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Stressresistenz anerziehen? --> Jammerposting!

Thema: Stressresistenz anerziehen? --> Jammerposting!

Ich habe immer wieder Auseinandersetzungen mit meiner Freundin. Single und immer sehr durchgeplant. Diese meint, es sei falsch seinen Tagesablauf nach dem Kind zu richten. Man sollte doch gleich von Anfang an so weiterleben wie gehabt (das ganze WE auf 5 min genau durchgeplant und von hier nach da fahren etc.) und das dem Kind dann auch gleich so anerziehen. Auslöser der Diskussion war übrigens, dass ich ohne mein Baby (9 Monate) ins Krankenhaus (1h Fahrt hin, 1h Fahrt zurück) gefahren bin um eine Freundin zu besuchen... und froh war, dass ich das Kind beim Papa lassen konnte (war Wochenende). Übrigens war das laufen vom Parkplatz bis zum Krankenbett ca. 1km weit. Und ich war auch sooooooooo froh, den schweren Maxi-Cosi nicht Trepp auf, Trepp ab schleppen zu müssen. Bin froh, wenn ich mal irgendwo nicht total durchgeschwitzt ankomme! ;-) Mal ehrlich, bin ich da wirklich so unnormal?

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 08:15



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Hi! Tja, einerseits gebe ich deiner Freundin recht, andererseits ist das Leben mit Baby einfach anders. In der Zeit als ich voll gestillt habe, habe ich meinen Tagesablauf auch ganz frei geplant. Baby konnte ja essen und schlafen wann immer es wollte, ob Kinderwagen oder Tragetuch, er war immer dabei. Später wurde es dann schwieriger, der Brei musste halbwegs gegen Mittags gegessen werden, er hat selbst feste Schlafenszeiten festgelegt. Wenn man wo hinfahren wollte, musste man diese nützen denn sonst hat er im Auto geplärrt. Mittlerweile ist er so gross, dass er kaum noch im KiWa schlafen kann, also muss er Mittags ins Bett. So richtet eigentlich nicht ich den Tagesablauf für mein Kind ein sondern er richtet den Tag für mich ein. Zu Beginn hatte ich starke Schwierigkeiten damit aber es hilft ja nix. Aber Frauen ohne Kinder können solche Gründe oft nicht richtig verstehen. Sie glaube, man hat sich das selbst ausgedacht aber das stimmt ja nicht, man richtet sich nach dem Kind. Eine Freundin von mir, die auch solche Ansichten hat hat nächste Woche ET, ich bin gespannt wie lange es dauert bis sie es kapiert.... Anouschka

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 08:37



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Hallo, also ich hätte es ganz genauso gemacht. Und auf diese Weise, wie deine kinderlose Freundin es beschreibt, erzieht man keine "streßresistenten" Kinder. Ich habe bei allen Kindern, als sie klein waren mein Leben nach ihren Bedürfnissen gerichtet. Es hat gut funktioniert. Die großen (inzwischen 21 und 20) sind bestimmt auch deshalb selbstbewußt, ausgeglichen und streßfest. Aber es ist auch eine Temperamentsfrage. Manch einer kommt mit Streß gut klar, andere nicht. Das hat gar nichts mit Erziehung zu tun. Und mal ehrlich? Was soll ein Baby beim Krankenbesuch in der Klinik? Und was hat der Besuchte davon? LG Sabine

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 08:37



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Na ja, vielleicht soll man's so sehen - nicht das, was unbedingt für die Anerziehung "stressresistenter" (was bedeutet das überhaupt?) Kinder am besten ist, sondern das, was für uns als Eltern machbar und vertretbar ist. Wenn es DIR gut getan hat, ohne Kind unterwegs zu sein - nur zu!!! Wir dürfen, nein, wir SOLLEN auch an uns denken. Manche Eltern haben wirklich gern eine feste Routine, ich selber habe (genau wie Anouschka schreibt) mich nur widerwillig von den Ess- und Schlafbedürfnissen meines Kindes (fast 15 Mon.) umprogrammieren lassen. JedER das IHRe und kinderlosen Freundinnen können denken was sie wollen, aber kritisieren dürfen sie erst, wenn sie selber welche haben. Meine Meinung! Einen schönen Tag allerseits. Untamed

