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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 15.10.2004, 8:43 Uhr

Einreiseerlaubnis

Hallo famisa,

ich habe das ganze schon mehrfach durch, mit und ohne Erfolg.

Mein Ex und ich haben in Nigeria standesamtlich geheiratet und in Deutschland kirchlich. Zur Hochzeit in Deutschland haben wir drei Verwandte aus Nigeria eingeladen - seinen Onkel, seinen Bruder und seine Mutter. Das Visum für den Bruder wurde sofort abgelehnt, weil sein Bruder im "heiratsfähigen Alter" war und in Nigeria "bloß" studierte, man sah also keine ausreichende Rückkehrmotivation (jawoll!). Sein Onkel hat in Lagos eine gutgehende Werbeagentur und seine Mutter ist Pensionärin, aber schlicht aufgrund des Alters wäre sie nicht geblieben. bei beiden wurde bis einen Tag vor der Hochzeit überlegt, bis dann das Visum doch abgelehnt wurde. Wir hatten sogar schon die Flugtickets! Meines Erachtens wurde absichtlich so lange bis zur Ablehnung gewartet, weil wir sonst möglicherweise Widerspruch eingelegt hätten, aber so war die Zeit zu knapp. So mußten wir heiraten, ohne daß auch nur ein einizer Verwandter meines Mannes dabei war. Das fanden wir sehr schade. Aber zur Berantragung des Visums mußten wir unsere Einkommen, die Größe unserer Wohnung bzw. eine andere Schlafmöglichkeit und den "Rückkehrwillen" der Antragsteller nachweisen.

2001 war dann meine Schwiegermutter da, da ging das ganze von vorne los. Mein Mann machte eine Umschulung, verdiente also nicht sehr viel, also mußte ich mit meinem Verdienst für sie bürgen. Ich mußte Gehaltsabrechungen der letzten 3 Monate sowie eine Bestätigung meines Arbeitgebers, daß ich nicht gekündigt bin, vorlegen. Außerdem den Mietvertrag, um nachzuweisen, daß die Wohnung mit dem Gast nicht überbelegt ist. Und eine Kranken- und Haftpflichtversicherung mußten wir für sie nachweisen. Sie bekam dann das Touristenvisum für 3 Monate, aber auch nicht zu dem beantragten Zeitpunkt sondern später. Das war etwas unglücklich, weil wir sie fest zur Kinderbetreuung eingeplant hatten, weil ich da gerade nach Temis Geburt wieder anfing zu arbeiten.

Ich stehe dem Ganzen etwas ziespältig gegenüber. Einerseits sehe ich es ein: Warum sollte der Staat für meine Verwandschaft haften? Aber es ist schon demütigend, wenn man sich da vor der Ausländerbehörde praktisch nackig macht. Aber das geht dann leicht in die ganze Einwanderungsdiskussion über - ist Deutschland ein Einwanderungsland oder nicht und wie gehen wir mit Ausländern um, die herkommen wollen und mangels anderer Möglichkeiten halblegale Strohalme packen. Wäre durchaus mal interessant, aber das ist eigentlich hier nicht das Thema.

Schönen Gruß,
Elisabeth.

 
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