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Verzweifelt.

Thema: Verzweifelt.

Ich bin grad total verzweifelt. Zum Hintergrund: Mein Sohn (jetzt 8 Monate) hatte seit Geburt heftigste Bauchschmerzen, alle Ärzte haben immer gesagt, dass sich das verwächst. Tat es aber bis heute nicht. Er weint sehr sehr viel deswegen. Nun war er ja erkältet (-DANKE für die Tipps von weiter unten!) und ich konnte ihn nur mit der Pipette füttern. Da habe ich dann mal als Test Hafermilch genommen. Und siehe da: Kaum Bauchschmerzen. Bzw. ich merke den Zusammenhang zwischen Stillen und Bauchweh. Dass es an meiner Ernährung liegt, glaub ich nicht. Kuhmilch hatte ich schon mal komplett weggelassen, das gab keine Änderung. Und da ich selbst auch krank bin, hab ich die letzten Tage nur Honigbrot gegessen. Was soll da schon drin sein? Nun mein Problem: Eigentlich geht es meinem Kleinen also besser, wenn er nicht an der Brust trinkt. So plötzlich so wenig an der Brust zu sein stresst ihn aber sehr. Er will unbedingt zu mir, zupft an mir herum, sucht und macht und tut. Das Problem ist aber: Je mehr er bei mir trinkt, desto mehr Bauchweh hat er, desto mehr will er wieder an die Brust. Ein Teufelskreis... Er nimmt aber keine Flasche und keinen Schnuller, bzw. nur zum drauf rumkauen. Also kann er auch nirgendwo anders saugen. Am Montag werde ich mit dem KiArzt telefonieren. Wenn ich wirklich abstillen muss, was mache ich denn dann? Ich will das nicht, aber dieses unendliche Bauchweh kann so auch nicht weitergehen. Ich kann mir aber auch angesichts der Situation kein sanftes Abstillen vorstellen. Aber ihn so verzweifelt nach der Brust suchen zu sehen macht mich total fertig. VOr allem weil ich so gerne lange stillen wollte. Vielleicht könnt ihr mir auch gerade gar nicht helfen, aber ich wollte das einfach mal schreiben. Wenn ihr Ideen habt, wie man mit der Situation umgehen kann, bin ich aber sehr dankbar.

von JoSam am 24.03.2012, 17:24



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Hast du schon mal hier gefragt... http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/ ? Oft hilft auch ein Gang zum Osteopathen, echt, zB.: http://www.gesundheit-heemsen.de/osteopathie_angebot.html

von May.mama am 24.03.2012, 17:58



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Danke für die Idee mit der Stillberatung. Wir waren auch schon bei DEM Osteopath in der Umgebung, bei 4 (!!!) Kinderärzten, haben ALLES ausprobiert - nichts half. Aber Hafermilch macht es besser. Was soll man denn da für Schlüsse ziehen? Es war auch schon mal besser, als er vorübergehend mal einen Stillstreik hatte. Wir sind uns sehr sicher, dass es an der Milch liegt.

von JoSam am 24.03.2012, 18:19



Antwort auf Beitrag von JoSam

Das ist doch die für ein Baby verträglichste Nahrung. Was bekommt er denn an Beikost? Ist er beim Stillen richtig angelegt und schluckt nicht zuviel Luft? Wie kommst Du denn auf Bauchweh? Hat er die Symtome immer oder nur abends? LG

