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Werbung, Werbeverbot

Thema: Werbung, Werbeverbot

... Darüber habe ich nochmal nachgedacht. Doch, ich denke schon, dass die Bewerbung der Säuglingsmilch die Mütter beeinflusst. Natürlich nicht so direkt ("Cool, die MUSS ich haben!"). So blöd ist glaube ich keiner. Wenn ich zB eine tolle Wimperntusche in der Werbung sehe, weiß ich ganz genau, dass die bei mir total verklumpt aussieht und nie im Leben so wie bei dem Model. Aber: Die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Werbung gezeigt wird, ruft das Gefühl hervor, dass es eben ganz normal ist, dass ein Kind per Flasche ernährt wird. Auch wenn der Herr Hipp zähneknirschend dazu sagt, dass Mumi das Beste ist. Noch als Jugendliche dachte ich, dass alle Kinder immer mit Flaschenmilch ernährt werden, ich wusste gar nicht, was stillen ist! Das kam aber auch durch die Kinderbücher, in welchen zu einem Baby immer auch eine Flasche und ein Schnuller abgebildet wird. Aber nie eine Brust. Dennoch halte ich ein Verbot dieser Werbung nicht wirklich für sinnvoll, ich bin nicht sicher. Ich finde Verbote generell nicht so förderlich. Vielleicht sollten die Hersteller für jeden Premilch-Spot auch einen Mumi-Spot mitbezahlen, welcher von der LLL oder sonstwem gemacht wurde. Und ich denke, es ist schlichtweg zu spät, die Werbegehirnwäsche aus den Gemütern zu kriegen. Wenn die eigene Kinderärztin äußert "Wollen Sie Ihrem Sohn nicht mal was Richtiges geben, zum Beispiel Premilch?", sehe ich keine Chance auf vernünftige Stillförderung mehr in diesem Land.

von Ottilie2 am 06.10.2013, 10:04



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

"Vielleicht sollten die Hersteller für jeden Premilch-Spot auch einen Mumi-Spot mitbezahlen, welcher von der LLL oder sonstwem gemacht wurde." Das ist doch mal ne gute Idee! :)

von Kräuterzauber am 06.10.2013, 11:01



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

hey seit wann ist denn die werbung verboten?schaue zu wenig tv in letzter zeit.aber ich muss dir recht geben,als jugendliche dachte ich auch alle bekommen flasche und nur die ökos stillen.das war bei uns in der familie und vorfeld einfach so.ich bin auch voll der sonderling das ich noch stille wo er nun schon 15 monate ist.kenne auch nur 3 frauen die über 2 jahre gestillten haben.und das zu einer zeit wo die flasche der hit war.

