wirklich wahnsinnig dünn, da hört man buchstäblich jeden Pups und eben auch, ob jemand in der Küche was zubereitet), sieht die Kleine gut genährt aus. Mutter, Tochter und Wohnung sind sauber und ordentlich anzusehen. Unsere Patenoma, da bin ich mir leider sicher, ist nicht geeignet, einfühlsam auf die Mutter zuzugehen, um dieser zu helfen, ihre Handlungsweise zu ändern.

Da mir das Kind sehr leid tut, frage ich mich, wie man helfen könnte. Der Mutter ein paar liebe Zeilen mit Telefonnummern von Anlaufstellen in den Briefkasten schmeißen, an die sie sich wenden könnte? Wenn ja, was gibt es für Möglichkeiten?

Oder einfach vom Jugendamt jemand vorbeischicken? Ich denke, die können da nichts machen, auch wenn ich das, was die Oma berichtet, als psychische Misshandlung einstufe. Nichtsdestotrotz scheint sie jemand zu brauchen, der sie sprichwörtlich an die Hand nimmt und ihr andere Wege aufzeigt.

Weiß jemand Rat?

LG FM

 
6 Antworten:

Re: Mutter schreit ständig Tochter an, schon Fall für Jugendamt?

Antwort von RR am 19.08.2008, 19:41 Uhr

Hallo
naja, dann müssten wir auch das JA informieren, wenn die Enkel unserer Nachbarn manchmal tagelang zu Besuch sind wird dort auch oft gebrüllt, die brüllen sich auch mal gegenseitig an. Wir verstehen sie nix (sind Russen) u. wenn man sie später im Garten o. so sieht sieht alles ganz harmonisch aus.....

Ich bin auch eine oft rausgeh-Mama - da ich auch denke dann tobt sich der Kleine mal aus u. danach ists besser. Aber ich höre/lese auch viele Mütter die das nicht können / wollen. Ich denke nicht dass die deshalb schlechtere Mamas sind.

Nur weil öfters gebrüllt wird würde ich da nix machen. Manche haben eben eine andere Mentalität. Ich hatte auch Lehrer die oft brüllten. Und ob sie was kocht o. nicht geht ja auch keinen was an, sie kann ja auch essen auf Rädern kommen lassen...

viele Grüße

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Re: Mutter schreit ständig Tochter an, schon Fall für Jugendamt?

Antwort von veralynn am 19.08.2008, 19:42 Uhr

hm

weiss ja nicht, wieviel die frau an problemen mit sich rumträgt aber für mich riecht das eindeutig nach überforderung in ihrer mutterolle und anderswo wahrscheinlich auch. anstatt ihr gleich das jugendamt "auf den hals zu hetzen" würde ich mit der frau mal versuchen freundschaftlich reden. vielleicht braucht sie hilfe in form von entlastung usw........

lg

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Re: Mutter schreit ständig Tochter an, schon Fall für Jugendamt?

Antwort von +emfut+ am 19.08.2008, 19:52 Uhr

Die Frage ist halt, ob die Mutter überhaupt Hilfe von außen annehmen wollte und könnte.

Tatsache ist und bleibt, daß es die typische Opfer-Täter-Grenze in diesen Konstellationen nicht gibt. Wer weiß, was die Mutter hinter sich hat? Wer weiß, wie es ihr geht? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist die Mutter überfordert. Um dem Kind zu helfen, müßte man also der Mutter helfen - aber gerade in der Situation fällt es vielen Menschen schwer, Hilfe anzunehmen.

Meines Erachtens gibt es zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit eins: Oma und Du haltet Euch raus. Ein Hinweis an das Jugendamt ist sicher nicht verkehrt, aber solange das Kind physisch nicht leidet und die Wohnung in Ordnung ist, ist da wohl tatsächlich nicht viel zu machen.
Die zweite Möglichkeit solltet Ihr nur in "Angriff" nehmen, wenn Ihr Euch das zeitlich und emotional zutraut: Vielleicht kannst Du über die Kinder Kontakt herstellen. Mal die Frau mit Kind zum Kaffee einladen, einen gemeinsamen Besuch auf dem Spielplatz oder im Café vorschlagen. Begründung: Du suchst nach Spielkameraden für Dein Kind, oder so. Wenn man dann ins Gespräch kommt, kann man auch mal über Probleme sprechen und Vorschläge machen, oder auch mal die Nummer einer Erziehungsberatung rüberreichen.
Aber das ist nichts, was bis morgen funktioniert.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Mutter schreit ständig Tochter an, schon Fall für Jugendamt?

