Thema:
Stillabstände Neugeborenes / uneinsichtige Nachbarin
Hallo liebe Stillmamas, ich gehöre eigentlich nicht hier her, meine Tochter ist schon 16 Mon. alt.
Meine Frage bezieht sich nicht auf mich, sonderm auf meine obere Nachbarin. Sie hat letzten Do. ihre Tochter bekommen und ist seit Sonntag zu Hause mit ihr. Die Kleine schreit wirklich nahezu ununterbrochen. Nachts ist es besonders schlimm. Wir haben eigentlich ein gutes Verhältnis, deshalb sprach ich sie darauf an, ob es der Kleinen wohl gut geht. Sie sagte "ach, die hat immer nur Hunger". Ich: "Ich denke, du stillst?" Sie: "Ja klar, aber sie kommt immer schon bevor die 4 Std. rum sind." Daraus ergab sich dann eine kleine Diskussion, in der ich ihr versuchte klar zu machen, dass es nicht richtig ist, einen so kleinen Säugling 4 Std. lang Nahrung vorzuenthalten, wenn die kleine schreit! Sie sagte mir, dass sie von Anfang an einen Rhythmus festlegen will, dieser Meinung sei ihre Hebamme auch, und sich auf keinen Fall zum Sklaven ihres Kindes machen will. Ich bin bissel geschockt. Die Kleine tut mir sehr leid, ich frage mich wirklich, wie man als Mutter das aushalten kann! Wer weiß, wenn sie nicht richtig satt wurde, muss sie 4 Std. hungern, bis sie wieder an die Brust darf!
Hat eine von euch einen Literaturtip für mich, den ich ihr geben könnte? Sicher bin ich nicht ihre Lehrmeisterin, will mich auch nicht einmischen, aber vielleicht sieht sie es ein, wenn es schwarz auf weiß steht. Die Hebamme kann ich auch nicht verstehen.
Sorry für die Länge, aber das geht mir momentan wirklich nahe. LG
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 14:16
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Hallo,
kann dich voll verstehen, also mir stehen da ehrlich gesagt auch
die Haar zu Berge!! Dass es immer noch Leute gibt die meinen ein
Kind darf erst nach 4 Stunden was essen!
Frag die Nachbarin ob sie auch nur zu bestimmten Zeiten was isst,
oder ob sie was isst, wenn sie Hunger hat!!
Gerade am Anfang wie du ja bestimmt auch aus Erfahrung weist, können
die Kleinen alle 2 Stunden kommen, das ist normal!
Vorallem ist es ja auch sinnvoll nach BEDARF zu stillen, denn solche
Kinder haben auch später weniger Probleme mit Übergewicht, da sie von
anfang an wissen, wenn ich Hunger hab krieg ich was und hören dann
auch auf wenn sie satt sind!! Bei den nach Uhrzeit gefütterten Kindern
ist das oft nicht so, denn die "fressen" sich dann voll auch wenn sie
schon satt sind, denn wer weis wann sie das nächste mal was bekommen!!
Also die Hebamme möchte ich gerne mal kennen lernen, der sollte
der Titel aberkannt werden, wenn es denn so stimmt wie deine Nachbarin
sagt!
Sorry dass ich dir leider nicht mit Literatur dienen kann, aber ich
musste mich dazu einfach äußern!!
Das arme kleine Ding!!
so jetzt muss ich wieder runterkommen
LG
Puck 
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 14:39
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Ich danke Dir. Deinem Posting kann ich doch super Argumente entnehmen! Der Witz ist... die Mutter ist tatsächlich sehr sehr dick. Also RICHTIG dick. 
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 14:54
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Druck ihr doch am besten ne Antwort von Biggi oder Kristina zu dem Thema aus und schmeiß ne Ladung Hirn hinter her.
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 16:42
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Literaturtipps:
Hannah Lothrop: Das Stillbuch. (Gibts inzwischen in der 1000. Auflage :-))
oder auf der Internetseite der LaLecheLiga
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 18:55
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Hallo,
also das ist ja schlimm, einem solch kleinen Kind einen Rhythmus aufzuzwingen und das mit Unterstützung der Hebamme. Ich frage mich wirklich wie alt diese ist um mit solchen alten Behauptungen eine Frau zu unterstützen.
Ich habe das Stillbuch von Hannah Lothrop (Kösel Verlag) gekauft, und vielleicht sollte dies nicht nur die Mutter dieses armen Babys lesen sonder auch die Hebamme um auf einen neuen Stand zu kommen. Nämlich, dass mein ein Baby stillt sobald es Hunger hat, so lange und so oft es will.
Hoffe für dich, dass sie einsichtig wird und du das Baby nicht mehr schreien hörst. Denn wenn ich wüßte dass das Kleine nur schreit weil es Hunger hat, glaube ich würde ich mir die Nachbarin einmal "vorknöpfen!
lg Ruth
(P.S. meine Kleine ist 3 Monate alt und hat die ersten Wochen abends von ca. 19.00 - 23.00 an der Brust verbracht, da sie nicht nur Hunger hatte sondern auch meine Nähe brauchte. Heute schläft sie jetzt 7 Stunden am Stück)!!
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 19:04
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Ich bin total eurer Meinung und finds auch schlimm, ich braechte es nicht fertig und stille auch nachts noch 2 bis 3x meine 9 Monate alte Tochter.
Aber mit mir wurde es wohl auch so gemacht.
Vor 40 Jahren in der DDR sind Frauen mit ihren Saeuglingen genauso verfahren, genau nach Anleitung von der Entbindungsklinik. Ich habe meine Mutter schon so oft gefragt, wie man das als Mutter tun kann ohne zu hinterfragen, da wurde doch jeder Welpe besser behandelt. Meine Ma hat darauf auch keine Antwort und ist immernoch der Meinung, dass es richtig war, denn schliesslich sei ja was aus uns geworden.