von paulchen81 am 06.10.2013, 12:46



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Dieses "Werbeverbot" wurde teuer erkauft. Zig Babys sind nämlich dafür gestorben. Durch die teils extrem unethischen "Werbemaßnahmen" der Babyhersteller wurde nämlich ein gezieltes Abstillen der Mütter gefördert - zu dem preis das gerade in den Entwicklungsländern es zu einer extrem hohen Streberate wegen Krankheit und Verhungern der Babys kam. Dazu kam ein das teils heftige "Abwerben" in den Kliniken hier in den europäischen Ländern, mit dem Ergbenis das die Stillrate extrem sank. Zudem fällt Pre und 1ner Milch unter die Diätverordnung - und deshalb hat es eben den besonderen gesetzlichen Schutz. All das wurde aber notwendig, weil die Hersteller sich eben nicht freiwillig an die Spielregeln gehalten haben - entsprechend kann ein Werbeverbot da auch durchaus damit begründet werden. Solange die Hersteller, egal auf welche Kosten, nur ihre eigenen Vorteile sehen, solange muß eben der Gesetzgeber auch notfalls so regulierend eingreifen. Würden sich alle an die "Spielregeln" halten, wäre sowas nicht notwendig. Was die hersteller im übrigen bis heute nicht machen, zwar gibt es nciht mehr die fernsehwerbung (mit der ich teils noch aufgewachsen bin), aber immer noch wird unterschwellig weiter beworben. Warum wohl wird man im KH, beim Kinderarzt, in Drogerien usw auch heute noch mit "Gratisproben" quasie zugeworfen. Und, es sind Pre-Proben!!!! Warum werden Kinderärzte bewußt falsch oder besser gesagt nur halb, geschult? Bevor ich schwanger wurde war ich zB der festen Überzeugung, mit Monaten fängt man mit Beikost an, stillt dann über Nacht!!! ab und dann ist das Kind vom Tisch. Und das obwohl ich aus dem Ernährungsbereich komme. Und ich denke mal, genau das ist nämlich sehr, sehr weit verbreitet. Und genauso sieht es mit Säuglingsmilch/Stillen aus. Ich habe schon von Müttern gehört, denen wurde von Hebammen gesagt, bloß nicht stillen, die Babys kauen die Brustwarzen ab. meine Hebamme hat mir zB gesagt, ich wäre schuld!!! an den Bauchschmerzen meines Sohnes weil ich zu oft stille, und mit 10 Tagen !!! müßte ein Säugling durchschlafen. In den einen KH hier bekommt eine Mutrter nach der geburt quasie ein halbes "Starterset" mit, Schlafsack, Flasche, Pre-Nahrung. Die Schwestern dort reden von erfolgreichen Stillen, wenn das Kidnd as erste mal an der Brust getrunken hat - ab dann darf es auch den Schnuller haben wenn Mama will. Also zu einem Zeitpunkt, wo wohl 99% aller Frauen nicht einmal einen Milcheinschuß hatten, aber das stillen klappt. Übrigens, die Abstillrate in dem KH bzw von abstillen kann man da ja noch nicht wirklich reden, ist sehr hoch. Aber KH bezeichnet sich selbst als stillfreundlich.... Hatte dort die Elternschule besucht, mitbekommen habe ich dort nach einem 2 Std Vortrag über Erstpflege: 1 Box von Aptamil, samt Löffel, Flasche, Prenahrung, zig Infos übder die "richtige" Säuglingsernährung. Eine zweite Box von Hipp, mit Öltüchern, Pflegemittel und Infos zur Babyernährung. Das dritte war ein Beutel von penaten mit Feuchttüchern und Pflegemittel. Ach ja, und bei der U3 beim Kinderarzt gab es dann die große Dose von Hipp für Babynahrung, samt großer Flasche udn Infos - das nur bei 2 !!! Erlebnissen. Bei keinem !!!! von diesen beiden gab es eine Info darüber, wie man richtig und erfolgreich stillt!!!! Von keiner Werbung zu sprechen - trotz verbot - ist also absolut falsch.

Mitglied inaktiv - 06.10.2013, 13:23



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Dass eine schwangere Frau denkt es sei "ganz normal" Babys mit der Flasche zu ernähren halte ich schlichtweg für unmöglich. Wenn ich jetzt mal kurz überlege aus welcher Quelle man in der Schwangerschaft mindesten über stillen informiert wird dann fällt mir auf die Schnelle ein: - Krankenhaus - etliche Riesenplakate plus Infomaterial - Frauenarzt - Informaterial - Hebamme - Infomateial - Kinderarzt - Infromaterial und etliche Riesenplakate - Geburstvorbereitungskurs Es ist mitnichten also so, dass für Stillen keine "Werbung" (in Form von Information) gemacht wird. Ich halte es einfach für unverhältnismässig ein ganz normales, legitimes Produkt dass keineswegs schädlich ist unter Werbeverbot zu stellen. Sicher ist es gut über stillen zu informieren, dennoch soll es bitte die Entscheidung und zwar freie Entscheider einer jeden Frau sein ob sie stillen möchte oder nicht.