von Lauch1 am 24.03.2012, 19:27



Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich kann es mir eigentlich auch nicht vorstellen. Vor 4 Monaten hatte ich schon mal den Verdacht und habe dann auch gesagt: Das gibt es nicht. Und habe weiter nach anderen Ursachen gesucht. Jetzt bin ich wieder am gleichen Punkt. Zu deinen Fragen: Er bekommt an Beikost nur etwas Pastinake, Kürbis und Zucchini und das früh, mittags, abends. Alles andere spuckt er wieder aus. Eine zeitlang aß er abends Hirsebrei mit Wasser angerührt. Jetzt wo er krank war hat er erstmal nur abgepumpte Milch bekommen, da er anderes kaum schlucken konnte. Da hatte er dann richtig schlimme Bauchschmerzen. Er ist richtig angelegt, da achte ich immer sehr drauf. Und wir machen natürlich Bäuerchen nach dem Stillen. War zu dem Thema auch schon mit einer Stillberaterin in Kontakt. Dass er Bauchweh hat, da bin ich mir ganz sicher. Es gibt keine festen Zeiten, ist phasenweise über Tag und Nacht verteilt. Er wird unruhig und weint, einige Zeit später knattert es in der Windel, er drückt und pupst. Das hört man ja einfach. Wenn dann alles draußen ist (was schon mal eine ganze Weile dauern kann), ist er wieder entspannt. Nachts beginnt er quasi im Schlaf zu brüllen, beim Rumtragen lösen sich dann ganz viele Blähungen , die sich nachts anstauen, danach schläft er sofort weiter. Man darf auch seinen Bauch dann oft gar nicht anfassen oder massieren, da brüllt er wie am Spieß. Ich denke, dass ihm das dann weh tut. Er hat ungefähr 5 Bauchwehphasen am Tag, schätze ich jetzt mal so grob. Die dauern zwischen 1-2 Stunden. Also kann man sich ja vorstellen, wie lange ich mit Fliegergriff etc. beschäftigt bin... Ich denke auch, dass Muttermilch die verträglichste Nahrung ist, WENN das Baby eben alle Bestandteile verträgt. Mir ist übrigens noch eingefallen: Vor 3 Wochen hatte er mal kurz eine Art Stillstreik, wollte tagsüber nur noch 1x an die Brust und nuckeln zum Einschlafen. Das war das erste Mal seit der Geburt, dass er nachts nur 2x aufgewacht ist. Als er wieder normal getrunken hat, ist er wieder 6-8 mal aufgewacht (Halbschlafbrüllen - pupsen - weiterschlafen). Da hatte ich noch keinen Zusammenhang gesehen, aber jetzt grübel ich schon... LG

von JoSam am 25.03.2012, 09:28



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Liebe JoSam! Da bin ich dann auch mit meinem Latein am Ende. Frag bei der Stillberatung im Expertenforum nach oder bei Andrea6, die ist Hebamme. Wenn medizinisch alles abgeklärt ist hilft bei Bauchweh meist nur tragen. LG

von Lauch1 am 25.03.2012, 11:40



Antwort auf Beitrag von JoSam

Ich habe jetzt auch zuerst an die Wirbelsäule gedacht. Hat der Osteopath was gefunden? Bei manchen Kindern reicht es einfach nicht, "nur" osteopathisch zu behandeln; die müssen richtig vom Chiropraktiker eingerenkt werden. Gibts Symptome fürs KISS-Syndrom außer dem vielen Weinen? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er die Mumi nicht verträgt.

von Ottilie2 am 24.03.2012, 21:06



Antwort auf Beitrag von Ottilie2

Der Osteopath war richtig begeistert gewesen, was wir für ein fittes Kerlchen haben, der keine Lieblingsseite und keinen platten Kopf hat. Keine Blockaden, nichts... Er musste auch nicht behandelt werden. Der Osteopath hier behandelt sehr viele Kinder. Wir waren auch, als mein Sohn kleiner war, bei einer Physiotherapeutin gewesen, die ausschließlich Kinder behandelt. Laut ihr war auch alles im grünen Bereich... Ich VERSTEHE das alles einfach nicht. Irgendeine Ursache MUSS es doch geben, oder nicht? Es kann doch nicht sein, dass ein Baby einfach so so viel Pupsen muss! In 4 Wochen haben wir einen Termin beim Gastroenterologen einer Kinderklinik, weil der KiArzt es auch nicht mehr normal findet, aber bis dahin es noch eine gefühlte Ewigkeit hin... LG

von JoSam am 25.03.2012, 09:42



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Trinkst du denn kohlensäurehaltige getränke? also seit ich selbst mineralwasser weggelassen hab, gehts uns viiiiel besser. lg

von Sani185 am 24.03.2012, 22:56



Antwort auf Beitrag von Sani185

Ich trink eh fast nur stilles Wasser, aber danke für deine Idee!

