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Stillen früher und heute...

Thema: Stillen früher und heute...

Huhu, ich stille ja mein Kind voll und auch nach Bedarf. Von älteren Generationen werde ich öfters angesprochen, wieso ich das mache. Früher hätte man alle 4 Std. gestillt und basta. Ich solle dem Kleinen das auch angewöhnen. Haben die Leute früher wirklich im Rhythmus gestillt? Wie haben die das hinbekommen? Also bei meinem Kleinen würde das überhaupt nicht gehen. Nach 4Std. wäre er verdurstet :o) Wann hat sich das Denken geändert, also dass man eher Clusterfeeding bevorzugt? LG

von nasti777 am 12.07.2012, 23:38



Antwort auf Beitrag von nasti777

Schau mal hier....falls es zu klein ist kannst es einfach auf deinem PC speichern, dann siehst du es größer! Ich denke das Bild bzw der Plan beantwortet deine Frage ob es tatsächlich so war.... Was war wenn die Babys Hunger hatten bevor 4 Stunden rum waren? Naja, da gab es wohl unterschiedliche Sachen....Tee geben zum Hinhalten, schreien lassen....keine Ahnung es gab sicher auch hier in Deutschland Mütter, die ihre Babys getragen oder trotzdem gestillt haben.

von MaSchie28 am 12.07.2012, 23:56



Antwort auf Beitrag von nasti777

von MaSchie28 am 12.07.2012, 23:57



Antwort auf Beitrag von MaSchie28

Oh Mann, das Kind als Objekt. Anders kann man es nicht betiteln... Gespielt wurde mit den Kindern ja wohl auch nicht... Schlimm, dass es heute noch Leute gibt, die das auch so sehen. Ich kanns nicht verstehen; ich liebe mein Kind, die kleine Maus schreien zu lassen würde mir das Herz brechen!

von Fischstäbchen am 13.07.2012, 11:10



Antwort auf Beitrag von nasti777

"Wer ein ruhiges und braves Kind haben will, muß dasselbe vom ersten Lebenstage an erziehen. Wer diesen Rat nicht befolgt, wird sich seinen Liebling zum Tyrannen machen, der während einer Krankheit die Mutter zur Verzweiflung bringt. Und es verlangt diese Erziehung in den ersten Monaten nichts besonderes; wer sein Kind ruhig im Bettchen sich selbst überläßt, es nur zur Mahlzeit, die nicht bei jedem Schrei (es ist ein Unfug, jedes Schreien des Säuglings als Hunger und als Verlangen nach Nahrung zu deuten), sondern erst nach der entsprechenden Pause gereicht wird, oder zum Trockenlegen herausnimmt, das viele Sprechen mit demselben, das beliebte ständige Herumtragen, Wiegen, Fahren, grelle Geräusche und Lärm vermeidet, es weder zur Nahrungsaufnahme noch aus sonst einem Grunde weckt, tut das Richtige. Ein einmal verzogenes Kind ist schwer zurechtzubringen." Dr Planner-Wildinghof, "Das Kind - der Mutter Glück, der Mutter Sorge", 1943

von MaSchie28 am 13.07.2012, 00:06



Antwort auf Beitrag von nasti777

Anleitung für einen selbstgemachten Milchmangel. "Die bei Ernährung eines gesunden Säuglings angewendete Stilltechnik ist gut, wenn folgende vier Grundsätze beachtet werden: 1. kurze Dauer der Einzelmahlzeit: 10-15(-20) Minuten; 2. lange Stillpausen zwischen den Mahlzeiten (4 Stunden) und Innehaltung einer achtstündigen Nachtpause; 3. Anlegen des Kindes nur an eine Brust während einer Mahlzeit (Abweichung hiervon S.174); 4. völlige Entleerung der Brust nach dem Stillen, wenn das Kind selbst sie nicht leergetrunken hat." "Die Pflege des gesunden und des kranken Kindes", Prof. Dr. med. Werner Catel, 1964

von MaSchie28 am 13.07.2012, 00:15



Antwort auf Beitrag von nasti777

"Nichts ist verkehrter, als bei jedem Schreien des Kindes die Brust zu geben. Die Mutter muß den Mut haben, ihr Kind auch schreien zu hören. Schreien ist eine ganz gute Lungengymnastik und der kleine Weltbürger gewöhnt sich das unnötige Schreien schnell ab, wenn er merkt, daß man es nicht allzu tragisch nimmt. Eine ruhige, besonnene Mutter wird dem Kinde das unnötige Schreien bald abgewöhnen. Im übrigen ist das Schreien das heilige Recht des kindes. Es ist ja dies die einzige Art, seiner Empfindung Ausdruck zu geben. Schreit also das Kind anhaltend, dann sehe man nach, ob irgend eine Ursache vorliegt - ob das Kind sich schmutzig gemacht hat, ob es unbequem liegt, ob irgend etwas seinen Körper belästigt, ob eine Nadel in den Windeln liegt usw. Ist eine greifbare Ursache nicht vorhanden, dann lasse man den grimmigen Ajax sich ruhig etwas austoben." "A-B-C für junge Mütter", Dr. Ziegelroth, 1914

von MaSchie28 am 13.07.2012, 00:17



Antwort auf Beitrag von nasti777

"An eine bestimmte Ordnung ist daher in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht zu denken. Das Kind kann nicht viel Nahrung auf einmal nehmen, bedarf aber eben deswegen, und um zu der naturgemäßen schnellen Ausbildung seines Körpers Stoff und Kräfte zu erlangen, eines öftern und schnellen Ersatzes. Die Mutter reiche daher dem Kinde die Brust so oft es erwacht, und durch Unruhe und Greifen nach der Brust sein Bedürfniß zu erkennen gibt." Taschenbuch für Mütter, Adolph Menke, K. Bayer. Hofrath u. Professor der Medicin in Erlangen, 1832

von MaSchie28 am 13.07.2012, 00:19



Antwort auf Beitrag von nasti777

die Jahrezahlen anschast wirst du sehen, das es einen Wandel gab. Man muss dazu sagen, das die NS Zeit viel dazu beigetragen hat wie mitunter heute noch Ratschläge gegeben werden.

