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mich mal aufregen muß...

Thema: mich mal aufregen muß...

hallo, mein baby ist 3 monate alt und wird nach bedarf gestillt. bis vor kurzem trank er bis zu 5-6 mal nachts... infolge des chronischen schlafmangels habe ich eine postnatale depression entwickelt und bin auch körperlich angeschlagen (diverse infektionen, untergewicht - wiege nur noch 55kg bei 1,74m), ich hatte sogar überlegt dem baby abends eine flasche (babymilch) zu geben, damit ich etwas schlaf bekomme... die "experten" (stillberaterinnen, -gruppen und deren bücher) rieten zum familienbett. das hab ich von anfang an praktiziert (also: baby und ich im ehelichen doppelbett, mann wurde "ausquartiert"). aber das war der grund für die schlafprobleme, wie ich erst jetzt festgestellt habe: als mein mann zur entlastung das baby am wochenende nachts hatte, schlief es durch! ich dachte es sei zufall, bis ich mal probierte, das babybett in einen anderen raum zu tun... (mein erster schritt war gewesen, das baby in seinem eigenen bett, aber in meinem schlafzimmer zu haben.) und siehe da, der kleine wird nun nur noch um 8 gestillt, nachts um 3, und dann erst wieder um 9!!! ohne geschrei übrigens... meine hausärztin hat mir das so erklärt, dass das baby mich riecht und dadurch häufiger wach wird... und es ist nicht so, dass sich der kleine in den schlaf weint, entgegen dem konsens der fachliteratur... es ist für mich UND das baby das beste! mein ältester sohn hat (seltsamerweise?) auch am besten alleine geschlafen als er ein baby war. ehrlich gesagt regen mich diese stillratgeber auf, weil sie pauschalisieren, es sei nicht normal dass babies alleine schlafen wollen, es wäre unnatürlich und die wurzel allen übels. bei mir persönlich war es genau umgekehrt. vielleicht habe ich unnormale kinder, aber: ich kann nur raten, wenn etwas nicht klappt probiert rum, auch wenn es nicht der gängigen meinung entspricht... so, jetzt geht es mir besser... LG, nicky

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 12:11



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Hallo nickys, ich finde es klasse, dass Du mal alles rausgelassen hast. Ich hatte beim Lesen diverser Beiträge auch manchmal ein schlechtes Gewissen, von wegen "Einschlafstillen" (habe ich nie gemacht), Familienbett, bis sonstwann im elterlichen Schlafzimmer...Unsere Tochter (7,5 Monate) schläft seit 1 Woche in ihrem eigenen Zimmer, die Türen sind natürlich nachts offen. Ich gehe ab 01.10. wieder arbeiten (mein Mann nimmt 6 Monate EZ) und ich muss täglich um 5 Uhr raus. Was soll ich sagen, unsere Maus fühlt sich pudelwohl und schläft plötzlich 13 Stunden!!!! Sie hört eben nicht unser knarksendes Bett oder fühlt sich gestört, weil ich bei jedem Pieps neben ihrem Bett stehe. Alles ist wunderbar. Das Abendritual ist weiterhin das Gleiche, ebenso ihr Bett, ihr Kuscheltier, ihre Spieluhr, ihr Nachtlicht. Ich kann also nur bestätigen: Das Stillforum mit den Fachleuten ist eine extrem große Hilfe, dennoch muss man (sollte man) viel probieren und nicht "die eine Meinung" als nonplusultra gelten lassen. Die Stillberaterinnen sehen das sicher auch so. Herzliche Grüße! UGüSchma

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 13:35



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Ich fühle mich angesprochen, weil ich immer zum Familienbett usw. rate. Aber ich muss dazu sagen: Ich rate es nur verzweifelten Müttern, deren Kinder nicht zur Ruhe kommen und schreien im eigenen Bett, oder die selbst total unausgeschlafen sind, weil sie mit ihren nicht durchschlafenden Babys jedes Mal aufstehen müssen zum Stillen. Da weiß ich nämlich von meinem 1. Kind leider sehr genau, wie das schlaucht. Bei Nr. 2 und 3 haben wir Familienbett und obwohl sie genauso oft nachts wurden/werden wie Nr. 1 bin ich total ausgeschlafen. Dass unser Weg der aller anderen sein muss habe ich nie gesagt. Aber ich finde es auch nicht ok wenn Mütter sich, so wie ich damals, das Leben schwer machen, weil man "das Kind eben nicht mit ins Bett nimmt"! Mel