von JoSam am 25.03.2012, 09:38



Antwort auf Beitrag von JoSam

...zu vielen Blähungen (bzw. andersrum)? Falls ja, würde ich vielleicht schauen, ob es die Art sein kann, wie dein Sohn trinkt, die dazu führt, dass er viel Luft schluckt. Denn bei der Hafermilch wird ja nicht nur die Nahrung geändert, sondern auch die Art der Verabreichung. Auch wenn ich mir das ehrlichgesagt bei einem 8 Monate alten Kind nicht vorstellen kann, kannst du ja trotzdem mal schauen, ob es hilft, wenn er nach oben trinkt (du liegst auf dem Rücken, er bäuchlings auf deinem Bauch) und wenn er auf alle Fälle trinkt, bevor er so hungrig wird, dass er anfängt zu schreien. Zur Not mal versuchen, ob es besser geht, wenn er abgepumpte MuMi auf dieselbe Art (mit Pipette - habt ihr mal probiert, ihn einfach aus einem Becher trinken zu lassen?) wie die Hafermilch bekommt. Es gibt zwar eine sehr seltene Stoffwechselstörung (Galaktosämie), bei der ein Kind die MuMi nicht verträgt. Aber das ist echt eine schwere Erkrankung, bei der das Kind nicht gedeiht und viele weitere Symptome neben Bauchweh zeigt. Liebe Grüße und alles Gute, dass ihr eine gute Lösung findet, Sabine

von huehnchen69 am 25.03.2012, 09:24



Antwort auf Beitrag von huehnchen69

Danke dir. Er trinkt tagsüber ausschließlich bäuchlings auf mir. Das möchte er so. Anders gestillt werden mag er am Tag nicht. Nachts stille ich ihn neben mir im liegen, allerdings ist das mehr Nuckeln als Trinken. Er trinkt auch definitiv öfter, als er Hunger hat. Schon durch das Bauchweh möchte er eben oft an die Brust um sich wohl zu fühlen und trinkt dann eine kleine Menge. Er hat bis vor der Krankheit noch früh, vormittags, mittags, nachmittags, abends und x-mal nachts gestillt. Das ist für ein Baby mit 8,5 Monaten und 3 kleinen Beikostmahlzeiten ja schon nicht ganz wenig. Er trinkt normalerweise gerne und gut aus dem Becher, aber mit verstopfter Nase hat er das nicht hinbekommen. Da ist einfach alles daneben gegangen. Die Lösung mit der Pipette war am einfachsten. Wir mussten auch sehen, dass er überhaupt genug trinkt. Jetzt ist die Nase wieder besser und wir sind wieder auf Becher umgestiegen. Ist ja auch viel praktischer. Das mit dem Gedeihen ist eben rätselhaft. Deswegen sagen ja auch alle Ärzte, dass nichts ist. Er nimmt zu und wächst. Ich bin darüber auch total froh, bitte versteh das nicht falsch und ich will mein Kind auch nicht krank reden. Aber für "nichts" ist es schon sehr schwer zu sehen, wie sich mein Kind mit seinen Blähungen quält, sich windet, pupst, drückt... und ich bin auch mit meinen Kräften am Ende. Mein Mann und ich schieben ihn im Kinderwagen oder Tragen ihn gemeinsam ungefähr 8 Stunden am Tag, wenn die Blähungen schlimm sind. Und es knattert auch wirklich immer in der Windel und er weint dabei. Wir sind einfach am Ende unserer Kräfte, sonst würde ich auch nie in Erwägung ziehen unsere wunderschöne Stillbeziehung zu beenden... Danke für die guten Wünsche!