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 08:52



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Das sich der Alltag so ändert mit einem Baby hab ich auch nicht gedacht.Mein Sohn ( 3 1/2 Monate), stellt alles um. Mein Mann und ich sind eigentlich langschläfer und geniesen Zeiten auf dem Sofa oder wir fahren spontan mal da oder da hin. All das geht jetzt nicht mehr so wie vorher. Da ich voll stille, muss die Zeit zum Einkaufen nach ihm gerichtet werden auch Termine lassen sich nicht mehr so planen, da ich ungern woanders meine tittis rausholen möchte und lieber daheim in ruhe stillen möchte. (weil mein kleiner auch immer wieder Theater macht beim stillen) . Mein mann kann sich nicht daran gewöhnen, keine ruhe mehr zu haben und sich nur nach dem kleinen richten zu müssen. Ich gewöhne mich langsam daran. Ich möchte den kleinen auch nicht überall mit hinschleppen. Vorallem würd ich ihn auch nicht in ein Krankenhaus mitnehmen. Und wenn ich mal einen einkauf ohne ihn machen kann, bin ich auch sooooooooooooooo froh .

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 10:46



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Ich liebe das ja, wenn kinderlose Leute Theorien schwingen, wie sie doch alles machen würden. Hab ich früher auch gemacht. Einfach schmunzeln und nicken. Wenn sie dann erst mal morgens nach gezählten 2 Stunden Schlaf in einem Berg vollgespuckter Wäsche stehen und seit 2 Tagen selber nur von Erdnüssen gelebt haben, weil sich der perfekte Haushalt mit einem Säugling dann doch nicht als so einfach herausstellt - ja DANN, dann kommen wir mal mit einem selbstgebackenen Kuchen zu Besuch und fragen, wie sich die Theorie denn so in der Praxis bewährt

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 10:50



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ich lach mich schlapp, sag du hast wohl heimlich bei uns gefilmt *griiiiins* genau so ! aber genau so ist es und natürlich sind wir dann geschminkt und frisiert und duften nach chanel *prust* liebe grüße von patricia

Mitglied inaktiv - 11.02.2009, 14:25



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Hallo, Einerseits verstehe ich dich: Natuerlich ist das Leben mit Baby anders. Und deine Freundin wird auf die (eigentlich passende ) Antwort: "Warte nur, bis du selbst Kinder hast" verstaendlicherweise ziemlich genervt reagieren. Andererseits denke auch ich, dass *manche* Eltern sich selbst Probleme ranerziehen, wenn sie ihrem Kind immer nur Ruhe und eigenen Rhythmus geben: Ich denke, Kinder sind eigentlich von Geburt an dafuer gemacht (so wie es seit Zehntausenden von Jahren war), immer bei der Mama (oder den Eltern) zu sein, und alles mitzumachen. Da ist es eben auch mal lauter, oder es stinkt mal, oder man wird durchgeschuettelt oder angerempelt. Die meisten Babys schlafen beispielsweise im Tragetuch trotzdem bestens. Unsere beiden schlafen, wenn sie schlafen. Da kann man Licht anmachen zum Mueckenjagen, im Zimmer saugen, das Telefon kann klingeln - alles kein Thema. Ich weiss nicht, ob das auch so waere, wenn wir von Geburt an immer alles dunkel gemacht haetten, Tuerklingel abgestellt, alle gehen auf Zehenspitzen. Vielleicht. Kann sein, dass es einfach eine Typfrage ist, und mir ist auch klar, dass es Babys gibt, bei denen ein "Abhaertungsprogramm" ueberhaupt nichts bringt. Aber ich denke, mit diesem "vorauseilenden Gehorsam", beispielsweise es immer leise und dunkel zu machen zum Schlafen, und nicht mal auszuprobieren, wie es sonst funktioniert, koennte es sein, dass man sich ein Problem schafft, welches nicht sein muesste. Ebenso mit dem Weggehen: Wir haben unsere Kinder eigentlich immer ueberallhin mitgenommen. Gut, wir gehen echt nicht mehr sooo viel weg, seit wir Eltern sind. Jedenfalls nicht mehr so oft abends. Aber Freunde besuchen, auch mal weiter fahren dafuer, war alles kein Problem, weil sie eben schlafen, wenn sie muede sind (egal wo), essen, wenn sie hungrig sind (das klappt dann ggf auch im Auto), und wenn es viel zu laufen gibt, nehme ich eben das TT oder den Ergo mit (auf die Idee, einen MaxiCosi 1km weit zu schleppen, waere auch ich nie im Traum gekommen). Aber das alles funktioniert natuerlich nur, wenn das Kind auch mitmacht. Ein Kind, das im Auto bruellt, fahre ich nicht eine Stunde spazieren. Wenn ein Kind zu bestimmten Zeiten seinen Mittagsschlaf zu Hause braucht, verabrede ich mich nicht genau dann, usw. Aber probieren, schauen, wozu man Lust hat, und ob das Kind mitmacht: Ja, klar! Beste Gruesse, Sabine