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 14:00



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klar, du hast recht. es gibt viele wege. aber das kommt bei der stillberatung nicht raus... im moment wird das familienbett hoch gehalten: es wird argumentiert, dass alles andere (kinder im eigenen bett, stillen nach rhytmus usw.) nur mode sei und gegen die kindliche natur, das gemeinsame schlafen sei über alle kulturen hinweg und seit ewigen zeiten praktiziert. das haben mir verschiedene stillberaterinnen (einer organisation), mütter von stillgruppen und bücher, die ich mir dort ausgeliehen habe, vorgebetet. die meinungen ähnelten sich so... es wurde zwar behauptet, dass es auch ausnahmen, wie meine kinder gibt, aber nur ganz selten (1% oder so), aber da bin ich mir nicht so sicher... jedenfalls bin ich deshalb gar nicht auf die idee gekommen etwas anderes zu probieren, als das baby möglichst nahe bei mir zu haben... war aber nicht das richtige (für uns).. LG, nicky

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 14:21



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Du hast mir eben Mut gemacht meinen Kleinen in sein Bett auszuquatieren. Ich habe momentan auch sehr wenig Schlaf, dachte mir aber so ist es am bequemsten. Seit ein paar Nächte allerdings, habe ich das "Bedürfnus" ihn in sein Bett zu legen, steht mit in meinem Schlafzimmer- aber habe es mich nicht getraut, weil er ja so oft wach wird. Heute Abend werde ich es versuchen. Bin mal gespannt, ob es bei uns auch hilft und mein Bauch recht hatte. LG

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 14:39



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oftmals ist die Bauchentscheidung die richtige. Was für den einen gut ist, muß nicht für alle anderen gut sein. Leider vergessen zuviele Frauen/Mütter in der Hinsicht auf ihren Bauch zu hören. Oder sie trauen es sich nicht, weil dies oder jenes gängige Meinung ist und der sogennante Mainstream. Oft ist es schwer gegen den Strom zu schwimmen, denn oft muß/ will man sich dan rechtfertigen. Die Frage ist nur warum? Ich drück dir die Daumen für diese Nacht. Ich plane zwar für meine Nr. 3 /unsere Nr. 1 auch Familienbett, aber nur wenn es genausogut funzt wie bei meinen beiden Großen. Die haben im Familienbett immer nachts durchgeschlafen udn damals hat man von Familienbett dringend abgeraten... (Sie sidn 16 udn 17 Jahre)

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 16:29



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Ja ich denke auch, dass man mehr auf den Bauch hören sollte. Beim Großen ging das bisher auch gut- aber der dumme Kopf läßt sich nicht so einfach abschalten....

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 17:05



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Zitat nickys: "ich kann nur raten, wenn etwas nicht klappt probiert rum, auch wenn es nicht der gängigen meinung entspricht..." Genau das haben auch die Autoren der diversen Stillbücher gemacht. Als es richtig war, dass Kind Abend allein ins Bett zu bringen und es einfach schreien zu lassen, als man die Kinder nur alle 4 Stunden stillte und in der Nacht gar nicht, da haben sie das gleiche getan, dass du auch heutet tust. Sie haben FÜR ALLE FAMILIENMITGLIEDER den richtigen Weg gefunden. Nur leider vergessen sie oft, dies in ihren Büchern zu erwähnen. Sie glauben, den eizig richtigen Weg gefunden zu haben und das ist nicht wahr. Für viele Probleme gibt es auch oft viele mögliche Lösungen und nicht ein Rezept, an das man sich halten muss. Ihr macht das genau richtig! lg

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 15:22



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Die einfache Wahrheit: jedes Kind ist anders. Jede Mama ist anders. Jeder Mensch ist anders. Dafür braucht es kein Buch!

