Stillen

Forum Stillen

Spuckbaby - Uneinigkeit mit der Hebamme?

Thema: Spuckbaby - Uneinigkeit mit der Hebamme?

Hallo! Wir sind aktuell unsicher, was unser 2 Wochen altes Baby angeht und wollten deshalb hier im Forum noch einmal um Hilfe /Rat bitten, da wir hier schon einige Tipps mitnehmen konnten :) Unser Sohnemann ist jetzt genau 2 Wochen alt und die ersten Problemchen mit dem Trinken gingen gleich bei der Geburt los. Die Muttermilch, die er zu sich genommen hat, hat er gleich wieder schwallartig ausgespuckt. Er musste draufhin in die Kinderklinik zur Beobachtung. Nach einigen Tagen und Untersuchungen (Ultraschall war u.a. unauffällig) durften wir ihn mit nach Hause nehmen, aber auch zu Hause hat er immer wieder mal Tage bzw Mahlzeiten, wo die aufgenommene Nahrung entweder "normal" oder schwallartig ausgespuckt wird. Unser erstes Alarmzeichen war das schwallartige, dass sollte so ja nicht sein, oder? Er ist sehr gierig, was das Essen angeht, deswegen haben wir uns dann gedacht, dass es vllt daran liegt. Auch unsere Hebamme haben wir hierzu gefragt. Wir wollen ihr da nichts böses, aber sie hat teilweise etwas altmodische Methoden. Sie sagte, dass sei schon in Ordnung. Dann kam sie aber mit folgenden Tipp: Kind nur alle 3 Std füttern (wir füttern meiste alle 1 1/2 bis 2 Std, selten mal kürzere Abstände, nachts dann alle 3-4 std) und wenn er zwischendurch Hunger hat entweder mit etwas Wasser ODER Fencheltee ODER Wasser mit etwas Dextro darin aufgelöst zwischen füttern. Da wurden wir etwas stutzig, schließlich liest man überall, dass Neugeborene evtl eine Wasservergiftung bekommen könnten? Was sagt ihr hierzu? Was wir überall lesen und was wir die Hebamme auch gefragt haben: Das Kind sollte 8-12 mal pro Tag essen, sie sagt, dass sei viel zu viel. Maximal 6-7 Mahlzeiten. Muss man diese Spuckphase einfach durchstehen oder evtl. einfach mal direkt zu einem Kinderarzt? Er nimmt bisher auch gut zu, aber dieses schwallartige spucken macht einem etwas Sorgen. Heute war es beispielsweise bei 3 von 5 Mahlzeiten so, mal mehr mal weniger. Wie handhabt ihr das, Kind im schlimmsten Fall auch quengeln lassen und Stillzeit hinauszögern oder weiter das spucken "riskieren". Danke euch jetzt schon für die Unterstützung. Liebe Grüße :)

von Danbo am 01.08.2021, 21:28



Antwort auf Beitrag von Danbo

Ich möchte eurer Hebamme ja nicht ihre Kompetenz absprechen, aber "altmodisch" wäre noch eins der netteren Worte, die mir zu dem "Ratschlag" eingefallen. Sowohl im Krankenhaus, als auch von meiner Hebi und der Kinderärztin kam bei uns immer nur die Aussage, dass Babys so oft gestillt werden sollten, wie sie es wollen. Jeder Zeitplan ist da fehl am Platz und gerade bei heißem Wetter ist es auch ok, wenn vielleicht mal nur 15 Minuten zwischen 2 Stillmahlzeiten liegen (war bei meiner kleinen Tochter letzten Sommer manchmal so). Wasser brauchen Babys in dem Alter in keiner Form und ja, in größeren Mengen ist es für die Zwerge giftig. In jedem Fall würde ich mir aber erstmal nicht zu viele Sorgen machen, wenn er gut zunimmt Wenn das spucken am hastigen Trinken liegt, müsste es mit größeren Abständen doch eigentlich schlimmer werden, oder? Je hungrige = je hastiger? Der Sohn von einer Freundin hat auch immer extrem viel gespuckt, was ihn aber nie gestört hat. Sie hatte einfach extrem viel Milch, sodass er mit dem Schlucken teilweise kaum nach kam. Dadurch hatte er zum einen viel Luft im Bauch und zum anderen manchmal ausversehen mehr getrunken, als er wollte. Da kam es dann teilweise auch in größeren Mengen wieder raus. Kann das bei dir vielleicht auch in die Richtung gehen? Für mich persönlich wäre es jetzt kein Grund zum Arzt zu gehen, allerdings habe ich ihn natürlich auch nie spucken sehen. Geh nach deinem Bauchgefühl - wenn du dich damit besser fühlst, kann ein Besuch beim KA sicher nicht Schaden. Ansonsten ist die U3 aber auch schon nicht mehr weit weg

von Aixoni am 01.08.2021, 23:06



Antwort auf Beitrag von Aixoni

Würde ich alles genau so unterschreiben! Stillen immer nach Bedarf, bloß nicht rauszögern (der arme Minimensch versteht doch dann die Welt nicht mehr, dabei soll er doch Vertrauen aufbauen), kein Wasser oder Tee und wenn ihr euch mit der Situation ganz unwohl fühlt, einfach zum Kinderarzt und da nochmal draufschauen lassen. Gutes Gedeihen ist aber immer schon auch ein prima Anzeichen dafür, dass eigentlich alles in Ordnung ist :)

