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Geschrieben von Elamaus am 30.03.2006, 11:04 Uhr

Handyverbot an Schulen? Was denkt ihr darüber - sinnvoll oder eher nicht?

Bayern lässt Handy-Verbot an Schulen prüfen

Schockierende Videos auf Schülerhandys

Bayern lässt wegen mehrerer Fälle von Gewaltvideos auf Schüler-Handys ein Verbot für Mobiltelefone an Schulen juristisch prüfen. Nach Angaben eines Sprechers des Kultusministeriums ist aber kein "Schnellschuss" geplant. Ein Verbot ist unter Pädagogen umstritten.

22.03.2006 [Archiv]
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So sagte der Schulleiter der Hauptschule in Immenstadt, im Unterricht müssten Handys ausgeschaltet sein, in den Pausen dürften Schüler Botschaften zum Beispiel von ihren Eltern abrufen.

Ministerin: Genau hinschauen
Mobiltelefone hätten im Unterricht ohnehin nichts zu suchen, betonte die bayerische Sozialministerin Christa Stewens(CSU). Sie rät Eltern, ihren Kindern nur Geräte ohne Foto- und Videofunktion zu kaufen und genauer hinzusehen, was ihre Kinder sich auf ihr Handy geladen hätten.

In Immenstadt waren mehr als 200 Schüler-Handys konfisziert und auf 16 Telefonen Gewalt-, Porno- und Sodomie-Videos gefunden worden. Gewalt- und Pornovideos wurden auch auf Schüler-Handys in Kaufbeuren und Augsburg entdeckt.

"Schockierend und abstoßend"
Selbst hartgesottene Polizeibeamte sollen entsetzt und schockiert gewesen sein, was sie da auf 16 Handys von 14- bis 17-jährigen Schülern zu sehen bekamen: bestialische Gewaltszenen, brutale Pornodarstellungen und sexuelle Aktivitäten mit Tieren. Die Videosequenzen waren der "coole Hit" in den Pausen in der Hauptschule von Immenstadt im Allgäu. Eine Mutter hatte sich beim Schulleiter Wolfgang Knoll beschwert und so die erste Handy-Razzia an einer bayerischen Schule ausgelöst. Mehr als 200 Handys von Schülern wurden vorübergehend beschlagnahmt.

Ein paar Tage später wiederholte sich der Vorgang in kleinerem Rahmen in Kaufbeuren. Wieder wurden Schüler-Handys konfisziert, diesmal waren es 35 Telefone. Auf drei Apparaten wurden brutalste Gewalt-Videos gefunden. Sozialministerin Christa Stewens (CSU) zeigte sich entsetzt. "Das ist schockierend und abstoßend", erklärte sie und fügte hinzu: "Das gefundene Material ist schlicht menschenverachtend und hochgradig jugendgefährdend." Eltern sollten ein Auge darauf haben, was ihre Sprösslinge auf den Handys hätten.

Eltern oftmals uninformiert
Gerade hier liegt für manche das Problem. Denn viele Eltern können mit den modernen Handys gar nicht umgehen. Von einer "Bluetooth- Funktion" haben sie oftmals noch gar nichts gehört. Dies ist nämlich die "Zauberformel" hochmoderner Handys. Mit der kabellosen Bluetooth-Funktion können Datenmengen wie Videosequenzen von Handy zu Handy schnell und mühelos überspielt werden, eine beliebte Pausenaktivität unter Schülern.

"Wir haben bisher zu stark auf die ökonomischen Probleme beim Handy geachtet", räumt Elisabeth Seifert ein, Geschäftsführerin der Aktion Jugendschutz in Bayern. Bis Pfingsten ist ein Handy-Ratgeber für Eltern geplant. Er sollte die technikunerfahrenen Erwachsenen darauf hinweisen, was gerade unter Kinder- und Jugendschutzaspekten beim Handykauf zu beachten ist. Schulleiter Knoll bekannte selbst: "Ich weiß doch gar nicht, wie diese Handys funktionieren. Ich bin schon froh, wenn ich selbst eine SMS abschicken kann."

Ruf nach Medienpädagogik
Aus dem Kultusministerium wird der Ruf nach mehr Medienpädagogik an den Schulen laut. Ministerialrätin Cornelia Süß: "Die Brisanz dieses Themas ist bis zu den Vorfällen in Immenstadt und Kaufbeuren vielen nicht bewusst gewesen." Jetzt reiben sich manche die Augen, dass gerade in dem beschaulichen 14.000-Einwohner-Städtchen Immenstadt Pornos, Gewaltdarstellungen und Sodomieaktionen unter 14- bis 17-Jährigen die Runde machten.

Hier sei präventive Medienpädagogik gefragt, denn: "Schutz gegen solche Darstellungen gibt es nicht", sagt Süß. Sie weist auf umfangreiche Möglichkeiten hin, die über das Kultusministerium abgerufen werden können: Beratungsstellen, Handbücher auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Serbokroatisch, und Experten, die für den Unterricht angefordert werden können.