von Fuchsina am 06.10.2013, 15:27



Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Das mag bei euch so sein. Hier gibt es weder im KH ein Werbeplakat wegen Stillen, noch beim Kinderarzt, Hebamme oder Frauenarzt. bei letzteren hängen aber massig Plakate rum wie man Brustkrebs früh erkennt, und Babyfotos. Wie das in dem einen KH abgeht habe ich oben beschrieben. Thema stillen bei dem Elternseminar wurde "abgearbeitet" mit den Worten: Mütter welche stillen wollen sollten sich frühzeitig ein Stillkissen besorgen, Stilleinlagen und auf ihre Ernährung achten. Kein !!!! Wort von Stillpositionen, Stillberaterinnen, Stillabständen, das es Stillhütchen bei Problemen gibt, usw. Geschweige denn ein Infomaterial wo überhaupt Stillpositionen oder sonstwas abgebildet waren. Ein Nachwort gab es dann noch, wir raten den Müttern dazu, wenn sie ihre Kinder im Babyzimmer abzugeben, dann auf jeden Fall DEUTLICHST draufschreiben udn auch mehrmals den zettel fest drankleben, ob das Kind gestillt wird und/oder ob es Schnuller bekommt. Schnuller würden sie auch erst geben, wenn das mit den Stillen richtig klappt - ach ja, wann genau erfolgt noch einmal der Milcheinschuß und wann werden heutzutagen die meisten Mütter entlassen?????? Übrigens, die Kollegin meinte dnan auch, Zettel wirklich fest kleben, weil die gerne abgerissen werden - HALLOOOOO Ich kenne übrigens einige Mütter, deren Kinder dort einfach die Flasche bekamen, teils wurde schon am Tag der geburt gesagt, man muß zufüttern wegen gewichtszunahme. 2tes KH, auch dort Elternschule. Dort gibt es Stillvorträge, geleitete von einer Stillberaterin. Zudem wöchentliche kostenlose Stilltreffs, Kinder werden, wenn zugefüttert werden muß und wenn Mutter vor hat zu stillen, nach Möglichkeit NICHT mit der Flasche gefüttert. Gibt nämlich Alternativen, die sind aber Zeitaufwendiger. Es wird auf die Gefahr der Saugverwirrung hingewiesen, jede Mutter hat nach der Entbindung im Zimmer Infomaterial zum Thema Stillen liegen. Die Schwestern schauen nach, helfen beim Anlegen (noch im kreissaal die Hebamme). Bei bedarf werden Stillhütchen und Brustwarzencreme, genau wie hömopatische Mittel den Frauen gegeben, eine Stillberaterin hilft bei Problemen. Plakate hängen aber auch da keine aus, sehr wohl aber zur Elternschule. Kinderarzt: Ja, massig Plakate und Proben von Hipp, Alete und Co. Wie gesagt, die "Gratisproben" gibt es gleich bei der U3 dazu. Muß aber sagen, der Arzt ist ansonsten stillfreundlich(er), zumindestens weiß er das bei Soor Mutter und Kind behandelt werden müssen, das eine Stilldiät überflüssig ist und er schreit nicht gleich "Abstillen" weil das Gewicht zu hoch oder zu niedrig ist. Er hat noch nicht einmal was dazu gesagt, als ich bei der U6 meinte, Sohnemann isst wenig, stillt dafür aber lieber. Er meint, solange Kidn fit, Mutter zufrieden, ist alles bestens. Frauenarzt: Wie gesagt, kein Infomaterial, keine Plakate wegen Stillen, nur Brustkrebs. Dort nicht einmal der Hinweiß, das Frauen mit langen Stillen das Brustkrebsrisiko senken können, ebenso bezüglich anderen Frauenleiden. Infomaterial wegen Schwangerschaft, Stillen oder sonstwas habe ich bei der Ärztin nichts bekommen. Als "Stillpille" ist nur eine bekannt. Sie ist aber freudig überrascht, wenn Frauen länger stillen - muß man ja schon positiv bewerten. Hebamme: na die war ein Thema für sich. Ich glaube, das Thema stillen im GVK wurde mit dem Satz, Frau kann stillen oder Flasche geben "abgefertigt". Ach ja, und das ein KH hier stillfreudnlicher ist als das andere, und das sie dauernd Probleme wegen Stillproblemen bei vielen Frauen hätten die in dem einen KH entbinden (das was ich als erstes beschrieben habe). Dazu gab es dann mehrere Zettel, wo sich auch einer mit dem Thema stillen "befaßte". Frau müßte Bruist vorbereiten, am besten mittels harter Bürste, Zitronensaft oder das der Mann an der Brust nuckelt um sie "abzuhärten". Dazu dann der Hinweiß, es darf nur alle 3-4 Std angelegt werden, Frau muß Stilldiät einhalten, es empfiehlt sich der Kauf eines Stillkissens. Ach ja, und im GVK durften wir uns Stillhütchen anschauen. Nach der Geburt, tja das habe ich ja oben beschrieben. ich habe diese Frau irgendwann angelogen ihr irgendwas von Stillabständen gesagt - weil ich sei ja schuld, weil alte Milch sich mit neuer mischt usw. Ehrlich gesagt, hätte ich das Stillseminar vorher nicht gehabt, und so nichts über Stillberaterinnen und Stilltreffs gewußt, diese Frau hätte es geschafft das ich schnell mit dem Stillen wieder aufgehört hätte. Weil man nämlich im Hinterkopf hat, das gerade Hebammen da dann eine Hilfe sein sollen und die sich ja auskennen müssen. Zumal sie ja auch noch sagt, die hätte jede Menge Stillerfahrung - ich frage mich heutzutage nur, mit wen und wie. Übrigens, um das ganze noch "voll" zu machen: Hausarzt: Unterstützt das stillen, erst recht langzeitstillen völlig. Fragt nur, wird gestillt ja oder nein udn gibt dann stillverträgliche Medikamente - von sich aus. Zahnarzt: ebenso Orthopäde: ot: wie, ihr 10 Monate alter Sohn wird noch gestillt, der braucht doch endlich mal was anständiges im Mund. Lassen sie den quatsch mit dem stillen und stillen sie endlich ab. Der hätte mir da dann auch ein medikament gespritzt was absolut nicht stillfreundlich war - obwohl er wußte das ich stille. War ihm völlig egal! Schmerztherapeut: Massagen/Krankengymnastik kein Thema, solange sie stillen - und das geht vor solange es geht - machen wir die nicht medikamentöse Behandlung. Hinweiß, Patientin stillt auf Verordnung, damit ist KK auch bestens zufrieden. Endokrinologe: Knoten in der Schilddrüse. Seine Worte, die wachsen extrem langsam, wir kontrollieren alle 4- Monate, sollte er zu stark wachsen, müssen wir schneller handeln. Ansonsten stillen sie solange weiter, wie ihr Sohn mag, die weitere Abklärung können wir nach dem Abstillen machen. Langes Stillen ist um einiges besser als jetzt nur, wegen des Verdachts, abzustillen. Oder auch nur 1-2 Tage notgedrungen auf die Pre auszuweichen. Würde wirklich umfassend überall über Stillen informiert, dann wäre dieses Forum wohl überflüssig. Schau dir die Fragen hier an, 90% davon gehen auf mangelndes Stillwissen zurück. Fast alle diese Fragen sollten, wenn Ärzte wirklich umfassend informieren würden, wenn Frau wirklich überall Zugang zu Infomaterial wegen Stillens hätte bzw es ihr genau wie Proben, Infomaterial und Co der Babyhersteller "überreicht" werden würde, gar kein Thema sein. Stattdessenw erden die meisten Frauen alleine gelassen, bekommen "bestenfalls" noch Halbwissen vermittelt oder völlig veraltetet Info´s. Nicht umsonst stillen die meisten Frauen gerade zu den berühmten "Schüben" ab - wenn es denn dann nach dem Milcheinschuß überhaupt wirklich losggegangen ist. IMO kann man sich aber erst dann wirklich entscheiden, wenn man wirklich alle Informationen - und zwar unabhängige - vorliegen hat - und genau daran scheitert es. Entsprechend macht das Werbeverbot da nur etwas "Gleichgewicht".

