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Schreit plötzlich beim Stillen (Achtung länger)

Thema: Schreit plötzlich beim Stillen (Achtung länger)

Hallo zusammen, ich muss glaub etwas ausholen mit meiner Geschichte, damit ihr mir vielleicht besser helfen könnt. Meine Maus hat von Geburt an das Fläschchen bekommen (war zu schwach zum Saugen, war unter 2.500 g schwer). Nachdem mir im KH niemand gesagt hat, dass ich wenigstens mal abpumpen soll, damit der Milcheinschuss angeregt wird, hatte ich daheim ziemliche Probleme mit meiner MuMilch. Durch fleissiges und zähes Abpumpen (täglich 8 bis 10 Mal) hab ich es jedoch geschafft, die Milch herbei zu führen. Leider hat meine Annika aber nicht komplett an der Brust trinken wollen, sie hat sie meistens verweigert und nur das Fläschchen genommen. Habe aber nicht aufgegeben, ihr die Brust anzubieten und mit der Zeit (so ungefähr mit 8 Wochen), hat sie sie dann meistens nach dem Fläschchen, sozusagen als "Nachtisch" genommen. Mit Erfolg, seit zwei Wochen stille ich komplett und gebe keine Flasche mehr. Ich bin sehr froh und stolz, dass es letztendlich doch geklappt hat. Aber jetzt zu meiner Frage: Meine Maus trinkt eigentlich sehr gut an der Brust, sie wird auch ordentlich satt (jedenfalls nimmt sie fleissig zu), sprich, es kommt genug heraus. Trotzdem macht sie oft Theater, besonders mittags und abends. Es läuft dann so, dass sie erst genüsslich trinkt (so zwischen 3 und 5 Minuten). Urplötzlich fängt sie aber an zu zappeln, dockt sich selber ab und schreit wie ne Wilde. Ich docke sie dann wieder an, dann geht das zwei, drei Züge gut und dann schreit sie wieder. Am Anfang dachte ich, aus der Brust kommt nichts mehr, aber wenn ich an der Brust drücke, kommt sofort Milch aus der Warze. Sie hat auch schon öfters geschrieen und da war der ganze Mund voll mit Milch!! Also von dem her *amKopfkratzt* Habe schon viel probiert, ihr z. B. die andere Brust angeboten (da trinkt sie dann eine Weile und dann geht das Spielchen von neuem los) oder habe sie mal hochgenommen zum Bäuerchen machen. Ich hab sie auch schon ganz von der Brust weg und sie rumgetragen - manchmal hilft das, aber meistens schreit sie wie am Spieß und lässt sich gar nicht mehr beruhigen. Mein Umfeld (wenn ich nicht daheim bin und stillen muss) ist der Meinung, ich solle ihr doch wieder die Flasche geben, sie hätte wohl noch Hunger und bekommt zu wenig bei mir raus (sind wohl oft leicht genervt, weil sie so brüllt). Ich mag ihr aber auf keinen Fall wieder die Flasche geben, wir haben so lange gekämpft, dass sie nur noch die Brust bekommt :o( Komischerweise macht sie nachts und morgens kein Theater, da trinkt sie sich satt und gut ist. So um die Mittagszeit fängts an. Stillabstände sind unterschiedlich - oft liegen vier Stunden dazwischen, dann auch nur zwei. Nacht schläft sie aber meistens sieben bis neun Stunden durch. Vermisst sie so ihr Fläschchen und macht deshalb Theater? Oder kommt vielleicht doch zu wenig Milch? Ich bin schon sehr verzweifelt. Ach ja, Annika ist 15 Wochen alt. Hoffe, mir kann jemand helfen - sorry, dass es so lang geworden ist. LG Lori

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 19:46



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Hallo! Das von dir beschriebene "mund voller Milch" kann auf einen sehr starken Milchflussreflex hindeuten, und das dass dein Baby mit dem Schwall an Milch die nach dem Einsetzen der Milchspendereflex kommt einfach nicht fertig wird, Bitte beobachte mal, ob die Milch nach Einsetzen des Milchspendereflex in einem Schwall kommt und aus der Brust spritzt? Wenn ja dann kann folgendes Abhilfe schaffen. * Baby "Berg auf stillen" d.h. du lehnst dich mit dem Oberkörper zurück wenn du im Sitzen stillst und gibst unter deine Lendenwirbelsäule noch einen oder zwei Pölster und legst dein Baby so an dass die Brust nach oben zeigt. So muss die Milch "gegen die Schwerkraft" fliessen und wird weniger stark rinnen. Unter www.stillen.de (stillen ja aber richtig findest du noch einige gute Stillpositionen für deine Situation * 2. Möglichkeit, du nimmst dein Baby nach einsetzen des Milchspendereflex von der Brust , lässt die Milch abrinnen und legst es nachher wieder an. 3. Möglichkeit du liegst am Rücken und dein Baby liegt auf deinem Bauch und kann so trinken. gut beschrieben unter www.afs-stillen.de (faltblatt richtig stillen). 4.) Hast du bemerkt das dein Baby so reagiert wenn die Abstände zwischen den Mahlzeiten lang sind (4 Stunden) dann ist es so dass dein Bab sehr hungrig ist und kräftig saugt, besser wäre es die Abstände nicht zu lange werden zu lassen. 5.) Vermeide jetzt schnuller und auch Flasche (auch wenn du keine Unterstützung von deiner Umgebung hast - was sehr schade ist weil du eine grossartige Leistung vollbracht hast ! ein dickes Lob an Dich :-) bitte lass auch eine Stillberaterin dir beim Stillen zusehen. www.bdl-stillen.de www.afs-stillen.de www.lalecheliga.de LG Susa