von JoSam am 25.03.2012, 09:37



Antwort auf Beitrag von JoSam

Vielleicht mal bei einem TCM-Mediziner vorbeischauen, der mit Kindern Erfahrung hat? Bei denen ist ja Darm und Verdauung das Zentrum von allem, vielleicht faellt denen was auf, wobei die chinesische Medizin ja eine eher langsame, traege Therapie ist. Homoeopath oder Bachbluetenspezialisten? Nicht, weil die ganzheitlichen Mediziner die Antwort auf alle Fragen haben, aber jede Medizin hat einen anderen Zugang, und wenn die Schulmedizin und der Osteopath nichts gefunden hat, heisst dasnicht, dass nicht wem anderen was auffaellt. Viel Glueck, klingt nicht lustig fuer das arme Wuermchen. Uebrigens, meiner wird auch gestillt, ist 8 1/2 Monate alt und isst begeistert drei Mahlzeiten am Tag, und wird genauso oft gestillt wie deiner.Frueh, vormittag, mittag, nachmittag, spaeter nachmittag, Abend, viele Male in der Nacht. Wenn er so zu Bauchweh neigt, weiss ich nicht, ob das gescheit ist, dass er bei dir auch Gemuese am Abend bekommt. Wie ist denn die Konsistenz und der Geruch von seinem Stuhl, ok oder nicht ok? Wenn er was nicht vertraegt, dann wuerde sich das doch auch da bemerkbar machen, oder? Hast du schonmal probiert, ihm jedenTag ein bisschen Joghurt oder Actimel zu geben? Die Flora ist im dem Alter ja nicht viel anders als die bei uns und braucht vielleicht auch bisschen Hilfe, sich wieder richtig aufzubauen und das richtige Milieu herzustellen. Meiner bekommt jeden Tag Muesli mit Joghurt und hat eine ganz wunderbare Verdauung. WAhrscheinlich nicht unbedingt wegen der Joghurt, aber damit wollte ich sagen, dass das in dem Alter gut vertragen wird. lg niki

von niccolleen am 25.03.2012, 10:24



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Ja, TCM haben wir sogar auch versucht! Ich bin dadurch schwanger geworden, deswegen hatte ich da schon super Erfahrungen mit!! Wir haben den Kleinen ca. 3 Monate lang behandelt. Es gab eine leichte Verbesserung, die mit der Zeit langsam wieder abnahm. Irgendwann wurde es mir dann aber doch unheimlich, einem Baby so lange Medizin zu verabreichen, auch wenn es "nur" eine Wurzel war. Für eine richtige homöopathische Anamnese haben wir einen Termin. Bisher gab es immer nur mal auf die Schnelle diese oder jene Globuli, die gerade passend erschienen. Ja, ich versuche auch weiterhin, ihm wieder einen normalen Abendbrei schmackhaft zu machen, danke für den Tipp. Nicht, dass das Gemüse am Abend ihm noch mehr Probleme macht! Und wir haben auch schon eine Darmaufbaukur (Mutaflor) gemacht. Total erfolglos. Das hat gar nichts gebracht. Macht da Joghurt dann noch Sinn? Ich hab bisher Milchprodukte völlig gemieden, weil es ja einige Darmprobleme gibt, die darauf basieren. Mensch, wenn ich hier so aufschreibe, was wir alles schon versucht haben... naja, 8 Monate sind eine lange Zeit und ein weinendes Kind eine gute Antriebskraft... Danke für deine Ideen, ich bin auch so dankbar, dass im Forum halt mal jemand drüber nachdenkt. Die meisten Ärzte haben ihn gemessen, gewogen, gefragt, wie der Stuhl ist und dann gesagt: Ist alles in Ordnung! Hm... ist ja auch irgendwie beruhigend, aber hilft meinem Kind halt nicht.

von JoSam am 25.03.2012, 10:44



Antwort auf Beitrag von JoSam

hi, TCM ist wie gesagt eine sehr langsame aber auch bisschen langfristigere Geschichte. Vielleicht zahlt es sich also aus, da doch wieder weiterzumachen? Ob Joghurt Sinn macht, kann ich dir auch nicht sagen. Aber da geht es ja nicht nur um die Inokulation durch die richtigen acidophilen Bakterien (wie bei eurem Darmflora-Praeparat), sondern auch, um gleich das richtige Saeureumfeld zu schaffen. Dafuer reicht Joghurt aus. Mehr kann ich auch nicht sagen, bin ja leider kein Spezialist! Ich denke, der schlimmste anzunehmende Fall wird sein, dass es so weitergeht, bis er ein Jahr alt ist, und dann ist das mit der Milch kein so ein Thema mehr und man kann nach und nach austesten, was er gut vertraegt, falls es sich bis dahin nicht ausgewachsen hat. Aber so wie du das beschreibst, ist da echt irgendwas nicht in Ordnung. Alles Liebe niki

von niccolleen am 25.03.2012, 21:13