von Juli_und_die_Bohne am 01.08.2021, 23:56



Antwort auf Beitrag von Danbo

Herzlich Willkommen im Club. Mein Sohn war damals auch ein extremes Speikind, hat auch im Schwall gespuckt. Er hat auch sehr oft getrunken und später dann auch ziemlich schnell, also Druckbetankung. Und er hatte viele volle Windeln. Das mit dem Spucken ging noch bis er 1 Jahr war, also auch mit Beikost. Irgendwann, als man nicht mehr beunruhigt war, hat man es mit Humor genommen. Er war zwar immer schlank, genetisch bedingt, aber ist gut gewachsen. Heute ist er 8, kerngesund und hat ein normales Essverhalten. Er war eben einfach so. Wenn es keine medizinischen Auffälligkeiten gibt, er gut zunimmt und genug volle Windeln hat, musst/ kannst du dich einfach damit abfinden. Auf keinen Fall würde ich irgendetwas am Stillen ändern. Je länger man es hinauszögert, desto unruhiger trinkt das Baby dann und das führt zu mehr Spucken. Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser als wenige große. Ein Bäuerchen war manchmal ganz gut, dann kam es weniger schwallartig, bzw. man war dann vorbereitet. Und das mit dem Tee etc. kannst du ganz schnell vergessen. Was soll das denn bringen? Völlig veraltet. Falls das Stillen gut klappt, kannst du es später mal mit einem Schnuller probieren, damit nicht jedes Saugbedürfbis an der Brust gestillt werden muss. Viel Erfolg und Geduld

von angi159 am 01.08.2021, 23:12



Antwort auf Beitrag von Danbo

Also ich schließe mich an. Stille dein Baby so oft es gestillt werden will. Es gibt Babys die spucken viel und häufig. Solange es gut zunimmt und sich gut entwickelt ist alles in Ordnung. Gedanken muss man sich erst machen, wenn das Baby nicht ausreichend zunimmt. Unser Baby hat die ersten Monate viel Halstücher getragen, die das meiste abgefangen haben. Besser wurde es erst mit der Beikost. Aber auch da spuckt sie noch immer wieder mal.

von SunnyNanni am 02.08.2021, 22:08



Antwort auf Beitrag von Danbo

Ich hab jetzt nicht die Antworten gelesen, aber kurz gefasst würde ich sagen, ein Baby darf so oft und so lange stillen wie es will. Wenn es viel spuckt, kann es sein, dass die Milch zu schnell kommt, es ist einfließen, dass der Magen überschüssige Mengen wieder ausspuckt. Dann evtl. bei einsetzen des Milchspendereflexes kurz abdocken und einen Moment warten, danach fließt es langsamer und das Kind trinkt nicht "über den Durst". Nicht liegend stillen, sondern erhöht. Stillkinder machen auch nicht unbedingt Bäuerchen... Ich kenne viele, die anfangs oft und viel gespuckt haben, das hat sich mit der Zeit immer gegeben. Ich würde aber auf keinen Fall Tee oder anderen Quatsch geben, außer bei 40°C im Hochsommer vielleicht. Ein Säugling braucht nur die Milch... Alles Gute!

von Myriel9 am 03.08.2021, 22:08



Antwort auf Beitrag von Myriel9

Also ehrlich. Kann man der Hebamme mal eine Stillfortbildung empfehlen? Oder sich zeigen lassen, wann die letzte war??? Hebammen sind Fachfrauen für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit. Warum kann sie so schlecht informiert sein, ohne dass das jemand kontrolliert? Also: Stillen/Füttern nach Bedarf, keine! zusätzliche Flüssigkeit (kein Tee, kein Wasser oder sonstiges Gebräu), auch nicht bei Hitze. Alles Gute!

von rabe71 am 04.08.2021, 13:24



Antwort auf Beitrag von Danbo

Hallo Danbo, mein 20 Tage alter Junge spuckt auch ständig die Milch aus, manchmal kommt wirklich eine Handvoll Milch raus. Meine Hebamme sagt, solange er volle Windeln hat und gut zunimmt, ist alles in Ordnung. Um das spucken zu reduzieren, behalte ich ihn inzwischen nach dem stillen noch mindestens 20 Minuten auf dem Arm, nicht unbedingt immer in aufrechter Position, sondern oft liege ich auf dem Rücken und er mit seinem Bauch auf meinem Bauch. Gerne lasse ich ihn so dann auch 1-2 Stunden schlafen. Hab auch das Gefühl, dass das warme Baby auf dem Bauch bei der Rückbildung des Uterus hilft. Meiner trinkt übrigens viel, viel häufiger als 8-12x am Tag, das meiste waren einmal 32x, wobei ich jede Brust einzeln zähle, auch wenn er manchmal mit nur kurzem Abstand z.B. je 2x rechts und links trinkt. Da sollte man, denke ich, danach gehen, was das eigene Baby braucht. Die sind ja alle unterschiedlich, und es macht euch beide nicht glücklich, wenn du ihm größere Stillabstände aufzwingst, die nicht seinen Bedürfnissen entsprechen. Meine Hebamme sagt, dass man kein Wasser oder so geben soll. Wenn es heiß ist, trinken Babys eher häufiger und kürzer, weil sie dann vor allem die wässrige Vordermilch brauchen. Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass er weiter gut wächst. :-)

von Pino am 18.08.2021, 14:05