Skepsis gegenüber Handyverbot
Ein vom Kultusminister erwogenes Handyverbot an den Schulen halten die meisten Eltern, Pädagogen und Medienexperten für nicht praktikabel. Immenstadts Schulleiter Knoll: "Im Unterricht müssen die Handys aus sein. Aber in den Pausen sollen die Kinder etwaige Botschaften ihrer Eltern abrufen können. Manche Familien haben gar kein Festnetztelefon mehr, die sind doch auf's Handy angewiesen." Auch politische Parteien sind skeptisch. Die Münchner FDP hat den SPD-Oberbürgermeister Christian Ude aufgefordert, sich beim Kultusministerium gegen ein generelles Handy-Verbot an Schulen einzusetzen.

In Immenstadt hatten sich Schüler beklagt, sie hätten unter dem Gruppenzwang gelitten, sich die brutalen Tierpornos und Gewaltvideos anschauen zu müssen. Sie seien froh, dass alles aufgeflogen sei. Den jugendlichen Tätern drohen von der Staatsanwaltschaft verhängte Erziehungsmaßnahmen. Die Schule will auf zusätzliche Sanktionen verzichten. Knoll: "Die sollen nicht zwei Mal bestraft werden."

Mit Material von dpa

 
13 Antworten:

Re: Handyverbot an Schulen? Was denkt ihr darüber - sinnvoll oder eher nicht?

Antwort von radischen am 30.03.2006, 11:13 Uhr

ich finds gut wenn es das handyverbot gäbe !

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Bin ich absolut dafür.....

Antwort von austrianmum am 30.03.2006, 11:14 Uhr

...wofür bitte brauchen Schüler während des Unterrichts ein Handy? Etwaige Nachrichten der Eltern ( oder wem auch immer) können sie auch nach der Schule empfangen. Ich bin 25 und während meiner Zeit im Gym hatte noch kein Mensch ein Handy-zumindest kein Schüler.

Olivia

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Re: Handyverbot an Schulen? Was denkt ihr darüber - sinnvoll oder eher nicht?

Antwort von Schokoladenkuchen am 30.03.2006, 11:18 Uhr

Ich bin dafür! Wozu braucht man in der Schule ein Handy?! Zum Vorzeigen?

Ich weiß gar nicht, wie ich es geschafft habe ohne Handy groß zu werden?! Damals waren die Dinger unerschwinglich. Nicht ein Mitschüler hatte eins in der Tasche. Ich bin jetzt 28 und habs überlebt!

LG nicki

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Re: Bin ich absolut dafür.....

Antwort von urmelausdemall am 30.03.2006, 11:20 Uhr

Ein eindeutiges JA, zur Abschaffung!!

Es ist sowieso nicht mehr ganz normal, das mittlerweile bald jeder 8-jährige schon ein Handy besitzt.

Können kaum schreiben, aber handy muß sein!

"noch kei hoor om sagg, abba dä kamm ine dasch"

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Zweigeteilte Meinung!

Antwort von Frosch am 30.03.2006, 11:26 Uhr

Hallo!

Also:
Handyverbot finde ich total OK, ich habe meine Schulzeit AUCH ohne Handy überlebt. Klar mußte ich manchmal an den öffentlichen Telefonen mit anderen Schülern Schlange stehen, aber auch das hat mich nicht umgebracht.

ABER:
Es ist absolut sinnlos, wegen dieser Gewaltvideos nun Handys zu verbieten. Dann schauen sich die Jugendlichen diese kranken Sachen halt daheim oder unterwegs an. Ich finde dies reinen Aktionismus, der überhaupt keinen Sinn macht.
Man sollte die Jugendlichen für das Material sensibilisieren. Sie sollen kapieren, daß das Zeug KRANK und primitiv ist, daß sie sich auf eine Stufe mit den Mißhandelnden begeben. Wieder ein Zeichen für die Verrohung der Gesellschaft. Ich sage nur "Running Man", irgendwann wird es so weit kommen :-(


Was mich irritiert: Manche Familien haben kein Festnetztelefon mehr. Aber ich kann doch als Kind vom Festnetz aufs Handy telefonieren? Und in meiner GANZEN Schulzeit war es nicht nötig, daß meine Mutter mich kontaktieren mußte. Und im Notfall gibt es immer noch das Sekretariat, daß man anrufen kann.

LG Antje

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Geht es nun um das Handy im Allgemeinen oder um Handy in der Schule ?

Antwort von Schwoba-Papa am 30.03.2006, 11:36 Uhr

Ich finde es etwas heuchlerisch innerhalb der Schule das Handy zu verbieten um sich gegen die Inhalte zu wehren. Dann tauschen sie halt mittags die Videos aus !

Diese Reglementierungswut nervt. Es ist verboten und es schreckt keinen ab. Das ist bei Alk und Zigaretten bei Jugendlichen unter 16 auch so.