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 10:58



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Ohne es zu wollen, ist unser Jüngster sehr stressresistent, aber nicht, weil wir es so wollten, sondern weil er drei Geschwister hat! Und so wurde er notgedrungen überall mit hingeschleppt, wo es sich nicht vermeiden ließ – wie hätten auch sonst die anderen Kinder ihr normales Leben mit den gewohnten und geliebten Aktivitäten weiter führen sollen? Spätestens beim zweiten Kind macht man sich über solche Dinge, glaube ich, kaum noch Gedanken, weil man dann eben mehrere Ansprüche unter einen Hut bringen muss. Und so, wie ich unseren Jüngsten (jetzt knapp 2 Jahre alt) erlebe, fehlt es ihm ohne festen Rhythmus weder an Lebensfreude, noch hat es ihm in seiner Entwicklung geschadet. Eher im Gegenteil!!! Warum eigentlich Brei zum Mittag? Eine Banane, ein Würstchen oder eine Stulle tun es doch auch (wenn Stillen vorbei) und dann gibt es eben den Brei abends. Wo ist da das Problem? Selbst einfach locker sehen und dann geht fast alles. Annett

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 11:59



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Naja, den tagesablauf komplett nach dem Kind zu richten, wäre ja auch gar nicht machbar. Wenn ich das gemacht hätte, hätte ich ja schon einige Termine beim KiA absagen müsse, weil Madame meint zum Zeitpunkt der abfahrt schlafen zu müssen. Aber wie schon jemand geschrieben hat, schlafen die Babys auch unterwegs weiter. Meine schöäft z.B. auch beim KiA auper weiter, während um uns herum ein ganz schönes Tohuwabohu herrscht und das ein oder andere Kind schon mal gegn den MaxiCosi stösst oder ein Stuhl schon mal neben dem MaxiCosi umfällt, etc.......

Mitglied inaktiv - 10.02.2009, 15:01



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ich habe auch so eine freundin gehabt. von wegen man kann einem baby den lebensstil aufdrücken. *jaja* ziemlich schnell hat sie das vorhaben nach der geburt ihres kindes aufgegeben. das mochte nämlich kein rumgereiche und keine lauten partys. lg

Mitglied inaktiv - 11.02.2009, 13:01



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Meine Tochter war (nach 4 Mon Schreibaby) total flexibel! Abends (Sommer) länger mal im Garten- sie schlief im Wagen. Autofahren- kein Problem. Stillen- überall und jederzeit. Ich war da auch immer sehr flexibel. Wenn wir mittags unterwegs waren gabs halt mal nur ein Obstgläschen/Brotschnitte... Ich konnte sie problemlos überall hin mitnehmen, obwohl sie nie so das Rumreichbaby war. Trotzdem immer ein kleiner Sonnenschein. der erst mit ca 2-2,5 Jahren langsam mit dem Durchschlafen begann. Mein Sohni ließ sich von niemandem außer mir (vielleicht noch seinen Papa) Hoch nehmen. Um punkt 20 Uhr brauchte er sein BETT- kein Wagerl/Buggy/Autositz... Er hasste Autofahrten wie die Pest. Ab 17 Uhr brüllte er die ganze Autofahrt. Mittags wird er quengelig wenn er nicht zw 11 und halb 12 seine Suppe (eventuell noch Banane zum vertrösten) bekommt. Er lässt sich heute noch schwer fremd Betreuen. Rebecca ist nun 3 Jhr +3 Mon , Florian wird in einem Monat 2 Jhr Ich glaub, wenn man auch fleißig dahinplant und man hat ein Kind das total unflexibel ist und seinen eigenen Rythmus hat und brauch, schaut man durch die Finger LG AnitA

Mitglied inaktiv - 12.02.2009, 23:18