Mitglied inaktiv - 06.10.2013, 16:44



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Ich möchte nicht sagen, dass ein Werbeverbot unsinnig ist, ich finde es einfach nicht sooo wichtig. Und zu dem wegen deiner Schwester: Ich habe anfangs auch zufüttern, abpumpen und den ganzen "Spaß" gehabt. Bei mir ging es richtig schwer los. Ich wollte aber um jeden Preis stillen und habe gekämpft. Nur weil die Fertigmilch beworben wird, hätte ich sicherlich nicht auf Flasche umgestellt. Dass Ärzte und co. häufig keine Ahnung haben, merke ich auch mehr und mehr. Ich denke mir dann trotzdem: Jede Frau kann sich im Inet und hier belesen und informieren und dann passt das schon. Verstehe die ganze Aufregung wegen der Werbung nicht ganz...

von samoe am 06.10.2013, 21:44



Antwort auf Beitrag von samoe

Klar kann man sich informieren und recherchieten, aber es bleibt eine aktive Suche und nicht ein passives Geflutet werden wie die Werbung für Milchnahrung. Mit einem Wegfallen des Werbeverbots kämen automatisch wieder die Werbegeschenke: Beutel mit PRE in Pulverform, Sauger und was weiß ich. Mein Stillstart war der reinste Hürdenlauf, da hätte ich Werbegeschenke im Zusammenhang mit PRE echt nicht brauchen können.

von chrpan am 06.10.2013, 23:00



Antwort auf Beitrag von chrpan

So sehe ich das auch. Meine Hebamme meinte auch, bloß nicht vor der Geburt schon sowas kaufen, sonst wird man später viel zu leicht "verführt" das auch zu benutzen. Würde man das geschenkt bekommen, wäre es noch leichter...