Diese Videos erschaffen sich doch nicht selbst. Und seit Internet beschafft man sich alles auf Bild und Ton und das Handy ist noch höchstens ein Medium zum Zeigen.

Ich plädiere für Handyverbot in der Schule weil es für Jugendliche dort nicht wirklich wichtig ist UND dafür das Netzbetrieber endlich zur Verantowrtung gezogen werden, ebenso die Internetanbieter.

Grüßle

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Re: Zweigeteilte Meinung!

Antwort von vallie am 30.03.2006, 11:38 Uhr

schließe mich im großen und ganzen frosch an.

verhindert wird mit dem handyverbot in der schule nichts.

meine tochter ist jetzt 10, ich ahbe ihr schon mit 8 ein handy besorgt, das sie aber nie benutzt hat...ich finde es gut, daß ich weiß, ich kann sie erreichen, weil sie sehr oft mit freundinnen auf der straße unterwegs ist und es beruhigt mich schon außerordentlich. früher mußten sich unsere eltern auch nicht ganz so viele gedanken machen, daß uns was passiert...

handy ja, in der schule nein.

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FRAGE!

Antwort von Frosch am 30.03.2006, 11:41 Uhr

Hallo!

Wie sollen Internetanbieter die Verbreitung von Sexseiten "reglementieren"? Das geht doch nur von zuhause aus (PC mit eingeschränktem Zugang) - und da sind die Eltern gefragt.

Wie sollen Internetanbieter die Millionen (Billionen?) von Internetseiten nach sexuellem Inhalt durchforsten? Oder gibts da eine Methode, von der ich nichts weiß?

Manche Handys haben Internetzugang, und wer soll da abgestraft werden? Der Handyanbieter, der den Zugang anbietet? Oder der Internetanbieter?

Verwirrte Grüße - vielleicht kann mich da jemand mal informieren??

LG Antje

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Genau aus diesem Grund..

Antwort von violet am 30.03.2006, 11:50 Uhr

hat meine Tochter nur ein "altes" Handy bekommen.
Sprich eins ohne WAP, Kamera und dergleichen Schnickschnack.
Wirklich nur zum SMS schreiben und telefonieren. Mehr geht da nicht und das reicht.

Auch wenn sie meckert, ein anderes bekommt sie definitiv nicht.
Selber kaufen kann sie sich das auch nicht, viel zu teuer.

Ansonsten bin auch FÜR das Handyverbot.

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bin der meinung von frosch

Antwort von Yessi1974 am 30.03.2006, 11:53 Uhr

bin auch dafür die handy in den schulen abzuschaffen aber nicht aus DEM grunde1!!!

lg jessi1974

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Geht nicht gibts nicht !

Antwort von Schwoba-Papa am 30.03.2006, 11:53 Uhr

Das dachten Kazaa und Konsorten auch mal (Wir sind doch nur die Plattform, anbieten und runterladen tun doch andere) und schwups Klage und Laden dicht !

Jede Internetseite ist angemeldet und entsprechend für Inhalte verantwortlich. Woher bekommen die Handybesitzer die Movies denn ? Von entsprechenden Internetseiten die global agieren und sich somit in einem rechtsfreien Raum bewegen.

Jede Homepage oder Downloadplattform braucht einen Provider und der sollte die Verantwortung haben oder zu selbiger gezogen werden.

Es gibt nicht genug Steuerbeamte um jede Steuererklärung auf Hinterziehung zu prüfen, sollen wir deswegen den Straftatsbestand abschaffen oder resignieren ?

Gerade dadurch das nichts passiert (außer bei Wirtschaftskriminalität und Pädophile) fühlen sich viele im Internet sicher, das finde ich bedenklich.

Grüßle

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Re: Handyverbot in Schulen ja, aber...

Antwort von JoVi66 am 30.03.2006, 13:39 Uhr

....aber nicht generell. Ich würde mich - wie vallie- auch besser fühlen,. wenn ich weiß, ich kann mein Kind erreichen und es mich, wenn Not an Mann ist. Aber ohne all den Schnickschnack. Nur SMS und telefonieren.
Gruß Johanna

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Kein Verbot, nur ausmachen....

Antwort von kevome* am 30.03.2006, 15:03 Uhr

Ich habe zwar noch kein Schulkind, kann mir aber gut vorstellen, dass ich meinem Kind ein einfaches Teil in den Ranzen packe.

Ich bin berufstätig, mein Kind läuft morgens vom Hort in die Schule und mittags zurück, während ich im Büro bin. Da finde ich es einfach gut, wenn mein Kind für mich erreichbar ist, wenn ich früher/später heimkomme oder sonst irgendetwas ist.

Ich habe aktuell das billigste Prepaid-Handy , um für die KiTa jederzeit - auch in Besprechungen - erreichbar zu sein und so ein Teil in der Schultasche meiner Kinder würde ich schon sehr praktisch für mich und auch beruhigend finden.

Gruß Kerstin

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