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kann ich noch auf mehr Milch hoffen?

Thema: kann ich noch auf mehr Milch hoffen?

Hallo! Habe mal eine Frage, mein Sohn wird Morgen 2 Wochen alt, wir hatten keinen so tollen Start weil der Kleine in die Kinderklinik verlegt werden musste und ich erst 1 1/2 Tage später zu ihm konnte. Er trinkt jetzt 30 aus der Brust (wiege ihn vorher und nachher) den Rest muss ich zufüttern. Würde aber gerne voll stillen. Wie sind eure Erfahrungen, kann ich noch hoffen das ich irgendwann mehr Milch habe und mein Schatz satt wird? LG Mia

Mitglied inaktiv - 16.02.2010, 14:47



Antwort auf diesen Beitrag

Herzlichen Glueckwunsch zum Neuen Baby! Ja, du kannst dir sogar sehr gute Hoffnung machen! Du hast ca 4 - 6 Wochen um eine gute Milchversorgung aufzubauen, du bist also total im gluecklichen Zeitfenster. Es klingt als haettet Ihr keine Probleme mit dem an Anlegen? Umso besser. Du kannst dir auf http://www.breastfeedingmadesimple.com/animatedlatch.html eine Animation anschauen die zeigt, wie es gut geht. Richtig angelegt erwischt das Kind am meisten und du hast keine Schmerzen. Das Anlegen ist das A und O, wenn du Zweifel hast, dass das bei Euch einwandfrei funktioniert, hol dir lieber gleich Rat bei einer Stillberaterin oder Stillgruppenleiterin. Du musst nicht Mitglied sein um Hilfe zu bekommen! Ok, zur Milchmenge. Wenn das Kind schoen trinkt und schoene Hungerzeichen macht (beim Aufwachen Kopf hin und her drehen, an der eigenen Hand lutschen, an dir lutschen, in deinem Arm Richtung Brust rutschen/krabbeln) dann wuerde ich die Flasche erst mal fuer ein paar Tage wegraeumen. Auch das Wiegen wuerde ich lassen,das macht dich nur verrueckt. Und keinen Schnuller bis das Stillen fuer ca. 4 Wochen reibungslos klappt. Der Schnuller stiehlt nur wichtige Zeit vom Kind die es stillend an der Brust verbringen sollte, um die Milchproduktion anzukurbeln. Dafuer wuerde ich das Kind mehr oder weniger non-stop am Koerper, noch besser Haut-an-Haut haben, auf diese Weise kann die "Chemie" zwischen Euch so richtig wirken. Der Duft des Kindes allein stimuliert deinen Koerper schon, Milch zu produzieren. Desweiteren verpasst du auf diese Weise kein einziges Hungerzeichen deines Kindes. Beim kleinsten Zeichen: Anlegen. Selbst wenn es alle halbe Stunde - oder oefter ist. Wenn das Kind weint, erst mal anlegen und sehen, ob es Hunger ist. Nachts so nahe wie moeglich am Kind schlafen, entweder im gleichen Bett oder doch zumindest im gleichen Zimmer, um kein Hungerzeichen zu verpassen. Wenn das Kind schreit, ist es oft shcon zu aufgewuehlt und muss erst muehevoll beruhigt werden, bevor es schoen trinken kann. Wenn das Kind tagsueber lange Stunden schlaeft, kannst du es in den ersten 4 - 6 Wochen in denen du die Milchproduktion anregen willst unbesorgt alle zwei Stunden zum Stillen aufwecken. Im Halbschlaf stillt es sich oft besonders gut. Haeufig die Seiten wechseln regt auch die Milchproduktion an, aber da wuerd ich mich vom Kind leiten lassen. Wenn es zufrieden von einer Brust kommt, evtl sogar schlaeft, dann kannst du versuchen, es mit Wickeln wieder aufzuwecken und an die andere Seite zu legen, wenn es das nicht will, gut sein lassen. WEnn dein Kind von der Brust kommt und gleich wieder hin will und wieder wegkommt und gleich wieder hinwill, dann ist es Zeit, die andere anzubieten. Wenn dein Kind eine Brust nicht will, dann biete die andere an, Kinder wissen sehr genau, auch in sehr zartem Alter, was sich brauchen. Ich bin mir fast sicher, dass du mit dieser Methode - viel Hautkontakt, viel Stillen - innerhalb von zwei Tagen deine Milchproduktion auf den Bedarf des Kindes gesteigert hast. Es ist normal, dass das Kind am Anfang etwas unleidlich ist, da ja im Augenblick wahrscheinlich objektiv nicht genug Milch da ist, aber wenn du die Flasche konsequent weg laesst und so viel es geht stillst, dann passt sich die Milch ganz flux an. Solche Phasen machen uebrigens auch voll stillende Muetter durch wenn die Kinder Wachstumsschuebe haben, so um die 