von angi159 am 07.10.2013, 08:07



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Werbeverbot für Säuglingsnahrung? Aber nur im Fernsehen oder was? Ich sehe nämlich ständig in irgendwelchen Zeitschriften Anzeigen dafür. Aber wo wir schon beim Thema sind: Ich habe letztens eine Reportage gesehen von einem Land (weiß leider nicht mehr welches), in dem jetzt ein Gesetz erlassen wurde nachdem alle Mütter verpflichtet sind mindestens 6 Monate zu stillen. Hintergrund war eben auch die hohe Säuglingssterblichkeit durch Fertigmilch. Die wird oft mit verkeimten Wasser zubereitet oder mit Wasser gestreckt, weil sie so teuer ist. Was haltet ihr davon? Ich muss sagen ich finde das schon nicht schlecht. Ich glaub viele Frauen wissen nicht was sie verpassen oder geben zu früh auf bei Startschwierigkeiten. Ob man sowas auch bei uns durchsetzen könnte oder gäbe es dann einen Aufstand? ;)

von Alfina am 06.10.2013, 15:58



Antwort auf Beitrag von Alfina

werden sie dann bestraft? Ins Gefägnis geworfen? Werden ihnen die Kinder weggenomen? DAS geht entscheidend zu weit und zum Glück kann man in diesem Land noch selber entscheiden wie man sein Kind ernähren möchte.

von Fuchsina am 07.10.2013, 11:10



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Hmm, also ich finde das Werbeverbot jetzt auch nicht soooo sinnvoll, zumindest in Industrieländern, wo es sauberes Wasser gibt. Ich meine, jeder weiß, es gibt Flaschenmilch. Wenn man wirklich stillen möchte, dann kämpft man dafür und lässt sich nicht "verführen". Wenn es eben warum auch immer nicht klappt, greift man zur Flaschenmilch ob nun mit oder ohne Werbung. Wenn man nicht so sehr hinter dem Stillen steht, würde auch ein Werbeverbot niemanden zum stillen "zwingen". Mmh, so sehe ich das. Ich muss aber auch sagen, dass ich aus einem sehr stillgeprägtem Umfeld komme. Alle bei uns stillen oder haben gestillt, teils auch lange. Ich kenne es gar nicht anders. Wegen den ganzen Probepackungen. Sehe ich auch nicht so eng: Ich wusste, ich wollte stillen. Davon hält mich auch kein Werbepaket voller Flaschen und Probepackungen ab. Jede enscheidet sich doch mal fürs stillen. Wer sich dann von so etwas "ablenken" lässt...sorry, dem ist generell nicht zu helfen.

von samoe am 06.10.2013, 16:02



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Das ist wahrscheinlich von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Bei uns wird auch mehr für Flasche Werbung gemacht als fürs stillen. Und fuchsina: selbstverständlich gibt es schwangere Frauen mit dem Bild im Kopf "Baby und Flasche ist normal". Ich war vor 10 Jahren auch so eine. Warum? Weil ich nie eine Frau hab stillen sehen! Weil die Gesellschaft, unsere Mütter und grossmütter uns das stillen nicht vorgelebt haben und sie schlichtweg keine Ahnung vom stillen haben! (Ausnahmen mag es natürlich geben). Vielleicht bist du ja mit dem Bild der stillenden Mutter aufgewachsen. Dann hattest du eben Glück, aber viele andere eben nicht. Und wie viele Hebammen draußen rumlaufen und Mist erzählen sieht man hier im Forum auch oft genug. Zum Glück hatte ich beim 3. Kind eine großartige Hebamme. Ihr hab ch sehr viel zu verdanken, neben dem stillen eben auch das familienbett und den Verzicht auf Brei bzw. die Beikost nicht nach dem Plan der Industrie einzuführen.