Antwort von lavilja am 19.08.2008, 20:28 Uhr

sehr schwierig... endlich mal ne nachbarin die sich kümmert.... ich weiss ja nicht recht, als vergleich der fall der kleinen carolina, da war die nachbarin ja auch noch kurz vorher zu besuch, und die kleine sah "gesund" und die wohnung "sauber" aus.... und danach dann das.....

will jetzt auf keinen fall damit sagen, dass sie so eine ist, aber es ist so schwer.... auf der einen seite könnte tatsächlich was schlimmeres dahinter stecken, sie total überfordert ist und irgendwann austickt, auf der andern seite gibts halt auch eltern die schneller mal laut werden anstatt lange zu erklären... (mein freund ist auch einer der laut wird, ohne sich böses dabei zu denken, aber er will dem kleinen damit halt grenzen zeigen, ich hingegen erkläre lang und breit ) und manchmal sind kinder einfach verdammt anstrengend, erst recht, wenn man den ganzen tag zuhause sitzt, dann schaukeln die sich gegenseitig hoch... ich frag mich nur grade, was für auswirkungen es für deine oma hätte, denn sie wird sicherlich davon ausgehn, dass sie das JA informiert hat... adressen mit anlaufstellen in briefkasten, denk ich, wird nicht viel bringen, denn die meisten mütter merken die überforderung (wenns dann so ist) nicht und wollen es erst recht nicht wahrhaben... WENN sies gemerkt hätte, bzw interesse an einer veränderung hätte, hätt sie sie nummern sicher schon lange selbst raussuchen können.... aber auch da, besser als gar nichts tun, wer weiss....

oje, war jetzt auch nicht grad hilfreich.... verdammt schwer, vorallem wenn man sich vorstellt, was wenn wirklich was passiert, und man einfach "weggesehn" hat... lieber einmal zu viel als zuwenig... aber was wird das JA schon tun, wenn da in den 5 min alles normal scheint - die sind doch so schon überfordert...

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Re: Mutter schreit ständig Tochter an, schon Fall für Jugendamt?

Antwort von mink am 20.08.2008, 9:18 Uhr

ich kenn deine omi nicht
aber wenn es so laut ist versteht sie auch sicherlich einiges von dem geschrei da kann sie selbst endscheiden ob es ein JA fall ist
aber wie fit ist denn eure omi
ist nur ein vorschlag aber ein versuch vieleicht kann sich oma ja mal anbieten das kind einen tag zu beträuen sozusagen als leihoma
vieleicht ist die frau wirklich nur überfordert
bei uns machen das manche ältere die keine eigenen enkel haben und nicht wissen was sie machen sollen
ich kenne die oma ja nicht
du hast es ja schon im posting selbst angesprochen

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Vielleicht jemand aus Berlin Nähe Kurt-Schumacher-Damm hier?

Antwort von Frau Maus am 20.08.2008, 9:26 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich denke auch, dass sie überfordert ist, aber nicht bereit, Hilfe anzunehmen. Das JA "auf den Hals hetzen" möchte weder die Oma noch ich. Andererseits geht es dem Mädchen wirklich nicht gut; es ist nicht so, dass die Mutter sie "nur" anschreit, und nachher ist alles in Ordnung. Das Geschrei geht beim Aufstehen los, weil das Kind sich der Mutter widersetzt und zieht sich durch bis abends zum Schlafengehen. Wenn die Kleine Hunger hat, brüllt die Mutter oft "du Vogel, lass mich in Ruhe!", und wenn das Mädchen nicht aufhört, geht die Mutter genervt in die Küche, reißt irgend `ne Packung auf, knallt sie dem Mädchen hin und sagt "so, und jetzt gib endlich Ruhe".

Den ganzen Tag läuft der Fernseher, und wenn die Tochter was zur Mutter sagt, reagiert sie total genervt. Sie soll sich ein Buch anschauen, oder was malen, oder irgendwas spielen, aber bloß ihre Mutter in Ruhe lassen. Und wenn sie dann Dummheiten macht, gibt es wieder ein riesen Geschrei von beiden Seiten. Wenn unsere Oma das nicht mehr aushält, ruft sie mich an, um nicht selbst auszuticken.

Ich selbst wohne längst nicht mehr in Berlin, sondern weit weg davon, sonst hätte ich keine Probleme damit, bei ihr zu klopfen und zu fragen, ob sie mit ihrer Tochter nicht mit runterkommen möchte zum spielen, da meine Kinder sich über die Spielkameradin freuen würden. Die Oma habe ich gefragt, ob sie der Mutter vielleicht anbieten könnte, die Tochter ab und zu für ein paar Stunden zu sich rüber zu nehmen oder mit ihr raus zu gehen, aber Oma meint, das schafft sie wohl nicht mehr (zu ihren zusätzlichen Verpflichtungen, die sie noch hat).

Ach, noch was, die Kleine ging bis vor kurzem in die Kita, jetzt nicht mehr. Hoffe, die Oma täuscht sich, und es sind bloß Ferien.

Das Mädchen leidet, ohne Frage, und der Mutter wird es nicht viel besser gehen. Ich kenne sonst niemand privat, der dort in der Nähe wohnt und Kinder in dem Alter hätte, über die sich Kontakte knüpfen ließen. Ist hier vielleicht jemand? Oder weiß jemand noch andere Möglichkeiten?

LG FM

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