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Geschrieben von Ralph am 28.01.2006, 0:36 Uhr

Das ist aber eigentlich ein gänzlich anderes Thema... :-)

Hmmm, Ausgangspunkt war die These, daß Hitler ja auch etwas für die Arbeitslosen getan habe.

Wann die Autobahnen geplant wurden, spielt in diesem Zusammenhang aber eigentlich eher eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist doch, daß nach der Machtergreifung dieses Projekt angeschoben wurde und ganz objektiv dadurch viele in Arbeit kamen. Natürlich wurde das dann propagandistisch ausgeschlachtet bis zum geht-nicht-mehr.

Ich stimme Dir auch zu, was den Antisemitismus damals angeht, wenngleich ich eher glaube, daß das bei den meisten zunächst nicht ausschlaggebend war, sondern die meisten einfach einen Weg sahen, zu Arbeit und damit zu einem vergleichsweise überschauhbaren Lebensstandard zu kommen, ganz zu schweigen von der Selbstaufwertung, die mit einer Arbeitsaufnahme immer einhergeht.
Ich jedenfalls, so sozial in die Ecke gedrängt, würde für mich ebenfalls nicht die Hand ins Feuer legen, daß ich nicht auch einem solchen Bauernfänger auf dem Leim gehen würde.

Ich glaube zudem, daß der Bildungsstand heutzutage ganz allgemein höher ist als damals, deshalb kommen mir Zweifel, wer wirklich damals in der Lage war, die Gefahr in all ihrer Targweite zu sehen und abzuschätzen.
Es waren immerhin nicht mindere als die Herrschaften der Schwerindustrie, Krupp, Thyssen & Co., die selber nur an den Mammon dachten, glaubten, sie könnten den "kleinen Idioten Hitler" wie eine Marionette führen und mußten dann mit eigenen Augen ansehen, wie ihnen die Macht über Partei- und Staatsapparat mehr und mehr entglitt.

Über den Antisemitismus und dessen Geschichte wissen wir ja auch eigentlich erst seit der Nachkriegszeit etwas besser bescheid.
Auffällig, wenngleich auch historisch für mich vollkommen folgerichtig, ist, daß ganz besonders viele Juden im Bank- und Geldwechselgeschäft tätig waren und es bis heute noch sind. Um das zu begreifen muß man aber wissen, daß durch Jahrhunderte hindurch es den Juden, nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa, zumeist verboten war, einer Handwerksgilde oder anderen Berufen beizutreten. Das Geschäft mit Geld, ein uraltes im Übrigen, und z.T. auch der Handel, wurde ihnen belassen, und so wundert es nicht, daß es Juden waren, die schon vor vielen Jahren Bankinstitute gründeten, z.T. mit Handelsdynastien verwoben und verknüpft, die im Laufe der Jahrhunderte aufgrund der ja zweifellos vorhandenen Nachfrage reicher und reicher wurden.
Das alles wurde den Bevölkerungen natürlich nicht gesagt, nur ließ sich auf dem aktuellen Stand bestens der Antisemitismus züchten.
Darin sehe ich jedenfalls einen der Hauptgründe, weshalb der Antisemitismus nach dem ersten Weltkrieg überhaupt so hochkommen konnte.

Heute sehe ich es sehr viel differenzierter. Da gibt es immer noch die Ewiggestrigen, die z.T. prominenten Beistand bei der Leugnung des Holocaustes erhalten, neuerdings ja sogar mit staatlichem persischen Siegel, dann macht es die Siedlungspolitik der Israelis dem modernen Antisemitismus auch allzu leicht, und die Politik des "Aug um Aug, Zahn um Zahn" spielt m.E. auch dem Antisemitismus allzuleicht in die Hände, und schlußendlich darf man als Deutscher die letzten beiden Punkte israelischer Politik nicht kritisieren bzw. in Frage stellen. DAs halte ich absolut nicht für hilfreich bei der Bekämpfung des Antisemitismus. Ich jedenfalls bin dann mit meinem Latein relativ schnell am Ende, weil es dafür heute keine rationale Begründung gibt.

Schwieriges Thema...

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

 
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