von Kräuterzauber am 06.10.2013, 16:53



Antwort auf Beitrag von Kräuterzauber

Dem kann ich nur zustimmen. In meinen Freundeskreis ist ein !!! andere Mutter die gestillt hat, alle anderen haben Flasche gegeben. Bei vielen weiß ich, das schon deren Mütter auch Flasche gegeben haben. Ist halt die Generation welche ihre Kinder vor den 80igern bekommen haben. Und bis dahin war es hier absolut verpönnt zu stillen, sowas haben nur asoziale gemacht oder denen das Wohl der Kinder egal war. meien Mutter hat genausowenig gestillt wie meine Schwiegermutter. Wenn nicht eh schon im KH noch medikamentös ein Milcheinschuß verhindert wurde - oft eine Nebenwirkung der damaligen "Geburtsmedikamente", dann haben die Frauen meistens abgestillt weil es hieß, die Milch sei giftig wegen Schadstoffebelastung udn Co. Meine Schwester hat lange um das stillen gekämpft, die haben die ersten Monate mit stillen, abpumpen und Pre zufüttern verbracht - solchen Frauen zolle ich echten Respekt. Eben die welche stillen wollen, nicht können, aber nicht aufgeben sondern kämpfen. Wer nicht stillen will, auch OK, kann jeder selbst entscheiden, man sollte sich aber eben nicht vormachen, das Säuglingsmilch gleichwertig ist, es ist eben eine völlig andere Art und Weise sein Kind zu ernähren. Dieses gleichstellen aber ist IMO völlig falsch. Anders heißt dabei eben aber nicht besser oder schlechter - nur falls jetzt wieder ein Aufschrei losght, sondern völlig wertfrei genau das was es meint, anders...

Mitglied inaktiv - 06.10.2013, 18:39



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Sehr tolle Beiträge. Kann euch nur zustimmen. Ich bin ja Erzieher und habe mit meinem Baby "meine" Kinder besucht. Und die haben nicht verstanden, dass das Baby Milch aus der Brust bekommt und nicht aus der Flasche (ein Mädchen ist 12 und selbst die wusste nicht, dass das geht)...

von angi159 am 06.10.2013, 20:53



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Bilder wirken direkt im Unbewußten, quasi an der Ratio hinten vorbei. Man kann schon in gewisser Weise gegensteuern, aber sich schwer ganz davon freimachen. Jetzt ein Werbeverbot für PRE abschaffen zu wollen halte ich schlicht für zynisch. Und nur, weil anderes beworben werden darf, das mindestens überflüssig und, was Alkohol, Tabak, SUVs etc betrifft, gefährlich ist, brauchen wir dem doch bitteschön nicht nachzueifern! Viele von euch kritisieren, dass statt "Stillt länger" "Gebt früher Beikost wurde". Warum also nicht sich Werbeverbot für Tabak, Alkohol, Nim* 2, F*uchtzwerge oder whatever wünschen wie bei PRE? Was soll denn bitteschön besser werden, wenn es Werbung für PRE gibt?? @Fuchsina: übers Stillen wird eine Schwangere informiert, wenn sich schon längst ihr Weltbild bzgl Leben mit Baby etabliert hat! Die Stillinfos nutzen ohnehin nur denen, die vorhatten, zu stillen, um zu wissen, wen sie fragen können. Wieviele Frauen haben zumindest anfangs Krisen beim Stillen zu überwinden,.da wäre jedes einzelne Plakat mit glücklich -ausgeschlafener Jungmutter und zufrieden-drallem Baby mit PRE-Flasche im Mund wenig förderlich um das Vertrauen in sich und das Kind zu stärken oder zu etablieten. Und das hat nichts mit "Gefährdung einer Wahlfreiheit" zu tun! Eine echte Wahl gibt ey erst, wenn Stillen und Fläschchen gleich etabliert , gleich respektiert und gleich bekannt und Teil der allgemeinen Gesellschaft sind, frei jeden Stigmas. Ich denke nicht, dass Werbung für PRE uns dorthin bringt.