6. Woche und so mit 3 Monaten. Dann kommt es einem vor, als haette man nicht genug Milch, und fuer ein zwei Tage stimmt das sogar, aber wenn man das Kind immer ran laesst ohne dabei auf die Uhr zu schauen. Wenn dich das zu nervoes macht, dann kannst du natuerlich ein zwei Mal am Tag noch ein Flaeschen geben, aber ganz vorsichtig, nach dem Stillen, und versuchen, die Flaschenmengen bald runterzuschrauben. Bedenke, dass die Brust eben nicht funktioniert wie eine Flasche. Die Milchdruesen produzieren Milch nach Bedarf. Das heisst, zu warten bis die Brust "voll" ist um zu fuettern hat z.B. den genau gegenteiligen Effekt. Eine volle Brust signalisiert dem Koerper: Stopp, das Lager ist voll, keiner will unsere Ware, Produktion herunterfahren! Kommt das Kind (oder die Pumpe) and die Brust, und das "Lager" leert sich langsam, dann bekommen die Milchdruesen das Signal: Hey, unsere Ware ist gefragt, schnell, schnell, mehr produzieren. Und jetzt kommts, selbst wenn das Lager "leer" zu sein scheint wird immer noch Milch produziert, und dann auf Hochtouren! D.h., selbst wenn du das Gefuehl hast, deine Brueste sind jetzt wirklich leer, das Kind will aber dran bleiben, dann tut er genau das richtige! Es kommt immer noch ein klein bisschen, in Schueben, und das lange saugen sagt dem Koerper: Hey,hey, ich muss mich wirklich ran halten und mehr produzieren. Du siehst also, eine stillende Mutter hat nie wirklich leere Brueste und je oefter und laenger das Kind an der Brust ist, desto mehr Milch wird produziert. (Es gibt auch den umgekehrten Fall, zuviel Milch, da hilft dann das Gegeneteil, immer nur eine Brust anbieten, bis die schoen weich ist, selbst wenn es mehrere Stillmahlzeiten dauert)dann erst die andere). Als Stillmama muss man sich immer auf die Zeichen des Kindes verlassen, da man NIE genau weiss, wieviel das Kind wirklich genommen hat. Solange man das Kind immer ran laesst, ist das aber total egal, es holt sich dann schon, was es braucht. Meiner hat z.B. die ersten drei Monate tagsueber fast jede Stunde gestillt. Nachts schlief er zum Glueck recht gut. Auch "Marathonstillen" gegen ABend ist normal und kein Zeichen von Milchmangel, die kleinen tanken sich da auf fuer die Nacht und regen zugleich die Milchproduktion an, die ja sonst bei laengerer Nachtruhe leiden koennte. Beobachte dabei dein Kind gut. Solange er "nur" quengelig ist, aber ansonsten gut drauf, Windeln nass und dreckig macht und glaenzende Augen und Haut hat, ist alles OK. Wenn du nach zwei Tagen nicht das Gefuehl hast, dass deine Milch mehr wird (Brueste schwerer, Kind schneller gluecklich an der Brust), dann wuerde ich mir fachfraulichen Rat bei einer Stillberaterin oder einer Stillgruppenleiterin holen. Schau im Netz bei La Leche Liga und bei Freie Stillgruppen. Das wuerd ich an deiner Stelle ehrlich gesagt sowieso gleich machen. Lass dich nicht verleiten, deine Milchmenge zu "testen" indem du dem Kind nach dem Stillen nochmal die Flasche gibst. Selbst satt gestillte Kinder nehmen nach aus der Flasche oft noch mehr, da es so leicht fliesst. Ueberfuettern beim Stillen ist unmoeglich, bei der Flasche sehr wohl. Ein weiterer Tipp, um die Sache zu beschleunigen, kannst du zwischen dem Stillen Milch ausstreichen oder Pumpen, das hat dann auch den Effekt, die Produktion anzuregen. Die EMpfehlung ist alle drei Stunden 14 Minute auf jeder Seite, auch wenn nix mehr kommt. Das regt trotzdem an. Diese Milch solltest du NICHT verfuettern, sondern evtl. einfrieren fuer spaeter wenn du mal aus dem Haus bist, denn sonst fuehrt diese Flasche der eigenen Milch zum gleichen Effekt wie die Ersatzmilchflasche: dein Kind verbringt weniger Zeit an der Brust. Ich hoffe, das hilft. Wenn das zu kompliziert ist, dann meld dich nochmal und hol dir auf jeden Fall Rat vor Ort. Ein Chat kann eine echte Frau mit Erfahrung vor Ort nicht ersetzten! Alles Liebe, S

Mitglied inaktiv - 16.02.2010, 16:44



Antwort auf diesen Beitrag

ich habe dir bei der der Stillberatung dazu geantwortet.......

Mitglied inaktiv - 16.02.2010, 17:45