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 20:28



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Hallo... Mein kleiner Mann hatte auch solche Probleme...hat ein paar Minuten getrunken und dann angefangen zu schreien. Bei mir kam auch zu viel Milch und er ist mit dem Schlucken nicht klar gekommen und hat obendrein noch zuviel Luft geschluckt... Was zu Bauchschmerzen führte... Er war eh ein Schreikind. Mein Kleiner hat auch auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert...ich durfte z.B. keine Milch trinken...das mochte er überhaupt nicht. Vertraue auf dein Gefühl. Mir haben auch sehr viele Leute reingeredet und mich leicht durcheinander gebracht. Ich stille nun schon 25 Monate...*freu LG Andy

Mitglied inaktiv - 23.03.2008, 20:46



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Hallo ihr beiden, also mein Milchspendereflex ist eigentlich "normal" - wenn ich an der Brust herumdrücke, dann kommt ein Tropfen heraus, es spritzt also nicht regelrecht heraus. Das mit dem "Milch im Mund haben und schreien" hatte sie auch erst ein paarmal, es ist also nicht jedes Mal so :o/ Ich hab auch schon überlegt, ob sie vielleicht beim Trinken zu viel Luft schluckt und deshalb Bauchweh hat. Hab sie deswegen auch schon öfters wegen dem Stillen hochgenommen und sie macht dann auch Bäuerchen. Trotzdem schreit sie weiter. Unterstützung find ich zum Glück bei meinem Mann. Er meint auch, wir sollen das jetzt einfach durchhalten. Wie gesagt, nachts und morgens ist alles supi! Stillabstände sind sehr selten mehr als 4 Stunden, meistens weniger, eher so 2 bis 2 1/2. Ist das vielleicht ein Zeichen, dass ich vielleicht doch zu wenig Milch habe? Oh man :o/ Irgendwie bin ich froh, wenn ich ihr mal eine Brezel in die Hand drücken kann *lach* LG Lori

Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 12:20



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Ich kopiere dir mal die Kriterien hinein, an denen du erkennst ob dein Baby genug Muttermilch bekommt: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. (Quelle: biggi Welter Stillforum) Sollten diese Kriterien nicht erfüllt sein, vor allem die nassen Windeln dann bitte unbedingt schnell an eine Stillberaterin wenden. Wenn die o.a. Kriterien erfüllt sind, dann hat das Verhalten andere Ursachen und es wäre gut eine Stillberaterin mal zusehen zu lassen beim Stillen. www.bdl-stillen.de www.afs-stillen.de www.lalecheliga.de LG susa

Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 12:29



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hallo, Du hast mit Deinem Kind zusammen eine wunderbare Leistung vollbracht. Ich spreche Dir die höchste Hochachtung aus, denn viele Mütter hätten aufgegeben, während Du es sogar geschafft hast, dass Du Deine Tochter voll stillen kannst. Bitte, bitte, lass Dir das von niemandem nehmen. Leider ist unser Umfeld oft dabei, zu urteilen, wenn das Kind schreit, dass es ja nur am Hunger liegen kann. Und das ist totaler Blödsinn, wenn die Kleine gut zunimmt, bekommt sie auch genug. Ich vermute auch eher, dass der Milchschussreflex sehr schnell einsetzt und dass Deine Tochter mit der Fülle an einsetzender Milch erstmal "überfüllt" ist. Wende Dich bitte an eine Stillberaterin in Deiner Umgebung, die kommt auch ins Haus und wird Dich beim Stillen beobachten. Und Dich vor allem auch beruhigen, denn Du gibst Deinem Kind das Allerbeste. Liebe Grüße, Malefiz

Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 12:22



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Hallöchen! Erst mal: Ich finde es ist eine große Leistung, nach diesen Umständen voll zu stillen. Klasse, dass du durchgehalten hast, sei stolz darauf! Zu eurem Problem: Ich habe keine Ahnung, warum dein Kind sich so verhält, habe leider auch keinen Rat, was du anders machen kannst... ABER: Bei uns war es genau so! Im gleichen Alter hat mein Sohn an der Brust extrem gezappelt und sich immer mal wieder gewunden und geheult, obwohl er eigentlich trinken wollte. Habe nie herausgefunden, wieso, aber es ging von selbst nach ein paar Wochen wieder vorbei. Er hat trotzdem weiter gut zugenommen und sich gut entwickelt. Ich glaube nicht, dass dein Kind nicht genug Milch bekommt und deshalb so ein Theater macht. Ach, eins fällt mir doch noch ein: Irgendwer meinte mal zu mir, dass die Nahrungsaufnahme die Darmtätigkeit anregt und für so kleine Kinder das sehr unangenehm weil ungewohnt sein kann und sie sich deshalb so winden (Großmachen, Winde im Darm...). Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt, aber wäre eine Möglichkeit. Alles Gute!

Mitglied inaktiv - 26.03.2008, 11:53