von chrpan am 06.10.2013, 20:55



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Gutes Thema! Also ich hatte auch nicht den Eindruck, dass für's Stillen keine Werbung gemacht wird bzw. nicht darüber aufgeklärt wird. Das einzige was wirklich noch fehlt wäre ein TV-Spot. Aber es kommt glaub sehr darauf an aus welcher Region man kommt. Bei uns ist das jedenfalls kein Thema. Ich selbst bin nie davon ausgegangen, dass man Kinder mit der Flasche ernährt. Meine Mum hat zwar die Zwillinge mit der Flasche großgezogen, aber all meine Tanten haben gestillt z.T. auch recht lange. Für mich gab es überhaupt keinen Anlass zu überlegen ob ich stille oder nicht. Es war klar wie Kloßbrühe, dass ich stille. Das habe ich nie in Frage gestellt. (Es hat zwar dann nicht hingehauen, aber das war erst als ich schon stillte.) Manchmal habe ich eher den gegenteiligen Eindruck: Es herrscht ein gewisser Stilldruck. Das soll nicht heißen, dass man Frauen nicht zum Stillen motivieren soll, aber Frauen die nicht stillen werden oft etwas schräg angeschaut. Aber das kann ja auch wiederum sehr regional sein. Noch was zur Stillpflicht, die in einem obigen Beitrag angesprochen wurde: In einem Land in dem es keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser gibt, macht das sicher Sinn. Auf der anderen Seite: Was ist mit den Frauen bei denen es nicht klappt? Gibt es in den Ländern genügend Sitllberaterinnen, die helfen können? Ich denke da auch an uns: Mein Kleiner hatte wohl eine Saugschwäche und später die falsche Technik. Schon im KH wurde nicht gut beraten. Bald waren meine Brustwarzen hin und ich hatte ständig Brustentzündungen. Ich habe lange gekämpft und mir auch Beratung gesucht - aber letztlich war es gut dann abzustillen. Ich war gesundheitlich und nervlich am Ende. Und wenn es so weitergegangen wäre, hätte die Beziehung zu meinem Sohn ernsthaft darunter gelitten. Ich bin froh und dankbar, dass ich auf Nahrung zurückgreifen konnte. Wenn in Deutschland eine Stillpflicht bestünde, will ich mir nicht ausdenken wie es gewesen wäre, wenn ich verpflichtet gewesen wäre weiterzustillen.

Mitglied inaktiv - 06.10.2013, 21:58



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Ich sehe das so wie im AP bereits geschrieben wurde ("Vielleicht sollten die Hersteller für jeden Premilch-Spot auch einen Mumi-Spot mitbezahlen, welcher von der LLL oder sonstwem gemacht wurde.") Meiner Meinung nach wäre ein Werbeverbot nicht unbedingt nötig, wenn das Stillen ebenso beworben werden würde. So wären etliche Frauen wesentlich aufgeklärter und würden sich von der Werbung nicht so einfach beeinflussen lassen. Ich bin ebenso der Meinung, dass die Aufklärung übers Stillen während der SS wie auch nach der Geburt nicht ausreicht. Kann nur von mir selbst berichten: Schon in der SS stand für mich fest, meine Sohn zu stillen, mindestens 1 Jahr (gehöre übrigens auch zu den Flaschenkindern). Habe mir aber nie Gedanken darum gemacht oder mich näher belesen (ein Fehler, wie ich heute weiß), schließlich hatte ich ja meine hebi, die würde mir schon sagen wie es geht. Dass eben jener Rat und die Ratschläge von anderen "Fachkundlern" (KIA, Kinderkrankenschwester etc) eben dazu führen würde, dass mein Sohn momentan dabei ist, sich aufgrund zufüttern zur Flasche hin abzustillen, hätte ich nie erwartet. Erst dank diesem Forum und einer sehr lieben Stillberaterin weiß ich, wo das Problem liegt und versuche es wieder zu beheben. Aber schade ist es trotzdem, dass es erst so weit kommen musste. Daher denke ich: Selbst wenn sich viele Frauen aufgrund der fehlenden Werbung für das Stillen entscheiden, werden sicherlich viele leider viel zu früh abstillen, da ihnen die Aufklärung und Hilfe fehlt bzw sie nicht wissen, wo sie eine qualifizierte Hilfestellung bekommen können. LG

von Strawberry-Cherry am 06.10.2013, 23:27



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Da fällt mir noch was ein. Der Satz vom Onkel hipp "und nach dem stillen gibt es die und die Milch von hipp..." Damit wird auch wieder ein falsches Signal gesetzt. Klar, blöd angeschaut zu werden wenn man nicht stillt ist nicht schön. Aber die Blicke die du erntest wenn du ein "großes" Kind "immernoch" stillst gehen mir dann doch an die Substanz, weil da manche richtig angewidert schauen.