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 17:39



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... einfach nur von Anfang an aufs Gefühl hören und das eigene Kind beobachten, dann klappts nunmal am besten. Mein Sohn hat von Anfang an im Familienbett am besten geschlafen, sollte es nun bei seinem Geschwisterchen anders sein werden wir das sicher recht schnell merken. Ich gebe zu, ich habe niemals ein Stillbuch gelesen und mich auch selten um de rat anderer geschert. Ich bin die Mutter, kein anderer! Und wenn mir jetzt (wie kürzlich geschehen) ein kinderloser Freund sagt, mein fast vierjähriger Sohn hätte schon längst lernen müssen allein einzuschlafen dann weiß ich trotzdem dass es richtig war, dass ich ihn nie per Ferber-Methode oder ähnlichem dazu gezwungen habe. Aber das ist eben heutzutage das Problem, dass wir verlernt habne auf unser bauchgefühl zu hören. LG platschi

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 20:34



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Hallo, ich muss sagen, dass ich das Familienbett nach einigen Anlaufschwierigkeiten prima finde. Ohne die Ermunterung der Stillberatung hätte ich mich nie getraut. Die gängige Meinung (sh. den lieben Herrn Dr. Busse) ist ja: Kind gehört ins eigene Bett und darf nur im Schlafsack und nur in Rückenlage schlafen (notfalls muss es festgebunden werden und ja nicht aufnehmen, wenn es nicht schlafen mag). Bei den letzten beiden Punkten habe ich mich ganz zeitig von meinem eigenen Gefühl leiten lassen. Ich finde, wenn mein ein paar Rahmenbedingungen einhält, dann sollte man sich absolut vom eigenen Gefühl leiten lassen, um als Mutter bzw. Eltern die für sich beste Schlaflösung zu finden. Hauptsache ist, dem Kind und den Eltern geht es dabei gut. Ich habe festgestellt, dass traditionelle Schlafratgeber dabei viel strenger sind als Bücher/Empfehlungen zum Thema Familienbett. LG Manu

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 20:52



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Hallo Nicky, Ich finde immer, jeder so, wie es ihm guttut. Niemanden kann man zu was zwingen. Bei mir war es genau umgekehrt. Unser Kind schlief und schlief nicht ein und schrie und schrie und schrie, und wir waren schon am Ende unserer Nerven. Also nahmen wir ihn schließlich mit in unser Bett, weil wir ihn dort leichter beruhigen konnten. Und siehe da, wir alle schliefen wunderbar damit. Bei unserem dritten Kind hält diese Zeit mittlerweile schon drei Jahre an, und wir sehen mit Wehmut dem Zeitpunkt entgegen, da wir uns trennen werden (weil wir ihr ein eigenes Kinderzimmer eingerichtet haben). Wir wurden für diese Art von Schlafunterbringung stets von allen Seiten angefeindet und werden es auch heute noch. Ärzte, Freunde, Familie, alle können nicht verstehen, wie wir das machen konnten und können, und versuchen uns einzureden, wir "verwöhnten" unser Kind. Das kann manchmal auch nerven. Ich bin dafür, jeder soll es so machen, wie er es für richtig hält, und einfach akzeptieren, dass es für manche Leute auch einen anderen Weg als den eigenen gibt. Es freut mich, dass ihr euren eigenen Weg gefunden habt, und ich wünsche dir noch eine schöne und erfolgreiche Stillzeit!

Mitglied inaktiv - 11.09.2008, 02:17



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Hallo Nicky, ich habe auch nie wirklich Familienbett praktiziert, weil mein Sohn im Schlaf so dermaßen unruhig war, dass ich nicht schlafen konnte. Und ich hatte ebenfalls das Gefühl, dass er besser alleine schläft. Man muss bei allen Dingen schauen, wie es für einen selber und für das Kind am besten ist. Menschen sind nunmal unterschiedlich... Das gilt für alles im Handling und in der Erziehung von Kindern... für die einen passt das, für die anderen etwas anderes. Ratgeber sollte man nicht als Sammlung von "richtigem Wissen" betrachten, sondern eben als "Anregung". Und wenn es anders ist und ander besser klappt, dann ist das doch vollkommen ok! LG, Silke (die zB zu Beginn der Stillzeit durch das "Stillbuch" von H. Lothrop mehr verunsichert wurde als alles andere *g*)

Mitglied inaktiv - 11.09.2008, 11:47