von MaSchie28 am 13.07.2012, 00:20



Antwort auf Beitrag von MaSchie28

Die letzte Auflage des Buches der "Nazi-Erzieherin" Johanna Haarer erschien (natürlich in ideologisch bereinigter Form) in 1996 ! Große Teile der NS Ideologie sitzt also zum Teil noch in den Köpfen unserer eigenen Mütter! Auch bis heute Spalten sich die Eltern in zwei Lager: diejenigen, die ihre Kinder grundsätzlich als Feinde, Störenfriede und Tyrannen betrachten, und diejenigen, die im Kind grundsätzlich nichts Böses sehen... Folglich verhalten sich die einen hart und "eingrenzend" und die anderen bedürfnisorientiert...

Mitglied inaktiv - 13.07.2012, 00:45



Antwort auf Beitrag von nasti777

Vielen Dank für die vielen Infos!!!!!!!!!! Oh Gott, teilweise blutet mir das Herz............... :o(

von nasti777 am 13.07.2012, 00:35



Antwort auf Beitrag von nasti777

Die Brust ist für ein gestilltes Kind soooooviel mehr als nur eine " Nahrungsquelle"!!!!!! Mehr sag ich dazu jetzt nicht.

von S@lly am 13.07.2012, 10:12



Antwort auf Beitrag von S@lly

Hihi......süß! Nee, das sind alles Zitate aus Büchern!

von MaSchie28 am 13.07.2012, 10:44



Antwort auf Beitrag von nasti777

Sorry maschi, ich dachte der Text ist von "dir" und nicht kopiert Sorry :-D

von S@lly am 13.07.2012, 10:14



Antwort auf Beitrag von S@lly

Echt? Hast du echt gedacht, sowas stammt von mir? Wenn ich tatsächlich so denken würde, wäre ich hier ziemlich fehl am PlaTZ, oder ;-)

von MaSchie28 am 13.07.2012, 10:49



Antwort auf Beitrag von S@lly

Echt? Hast du echt gedacht, sowas stammt von mir? Wenn ich tatsächlich so denken würde, wäre ich hier ziemlich fehl am PlaTZ, oder ;-)

von MaSchie28 am 13.07.2012, 10:49



Antwort auf Beitrag von nasti777

Ich gehöre ja schon zu den langzeitstillenden. Bekomme nun auch immer öfter Sprüche zu hören, aber ich versuche, drüber zu stehen. Ich habe immer und überall gestillt, nun versuche ich es schon auf Zuhause zu beschränken. Aber danke für die Auszüge, ich bin echt froh, dass sich so vieles zum Wohle der Kinder geändert hat!

von File2 am 13.07.2012, 11:24



Antwort auf Beitrag von nasti777

Wann man damit aufgehört hat, kann ich dir nicht sagen, aber das "alte Denken" ist immer noch unglaublich präsent in den Köpfen und nicht leicht zu belehren. Meine Schwiegermutter (Jahrgang 1943) hat mir auch bei beiden Kindern immer den 4-Stunden-Rhythmus nahebringen wollen, damit ich mehr Zeit für mich (den Haushalt!) habe. Sie hat gesagt, sie habe ihre Tochter 1964 gar nicht und ihren Sohn (meinen Mann) ein paar Jahre später einige Wochen gestillt. Interessanter Weise wird seit Jahren bei jedem Gespräch, das zufälliger Weise das Thema Stillen berührt, diese Stillphase meines Mannes länger. Inzwischen sind es gar schon 7 Monate ... Um aber den strengen Rhythmus durchzusetzen, hat sie mir erzählt, war es ganz normal für sie, die Kinder, wenn nicht gerade Stillen, Füttern oder Wickeln dran war, in ihr Bett zu legen und die Tür zu schließen, damit - Und die Begründung find' ich besonders daneben - das Kind nicht gestört wird. Sie sagt, da muss man das Kind auch mal schreien lassen. Ihr wisst schon, wegen der Lungen, und daran hält sie fest. Als meine Schwägerin ihren Sohn bekam, erhielt er von Anfang an Fläschchen. Meine Schwägerin glaubte schon in der Schwangerschaft, dass sie sowieso nicht stillen könne, und außerdem war es ihr nach eigenen Worten auch lieber, wenn sie an der Skala ablesen konnte, wieviel ihr Sohn getrunken hat. Das war 1986 und auch nicht das, was viele heute so als richtig empfinden würden. Agnetha

von Agnetha am 13.07.2012, 19:29



Antwort auf Beitrag von nasti777

Ich höre ja auch dauernd von älteren weiblichen Familienmitgliedern, dass sie ja leider nicht lange stillen konnten, weil sie keine Milch mehr hatten. Und in solchen Gesprächen stellt sich immer wieder heraus, dass sie sich an den Rhythmus hielten... Naja, wen wunderts? Auch meine Mama... Aber sie meinte, sie hat sich da nicht ganz so streng dran gehalten, sie konnte uns so schlecht weinen hören. Da kann ich nur sagen: Gott sei Dank! ;)

von Knubbl am 13.07.2012, 22:01