von Kräuterzauber am 07.10.2013, 08:47



Antwort auf Beitrag von Kräuterzauber

Klar, das ist die andere Seite: Langzeitstillerinnen werden auch blöd angeschaut. Da gebe ich dir vollkommen Recht. Und das finde ich genauso blöde und daneben, wie wenn man Flaschenmamis schräg anschaut. Zum Satz vom Hippie: So schlimm finde ich den nicht - oder meinst du er suggeriert, dass Frauen nur wenige Monate stillen und dann zur Milch greifen sollen? Klar die Empfehlungen sind: mindestens 6 Monate stillen, und mit Beikost dann weiterstillen Das muss richtig an die Frauen gebracht werden! ABER ob es die Frauen dann wollen, steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. In meinem Umfeld bin ich eigentlich eine Exotin als Flaschenmama. Trotzdem sind nicht alle Mütter so stillbegeistert, wie ihr hier. Da höre ich oft Sätze wie: - Das Stillen nervt mich. - Ich bin froh wenn ich endlich abgestillt habe. - Nochmal stillen? Mmh, weiß nicht. Wohlgemerkt, die Kinder waren zu dem Zeitpunkt zwischen 4 und 6 Monate alt. Das Stillen klappte bei den Frauen gut. Aber diese Mütter hatten einfach nicht so die Begeisterung. Und das ist für mich ein ganz entscheidender Punkt: Nicht jede stillende Mutter stillt mit so viel Leidenschaft und Liebe. Und genau diese Mütter stillen nach einigen Monaten ab, weil sie es so wollen. Weil sie ihr Kind schon eine gewisse Zeit gestillt haben und jetzt einfach keine Lust mehr dazu haben. Ich denke das liegt weniger daran, dass Druck herrscht abzustillen. (Der kommt vorallem nach 9-12 Monaten.) Oder weil es von der Werbung so suggeriert wird. Ich sehe die Gründe mehr im Selbstverständnis und dem Wesen der Frauen von heute.

Mitglied inaktiv - 07.10.2013, 12:29



Antwort auf diesen Beitrag

"Zum Satz vom Hippie: So schlimm finde ich den nicht - oder meinst du er suggeriert, dass Frauen nur wenige Monate stillen und dann zur Milch greifen sollen?" Ja, genauso meine ich das. Und ich bin eine exotische Stillerin hier in meinem Umfeld ;) Wie schon mehrfach geschrieben, es ist regional sehr unterschiedlich. "Ich sehe die Gründe mehr im Selbstverständnis und dem Wesen der Frauen von heute." Das sehe ich auch so. Ist zumindest 1 Teil des Puzzels. Ich bin so eine Frau, ich brauchte auf jeden Fall die innere Einstellung zum Stillen um es so durchzuziehen. Wobei ich auch nur auf jeden Fall 6 Monate voll stillen wollte ;) Und ja, manchmal ist das Stillen auch nervig, aber in meinem Fall eigentlich nur weil eben das Umfeld immer so schräg schaut wenn ich mich zum stillen zurück ziehe.... Wer Flasche geben will darf das natürlich! Es geht halt um dieses Gesellschaftsbild der Frau von heute, finde ich.

von Kräuterzauber am 07.10.2013, 14:16



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Viele sind der Meinung, ein Stillspot für einen Flaschenmilchspot oder so ähnlich. Finde ich realitätsfern. Die Babynahrungsmittelkonzerne wollen einfach nur Geld verdienen und machen für ihr Produkt Werbung wie jeder andere Konzern auch, das nennt sich Marktwirtschaft. Ich finde eher, insbesondere Hebammen bräuchten eine bessere Ausbildung hinsichtlich des Stillens oder es wird gleich eine Stillberaterin bei aufkeimenden Problemen hinzu gezogen. Ich wusste z.B. gar nicht, dass es Stillberaterinnen gibt. Nachdem es bei mir Probleme gab, kontaktierte meine Hebamme eine und schickte sie zu mir. Würde einfach das Wissen beim Fachpersonal in der Ausbildung richtig vermittelt, kämen doch soweit alle Frauen an gute Informationen. Wie ich das meiste hier herauslese, scheitert es doch oft an den Hebammen. also stillt doch niemand nicht oder zeitig ab wegen Werbung sondern wegen schlecht ausgebildeten Personal. Das ist doch eher der Knackpunkt.

von samoe am 07.10.2013, 13:39



Antwort auf Beitrag von samoe

Auch wenn es zwei verschiedene Beiträge sind: Das sehe ich genau so.

Mitglied inaktiv - 07.10.2013, 16:38



Antwort auf Beitrag von samoe

Alles auf die Hebamme. Zu schieben, damit machst du es dir zu einfach finde ich. Bei sowas spielen meiner Meinung nach viele Faktoren mit, und die Werbung spielt genauso mit wie unwissende Hebammen und andere Dinge.

von Kräuterzauber am 07.10.2013, 20:31