Inzwischen hat sie 3 Enkelkinder und haelt diese fuer arg verwoehnt und verhaetschelt. Ich seh das anders, Gott sei Dank!
Cata
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 19:22
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Vor 40 Jahren in der DDR sind Frauen mit ihren Saeuglingen genauso verfahren
Und nicht nur in der DDR. Auch im ach so aufgeklärten Westen wurden Babies nach der Uhr gestillt, wenn sie überhaupt gestillt wurden. Im Osten wie im Westen wurde den Frauen geraten abzustillen, weil künstliche Babynahrung als das neue Wundermittel und der Muttermilch als überlegen galt (wegen irgendwelcher Skandale wegen toxischer Belastung im Westen). Stillberatung gab es hier wie dort nicht und "rooming-in" und "bonding" sind auch hier wie dort in manchen Krankenhäusern noch heute Fremdworte.
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 10:07
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Hallo,
frag doch mal bei Biggi in der Stillberatung nach, was sie dir rät zu machen. Die haben immer sehr gute Tipps. Dann würd ich die Antwort ausdrucken und der NAchbarin geben. Vielleicht lässt sie sich ja umstimmen, von solch grausamen Methoden der Behandlung eines Säuglinges abzukommen. Denn sorry, aber für mich ist das nichts weiter als grausam....dieser Nahrungsentzug. Wie soll das ein Baby bitteschön verstehen, dass es noch 2 Std zu warten hat, weil Frau Mutter nicht bereit ist jetzt schon ihre Brust auszupacken, und ach ja, vor allem sich nicht zum "Sklaven" IHRES Kindes machen möchte....Tut mir leid, aber so ein Verhalten bringt mich einfach nur auf die Palme. Das arme Würmchen kann man da nur sagen.....
Ansonsten an Literatur, natürlich das Stillbuch von Hannah Lohtrop. Oder auch das "Stillbuch für die stillende Mutter" von der Leche Liga. Ist auch ne super Stillbibel und beantwortet fast jede Frage....
Ich wünsche dir viel Glück, diese uneinsichtige Mutter noch zu Verstand bringen zu können....
Lg,
Kat
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 19:57
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Oh man da fragt man sich echt was für Hebammen in Deutschland noch rumlaufen.
Ich geh davon aus das deine Nachbarin denkt alles übers Stillen zu wissen und sie wird wohl kaum Geld für ein Buch ausgeben. Aber es gibt doch oft bei Ärzten (FA o. KiA) kostenlose Broschüren übers Stillen. Vielleicht bist du ja demnächst in der Nähe eines Arztes oder musst eh hin. Dann nimm ihr doch so eine mal mit. Wenn sie es schon zu Hause hat wird sie vielleicht ja doch mal drin blättern oder lesen.
Ansonsten denke ich wird sie eh bald zufüttern oder abstillen. Weil sie denkt nicht ausreichend Milch zu haben.
alsame
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 20:20
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vor ca. 2-3 Jahren ist ein Baby deswegen gestorben weil die Mutter unter Einfluß eines Heilpraktikers nicht mehr nach Bedarf sondern nach Uhr gestillt hat.
Stichwort "baby tot 2007 gestillt heilpraktiker"
=> und gefunden =>
Hildesheim: Kleinkind stirbt an Flüssigkeitsmangel
http://www.focus.de/panorama/welt/hildesheim_aid_121537.html
Also denn.
Viel Glück
Karin
Mitglied inaktiv - 25.11.2008, 22:52
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wenn es ihr erstes kind ist, ist sie sicher noch sehr verunsichert. ich denke sie versucht ihr bestes. irgendwie kann ich mich da rein fühlen, weil ich am anfang auch nicht auf mein gefühl gehört habe und einige sachen anders gemacht habe, als ich sie jetzt mache. die schuld hat wohl eher die hebamme, welche anscheinend in ihrer entwicklung stehen geblieben ist. das opfer ist natürlich das arme baby. eine schlimme situation.
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 00:05
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Hallo,
vielleicht schon mal dran gedacht dem Jugendamt Bescheid zu sagen? Kindsverwahrlosung fängt nicht erst an, wenn die mit 3 oder 4 dann im KiGa auffallen (sofern sie hingehen). Für mich klingt Deine Erzählung so als, wenn die Mutter unglaublich desinteressiert an dem Wohl ihres Kindes ist. Vielleicht hilft ihr ein Besuch vom Jugendamt (die kann man auch anonym informieren), damit sie einfach etwas Lebenshilfe und Unterstützung bekommt. Bestenfalls ist Deine Nachbarin naiv was das Stillen angeht, schlimmstenfalls könnte man das schon Vernachlässigung von Schutzbefohlenen nennen!
Vielleicht haben die vom Jugendamt aber auch einfach ein paar Tips für Dich, wie Du Deiner Nachbarin mal "auf die Sprünge" helfen kannst.
LG
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 11:24
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ich möchte mich bei euch allen für eure lieben, hilfreichen und engagierten antworten bedanken. ja, es ist ihr ersten kind, und ja, sie ist an sich schon ziemlich naiv, obwohl schon über 30 jahre alt.
ich belibe dran, versprochen. ich danke euch.
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 13:31
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sorry für die tippfehler, ich meine natürlich ersteS kind und ich BLEIBE dran...
hab meine tochter auf dem schoß, da tippt es sich nicht so toll.
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 13:32
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"Das 24Stunden-Baby - Kinder mit starken Bedürfnissen verstehen" von William Sears. Sehr gut auch gegen das schreien lassen, steht so ziemlich auf jeder 2. Seite, wie schlimm das ist!
Mitglied inaktiv - 26.11.2008, 18:44
